Das Projekt "Kohortenstudie zur Abschätzung des Krebsrisikos durch diagnostische Strahlenexposition im Kindesalter" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz, IMBEI Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik durchgeführt. Mit Hilfe einer Kohortenstudie wurde untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Strahlenbelastung durch diagnostisches konventionelles Röntgen im Kindesalter und dem Risiko gibt, im Kindesalter an einer bösartigen Neubildung (solider Tumor, Leukämie, Lymphom) zu erkranken. Dazu wurden klinische Daten und Röntgenexpositionsparameter, die im Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München zwischen 1976 und 2003 gesammelt wurden, genutzt. Diese Daten umfassen 268739 Röntgenuntersuchungen bei weit mehr als 100000 Kindern, die die Grundlage für die Kohortenstudie bildeten. Diese Datensammlung wurde mit den Daten des Deutschen Kinderkrebsregisters (DKKR) abgeglichen. Interne und externe Vergleiche wurden zur Bewertung des strahleninduzierten Krebsrisikos herangezogen. Weitere Ziele der Studie waren die genaue Beschreibung der Strahlenexposition durch diagnostische Maßnahmen der konventionellen Radiologie bei Kindern und eine Machbarkeitsstudie zur möglichen Erweiterung der Kohorte durch ähnliche Datensammlungen aus anderen Kliniken. Es zeigte sich, dass die Strahlenexposition in dem Kinderspital verglichen mit anderen Krankenhäusern sehr gering ist. Es zeigte sich kein erhöhtes Krebsrisiko bei Kindern bis zum Ende des 14. Lebensjahres. Weitere Untersuchungen insbesondere mit Hinblick auf die zunehmende Zahl von CT-Untersuchungen sind aber notwendig.
Das Projekt "Beurteilung von Explosionsgefährdungen durch diffuse und abgeleitete Getreide- und Futtermittelstäube" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Internationale Forschungsgemeinschaft Futtermitteltechnik e.V., Forschungsinstitut Futtermitteltechnik durchgeführt. In Deutschland werden jährlich etwa 30 Mio. Tonnen Getreide geerntet, erfasst und hauptsächlich zu Mischfutter und Brotmehl verarbeitet. Während der Verarbeitungsprozesse sowie beim Umschlag fällt unweigerlich Staub an, der aus Anhaftungen an Getreidekörnern, als Abrieb und aus Getreide- oder Futtermehl freigesetzt wird. Diffuse und abgeleitete Stäube können unterschieden werden. Diffuse Stäube breiten sich ausgehend von einer Staubquelle in die Umgebung aus. Abgeleitete Stäube werden an einer Staubquelle abgesaugt. Getreide- und Futtermittelmischstäube sind brennbar und können bei Dispergierung in Luft explosionsfähige Staub-Luft-Gemische bilden. Betreiber staubführender Anlagen sind gesetzlich verpflichtet, Explosionsgefährdungen zu analysieren, zu bewerten und zu dokumentieren. Für die Gefährdungsanalyse stehen Leitfäden als Arbeitshilfe zur Verfügung. Die Empfehlungen in den Leitfäden zur Zoneneinteilung werden aufgrund zu weniger Messergebnisse zu Konzentrationen diffuser und abgeleiteter Stäube, der Häufigkeit explosionsfähiger Atmosphäre und deren zeitlicher Veränderung unterschiedlich diskutiert. Genormte Festlegungen zur Charakterisierung des Staubbildungsverhaltens existieren nicht. Untersuchungen zeigen jedoch, dass das Staubbildungsverhalten der Stoffe einen erheblichen Einfluss auf die Staubkonzentration und die zeitliche Konzentrationsveränderung eines Staub-Luft-Gemisches hat. Mit den angestrebten Forschungsergebnissen sollen die überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen in die Lage versetzt werden, eine wissenschaftlich abgesicherte Analyse von Explosionsgefährdungen durchzuführen und die geforderte Zoneneinteilung auf Basis belastbarer Ergebnisse zur Konzentration diffuser und abgeleiteter Stäube, der Häufigkeit explosionsfähiger Konzentrationen sowie deren zeitliche Veränderung vorzunehmen. Die Bereitstellung von Daten zum Staubbildungsverhalten stellt eine notwendige Ergänzung zu den vorhandenen Datenbanken explosions-technischer Kenngrößen dar.