Das Projekt "Bestimmung der Massenbilanzen chemisch reaktiver Luftschadstoffe in Baden-Wuerttemberg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Technik und Umwelt, Institut für Meteorologie und Klimaforschung durchgeführt. Ziel der Untersuchungen ist es, unter Verwendung numerischer Stroemungs-, Ausbreitungs- und chemischer Umwandlungsmodelle Massenbilanzen von chemisch reaktiven Luftschadstoffen in Baden-Wuerttemberg fuer verschiedene Wetterperioden aufgrund gegebener Emissionsverteilungen aufzustellen und Zusammenhaenge und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Luftschadstoffen zu analysieren und zu quantifizieren. Als Quellen werden regionale Emissionen, die Bildung von Schadstoffen durch chemische Prozesse sowie der Ferntransport in das Untersuchungsgebiet betrachtet, als Senken der Abbau durch chemische Umwandlung, der Transport aus dem Gebiet heraus sowie die Deposition. Da sowohl die Emissionen als auch die meteorologischen und luftchemischen Prozesse instationaer verlaufen, werden die einzelnen Massenbilanzkomponenten in Abhaengigkeit von der Tageszeit bestimmt. Die Ergebnisse der Rechnungen erlauben quantitative Aussagen ueber die Anteile, die die einzelnen Prozesse zur Schadstoffbelastung in Baden-Wuerttemberg beitragen. Die Untersuchungen wurden zunaechst fuer einen ausgewaehlten Tag (16.9.1992) aus der Periode des TRACT-Experimentes (7.9.-23.9.1992) durchgefuehrt. Mit dem Modell KAMM wurde das Stroemungsfeld modelliert, mit dem Modell DRAIS wurden instationaere Simulationen der Konzentration und Deposition von Luftschadstoffen fuer diesen Tag durchgefuehrt sowie die Massenbilanzbeitraege aller im Chemiemodul RADM 2 des DRAIS-Modells betrachteten Stoffe berechnet. Die Modellergebnisse fuer die meteorologischen Parameter wurden mit entsprechenden Messungen verglichen. Die komplexen Stroemungsverhaeltnisse wurden vom Modell gut wiedergegeben. Vergleiche zwischen simulierten und gemessenen Schadstoffkonzentrationen zeigten nur zum Teil zuf riedenstellende Uebereinstimmungen, wobei berticksichtigt werden muss, dass bisher nur ein vorlaeufiges Emissionskataster verwendet werden konnte und dass die Vorbelastung herantransportierter Luft mit Schadstoffen bisher nur durch die Annahme von mittleren Emissionen auf dern Rand des Modellgebiets beruecksichtigt wurde. Aus den Rechnungen ergeben sich Tagesgaenge fuer einzelne Substanzen sowie die Gesamtbilanz fuer 03, NOx und alle emittierten Kohlenwasserstoffe, wobei die Beitraege der VOC zusammengefasst wurden.