HBM4EU-Inititative legt Beurteilungswerte für Phthalate, Cadmium und Bisphenol A vor – weitere werden folgen Die europäische Human-Biomonitoring Initiative HBM4EU, die vom Umweltbundesamt (UBA) federführend geleitet wird, hat neue Human Biomonitoring Beurteilungswerte für ausgewählte Phthalate, Cadmium und Bisphenol A abgeleitet. Das gab die Initiative zum Start ihres Jahrestreffens in Berlin bekannt. Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA sagte: „Die Herstellung von Chemikalien steigt seit Jahren kontinuierlich an und führt oftmals auch zu einer erhöhten Belastung des Menschen. Die Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit sind oft nicht abschätzbar. Ich bin froh, dass die HBM4EU-Initiative mit neuen Beurteilungswerten den Weg für eine bessere und europaweite gesundheitliche Bewertung der Belastung des menschlichen Körpers durch ausgewählte Umweltschadstoffe ebnet.“ In Deutschland legt die „Kommission Human-Biomonitoring“ beim UBA schon seit vielen Jahren toxikologisch begründete Beurteilungswerte für ausgewählte Schadstoffe in Deutschland fest. Damit lässt sich die Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch Umweltschadstoffe einschätzen. Diese Erfahrungen konnte das UBA auch in die Europäische Human-Biomonitoring Initiative HBM4EU einbringen. Es ist erstmals gelungen, europaweite Werte, sogenannte „Human-Biomonitoring Guidance Values“ (HBM-GV), für einzelne Stoffe unter Beteiligung aller Partner in Europa abzuleiten. So liegen derzeit schon Beurteilungswerte für bestimmte Weichmacher vor (siehe Deliverable 5.2; https://www.hbm4eu.eu/deliverables/ ). Weitere werden im Laufe des Projektes generiert. Die Verwendung und das Inverkehrbringen von Chemikalien werden auf europäischer Ebene reguliert. Daher ist es wichtig, Daten auf EU-Ebene vergleichbar zu erheben und auszuwerten. Damit trägt HBM4EU dazu bei, dass die zuständigen europäischen Institutionen sinnvoll und begründet Maßnahmen zum Schutz der menschlichen Gesundheit treffen und die Bevölkerung über Belastungsursachen und mögliche Vermeidungsmaßnahmen informieren können. Die HBM4EU-Initiative arbeitet unter anderem daran, das Datenmanagement auf europäischer Ebene zu verbessern. Die Initiative konnte nun HBM-Daten auf europäischer Ebene umfassend bündeln. So liegen nun Metadaten aus 94 europäischen HBM-Studien und 37 harmonisierten Datensammlungen für sieben, für die Politikberatung prioritären Stoffen vor, darunter Aniline, Bisphenole, Cadmium und Chrom VI, Flammschutzmittel, Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe ( PAK ), per- und polyfluorierte Chemikalien sowie Phtalatate und Hexamoll® DINCH. Die Datensammlung wird außerdem dazu genutzt, um Wissenslücken aufzuzeigen, damit neue harmonisierte Daten erhoben werden können. Ziel ist, weitere aussagekräftige Belastungsdaten und Indikatoren zur Politikberatung zu entwickeln. Vom 07.10.-11.10.2019 diskutieren die Partner der HBM4EU-Initiative unter anderem die Zukunft des Europäischen Human Biomonitorings. Die EU-Mitgliedstaaten haben sich bereits im Juni 2019 im Umweltrat für eine Fortführung der HBM4EU-Initiative ausgesprochen. Sie baten die EU-Kommission die Human Biomonitoring Aktivitäten in Europa auch weiterhin unter dem neuen EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ ab 2022 zu fördern. Human-Biomonitoring erklärt Als ein Werkzeug der gesundheitsbezogenen Umweltbeobachtung werden beim Human-Biomonitoring menschliche Körperflüssigkeiten oder -gewebe auf ihre Belastung mit Schadstoffen untersucht. Durch diese Untersuchung, angewandt an repräsentativen Gruppen der Allgemeinbevölkerung oder bestimmten Berufszweigen, kann die innere Schadstoffbelastung der Menschen, die aus verschiedenen Quellen wie z.B. Atemluft, Nahrung oder Alltagsgegenständen stammt, abgeschätzt und bewertet werden. HBM4EU Die europäische Human-Biomonitoring-Initiative (kurz: HBM4EU) ist ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms „Horizont 2020“ der EU-Kommission. Mit einem Gesamtfinanzvolumen von etwa 74 Millionen Euro und 115 Partnern aus 28 Ländern (24 EU-Mitgliedstaaten, Norwegen, Island, Israel und die Schweiz) startete das vom Umweltbundesamt geleitete Projekt Anfang 2017 und läuft planmäßig bis Ende 2021. Die Hauptziele der Initiative sind, Daten über die Belastung der Bevölkerung mit ausgewählten Substanzen zusammenzustellen und, wo nötig, zu erheben. Damit soll es leichter werden, Politik auf wissenschaftlicher Grundlage in Fragen der Chemikaliensicherheit und des Umweltschutzes zu beraten. Weitere Ziele sind die Harmonisierung der dafür notwendigen Prozesse in den Teilnehmerländern und die Entwicklung neuer Nachweismethoden. Das HBM4EU-Projekt wird im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 733032 des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 der Europäischen Union finanziert.
