Das Projekt "Stressphysiology von Pflanzenzellen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Innsbruck, Institut für Mikrobiologie durchgeführt. Pflanzen sind ständigen Umwelteinflüssen wie Trockenheit, Kälte, Salzgehalt des Bodens, mechanische Verwundung, Pilzbefall oder anderen Infektionen ausgesetzt. Die Aufnahme dieser externen Signale und erste Reaktionen darauf passieren auf zellulärer Ebene. In Folge kommt es zu einer Weiterleitung des Reizes zu den Nachbarzellen und durch Veränderungen im Zellinnneren kann sich die Pflanze der jeweiligen Stress-Situation anpassen indem spezifische Abwehrmechanismen aktiviert oder besondere Organe und Wuchsformen gebildet werden. Obwohl unser Wissen über die genaue Reizaufnahme und -weiterleitung in Pflanzenzellen noch sehr gering ist, ist es dennoch von großer Bedeutung um Pflanzen ein Überleben an Spezialstandorten oder unter ungünstigeren Umweltbedingungen zu ermöglichen. Unter Zusammenarbeit von Spezialisten sollen in diesem Projekt zwei wichtige Schwerpunkte auf dem Gebiet der pflanzlichen Stressphysiologie bearbeitet werden: 1) Aufnahme und erste Reaktionen auf Stress in Pflanzenzellen und 2) Mechanismen der Reizleitung zwischen Pflanzenzellen. Die Versuche beinhalten modernste mikroskopische, zellphysiologische und molekularbiologische Methoden. In lebenden Zellen wollen wir damit die Reaktionen auf Druck, mechanische Verwundung und Kälte untersuchen. Re-Organisationen des Cytoskelettes, Migrationen des Zellkerns und die Rolle der Plasmodesmata, winzige Verbindungskanäle zwischen Pflanzenzellen, können dadurch analysiert werden. Unser prinzipielles Wissen über die Funktion und Struktur von Pflanzenzellen, sowie unser besseres Verständnis für Reizaufnahme und Reizleitung in Pflanzenzellen eröffnet in weiterer Folge neue Möglichkeiten für biologische Schädlingsbekämpfung und effizienteren Düngemitteleinsatz.
Das Projekt "Cytoskelett, Enzymsekretion und Rhizosphaerenkompetenz in Trichoderma sp." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Wien, Institut für Biochemische Technologie und Mikrobiologie, Abteilung für Mikrobielle Biochemie durchgeführt. Die Verwendung von Trichoderma harzianum zur Bekaempfung von pathogenen Mikroorganismen im Wurzelraum setzt seine erfolgreiche Besiedelung der Rhizosphaere voraus. Nach Arbeiten amerikanischer Autoren ist diese in Mutanten des Pilzes, welche gegen das Pflanzenschutzmittel Benomyl resistent sind, deutlich verbessert. Es wurde dabei spekuliert, dass dies auf einer gesteigerten Bildung von Cellulasen - welche bei der Besiedlung der obersten Wurzelhaarschicht eine Rolle spielen koennten - beruhen koennte. Da Benomyl die korrekte Ausbildung des Cytoskeletts - und damit auch die Enzymsekretion - inhibiert, waere es moeglich dass Benomyl-resistente Staemme einen effizienteren Mechanismus zur Sekretion der Cellulasen aufweisen koennten. Wir untersuchen diese Moeglichkeit in Benomyl-resistenten sowie sensitiven Staemmen. Gleichzeitig wurden Wildstaemme von Trichoderma reesei mit einem modifizierten beta-Tubulin Gen transformiert, das Benomyl-Resistenz vermittelt, und die Rhizosphaeren-Kompetenz und Cellulasebildung dieser Transformanten untersucht.