Das Projekt "Klinische Forschergruppe München: Molekulare und klinische Allergotoxikologie - 2. Förderphase" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Lehrstuhl für Dermatologie und Allergologie und Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie durchgeführt. Die klinische Forschergruppe Allergologie der TU München befasst sich mit den molekularen Grundlagen der Allergieentstehung und -auslösung. Daraus sollen neue Konzepte für die Therapie von allergischen Erkrankungen entwickelt werden. Ziel der 2. Förderperiode ist neben der Realisierung des wissenschaftlichen Konzeptes die strukturelle Konsolidierung, die eine Fortführung der Forschergruppe als eigenständige Einheit für experimentelle Allergieforschung an der TUM zum Ziel hat. Im murinen Allergiemodell werden die Effekte unterschiedlicher molekular definierter Adjuvanzien und ihrer entsprechenden Rezeptoren auf den Zellen des angeborenen Immunsystems für die Entstehung und therapeutische Modulation von Allergien untersucht. Hierbei sind dendritische Zellen, Toll-like-Rezeptoren (TLR) und mögliche Liganden (z.B. CpG-Oligonukleotide, Lipide) sowie die CD8-T-Zellinduktion durch TLR-Liganden von besonderem Interesse. Aus den Untersuchungen sind neue Erkenntnisse zur Pathophysiologie allergischer Erkrankungen und damit zur kausalen Prävention und Therapie zu erwarten. Längerfristig ist die Kooperation mit Firmen bei der Entwicklung von neuen Medikamenten gegen Allergien vorgesehen.
Das Projekt "Development of an in vitro approach to evaluate the sensitizing potential of chemicals" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Gesundheit durchgeführt. Es soll ein in vitro System zur Ermittlung des kontaktsensibilisierenden Potentials von Chemikalien (Haptenen) etabliert werden unter Einbezug der Metabolisierung der zu prüfenden Stoffe, was im Vergleich zu bestehenden prämilinären Systemen zu einer verbesserten Prädiktivität führen soll. Das Gesamtbudget für das 3-jährige Projekt, welches von einem Doktoranden durchgeführt wird, beträgt für Infrastruktur, Verbrauchsmaterial und Salär CHF 276'819.-. Das BAG sieht vor, dieses Projekt mit einem Betrag von CHF 135'000.- zu unterstützen.
Projektziele: Eine Kontaktsensibilisierung wird typischerweise durch kleinmolekulare Chemikalien (Haptene) verursacht. Solche Stoffe sind in Produkten für Industrie und Haushalt (z.B. Reinigungsmittel, Heimwerkerprodukte, Kosmetika) zu finden. Gegenwärtig wird das Kontaktsensibilisierungspotential von Chemikalien durch Tierversuche (Loca( lymph node assay in Mäusen oder Maximierungstest in Meerschweinchen) geprüft. Aus nachfolgenden Gründen drängt sich der Ersatz dieser Tierversuche durch validierte in vitro Methoden auf:
- Die 7. Änderung der EU Kosmetik-Direktive verbietet ab dem Jahr 2013 den Einsatz von Tieren für den Endpunkt Kontaktsensibilisierung gänzlich.
- Im Rahmen der zukünftigen europäischen Chemikaliengesetzgebung REACH ist die Ermittlung des kontaktsensibilisierenden Potentials von Stoffen mit einer Jahresproduktion von mehr als 1 Tonne vorgeschrieben. Davon sind rund 20'000 Chemikalien betroffen. Theoretisch ist eine
Kontaktsensibilisierung bei einer Vielzahl von Chemikalien denkbar. in der Praxis besitzt jedoch nur eine beschränkte Anzahl von Chemikalien ein kontaktsensibilisierendes Potential. Die gegenwärtigen in vitro Methoden mit immunkompetenten Zellsystemen der Haut erlauben noch keine verlässliche Voraussage. Das Zusammenwirken von verschiedenen Faktaren ist nach nicht ausreichend erforscht. Dazu gehören die Resorptian des Stoffes durch die Haut. die Metabolisierung in der Haut, die Bindung an körpereigene Proteine, die Aktivierung der dendritischen Zellen.
Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, ein in vitro Testsystem zur Ermittlung des kontaktsensibilierenden Potentials von Chemikalien zu etablieren, welches den humanen Hautmetabolismus einschließt.