Belastung der Bevölkerung mit Chemikalien muss besser vergleichbar werden Im Rahmen einer internationalen Konferenz zu „Human Biomonitoring for science and chemical policy“ haben sich Bundesumweltministerin Svenja Schulze und UBA-Präsident Dirk Messner für den Ausbau des Human-Biomonitoring auf europäischer Ebene ausgesprochen. Dabei geht es um Untersuchungen von Bevölkerungsgruppen auf ihre Belastung mit Schadstoffen aus der Umwelt und aus anderen Quellen. Die Ergebnisse geben Hinweise, ob Maßnahmen zur Minderung dieser Belastung zu treffen sind, oder wie sich bestehende Maßnahmen ausgewirkt haben. Schulze und Messner forderten virtuell vor Vertreterinnen und Vertretern aus Forschung, Industrie, Verwaltung und Zivilgesellschaft, Human-Biomonitoring als Instrument der europäischen Chemikalienpolitik zu verankern. Denn bislang gibt es kaum verlässliche EU-weite Daten zur Belastung der Bevölkerung mit Chemikalien. Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Wir müssen wissen, welche Schadstoffe im Menschen überhaupt ankommen. Nur so können wir eine fortschrittliche Chemikalienpolitik machen, die sich an Nachhaltigkeitszielen orientiert und dabei Mensch und Umwelt schützt. In Deutschland hat sich das Human-Biomonitoring bewährt. Ich setze mich dafür ein, dass es auch auf EU-Ebene die nötige Bedeutung erlangt. Die neue Chemikalienstrategie der EU-Kommission wird ein wichtiger Baustein des Green Deals sein. Wir brauchen fortschrittliche Inhalte, die den Schutz von Mensch und Umwelt verbessern.“ UBA -Präsident Dirk Messner: „Human-Biomonitoring sollte im Rahmen der EU-Nachhaltigkeitsstrategie für Chemikalien vorangetrieben werden. Um problematische Chemikalien wirksam zu regulieren, brauchen wir EU-weit vergleichbare Daten, auch um regionale Unterschiede in der Belastung zu verstehen. Nur dann können wir überprüfen, ob die EU-Chemikalienregulierung wirkt.“ In der EU sind mehrere Zehntausend Chemikalien auf dem Markt, viele davon finden sich auch im Blut oder im Urin vieler EU-Bürgerinnen und Bürger. In welchem Umfang und warum die Chemikalien überhaupt im Menschen landen, untersucht das Human-Biomonitoring (HBM). Wie ein solches Monitoring europaweit funktionieren könnte, erprobt derzeit die vom UBA geleitete europäische HBM4EU-Initiative . Das Projekt HBM4EU hat mittlerweile 194 Labore vernetzt, die höchste Qualitätsstandards erfüllen. Sie liefern europaweit verlässliche und vergleichbare Daten für prioritäre Stoffe, die mit gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung verbunden sind oder verbunden sein können. HBM4EU interpretiert diese Daten und formuliert Empfehlungen für die Politik. Im Gegensatz zu bestehenden Berichtspflichten im Bereich des Umweltmonitoring gibt es derzeit keine verbindlichen Vorgaben zur Erhebung von HBM-Daten auf europäischer Ebene oder in den EU-Mitgliedstaaten. HBM4EU hat gezeigt, dass HBM-Daten zu einer verbesserten Risikoeinschätzung von Chemikalien beitragen. Das HBM4EU-Management Board hat sich vor diesem Hintergrund in einem offenen Brief an die EU-Kommission für die systematische Erhebung und Nutzung von HBM-Daten stark gemacht. Der europäische „Green Deal“, und die dazugehörige neue EU Nachhaltigkeitsstrategie für Chemikalien bieten die Chance dafür. Derzeit läuft eine HBM4EU-Studie zur Belastung von Arbeiterinnen und Arbeitern mit Chrom VI in verschiedenen Industriebranchen. Die Ergebnisse der Studie werden demnächst zeigen, dass diese Gruppen immer noch signifikant höher mit krebserzeugendem Chrom VI belastet sind als die