Das Projekt "Unterstützung des COPERNICUS-Fachkoordinators für den Emergency Management Service und nachhaltige Implementierung der EMS-Dienste im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (EmSIDe)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe durchgeführt. Der Copernicus Dienst für Katastrophen- und Krisenmanagement (engl. Emergency Management Service, EMS) stellt auf Anfrage satellitengestützte Geoinformationen in allen Phasen des Krisenmanagements zur Verfügung. Die EU Mitgliedsstaaten können auf den Dienst über so genannte 'National Focal Points' zugreifen. Nationaler Kontaktpunkt für Deutschland und autorisierte Stelle, um den Dienst zu nutzen, ist das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern (GMLZ) im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Mit dem Vorhaben EmSIDe (Emergency Management Service Implementierung in Deutschland) sollen durch die Einrichtung einer Projektstelle die umfangreichen Aufgaben des Fachkoordinators für den EMS am BBK unterstützt und damit die Implementierung und Nutzung des EMS auf allen Ebenen (Bund - Land - Kommune) nachhaltig verbessert werden. Insbesondere soll die Fachkoordination unterstützt werden bei der Verbesserung und dem Ausbau des Informationsflusses zwischen Nutzern auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene, bspw. durch Workshops, Publikationen, der Einbindung der Anforderungen der unterschiedlichen Nutzergruppen (Behörden, Hilfsorganisationen, Gewerbe) in den Weiterentwicklungsprozess, der Implementierung eines Validierungsprozesses der Produkte hinsichtlich der Nutzeranforderungen und der Nutzbarkeit, sowie der fachlichen Beratung des GMLZ. Zur Unterstützung und Förderung der Implementierung und Nutzung des EMS im BBK soll evaluiert werden wie das 'European Flood Awareness System' (EFAS) als zusätzliche Informationsquelle für das GMLZ genutzt werden kann, und geprüft werden, wie Fernerkundungsinformationen im Allgemeinen und Dienste des EMS im Besonderen für die Risikoanalyse 'Bund' genutzt werden können.
Das Projekt "Berechnung von täglichen globalen Schwerefeldlösungen basierend auf Gravitationsgradienten und GRACE-FO Laser Ranging Interferometer Daten, Umrechnung in Anomalien der kontinentalen Wasserspeicherung und Ableitung von Hochwasserindikatoren für die spätere operationelle Nutzung in Hochwasservorhersagesystemen." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum durchgeführt. Das Vorhaben fördert die operationelle und wissenschaftliche Nutzbarmachung der deutsch-amerikanischen Gravity Recovery and Climate Experiment Follow-on (GRACE-FO) Satellitenmission. Es werden in Nah-Echtzeit tägliche globale Schwerefeldlösungen basierend auf Gravitationsgradienten in Orbithöhe der Schwerefeldsatelliten berechnet, in Anomalien der kontinentalen Wasserspeicherung umgerechnet und daraus Hochwasserindikatoren abgeleitet. Hierfür werden wissenschaftlich wie auch operationell innovative Ansätze entwickelt. Insbesondere dient das Vorhaben auch der Analyse, Evaluierung und wissenschaftlichen Inwertsetzung des durch das BMWi geförderten und als Technologiedemonstrator erstmals auf GRACE-FO eingesetzten Laser Ranging Interferometers. Die Entwicklung einer Prozessierungskette von den Satellitendaten bis zu Hochwasserindikatoren mit einer Latenz von 1 bis 2 Tagen bereitet den nutzerorientierten Transfer der Ansätze in operationelle Systeme der Hochwasservorhersage vor, wie GloFAS (dem Global Flood Awareness System im Copernicus Emergency Management Service EMS) sowie für eine verbesserte Informationsgewinnung während Hochwasserkatastrophen durch das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) des DLR. Die Evaluierung der Hochwasserindikatoren erfolgt auf globaler Basis für historische Hochwasserereignisse, die in der Datenbank des Dartmouth Flood Observatory (DFO) registriert sind, und unter Nutzung von Abflusszeitreihen und klassischen hydrologischen Indikatoren wie zum Beispiel Vorregenindizes, Basisabfluss, oder satellitenbasierter Bodenfeuchte. Das Vorhaben eröffnet Synergien zum Copernicus EMS, indem Vorarbeiten im Rahmen des Horizon2020 Projektes EGSIEM (European Gravity Service for Improved Emergency Management, 2015-2017) weiterentwickelt und auf die aktuelle Erdbeobachtungsmission GRACE-FO übertragen werden.