Schutzdünen sind Dünen, die dem Schutz eines Gebietes vor Sturmflut dienen oder den Bestand der Insel sichern. Dünen erhalten die Eigenschaft von Schutzdünen durch Widmung. Die Deichbehörde spricht die Widmung durch Verordnung aus. Dabei sind die örtlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Zu den Schutzdünen gehören auch ihre Sicherungswerke. Für gewidmete Schutzdünen gelten die Bestimmungen des Niedersächsischen Deichgesetzes (NDG).
Das Projekt "Bevölkerungsbeteiligung bei der Stabilisierung von Dünen on Nord Horr, Kenia" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Institut für Afrika-Studien durchgeführt.
Das Projekt "Inhaltliche Vorbereitung und Durchführung des Workshops 'Das Klimaschutzpotenzial der Abfallwirtschaft' am 06. und 07. November 2006 im Umweltbundesamt, Berlin" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ecologic, Institut für Internationale und Europäische Umweltpolitik durchgeführt. Klimaschutz ist eine der größten Herausforderungen heutiger Umweltpolitik. Verschiedene wirtschaftlich und sozial relevante Bereiche haben Anteil am globalen Klimawandel, hierzu zählt auch die Abfallwirtschaft. Vor diesem Hintergrund veranstaltete das Umweltbundesamt am 6.-7. November 2006 einen eineinhalbtägigen Workshop zum Thema Das Klimaschutzpotenzial der Abfallwirtschaft . Ein besonderer Schwerpunkt lag hierbei auf der Energiegewinnung und -nutzung im Rahmen der Abfallbehandlung. Der Workshop entwickelte praktisch verwertbare Handlungsempfehlungen für die Abfallpolitik. Ecologic erstellte das Hintergrundpapier der Veranstaltung und dokumentierte die Ergebnisse.
Das Projekt "Klima-Anpassung im Wattenmeer (KliGlobWatt-Studie) eine internationale Übersicht über Optionen und Möglichkeiten einer ökologisch nachhaltigen Anpassung im Wattenmeer an die Folgen des Klimawandels" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von WWF Deutschland, Wattenmeerbüro durchgeführt. Der menschengemachte Klimawandel und der aus ihm resultierende wachsende Anstieg des Meeresspiegels sind langfristig die größte Bedrohung für das als Nationalpark und Weltnaturerbe geschützte Wattenmeer. Laut der schleswig-holsteinischen 'Strategie für das Wattenmeer 2100' ist damit zu rechnen, dass der Meeresspiegelanstieg erhebliche morphologische Veränderungen (gemäßigtes Szenario), vielleicht sogar eine grundlegende morphologische Systemänderung im Wattenmeer nach sich ziehen wird (gesteigertes Szenario). Viele der heute noch bei Ebbe trockenfallenden Wattflächen könnten zukünftig dauerhaft überflutet bleiben. Salzwiesen, Inseln und Halligen wären zunehmend durch Abbruch gefährdet. Durch den Verlust vor allem von Wattflächen, niedrigen Salzwiesen und Pionierzonen würden sich die Flächen wichtiger Lebensräume deutlich verkleinern, andere Habitate könnten ganz verschwinden. Das alles hätte erhebliche negative Auswirkungen, z. B. für die Vögel des Wattenmeeres. Das Wattenmeer würde seine Funktion als schützender Puffer vor dem Sturmseegang aus der Nordsee teilweise einbüßen. Auf lange Sicht wäre mit einer steigenden Gefährdung der Küstenbewohner durch Sturmfluten zu rechnen. Die vorliegende Studie will Antworten auf die Fragen finden, wie eine naturverträgliche Klimaanpassung für das schleswig-holsteinische Wattenmeer aussehen könnte. Dazu werden 13 vergleichbare Maßnahmen an anderen 'weichen Küsten' in Europa - auch aus dem restlichem Wattenmeer - und den USA ausgewertet. Zwar sind diese Fallbeispiele nicht direkt übertragbar, doch regen sie dazu an, neue, auch ungewöhnliche Ideen für eine naturfreundliche Klimaanpassung zu diskutieren. Die Fallstudien beschreiben eine große Bandbreite unterschiedlicher Maßnahmen zur Bekämpfung von Küstenerosion und der Renaturierung von Küstenlebensräumen. Sie reichen von Sandersatz über das Zulassen des Sandtransports in die Dünenlandschaft bis hin zur Renaturierung von Salzwiesen und der Verlegung von Deichen. Obwohl 'Klimaanpassung' nicht der eigentliche Anlass zu diesen Projekten war, wirken sie dennoch in diese Richtung. Die Studie leitet am Ende Schlussfolgerungen für sechs Maßnahmentypen ab: Sandersatz, Dünenrenaturierung, Sommerdeich-Öffnungen, Anpassung der Deichlinie, Widerstandsfähigkeit der Küste stärken, langfristige Zukunftsplanung.