Allgemeinbevölkerung – trotz bereits strenger EU-Regulierungsmaßnahmen. Die Studie verdeutlicht, dass insbesondere weitere Vorkehrungen sinnvoll sind, um die Aufnahme von Chrom VI über die Haut zu verhindern. Eine weitere untersuchte Stoffgruppe sind die sogenannten Phthalate. Zu dieser Gruppe von Weichmachern gehören Stoffe, die die Fruchtbarkeit schädigen und in vielen Plastikprodukten verwendet werden, unter anderem in Lebensmittelverpackungen. Erste HBM4EU-Ergebnisse zeigen zwar, dass die menschliche Belastung mit Phthalaten nach erfolgter Regulierung von einzelnen Substanzen dieser Gruppe abnimmt, aber dennoch sind die Stoffe immer noch in fast jedem untersuchten Menschen nachweisbar. Die EU-Regulierung wirkt also, die Bevölkerung kommt aber immer noch mit zu vielen Phthalaten in Berührung. Hinzu kommt, dass sich die Wirkungen gerade der kritischen Phthalate untereinander und auch in Kombination mit einigen Pflanzenschutzmitteln addieren können, so dass eine zuverlässige Entwarnung erst nach Beurteilung der Stoffmischungen gegeben werden kann. HBM4EU leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Bewertung der Risiken von per- und polyflurierte Alkylsubstanzen ( PFAS ). Dies ist eine in Europa gerade intensiv diskutierte Gruppe von Chemikalien, die u.a. die Wirkungen von Impfungen beeinträchtigen können. In der „ Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit “, durchgeführt vom Umweltbundesamt, konnte nachgewiesen werden, dass viele deutsche Kinder mehr PFAS im Blut haben, als toxikologisch unbedenklich wäre. Alle Ergebnisse des HBM4EU-Projekts können hier abgerufen werden: https://www.hbm4eu.eu/deliverables/ https://www.hbm4eu.eu/the-project/science-to-policy/ Link zu Open Letter des HBM4EU Management Board: https://www.hbm4eu.eu/wp-content/uploads/2017/03/HBM4EU_Letter-to-Commis... Wie genau gefährliche Stoffe auf den Menschen wirken können, und wie diese Stoffe im menschlichen Körper mittels Human Biomonitoring nachgewiesen werden, sehen Sie in diesen Videos: https://www.youtube.com/watch?v=hiHHiksAeBY , https://www.youtube.com/watch?v=DmC1v6EAeAM .
Grundwassermessstellen dienen der Überwachung des Grundwassers. Dieser Datensatz enthält die Messdaten der Messstelle Dp. Be.-Halb. GW 07. Wasserart: reines Grundwasser
Grundwassermessstellen dienen der Überwachung des Grundwassers. Dieser Datensatz enthält die Messdaten der Messstelle RGW Köln WE 061 UW. Wasserart: reines Grundwasser
Grundwassermessstellen dienen der Überwachung des Grundwassers. Dieser Datensatz enthält die Messdaten der Messstelle E SW Kleve Br.5. Wasserart: reines Grundwasser
Grundwassermessstellen dienen der Überwachung des Grundwassers. Dieser Datensatz enthält die Messdaten der Messstelle E SW Kleve Br.9. Wasserart: reines Grundwasser
Grundwassermessstellen dienen der Überwachung des Grundwassers. Dieser Datensatz enthält die Messdaten der Messstelle HUELS TROISD 19.1. Wasserart: reines Grundwasser
Grundwassermessstellen dienen der Überwachung des Grundwassers. Dieser Datensatz enthält die Messdaten der Messstelle RBK ALTABL.TH-FLI 1. Wasserart: reines Grundwasser
Grundwassermessstellen dienen der Überwachung des Grundwassers. Dieser Datensatz enthält die Messdaten der Messstelle LGD Rheine i.d. Ems 03. Leiter: Niederterrasse Wasserart: reines Grundwasser
Grundwassermessstellen dienen der Überwachung des Grundwassers. Dieser Datensatz enthält die Messdaten der Messstelle LGD Rheine I.d. Ems 02. Leiter: Niederterrasse Wasserart: reines Grundwasser
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