Das Projekt "Modellierung Bodenprozesse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Umwelt durchgeführt. Das Ausmass von Bodenbelastungen in der Schweiz bezüglich Pflanzenschutzmittel (PSM) - Wirkstoffen und deren Persistenz und Ökotoxizität im Boden ist bislang weitgehend unbekannt. Entsprechend werden gegenwärtig bodenbezogene Ziele und Massnahmen im 'Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln' erarbeitet. Eine wichtige Voraussetzung zur Beurteilung der Risikosituation in Böden sind zuverlässige konsistente Zeitreihen für räumlich georeferenzierte PSM-Wirkstoff-applikationen auf Böden. Bisher sind nur generelle PSM-Verkaufszahlen bekannt, nicht aber wo diese appliziert werden. Mit dem vorliegenden Forschungsprojekt sollen langjährige konsistente Zeitreihen zu PSM-Wirkstoffmengen von 1985 bis 2015 für Standorte im NABO-Messnetz harmonisiert und ausgewertet werden, sowie für ausgewählte Regionen anhand eines regionalen Bilanzmodells räumlich explizite PSM-Einträge für 1999 bis 2014 modelliert werden. Zeitliche Veränderungen sollen identifiziert und Indikatoren abgeleitet werden. Die generierten Produkte fliessen anschliessend in die Risikobeurteilung von PSM-Rückständen in Böden ein.
Projektziele:
Das Projekt zielt auf die Aufarbeitung und Harmonisierung von georeferenzierten Zeitreihen von PSM-Applikationsraten in landwirtschaftlich genutzten Böden ab. Während die 30 jährigen Zeitreihen auf Parzellenebene im NABO-Messnetz eine Beurteilung von Veränderungen im Anwendungsmuster von PSM Produkten über die Zeit erlaubt, können mit der regionalen Modellierung von PSM Einträgen in Böden Gebiete identifiziert werden, für die entsprechend der Fruchtfolge hohe PSM-Einträge zu erwarten sind. Solche räumlich expliziten Angaben sind bisher nicht verfügbar, werden aber dringend für eine Risikobeurteilung von möglichen PSM-Rückständen in Böden und auch als Planungsgrundlage für regionale Bodenuntersuchungen benötigt.