Das Projekt "Stabilität von Stockausschlagwäldern in Steillagen an Rhein und Mosel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Waldbau-Institut durchgeführt. In Rheinland-Pfalz wird die Fläche der aus Stockausschlag entstandenen Wälder auf ca. 150 000 ha geschätzt. Ein Verbreitungsschwerpunkt der ehemaligen Niederwälder sind die steilen Hänge an Rhein und Mosel sowie der angrenzenden Seitentäler. Die Stockausschlagwälder in diesen Lagen haben u. a. eine hervorragende Bodenschutzfunktion. Die Niederwaldwirtschaft wurde in vielen Beständen vor über 50 Jahren eingestellt. Aus der forstlichen Praxis stammen Beobachtungen, dass die durchgewachsen Stöcke möglicherweise an Stabilität verlieren. Im Rahmen einer Vorstudie im Raum Boppard und Cochem konnte das Einsetzten einer lokal begrenzte Zerfallsphase in älteren Stockausschlagswäldern nachgewiesen werden. Eine Häufung von Lücken im Kronendach wurde insbesondere in alternden Beständen in Steillagen beobachtet. Die Ursache der Lückenbildung gilt bislang als unklar. Unter Anwendung fernerkundlicher Methoden und terrestrischer Erhebungen soll geklärt werden, welches Ausmaß diese Störungen in Stockausschlagswäldern in kritischen Steillagen tatsächlich haben. Ferner gilt es die Gründe für die einsetzende Lückenbildung zu identifizieren und entsprechende waldbauliche Gegenmaßnahmen zu formulieren.