Das Projekt "Systematik und Biochemie der Darmflora von Termiten und ihre Rolle beim Abbau von Lignocellulose" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung durchgeführt. Holz, das hauptsaechlich aus Cellulose, Hemicellulose und Lignin besteht, ist eine Hauptquelle fuer erneuerbare Rohstoffe. Neben der industriellen Nutzung der Cellulose nimmt auch das Interesse an mikrobiellen hemicellulolytischen Enzymen zu, um oligomere Produkte aus komplexen Polysacchariden zu gewinnen. Im Hinterdarm von Termiten hat sich seit Jahrmillionen eine spezifische mikrobielle Flora etabliert, die am Lignocelluloseabbau beteiligt ist. Diese Flora besteht aus Bakterien, Archaebakterien, Hefen und Flagellaten. Wegen der symbiontischen Wechselwirkungen zwischen Insekten und Mikroorganismen wird Holz wesentlich effektiver abgebaut als durch Mikroorganismen allein. Ziel dieser Untersuchungen ist es, die mikrobielle Darmflora systematisch einzuordnen, biochemisch zu charakterisieren und ihre Rolle beim Lignocelluloseabbau aufzuklaeren. Die gewonnenen Erkenntnisse ueber den mikrobiellen Holzabbau lassen sich dann moeglicherweise bei der technischen Nutzung von Rohstoffen aus Holz einsetzen.
Das Projekt "CEX - Entwicklung eines probiotischen Futtermittelzusatzes (C-Ex) für die Geflügelproduktion gemäß den Anforderungen der europäischen Registrierung - Programm CRAFT" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln, Institut für Umweltbiotechnologie durchgeführt. Der Einsatz von Antibiotika in subtherapeutischen Dosierungen in der Tierernährung ist in den vergangenen Jahren zunehmend kritisiert worden und hat zu massiven Einschränkungen für die Tierproduktion geführt. Das nahe liegende generelle Verbot von Antibiotikabgaben im Futter gebietet die Entwicklung von effizienten Alternativen zur Erhaltung der hygienischen Grundvoraussetzungen vor allem in Hinblick auf Infektionen mit Salmonella und Campylobacter. Im Interesse der Tierproduzenten und der Konsumenten musses gelingen, die hygienischen Standards bei gleichzeitiger Wahrung der ökonomischen Rahmenbedingungen zu gewährleisten. Das vorliegende Projekt zielt auf die Entwicklung eines definierten CE-Produktes ab, das im Vergleich zu Produkten, die außerhalb der EU auf dem Markt sind, den strengen Kriterien der Europäischen Registrierungsbehörden entspricht. Das Grundprinzip der Competitive Exclusion bedeutet eine Verdrängung unerwünschter Keime aus dem Verdauungstrakt aufgrund zugefütterter probiotischer Stämme. Diese werden aus gesunden erwachsenen Hühnern isoliert und sollen die natürliche Darmflora der Küken positiv beeinflussen. Unter den Gegebenheiten der heutigen Tierproduktion, ist es nötig, die Küken beim Aufbau einer schützenden Darmflora zu unterstützen, da in den ersten Stunden kein Kontakt zu erwachsenen Tieren besteht. Die Produktentwicklung wird unterstützt durch mikrobiologische und molekularbiologische Testsysteme und zielt auf die Etablierung eines umfassenden Hygienekonzepts in breit angelegten Feldversuchen ab. Im aktuellen Projekt findet die Entwicklung eines leistungsfähigen Produktes in Form einer Europaweiten Kooperation statt und hat die umfassende Erarbeitung des Themas zum Inhalt. Durch die komplexe Struktur der Partnerschaften wird die Problematik von der physiologischen Erfassung des Phänomens, über die Entwicklung von geeigneten Testsystemen, der Definition des Produktes an sich, bis hin zu Anwendungsstrategien, Hygienekonzepten und nicht zuletzt Marketingstrategien behandelt.