Das Projekt "Wirkungsbezogene Erfassung von Luftschadstoffen an Pflanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Trier, Lehrstuhl für Geobotanik durchgeführt. Die Konzeption des Forschungsvorhabens beruht auf der Tatsache, dass gasfoermige Luftschadstoffe ueber die Spaltoeffnungen in die Pflanze eindringen und dort Schaeden bewirken. Im Falle von Ozon werden Membranen im Blattparencham beeintraechtigt, was unter anderem Auswirkungen auf die Photosyntheserate der Pflanzen hat. Das erste Ziel ist es, die Auswirkungen mittels der Veraenderung des Reflexionsspektrums der Pflanzen, Veraenderungen in der Trockensubstanzproduktion sowie anhand des Auftretens von Chlorosen und Nekrosen zu registrieren. Letztere beiden Auswirkungen treten erst zeitverzoegert nach Ueberschreiten einer Schwellendosis auf. Bei geringen Schaedigungen sind viele Pflanzen in der Lage, die Auswirkungen zu kompensieren und sich zu erholen. Daraus ergibt sich das zweite Forschungsziel, naemlich aus diesem Regenerationsverhalten den Grad der Schaedigung abzuleiten. Da die Wirkungen und das Regenerationsverhalten der Pflanzen auch von anderen oekologischen Faktoren abhaengt (z.B. Wasser-, Naehrstoffhaushalt; Licht, kleinklimatische Bedingungen), werden die Untersuchungen an standardisiert aufgezogenem und exponierten Pflanzenmaterial (Trifolium repens (O3-sensitiver und O3-resistenter Genotyp), Phaseolus vulgaris, Nicotiana tabaccum BEL W3, Cirsium vulgare, Cirsium arvense, Malva sylvestris) durchgefuehrt. Die Standardisierung erfolgt nach dem 'ICP Crops experimental protocol'. Neben Begasungsversuchen werden auch Expositionsserien und Messungen des Gaswechsels im Freiland entlang eines Transektes an drei Stationen, Trierer Talweite (ca. 130 m ue. N.N.), Universitaet Trier (ca. 250 m ue. N.N.) und Umweltmessstation Deuselbach (ca. 450 m ue. N.N.) mit unterschiedlichem Ozonregime durchgefuehrt, an denen auch meteorologische und lufthygienische Messungen erfolgen. Ziel dieser Untersuchungen ist es, durch eine Modellierung des Spaltoeffnungsverhaltens der standardisiert exponierten Bioindikatoren ein Modell der Schaedigung in Abhaengigkeit von der Ozonkonzentration, der Strahlung und meteorologischen Faktoren zu entwickeln. Der Weissklee, die Malve und die Distelarten erlauben ausserdem den Vergleich von Schaeden an spontan vorkommenden Pflanzenindividuen in entsprechenden Gruenland- und Ruderalgesellschaften in der unmittelbaren Naehe der Expositionsstationen.