Das Projekt "Risikobewertung der Nutzung von Regen- und Dachablaufwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Hygiene-Institut, Abteilung Hygiene und Medizinische Mikrobiologie durchgeführt. An mindestens drei Probenahmestellen in Baden-Wuerttemberg mit unterschiedlicher Belastungssituation soll Regenwasser (bzw Dachablaufwasser) mit automatisierten Probenahmegeraeten gesammelt werden. Im Labor sollen die chemischen, mikrobiologischen und toxikologischen Parameter erfasst werden, die fuer eine oekotoxikologische und hygienische Beurteilung des Wassers im Hinblick auf seine Verwendung als Brauchwasser im Haushalt notwendig sind. Zur Ableitung von Empfehlungen zur Regenwassernutzung ist eine zeitabhaengige Sammlung des Regenwassers notwendig. Insbesondere soll hierdurch eine getrennte Beurteilung des in den ersten Minuten eines Regenereignisses fallenden und des danach gesammelten Wassers ermoeglicht werden. Die Ergebnisse der chemischen Untersuchung und der toxikologischen Testung sollten mit den Ergebnissen der Analysenwerte des Luftmessnetzes Baden-Wuerttemberg, den Ergebnissen des oekologischen Wirkungskatasters sowie den Ergebnissen aus dem an unserem Institut durchgefuehrten Projektes zur Untersuchung mutagener Wirkungen organischer Luftschadstoffe korreliert werden. Durch einen computerunterstuetzten Abgleich aller erhobenen Daten (statistisches Auswerteprogramm SAS am Grossrechner der Universitaet Heidelberg) sollen Zusammenhaenge zwischen den routinemaessig erhobenen Daten zur Luftqualitaet in Baden-Wuerttemberg und der daraus resultierenden Regenwasserqualitaet ermittelt werden. Hieraus werden Grundlagen fuer Empfehlung und Nutzung von Regenwasser abgeleitet. Im Zuge der allgemeinen oekologischen Sensibilisierung und der aktuellen Diskussion um Fragen der Wasserersparnis zum Schutz von Grundwasser und anderen Energieressourcen wird in Zukunft die Nachfrage und Bereitschaft der Bevoelkerung zunehmen, Regenwasser zur Wasserversorgung auch im Privathaushalt einzusetzen. Der Hinweis, dass schon vor 2000 Jahren VITRUVIUS Bauvorschriften fuer Zisternen gegeben hat, dass Venedig bis 1898 ausschliesslich aus Zisternen versorgt wurde und dass bis in die 60er Jahre der Einbau von Regenwassernutzungsanlagen in laendlichen Gebieten in Deutschland durchaus ueblich war, muss bezueglich der Qualitaet und Sicherheit dieser Wassernutzung unter modernen Bedingungen relativiert werden: Die Nutzung von Regen- und Dachablaufwasser stellt heute keine betriebssichere und hygienische Form der Trinkwasserversorgung dar. Von dem gesamten Trinkwasserbedarf wird allerdings lediglich ein geringer Anteil fuer direkte Trink- und Kochzwecke verwendet. Zumindest derjenige Anteil des taeglichen Wasserbedarfs, der fuer die Toilettenspuelung eingesetzt wird, koennte nach Meinung vieler Autoren durch Regen- bzw Dachablaufwasser substituiert werden. Ebenso ergeben sich Nutzungsmoeglichkeiten dieses Wassers fuer die Hausgartenbewaesserung und zum Waeschewaschen. Die international vorliegende Literatur bestaetigt die Angebe des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes, wonach im Dachablaufwasser bzw bereits im Regenwasser Schadstoffe ...
Das Projekt "Modellhafte Einbindung einer thermischen Solaranlage, einer Photovoltaikanlage sowie einer Anlage zur Nutzung von Dachablaufwasser in ein oeffentliches Bauvorhaben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadt Ostritz, Bauamt durchgeführt. Nicht nur der oestliche Weinberg Deutschlands im Kloster St. Marienthal gibt erste Hinweise auf die Bereits seit Jahren erfolgende natuerliche Nutzung der Sonnenenergie zur Weinreifung. Aufgrund der jaehrlichen Globalstrahlung von etwa 750 kWh/m2 ist eine Nutzung der Sonnenenergie am Standort St. Marienthal interessant. Am Beispiel des im November 1996 fertiggestellten Feuerwehrgeraetehauses wird die Sonnenenergienutzung zur Strom- und Waermeerzeugung sowie der Austausch von Trinkwasser durch Regenwasser mittels einer Regenwasserzisterne modellhaft und unter einem Dach demonstriert. Bestandteil der Gesamtanlage ist ein PC-Bildschirm (Visualisierungseinheit im Eingangsbereich des Feuerwehrhauses, auf dem Schaubilder der Einzelanlagen und eine Vielzahl konkreter anlagenspezifischer Messparameter dargestellt werden, wie die Aussentemperatur, die Solarstrahlung, Modultemperaturen, Temperaturen im Warmwasserspeicher etc. Ueber ein Datenerfassungsprogramm koennen kontinuierlich Daten aufgenommen und ausgewertet werden (z.B. Tages- und Monatsanglinien) mit dem Ziel, die Leistungsfaehigkeit und Effektivitaet der Anlagen zu dokumentieren. Mit der Integration einer Regenwasserzisterne in die Gesamtanlage wird nicht nur die naheliegende Einsparung von Trinkwasser dokumentiert, sondern auch der energie- und damit CO2-relevante Zusammenhang zwischen einer kosten- und energieintensiven Trinkwassergewinnung und Trinkwasserbereitstellung ins Bewusstsein gerufen. Zielsetzung des Vorhabens ist zum einen, die heute bereits entwickelten und marktverfuegbaren Anlagen nach dem Stand der Technik zu demonstrieren. Zum anderen eroeffnet sich im Zusammenhang mit dem Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal und der in unmittelbarer Naehe gelegenen Grund- und Mittelschule die Moeglichkeit der praxisorientierten Schueler- und Jugendbildungsarbeit. Das Vorhaben dient dem Abbau von Kenntnisdefiziten bei den bauausfuehrenden Handwerksbetrieben, der Erfassung und Auswertung einzelner Messdaten im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung und leistet einen Beitrag zum grenzueberschreitenden Informations- und Know-how-Transfer.