Das Projekt "Deponieverhalten mineralischer Abfälle auf Deponien der Klassen I und II nach 2005 (EU21)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz durchgeführt. Ab dem 1. Juni 2005 können auf Grund der Vorgaben der Abfallablagerungsverordnung nur noch vorbehandelte Abfälle mit geringen organischen Anteilen auf Deponien der Klassen I und II abgelagert werden. Damit wird ein neuer Deponietypus entstehen, der ausschließlich Abfälle mit überwiegend mineralischen bzw. anorganischen Inhaltsstoffen enthält. Ziel des Vorhabens ist, bereits bei Verfüllung der Deponieabschnitte die Wechselwirkungen zwischen den abzulagernden Abfällen zu nutzen, um durch Lösungs- und Fällungsreaktionen innerhalb der Deponie die Ausbildung einer wirksamen 'inneren' Barriere zu fördern. Durch eine Beschleunigung der Stabilisierungsreaktionen könnte die Nachsorgezeit deutlich verkürzt werden. Mit diesen neuen 'Inertstoffdeponien' können die Betriebskosten während der Betriebsphase der Deponie, aber auch der erforderliche Aufwand für Maßnahmen und deren Kontrolle in der Nachsorgephase erheblich reduziert werden. Mit dem Vorhaben werden Entscheidungskriterien für eine nachhaltige Abfallablagerung entwickelt, die einen entsprechenden Wissens- bzw. Technologietransfer zwischen Forscher und Anwender schaffen. Die Umsetzung von Maßnahmen zur Umweltsicherheit in die Praxis und die Schaffung zugehöriger Infrastruktur wird dadurch gefördert. Das Vorhaben wird im Rahmen des Ziel-2-Programms Bayern 2000-2006 (Maßnahme Nr. 3.2.: Bodennutzung, Altlasten, Abfallwirtschaft) von der EU kofinanziert (http://www.stmwivt.bayern.de/EFRE/)
Das Projekt "Teilvorhaben 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ITU Ingenieurgemeinschaft Technischer Umweltschutz Berlin durchgeführt. Aufgabenstellung: Untersuchung und Erprobung von Massnahmen und Techniken zur Durchfuehrung eines geordneten Rueckbaus von Altdeponien und deren Auswirkungen bzgl. einer Umweltentlastung. Eine inhaltliche Rekonstruktion der zwei Altdeponien suedlich Berlins erbrachte erste Hinweise in bezug auf die stoffliche Zusammensetzung der Siedlungsabfalldeponie Schoeneiche und der 'Industrieabfalldeponie' Schoeneicher Plan. Es folgten Untersuchungen zum Gashaushalt. Die Untersuchung von Feststoffproben ergab einen, im Vergleich zu Frischabfaellen, hoeheren Feinkornanteil. Bis auf Parameter, die den organischen Anteil im Feststoff beschreiben, wurden alle Ablagerungskriterien der TASi (Deponie-Klasse I) eingehalten. Nach Klassier- und Sortieranalysen wurde eine Zuordnung von Altabfallfraktionen auf bestimmte Behandlungsverfahren moeglich. Nativ-organische Abfaelle waren beispielsweise im Gegensatz zu Holz und Papier im Deponiekoerper nicht mehr auffindbar. Saemtliche Projektphasen wurden von Arbeits- und Umgebungsschutzmassnahmen, vor allem einer umfangreichen messtechnischen Arbeitsplatzueberwachung begleitet. Zu keinem Zeitpunkt war eine Grenz- und Richtwertueberschreitung zu besorgen. Die modellhafte Behandlung bestand aus einer mechanischen Aufbereitung und einer biologischen und thermischen Stabilisierung von Abfallfraktionen. Es konnten grundsaetzlich positive Resultate im Hinblick auf deren Inertisierungsgrad gewonnen werden. Die biologische Behandlung des etwa 15 Jahre alten Deponats, fuehrte zu einem partiellen Abbau biologisch leicht verfuegbarer und sowohl deponiegas- als auch sickerwasserrelevanter Abfall-Inhaltsstoffe. Der Rottevorgang (Temperaturen um 60 Grad C) entsprach verfahrenstechnisch der Nachrotte einer Bioabfallkompostierung. Sie ist mit einem deutlichen Feuchtigkeitsverlust des Rottegutes verbunden. Nach dem Ende einer vierwoechigen Stabilisierung wurden die Abfaelle (kleiner 60 mm) mit einer Dichte von ueber 1,6 Mg/m3 wieder eingebaut. Geruchsprobleme traten waehrend der Behandlung nicht auf. Die Verwertung von Metallen und ggf. von mineralischen Abfaellen, die energetische Nutzung heizwertreicher (bis 17.000 kJ/kg) Fraktionen und moderne Einbauverfahren fuehren zu einer Volumenreduzierung von bis zu 60 Prozent. Hierin besteht auch ein Kostenvorteil der Rueckbaumassnahme bei Weiterbetrieb der Deponie. Eine Kosten-Nutzen-Analyse wurde durchgefuehrt.