Das Projekt "Die gegenseitige Beeinflussung von Wind, aeolischen Sedimenttransport und Vegetation in einem warmariden, sandigen Oekosystem" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Trier, Fachbereich VI Raum- und Umweltwissenschaften, Fach Physische Geographie durchgeführt. Die Linearduenen im Bereich Sde Hallarnish/Nizzana (westliche Negev, Israel) befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Stabilisierung durch Vegetation, nachdem diese durch Ueberweidung vollkommen zerstoert wurde. Im Rahmen der interdisziplinaeren Erforschung des Oekosystems durch das an der Hebraeischen Universitaet in Jerusalem angesiedelten Arid Ecosystems Research Center (AERC) wurden die derzeit wirkenden aeolischen Prozesse quantitativ und qualitativ untersucht. Hierzu wurden an nach geomorphologischen und vegetationskundlichen Gesichtspunkten ausgewaehlten Standorten folgende Parameter gemessen: Windgeschwindigkeit und Windrichtung, transportierte Sandmenge und Saltationsrate. Fuer diese Messungen wurden Schalenanemometer, Sandfallen und akustische Sensoren verwendet. In Bereichen mit starker und haeufiger Sandumlagerung wurde die Aenderung der Morphologie mit Hilfe von regelmaessig Erosionsmessstaeben bestimmt. Zustand und Entwicklung der Vegetation werden im Gelaende und mit Hilfe von Luftbildern beobachtet. Ziel der Arbeit ist es, Aussagen ueber saisonale und bleibende Veraenderungen der Duenenmorphologie zu treffen, die auf die unterschiedlich weit fortgeschrittene Vegetationsentwicklung und/oder Unterschiede in der Topographie zurueckgefuehrt wrden koennen.
Das Projekt "NOURTEC (Neuartige Ernaehrungstechnologien)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, Forschungsstelle Küste durchgeführt. Erprobung neuer Gestaltungsformen kuenstlicher Auffuellungen unter Einbeziehung der Materialdeponierung im Vorstrand mit dem Ziel einer verbesserten Lebensdauer im Sinne laengerer Verweilzeiten des eingegebenen Materials. Die Versuchsauffuellung auf Norderney ergab positive Ergebnisse (s a Veroeffentlichungen).
