Das Projekt "Anwendung molekularer Methoden für den Nachweis und die Identifikation von Protozoen in den Kläranlagen von Hamburg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Institut für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz B-2 durchgeführt. G. lamblia und C. purvum sind die häufigsten humanpathogenen Protozoen. Sie werden in den industrialisierten Länder durch Wasser übertragen. Es ist bekannt, dass die infektiösen Formen, Zysten und Oozyten, hoch resistent gegenüber Massnahmen der Abwasserreinigung sind und eine potentielle Gefahr für die Bevölkerung sowohl durch kontaminiertes aufbereitetes Wasser als auch Frischwasser darstellen. Das Auftreten von Giardia und Cryptosporidium in Hamburger Abwasseraufbereitungsanlagen wurde bisher nicht untersucht. Diese Studie hat zum Ziel, auf molekularer Ebene das Protozoenkollektiv in einer Hamburger Abwasseraufbereitungsanlage nachzuweisen und zu charakterisieren. Von besonderem Interesse ist dabei der Einfluss der Aufbereitungsmethoden von kommunalem Abwasser und Klärschlamm auf ihr Überleben. Speziell wird die Studie die Persistenz der Protozoen in der Abwasseraufbereitungsanlage nachweisen und verfolgen; die Konzentrationen an Protozoen in unterschiedlichen Klärstadien bestimmen sowie die Effektivität der einzelnen Klärstadien aufzeigen. Die Ergebnisse der Studien können in zweifacher Hinsicht nützlich sein. Zum einen können diese Daten liefern, die für das Design eines guten Abwassermanagements wichtig sind, und zum anderen die Basis für ein Verständnis der Epidemologie von Parasiten darstellen, was wichtig für die Auslegung von Kontrollmaßnahmen ist.