Das Projekt "Identifizierung von Mixed Tropical Hardwood (MTH) in Papier - ein Beitrag zum Artenschutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Fachgebiet Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik durchgeführt. Die wichtige ökologische Funktion des tropischen Regenwaldes für die gesamte Erde ist allgemein anerkannt. Der Schutz dieses Ökosystems soll unter anderem durch eine nur eingeschränkte, reglementierte Forstnutzung gewährleistet werden, wozu auch die EU-Holzhandelsverordnung dient, die seit März 2013 vollständig in Kraft getreten ist. Zur Überprüfung der Regelungen ist es notwendig, dass in Holzprodukten, zu denen auch Zellstoff, Papier und Karton gehören, Tropenholz nachgewiesen werden kann. Ziel dieses Projektes ist die Erarbeitung fasermorphologischer Merkmale typischer Tropenhölzer unter dem Lichtmikroskop, damit diese in Papier- und Kartonprodukten nachgewiesen werden können. Eine Verifizierung und Ergänzung erfolgt mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskops. Des Weiteren soll geprüft werden, ob trotz erheblicher mechanischer und chemischer Beanspruchung der Fasern die Chemotaxonomie an Zellstoffen noch zu nutzbaren Ergebnissen führt.
Die heutigen Faseratlanten können um die im Projekt bearbeiteten Hölzer erweitert werden. Ein Abgleich unbekannter Proben mit den Referenzen dieser Gattungen und Untergattungen ist somit zur Identifikation dieser Hölzer in Papier möglich. Zudem können durch den Einsatz der Rasterelektronenmikroskopie weitere Details erfasst werden. Die bildanalytische Auswertung erlaubt eine Identifikation der untersuchten Hölzer mit einer gewissen statistischen Wahrscheinlichkeit, das gewünschte Werkzeug ist somit geschaffen. Der erstmalige Einsatz der Chemotaxonomie zur Identifizierung von Gattungen und Untergattungen in Papier hat sich als erfolgversprechende Methode erwiesen, für deren Etablierung nun weiterführende Untersuchungen nötig sind.
Das Projekt "Der Einfluss von Zytostatika auf die biologische Reinigung von Krankenhaus- und kommunalem Abwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Universitätsklinikum, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene durchgeführt. Ergebnisse: Zytostatika zur Krebstherapie gelangen zum grossen Teil unmetabolisiert ueber Patientenausscheidungen ins Abwasser. Sie weisen haeufig eine hohe chemische Stabilitaet auf, ueber ihr Verhalten in der Umwelt ist bisher nur wenig bekannt. Ziel des Vorhabens ist, zu klaeren, ob Zytostatika die Reinigungsleistung biologischer Reinigungsstufen von kommunalen Klaeranlagen negativ beeinflussen. Dazu werden Zytostatika und ihre bekannten abbaustabilen Metabolite im Zulauf, Ablauf und Klaerschlamm kommunaler Klaeranlagen analytisch bestimmt. Weiterhin wird die Populationsdynamik von Mikroorganismen der Abwasserreinigung in Modellanlagen in Abhaengigkeit von der Zytostatikabelastung von Krankenhausabwasser und von kommunalem Abwasser untersucht. Im Closed Bottle Test (OECD 301 D) wurden die 3 untersuchten Zytostatika (Testkonzentration 2-5 mg/l) ueber 28 bzw. 63 Tage nicht abgebaut. Toxizitaet gegenueber Abwasserorganismen ist auszuschliessen (Toxizitaetskontrolle, Wachstumshemmtests, Bestimmung der Kolonie bildenden Einheiten). In Modellklaeranlagen werden 2 (struktunsomere) Zytostatika nicht abgebaut: Bei einer Zulaufkonzentration von 11 mg/l, die der zu erwartenden Konzentration im Krankenhausabwasser entspricht, wurden im Ablauf 10,3 plus/minus 1,4 mg/l gefunden (Mittelwert ueber 8 Wochen Versuchsdauer, 2 mal woechentliche Probenahme). Im Vergleich zu einer Modellklaeranlage, die parallel unter gleichen Bedingungen ohne Zytostatikazufuhr betrieben wurde, wurden fuer die Parameter DOC, Schlammindex und Proteingehalt die gleichen Ergebnisse erzielt. Es ist zu vermuten, dass die untersuchten Zytostatika bei der Abwasserreinigung nicht abgebaut werden.
Das Projekt "Nachweis von Tropenholz in Papier - Chemotaxonomie und Anatomie zur Identifizierung von Mixed Tropical Hardwood" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Fachbereich Biologie, Zentrum Holzwirtschaft, Abteilung Holzchemie durchgeführt.
Das Projekt "Wirkstoffe aus marinen Pilzen: Chemische Ökologie und Naturstoffphysiologie mariner Pilze und pilzähnlicher Protisten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung e.V. (AWI) durchgeführt. Chemische Ökologie und Naturstoffphysiologie mariner Pilze und pilzähnliche Protisten terrestrischer Pilze haben in der Vergangenheit eine Vielzahl biologisch und pharmakologisch bedeutender Naturstoffe geliefert. Sie sind inzwischen weitgehend erforscht, so dass sich die marinen Pilze als neue, bisher kaum untersuchte Naturstoffquelle anbieten. Im Rahmen des Verbundvorhabens 'Wirkstoffe aus marinen Pilzen' konzentriert sich das vorliegende Projekt zunächst auf die systematische Erfassung der Biodiversität und Synökologie mariner Pilze und pilzähnlicher Protisten in-situ. Dabei sollen insbesondere die chemischen Interaktionen der Pilze untereinander, wie auch den anderen Organismen ihrer Lebensgemeinschaften gegenüber analysiert werden. Darüber hinaus sollen die vorkommenden Pilze möglichst zahlreich isoliert, kultiviert und für das chemisch-biologische Naturstoffscreening der Verbundpartner zur Verfügung gestellt werden. Zwecks Erhöhung der Trefferquote (Hits) wird eine neue Screeningstrategie angewendet. Insgesamt werden die Ergebnisse neue Erkenntnisse zur chemischen Ökologie, Chemotaxonomie und Naturstoffphysiologie der marinen Pilze liefern, zur Entdeckung neuer Natur- und Wirkstoffe beitragen und eine Abschätzung des Innovationspotentials matiner Pilze für die Naturstoffforschung und Entwicklung neuer Industrieprodukte in Deutschland ermöglichen.
Das Projekt "Bedeutung von Desinfektionsmitteln im Krankenhausabwasser fuer die kommunale Abwasserreinigung: Biologischer Abbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Universitätsklinikum, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene durchgeführt. Biologische Abbaubarkeit von Desinfektionsmitteln (Wirkstoffe und Produkte) insbesondere QAV (auch in Gegenwart von anionischen Tensiden) und ihr Einfluss auf die mikrobiologische Populationsdynamik in kommunalen Klaeranlagen.