Norden/ Spiekeroog – An den ca. ein Kilometer langen Süderdünen auf Spiekeroog haben die Sturmfluten der letzten Jahre deutliche Spuren hinterlassen. Zuletzt traten im Winter 2016/2017 unmittelbar vor dem Zeltplatz Dünenabbrüche und eine Abtragung des Strandes auf einer Länge von ca. 400 Metern auf. Die Dünen verlaufen vom Zeltplatz bis zum alten Anleger und sichern den Bestand der Insel im Westen. Sie sind in den Jahren 2012 und 2014 nach Sturmflutschäden verstärkt worden. Der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) hat die Dünen und den Strand detailliert vermessen und die Situation bewertet. „Unsere Berechnungen haben ergeben, dass die derzeitige Dünenbreite und die Strandhöhe nicht mehr ausreichen, um im nächsten Winterhalbjahr bei Sturmfluten einen Durchbruch der Düne zu verhindern. Deshalb ist eine Verstärkung der Dünen und eine Aufhöhung des Strandes zum Schutz der Düne mit rund 80.000 Kubikmeter Sand zwingend erforderlich“, erläuterte Frank Thorenz, Leiter der zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Norden-Norderney. Vor dem Zeltplatz wird die Schutzdüne auf gesamter Länge seeseitig im Mittel um 15 Meter verbreitert und auf eine Höhe von 9,5 Metern über dem mittleren Meeresspiegel gebracht. Zusätzlich wird der Strand aufgehöht um den Dünenfuß zu stützen. Weil in den nahegelegenen Strandbereichen nicht ausreichend Sand zu Verfügung steht, wird dieser erstmalig vor der Insel mit einem Saugbagger gewonnen. „Von der Entnahmestelle wird der gebaggerte Sand mit einer rund einen Kilometer langen Spülleitung an den Strand gespült und dort mit Planierraupen und Baggern profiliert“ ergänzte Projektleiter Theo van Hoorn. Die Arbeiten sollen bis spätestens Ende September fertiggestellt sein. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf ca. 1,25 Mio. Euro, die aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt wird die Insel Spiekeroog durch 10,5 Kilometer Schutzdünen, 1,6 Kilometer massive Uferschutzanlagen und 1,6 Kilometer Deiche gegen Sturmfluten geschützt und in ihrem Bestand gesichert.
Norden Sie stellten den Küstenschutz auf den Inseln auf eine harte Probe: Insbesondere die ungewöhnliche Kette von Sturmfluten mit Wasserständen von bis zu zwei Metern über dem mittleren Tidehochwasser hatten Anfang Februar Dünenabbrüche und Strandrückgänge auf allen Ostfriesischen Inseln zur Folge. Die Bewertung der im Winter entstandenen Schäden durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ist nach Ende der Sturmflutsaison nun abgeschlossen. Konkrete Handlungsbedarfe erblickt der NLWKN auf Juist, Langeoog und Wangerooge. Vor allem die Insel Langeoog rückt 2020 in den Fokus der Küstenschützer. Sie stellten den Küstenschutz auf den Inseln auf eine harte Probe: Insbesondere die ungewöhnliche Kette von Sturmfluten mit Wasserständen von bis zu zwei Metern über dem mittleren Tidehochwasser hatten Anfang Februar Dünenabbrüche und Strandrückgänge auf allen Ostfriesischen Inseln zur Folge. Die Bewertung der im Winter entstandenen Schäden durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ist nach Ende der Sturmflutsaison nun abgeschlossen. Konkrete Handlungsbedarfe erblickt der NLWKN auf Juist, Langeoog und Wangerooge. Vor allem die Insel Langeoog rückt 2020 in den Fokus der Küstenschützer. Auf Grundlage sorgfältiger Analysen der aktuellen Situation der Schutzdünen hatten sich die Experten in den vergangenen Wochen und Monaten ein detailliertes Lagebild auf den einzelnen Inseln gemacht. „Es handelt sich um einen sehr dynamischen Raum, der ständig in Bewegung ist. Die genaue Entwicklung hängt letztlich von der Anzahl und Schwere der während der Saison zwischen Oktober und April eingetretenen Sturmfluten ab“, erläutert Prof. Frank Thorenz, Leiter der für den Schutz der Inseln zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Norden-Norderney. Umfangreichere Küstenschutzmaßnahmen sind witterungsbedingt erst nach Ende des Winterhalbjahres durchführbar. Aufgrund der festgestellten Bedarfe rücken 2020 dabei die Inseln Juist, Langeoog und Wangerooge in den Blick. So muss auf Juist im