Das Projekt "Herstellung von Prüfgasen für schwerflüchtige Stoffe an einer dynamischen Prüfgasstrecke" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von HVBG, Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz (BGIA) durchgeführt. Zielsetzung: Die Messung von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) in Innenräumen ist eine häufig vorkommende Aufgabenstellung im Berufsgenossenschaftlichen Messsystem Gefahrstoffe (BGMG). Im Rahmen der Qualitätssicherung von Messverfahren und für die Durchführung von Ringversuchen müssen Prüfgase für VOC an der großen dynamischen Prüfgasstrecke erzeugt werden. Die Bandbreite der VOC reicht dabei von leichter flüchtigen Stoffen mit Siedepunkten von ca. 60 Grad C bis zu schwerer flüchtigen Stoffen mit Siedepunkten bis zu 250 Grad C. Prüfgase für leichtflüchtige Stoffe wurden bereits mit gutem Erfolg hergestellt. Mit den vorhandenen Verdampfern an der Prüfgasstrecke ist es jedoch nicht möglich, VOC-haltige Prüfgase mit schwerflüchtigen Komponenten (Siedepunkte größer 150 Grad C) herzustellen. Aus dieser Notwendigkeit heraus sollen andere Techniken zur Herstellung von VOC-haltigen Prüfgase mit schwerflüchtigen Komponenten erprobt werden, um in Zukunft Prüfgase auch für diese Komponenten erzeugen zu können. Aktivitäten/Methoden: Die Herstellung von Prüfgasen mithilfe der Kapillardiffusion soll erprobt werden. Mit diesem Verfahren lassen sich auch schwerflüchtige Stoffe mit Siedepunkten um 250 Grad C verdampfen. Die für die Berechnung der Konzentration notwendigen Diffusionskoeffizienten sind für viele der infrage kommenden Komponenten unbekannt und müssen experimentell bestimmt werden. Mithilfe der Diffusionskoeffizienten kann dann der Massenstrom der einzelnen Komponenten berechnet und ein reproduzierbares Prüfgas erzeugt werden, welches im Rahmen von Ringversuchen und der Methodenentwicklung verwendbar ist. In einem ersten Schritt werden von Limonen und 2-(2-Butoxy-ethoxy)-ethanol die Diffusionskoeffizienten bestimmt, um die Eignung dieser Stoffe zur Prüfgaserzeugung festzustellen.
Das Projekt "Ermittlung von Verfahrenskenngrößen für VOC-Messungen unter Einsatz der Prüfgasstrecke" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung durchgeführt. Zielsetzung: Die Anzahl der Messungen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) in Innenräumen im Rahmen des Berufsgenossenschaftlichen Messsystems Gefahrstoffe (BGMG) und der Emissionsprüfung von Druckern und Kopierern ist seit Jahren kontinuierlich angestiegen. Weiterhin nahm die Zahl der zu berücksichtigen VOC zu, wenn neue Richtwerte vom Umweltbundesamt herausgegeben wurden oder sich die Grundsätze für Druckerprüfungen änderten. Daher sind für viele der zu untersuchenden Stoffe bisher nicht sämtliche Verfahrenskenngrößen verfügbar. Diese müssen für eine vollständige Validierung des Verfahrens experimentell ermittelt werden. Zur Einbeziehung der Probenahme in die Validierung sind Versuche an einer Prüfgasstrecke notwendig. Eine besondere Herausforderung stellt hierbei der Konzentrationsbereich der Einzelkomponenten im Prüfgas dar, der im Bereich my g/m3 liegt. Aktivitäten/Methoden: Mithilfe der großen Prüfgasstrecke des BGIA - Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung werden Versuche zur Bestimmung der Verfahrenskenngrößen wie z. B. die Reproduzierbarkeit der Messergebnisse oder die Wiederfindungsrate durchgeführt sowie Proben für Lagerversuche hergestellt. Dabei werden auch die Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Luftfeuchte variiert.
