Das Projekt "Regulierung der Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale L.) in extensiv genutztem Grünland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement, Professur für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung durchgeführt. Die Erhaltung extensiv genutzter artenreicher Grünlandbestände wird zunehmend durch die Ausbreitung der giftigen Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) in Frage gestellt. Die zu den Liliaceae gehörende Wiesenart besiedelt bevorzugt Feucht- und Frischwiesen, und ihr Vorkommen weist auch auf eine stark schwankende Wasserversorgung hin - Standortbedingungen also, wie sie typisch für Auen sind. Das hohe Potential, artenreiche, naturschutzfachlich wertvolle Grünlandbestände in die landwirtschaftliche Nutzung zu integrieren, wurden in einer Vielzahl von Untersuchungen gezeigt. Mit der Extensivierung der Grünlandnutzung geht nun auch ein Wiedererstarken von aus landwirtschaftlicher Sicht unerwünschten Grünlandarten einher. Problematisch ist dies insbesondere, wenn es sich um eine potentiell stark toxische Art wie die Herbstzeitlose handelt. Die Nutzungsauflage, erster Schnitt ab Mitte Juni, also nach erfolgter Samenreife der Herbstzeitlose und verringert Düngergaben, hat das Wiedererstarken der Herbstzeitlosen-Populationen begünstigt. Vor diesem Hintergrund wird in diesem Projekt untersucht, welche Maßnahmen geeignet sind, die Populationen der giftigen Herbstzeitlose zu schwächen, ohne die meist naturschutzfachlich wertvolle restliche Vegetation nachhaltig zu schädigen. Dabei ist es nicht Ziel, die Herbstzeitlose auszurotten - sie steht immerhin in acht Bundesländern auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten - sondern sie lediglich auf ein akzeptables Maß zurückzudrängen.