Bereich der Bill eine kleinräumige Dünenlücke geschlossen werden, um den Sturmflutschutz hier wieder vollständig herzustellen. Rund 15.000 Kubikmeter Sand sollen dabei helfen, die vorhandene Schutzdünenstrukturen zu verstärken und zu schließen. „Die Maßnahmen werden intensiv in das Umfeld eingepasst, naturnah gestaltet und anschließend mit Strandhafer bepflanzt“, verweist Thorenz auf das Bewusstsein der Küstenschützer für den sensiblen Naturraum, in dem die Maßnahmen auf den ostfriesischen Inseln stattfinden. Die Arbeiten sollen im Sommer nach der Brutzeit beginnen und bis zum Herbst abgeschlossen sein. Auf Langeoog steht die Schutzdüne vor dem Pirolatal seit langem im Fokus des Küstenschutzes - litt dieser Inselbereich doch bereits in den vergangenen Jahren zunehmend unter Sandmangel. Zuletzt waren 2017 und 2018 der Strand zum Ausgleich der fehlenden Sandmengen sowie ein Sanddepot zum Schutz der Düne aufgespült worden. „Diese Maßnahme hat große Teile der eigentlichen Schutzdüne seitdem wirksam vor Erosionen geschützt. Sie hat ihre Funktion voll erfüllt“, erklärt Frank Thorenz. Durch das Sturmflutgeschehen wurde der eingebrachte Sand inzwischen auf einer Länge von rund 700 Metern vollständig abgetragen. In den übrigen Abschnitten ist das Depot erheblich erodiert und das Strandniveau zurückgegangen. Noch in diesem Jahr ist deshalb eine Aufspülung auf einer Länge von knapp zwei Kilometern erforderlich, um die Sturmflutsicherheit vor dem Pirolatal wiederherzustellen. Im Rahmen der Maßnahme sollen insgesamt mehr als 700.000 Kubikmeter Sand eingespült werden. Das Material hierzu wird aus dem dynamischen Fahrwasser der vor Langeoog verlaufenden Accumer Ee gewonnen. Die umfangreiche Strandaufspülung wurde vom NLWKN bereits ausgeschrieben - ein Beginn ist im Frühsommer geplant. Rechtzeitig vor der Sturmflutsaison im September soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Küstenschutz im Zusammenspiel mit der Natur Küstenschutz im Zusammenspiel mit der Natur Die auf Langeoog und anderen Inseln praktizierten Sandaufspülungen zum Ausgleich von Sedimentdefiziten haben sich nach Ansicht der Küstenschützer bewährt. „Das Prinzip des Bauens mit der Natur (building with nature) ist weltweit als sehr nachhaltiges Küstenschutzkonzept für solch sensible Bereiche wie die ostfriesischen Inseln bekannt. Der NLWKN kooperiert zudem im Rahmen eines gleichnamigen EU-Projektes sehr eng mit niederländischen, dänischen und belgischen Partnern. Ziel ist es, das Verständnis der Wirkungen und der Ausführung von Strandaufspülungen weiter zu verbessern“, betont Prof. Thorenz. Auch auf Wangerooge findet das bewährte Schutzkonzept Anwendung: Hier hatten die Sturmfluten des vergangenen Winters das vorgelagerte Sanddepot im Bereich der Nordostdünen auf Höhe des Strandübergangs Bootsweg in großen Teilen abgetragen. Es muss zum Schutz des eigentlichen Dünenkörpers wiederaufgebaut werden. Zuletzt war dies im Jahr 2018 geschehen. Vorgesehen ist der Einbau von rund 30.000 Kubikmetern Sand auf einer Länger von ca. 600 Metern, die im Osten der Insel gewonnen werden. Die Maßnahme ist durch den NLWKN bereits ausgeschrieben. Ein Baubeginn ist für Mai geplant. Ergänzt werden sollen die umfangreichen Aufspülungsvorhaben auf den ostfriesischen Inseln durch Sandfangmaßnahmen am Dünenfuß: Diese werden mit Buschzäunen als naturnahe Maßnahme umgesetzt. „Ziel ist es, den vom Wind transportierten Sand einzufangen und so erodierte Bereiche des Dünenfußes wieder aufzubauen. Auf diese Weise entsteht ein zusätzliches Sandpolster zum Schutz der eigentlichen Dünen“, erklärt Thorenz das dem Schneefangzaun ähnelnde Prinzip. Mit der Umsetzung der geplanten Maßnahmen wird der NLWKN die Sturmflutsicherheit auf den Inseln bis zur kommenden Sturmflutsaison wiederherstellen. Alle Aktivitäten werden in enger Abstimmung mit den Inselgemeinden und der Nationalparkverwaltung umgesetzt. Insgesamt werden für Küstenschutzmaßnahmen auf den Inseln in diesem Jahr mehr als 9 Millionen Euro aus der Bund-Länder Gemeinschaftaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes investiert.
