Das Projekt "Einfluß von Bodeneigenschaften auf die Verteilung von Wald und Savanne in der Chiquitania (Bolivien)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Lehrstuhl für Bodenkunde durchgeführt. Warum sind die immergrünen Wälder auf dem präkambrischen Schilde in Ostbolivien kleinräumig Savannen eingesprengt? Angesichts von Jahresniederschlägen bei 1100 mm und meist geringer menschlicher Belastung kommen - außer auf den vernäßten sowie auf den weniger intensiv genutzten Standorten - zwei Faktoren als primäre Ursache in Frage: Nährstoffmängel und edaphische Trockenheit. Deswegen soll zum einen eine Analyse von Nährstoffgehalten und -vorräten durchgeführt werden, bei der zu unterscheiden ist zwischen stark und weniger stark von der Vegetation beeinflußten Parametern und bei der das ganze durchwurzelte Solum einzubeziehen ist. Zur Abklärung einer möglichen edaphischen Trockenheit müssen zum anderen die den Wasserhaushalt bestimmenden Faktoren sowie die nutzbare Wasserspeicherkapazität ermittelt werden. Die Untersuchungsergebnisse ermöglichen auch eine Bestimmung der Böden nach der FAOSystematik. Vegetationsaufnahmen sollen die präzise Zuordnung der verschiedenen Savannen- und Waldtypen zu den Bodeneigenschaften ermöglichen und floristische Gemeinsamkeiten mit Wäldern und Savannen anderer Gebiete ausloten. Eventuelle jüngste Formationsänderungen und Verschiebungen der Wald-Savannen-Grenze werden von den geobotanischen Untersuchungen ebenfalls aufgedeckt.