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Umweltbewusstsein bei Experten und Bevoelkerung ('Delphi-Projekt')

Das Projekt "Umweltbewusstsein bei Experten und Bevoelkerung ('Delphi-Projekt')" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mannheim, Forschungsstelle für gesellschaftliche Entwicklungen durchgeführt. Ziel der Untersuchung war es, die Meinungen von Fachleuten strukturiert darzustellen und die Bevoelkerung in Baden-Wuerttemberg und in Sachsen repraesentativ zu befragen. Die Umweltexperten knuepfen mehr Kontakte mit Experten des eigenen Sektors als mit anderen Sektoren; den hoechsten Grad an Binnenkommunikation weist die Industrie auf. Positiv bewerten sie insbesondere den Einfluss oekologischer Gruppen, aber auch den Einfluss von Institutionen wie Sachverstaendigenrat und Umweltbundesamt. Den Stellenwert von Oekologie im Rahmen der Probleme, 'durch die sich die Menschheit bedroht fuehlt', stufen die Experten verstaendlicherweise als hoch ein; die Oekologie rangiert nach 'Ueberbevoelkerung' an zweiter Stelle. Die Experten aus Gesellschaft und Politik setzen die Umweltproblematik an die erste Stelle, die Fachleute aus der Industrie hingegen auf einen hinteren Platz. Die Experten aus Gesellschaft und Medien sind eher Pessimisten, die der Industrie aeussern sich am optimistischsten: fuer fast alle loesen sich die Umweltprobleme durch den Fortschritt. Bei der Bevoelkerung hat die Umweltproblematik eine geringere Gewichtung als bei den Experten. Aber auch hier bestaetigten die Befragten die Bedeutungszunahme fuer die Oekologie. 77 Prozent meinten, das Interesse an umweltpolitischen Themen sei in den letzten Jahren groesser geworden. Bei den Moeglichkeiten oekologischen Engagements betraegt das tatsaechliche Aktivitaetspotential der Baden-Wuerttemberger 7,4 Prozent; die hoechsten Potentiale weisen die Traeger des Wertewandels der 60er und 70er Jahre auf: die hoeher Gebildeten der 30- bis Mitte 40-Jaehrigen. 62 Prozent der Buerger Baden-Wuerttembergs sehen die Umweltsituation in ihrer Wohngegend positiv; die Ausmasse der dortigen Verschmutzungen versehen sie eher mit milden Attributen. Nach der Muellproblematik sind der Strassenverkehr und die Verschmutzung von Luft und Wasser die am haeufigsten spontan diskutierten Ereignisse. Als unerlaessliche Loesungsvorschlaege haelt mehr als die Haelfte der Befragten eine hoehere Bestrafung industrieller Umweltsuender, grenzueberschreitende Zusammenarbeit und oekologische Erziehung der nachwachsenden Generationen parat'. Dabei liegt die Verantwortung freilich nicht auf dem einzelnen Durchschnittsbuerger, sondern wird weitergereicht an Industrie, Politik und Schule.

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