Das Projekt "Global Change Programme - Analysing climate change mitigation and adaptation strategies for sustainable rural land use and landscape developments in Austria" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung (ILEN) durchgeführt. Die agrarischen Kulturlandschaften sind sowohl von Intensivierungs- als auch von Extensivierungsprozessen der Landnutzung betroffen. Diese sind unteranderem eine Folge globaler Phänomene, wie etwa des Klimawandels, des technologischen Fortschritts, oder der Handelsliberalisierung. Die Anpassung der LandwirtInnen an diese Phänomene, z.B. durch einfachere Fruchtfolgen, höheren Einsatz an Agrochemie, oder die Aufgabe marginaler Standorte, kann auch zu negativen Auswirkungen auf die Umweltqualität und das Landschaftsbild führen. Um diese negativen Auswirkungen der Landnutzungsveränderungen zu mildern, wurden bereits zahlreiche Politiken in Europa implementiert (Agrarumweltprogramme, NATURA2000, Wasserrahmenrichtlinie, etc.). Diese müssen jedoch besser koordiniert werden, um Konflikte zwischen privaten und gesellschaftlichen Zielen, wie z.B. die Erhaltung von Landschaftselementen, die Verringerung von Nährstoffauswaschungen, die Sequestrierung von Bodenkohlenstoff oder die Erhöhung des Biomasseoutputs zu verringern. Mitigation und Adaption werden oft getrennt voneinander analysiert, weil die Natur des Problems unterschiedlich ist. Mitigation wird oft als öffentliches Gut betrachtet während Adaption eher ein Privat- oder Clubgut ist. Um aber die wechselseitigen Nutzenwirkungen von kosteneffektiven Adaptions- und Mitigationsmaßnahmen bewerten zu können, ist eine simultane Berücksichtigung notwendig. Diese Wirkungen werden vor allem von den naturräumlichen und betriebswirtschaftlichen Bedingungen bestimmt. Deshalb ist es wichtig, die bio-physikalischen, ökologischen und ökonomischen Zusammenhänge in der Abschätzung von mitigativen (öffentlich) und adaptiven (privat) Potentialen alternativer Landnutzungen und Bewirtschaftungsmaßnahmen zu berücksichtigen. In diesem Projekt wird ein Daten-Modell-Politik Fusionskonzept implementiert, das die effektive Mitigation und Adaption von landwirtschaftlichen Betrieben sowie die nachhaltige Entwicklung von Landschaft und Biodiversität ermöglicht. Das Konzept wird auf zwei Landschaftsregionen im Mostviertel angewendet und beinhaltet einen integrativen, räumlich-expliziten Modellverbund, um Landnutzungsänderungen auf Feld, Betriebs- und Landschaftsebene zu simulieren und kosteneffektive Mitgations- und Adaptionsportfolios für landwirtschaftliche Betriebe zu bestimmen. Die Landnutzungsänderungen werden mit ökonomischen, biotischen, abiotischen und Landschaftsindikatoren auf Basis von GIS-Modellierungen und Felderhebungen bewertet. Biodiversitätsauswirkungen sind zentral in der integrierten Analyse, wobei die Rolle von Landschaftsstrukturen und Landnutzungsintensitäten besonders berücksichtigt wird. Geo-referenzierte Landnutzungen, Landnutzungsänderungen und Landnutzungsattribute nehmen eine wichtige Schnittstellenfunktion im Daten-Modell-Politik Fusionskonzept ein...