Das Projekt "Teilprojekt 5" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hydrotox Labor für Ökotoxikologie und Gewässerschutz GmbH durchgeführt. Es ist vorgesehen, gentoxische Effekte möglicher Transformationsprodukte, die nach oxidativer Behandlung und Bodenpassage von Wasserproben ausgehen, mit in-vitro Testverfahren mit Säugerzellen nachzuweisen, die eine höhere Relevanz bzgl. humantoxischer Gefährdungsabschätzung haben. Untersucht werden sollen native und angereicherte Proben, die von den Projektpartnern bereitgestellt werden. Damit tragen die Arbeiten des Teilprojektes dazu bei, die Grundlagen für ein ganzheitliches Risikomanagement für die Trinkwasserversorgung bereitzustellen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in den Leitfaden für Wasserversorger und Behörden einfließen. Zur Bewertung gentoxischer Effekte möglicher Transformationsprodukte werden validierte und etablierte Testverfahren auf Basis von Säugerzellen eingesetzt, nämlich der V79 Micronucleus Test (ISO 21427-2), der mit der Lungenzelllinie des chinesischen Hamsters durchgeführt wird. Als weiterer Test soll der alkalische Comet Assay eingesetzt werden, der allgemein als aussagekräftiger Test für klastogene Effekte angesehen wird. Im Projekt soll in diesem System zunächst ebenfalls die V79 Zelllinie mit und ohne exogene metabolische Aktivierung (S9) eingesetzt werden. Geprüft werden zunächst Proben, die sich in den durch einen Projektpartner durchgeführten bakteriellen Tests als gentoxisch erwiesen haben, aber auch negativ getestete Proben, um abschätzen zu können, in welchem Maß in den Basistests negative Proben in höheren Testsystemen positiv reagieren.
Das Projekt "Pruefung von Umweltchemikalien in In Vitro-Tests zur Erfassung 'nichtgenotoxischer' Kanzerogene und Tumor-Promotoren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Aerosolforschung durchgeführt. Die routinemaessige Pruefung von Umweltchemikalien mit Mutagenitaetstests erlaubt ausschliesslich die Erfassung von kanzerogenen, welche gleichzeitig genotoxisch wirken. Nun gibt es aber Substanzen, welche in Versuchstieren Krebs erzeugen koennen ohne gleichzeitig in Kurzzeittesten signifikante genotoxische Wirkung zu zeigen. In den routinemaessig durchgefuehrten Kurzzeittests wird der genetische Endpunkt Rekombination nicht erfasst. Rekombinationen sind nun aber eine wesentliche genetische Aenderung waehrend des Prozesses der Krebsentstehung. Entsprechend diesen Erkenntnissen sollen nun 'nichtgenotoxische' Kanzerogene anhand ihrer rekombinogenen Wirkung erkannt werden. Insbesondere sollen Tumor-Promotoren anhand ihrer co-rekombinogenen Wirkungen erfasst werden. Zwei Testsysteme sollen zum Einsatz kommen: 1) Hauptsystem: Kurzzeittest: Erfassung von Rekombination und Co-Rekombination in Saeugerzellen in Kultur als Genamplifikation in Zellen des Chinesischen Hamsters. 2) Begleitsystem: Langzeittest: Chronische Behandlung von S. cerevisiae MP1 ueber einen Zeitraum von 100 bis 200 Tagen: Erfassung induzierter Rekombination.