Drei schwere Sturmfluten haben den ostfriesischen Inseln im vergangenen Winter schwer zu schaffen gemacht – von fast allen Inseln wurden Dünenabbrüche gemeldet. Juist war besonders stark betroffen: Die vorhandenen Dünen westlich des Hammersees sind durch die Abbrüche von bis zu 20 Metern teilweise zu schmal geworden, um eine ausreichende Sturmflutsicherheit zu gewährleisten. Deshalb investiert der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) jetzt 1,3 Millionen Euro, um die Schutzdünen wieder zu verstärken. Am kommenden Montag beginnen die Bauarbeiten auf Juist: "Mit insgesamt etwa 200.000 Kubikmeter Sand werden die gefährdeten Dünen verstärkt", erläutert Projektleiter Theo van Hoorn vom NLWKN in Norden. Später wird der eingebaute Sand landschaftsgerecht gestaltet – es entstehen natürliche Dünen mit höher aufragenden Dünenkuppen und unterschiedlichen Böschungsneigungen, die im Herbst mit Strandhafer bepflanzt werden. "Ohne eine Sicherung würde der eingebaute Sand schnell durch den Wind weggeblasen und so die Düne wieder geschwächt", betont van Hoorn. Etwa im Oktober wird das Projekt komplett abgeschlossen sein. Der für die Verstärkung erforderliche Sand stammt vom Billriff, einer ausgedehnten Sandfläche ganz im Westen der Insel. Geländegängige Fahrzeuge, so genannte Dumper, transportieren den Sand vom Billriff zur Baustelle – sie fahren am Strand entlang! "Bereits in den Jahren 1994, 2000 und 2004 haben wir die durchbruchgefährdeten Schutzdünen zwischen dem Westende der Insel und dem Hammersee in ihren schwächsten Abschnitten binnenseitig verstärkt", erinnert Frank Thorenz, Leiter der Betriebsstelle des NLWKN in Norden. Hier bestand für den Fall einer sehr schweren Sturmflut die Gefahr des Durchbruchs der Dünen und Überflutung von sturmflutgeschützten Bereichen. Die Verstärkungsmaßnahmen an den Dünen haben diese erfolgreich verhindert. Der NLWKN überwacht die Entwicklung der Strände und Dünen mit Hilfe von modernen satellitengestützten Vermessungstechniken und Fernerkundungsverfahren. Auf dieser Basis wird mit Hilfe von computerbasierten Simulationsmodellen beurteilt, ob die Dünen noch breit und damit wehrhaft genug sind, um die Sturmflutsicherheit der Insel zu gewährleisten. Der Küstenschutz auf den Ostfriesischen Inseln ist eine Aufgabe des Landes Niedersachsen und wird durch den NLWKN wahrgenommen. Die Betriebsstelle Norden-Norderney des NLWKN ist für die Erhaltung und Überwachung der Küstenschutzanlagen und Planung der notwendigen Maßnahmen zuständig. Für die Verstärkung der Schutzdünen werden ca. 1,3 Mio. Euro in zwei Bauabschnitten investiert. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Landes Niedersachsen und der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes des Bundes und der Länder.