Das Projekt "Exposition gegenüber endokrin wirksamen Arbeitsstoffen in der Automobilindustrie am Beispiel der Phthalate" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin durchgeführt. Anlass/Ziel: Innerhalb der letzten Jahre haben Erkrankungen des endokrinen Systems generell zugenommen, wobei derzeit vollständig unklar ist, inwiefern diese in ihrer Mehrzahl beruflich oder umweltbedingt sind. Während viele umweltepidemiologische und -toxikologische Untersuchungen vorliegen, sind bisher keine Daten zu möglichen beruflichen Faktoren vorhanden. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes stehen die Phthalate, die in großen Mengen in PVC-haltigen Materialien eingesetzt werden. Sie sorgen dafür, dass die Kunststoffe weich und elastisch bleiben. Ihr Gewichtsanteil kann im Endprodukt bis zu 40 Prozent betragen. Phthalate beeinflussen das endokrine System, indem sie u.a. in die Synthese des männlichen Hormons Testosteron eingreifen. Im Tierversuch hervorgerufene Effekte (wie z.B. testikuläre Missbildungen, Hypospadie, Kryptorchismus, reduzierte Fruchtbarkeit) ähneln stark dem Testikulären Dysgenesis Syndrom (TDS) beim Menschen. Im Fokus dieses Projektes steht der Nachweis der inneren Phthalat-Dosis bei Beschäftigten, die potenziell an ihrem Arbeitsplatz exponiert sind. Ziel ist es, die berufliche Exposition gegenüber Phthalaten zu quantifizieren, diese von der allgemeinen umweltbedingten Exposition abzugrenzen und in Beziehung zu effektiven Dosen im Tierversuch zu setzten. Methode: Urinproben von Beschäftigten der Automobilindustrie werden vor und nach der Schicht ( Cross-Shift-Design) jeweils zu Beginn und Ende einer Arbeitswoche auf spezifische Stoffwechselprodukte (Metabolite) unterschiedlicher Phthalate (u. a. DINP, DEHP und DBP) untersucht. Dieser Versuchsablauf wird nach ca. 3-6 Monaten wiederholt, um saisonal bedingte Effekte der Phthalat-Belastung (höheres Ausdunsten von Phthalaten im Sommer) auszuschließen. Zur sensitiven Bestimmung wird dabei eine analytische Methode am BGFA etabliert, die auf Basis der zweidimensionalen Hochleistungsflüssigkeitschromatographie gekoppelt mit der Tandem-Massenspektrometrie (2D-HPLC/MS-MS) beruht.
Das Projekt "Krebserzeugende Stoffe bei der Arbeit - Eine vergleichende Untersuchung von Expositionsmessungen aus Frankreich und Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung durchgeführt. Zielsetzung: Europäische Regelwerke zur Minderung der Risiken bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen liegen vor und werden weiterentwickelt (z. B. REACH). Expositionsszenarien spielen hierbei eine wichtige Rolle. Daher ist ein Vergleich von Expositionen über Landesgrenzen hinweg sinnvoll, der zum Ziel hat zu untersuchen, wie hoch Expositionen in Abhängigkeit von Arbeitsbereich, Arbeitsverfahren und Schutzmaßnahmen sind, wie die methodische Vorgehensweise bei der Ermittlung ist und wie sich dokumentierte Daten vergleichen lassen. Das Projekt baut auf Erfahrungen eines von der European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions geförderten Projekts aus der Mitte der 1990er-Jahre auf, an dem Institute aus Nordamerika und Europa, darunter auch das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitsschutz - BGIA, beteiligt waren. Die Expositionssituation in Frankreich und Deutschland für die arbeitsschutzrelevanten krebserzeugenden Gefahrstoffe Formaldehyd, Benzol, Cadmium und Trichlorethylen soll ausgewertet werden und es soll untersucht werden, ob sie tendenziell vergleichbar ist bzw. in ausgewählten Branchen und Arbeitsbereichen übereinstimmt. Aktivitäten/Methoden: Die Expositionsdatenbanken Chemical exposure data base (COLCHIC), geführt und ausgewertet vom Institut National de Recherche et de Sécurité (INRS) aus Frankreich, und Messdaten zur Exposition gegenüber Gefahrstoffen am Arbeitsplatz (MEGA), geführt und ausgewertet vom BGIA, sollen hinsichtlich ihres quantitativen und qualitativen Leistungsumfanges charakterisiert werden. Die detaillierte Analyse der Datenbanken soll am Beispiel der ausgewählten krebserzeugenden Gefahrstoffe Benzol, Formaldehyd, Cadmium und Trichlorethylen erfolgen. Hierzu gehören die Untersuchung der den Messwert beeinflussenden Variablen, wie z. B. die Mess- und Analysensysteme, die hinterlegten Schlüsselverzeichnisse der Branchen, Arbeitsbereiche und Tätigkeiten, die als primäre Selektionskriterien in den Datenbanken fungieren, sowie die statistischen Parameter.
Das Projekt "Dermale Exposition - Entwicklung eines Verfahrens zur Beurteilung der Gefährdung durch dermale Exposition und zur Festlegung angemessener Schutzmaßnahmen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GfA - Gesellschaft für Arbeitsplatz- und Umweltanalytik mbH durchgeführt. Entwicklung eines Verfahrens zur Beurteilung der Gefährdung durch dermale Exposition und zur Festlegung angemessener Schutzmaßnahmen. Die betriebliche Prävention benötigt dringend ein einfaches praktikables Schema zur Abschätzung der Gesundheitsrisiken durch Hautkontakt mit Arbeitsstoffen als Grundlage effektiver Schutzmaßnahmen. Europäisches Verbundprojekt von 15 Partnerinstituten in zehn Ländern; Entwurf eines Beurteilungsschemas in Anlehnung an bewährte Ansätze für inhalative Exposition; Erprobung und Bewertung durch Experten; Optimierung; Verbreitung.