Voraussichtlich am Dienstag beginnen auf Langeoog östlich des Dorfes die Arbeiten zur Verstärkung der Schutzdünen am Pirolatal. Rund 600.000 Euro werden investiert. "Wir verstärken die gefährdete Düne mit rund 120.000 Kubikmeter Sand", sagte Projektleiter Theo van Hoorn vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). Der eingebaute Sand wird landschaftsgerecht und naturnah in Form natürlicher Dünen mit höher aufragenden Dünenkuppen und unterschiedlichen Böschungsneigungen gestaltet. Der Sand kommt von der Melkhörndüne. Das Projekt dauert etwa bis Oktober. Die Arbeiten sind nach dem heftigen Sturmflutwinter dringendlich erforderlich. Drei schwere Sturmfluten haben Spuren hinterlassen – auch auf Langeoog. Die brandenden Wellen haben den Strand reduziert und die Dünen im Bereich des Pirolatals angegriffen. "Jetzt sind die vorhandenen Dünen zu schmal geworden, um noch eine ausreichende Sturmflutsicherheit zu gewährleisten", betont Frank Thorenz, Leiter der für den Inselschutz zuständigen Betriebsstelle Norden-Norderney des NLWKN. Die Schutzdüne vor dem Pirolatal ist für Langeoog von zentraler Bedeutung: Sie schützt den Ort der Insel vor Überflutungen. Schon seit 1997 widmet sich der NLWKN mit besonderer Aufmerksamkeit dieser Düne und verstärkt sie regelmäßig. Doch nicht für den Inselschutz ist die Düne wichtig. Die Insel Langeoog deckt ihren Trinkwasserbedarf aus der örtlichen Süßwasserlinse, die sich über das gesamte Pirolatal und die angrenzenden Dünen erstreckt. "Bei einer Überflutung wäre die Trinkwasserversorgung nicht mehr gesichert, weil das Trinkwasser durch das salzhaltige Meerwasser ungenießbar werden würde", erläutert der Experte vom NLWKN. Es besteht also akuter Handlungsbedarf für eine Verstärkung der Schutzdüne, um die Sturmflutsicherheit bis zum kommenden Winter wieder herzustellen. Da das Erosionspotenzial am Strand sehr hoch und die Schutzdüne bereits sehr schmal ist, kommt nur eine binnenseitige Verstärkung in Frage. Der für die Verstärkung der Düne erforderliche Sand kann auf der Insel in Strandabschnitten östlich der Melkhörndüne gewonnen werden. Dafür werden Hydraulikbagger eingesetzt. Den Transport zum Pirolatal übernehmen leistungsstarke, geländegängige Fahrzeuge, so genannte Dumper, die am Strand entlang fahren. Doch mit dem Aufbau der Dünen ist es allein nicht getan: Ohne eine Sicherung würde der eingebaute Sand schnell durch den Wind weggeblasen und so die Düne wieder geschwächt. "Deshalb müssen wir sofort den Strandhafer pflanzen, um die Dünen zu stabilisieren", beschreibt van Hoorn die weiteren Aufgaben. Der für die Küstenschutzmaßnahmen benötigte Strandhafer wird aus intakten Beständen oder aus einer Kultur auf Norderney gewonnen, die eigens für die Nachzucht von Strandhafer für den Küstenschutz angelegt wurde. Übrigens: Der NLWKN überwacht die Entwicklung der Strände und Dünen mit Hilfe von modernen satellitengestützten Vermessungstechniken und Fernerkundungsverfahren. "So können wir mit Hilfe von computerbasierten Simulationsmodellen beurteilen, ob die Dünen noch breit genug sind, um die Sturmflutsicherheit der Insel zu gewährleisten", sagt Frank Thorenz.