Das Projekt "Bewertung von Immobilisaten zur Ablagerung auf Deponien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz durchgeführt. Die Deponieverordnung vom 24.07.2002 (DepV) regelt in § 6 Abs. 3, dass stabile, nicht reaktive besonders überwachungsbedürftige Abfälle auf einer Deponie oder einem Deponieabschnitt der Klasse I oder II abgelagert werden können, wenn diese dem Auslaug-verhalten von Abfällen entsprechen, die die Zuordnungskriterien nach Anhang 1 der Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) einhalten. Demzufolge ist eine Ablagerung von besonders überwachungsbedürftigen Abfällen auf Deponien der Klasse I und II nur zulässig, wenn deren vollständige und dauerhafte Stabilisierung nachgewiesen wird. Aus der chemisch-mineralogischen Fachliteratur sind viele Speicherminerale und chemische Verbindungen bekannt, die in Immobilisaten gebildet werden können. Deren Langzeitstabilität ist u.a. von zahlreichen äußeren Faktoren abhängig, wie z.B. den Bedingungen auf der Deponie, den mechanischen und hydraulischen Eigenschaften und der stofflichen Zusammensetzung der Immobilisate. Da es bisher keine konkreten Auswertungen zur Langzeitstabilität von Immobilisaten unter Deponiebedingungen gibt, soll eine Literaturrecherche und -auswertung zu diesem Thema durchgeführt werden. In dieser Studie werden bevorzugt solche Verbindungen dargestellt, die sich aus Stoffen zusammensetzen, die in gängigen Immobilisierungsverfahren eingesetzt werden und bei Ablagerung auf Deponien der Deponieklasse I oder II nach DepV unter Einhaltung der Zuordnungswerte der AbfAblV langfristig stabil sind.
Das Projekt "(EU42) Verbesserung der Sickerwasserqualität durch langfristige Schadstofffixierung auf Deponien der Klasse III mittels gezielter Befeuchtung: Praktische Umsetzung der Ergebnisse aus dem Vorhaben 'Stoffbilanz und Deponieverhalten am Beispiel der SAD" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz durchgeführt. Die gezielte Befeuchtung durch Infiltration von Wasser oder deponieeigenem Sickerwasser gilt für Deponien oder Deponieabschnitte, auf denen Abfälle mit hohen organischen Anteilen lagern, als Stand der Technik, um zur Beschleunigung der Abbauprozesse und zur Verbesserung des Langzeitverhaltens der Deponie beizutragen. Langjährige Untersuchungen (14 Jahre) auf der Sonderabfalldeponie Raindorf haben gezeigt, dass sich ein Niederschlagszutritt in zweierlei Hinsicht vorteilhaft auf die Schadstofffixierung im Abfallkörper auswirkt: Die Bildung schwerlöslicher Minerale, die Schwermetalle langfristig fixieren, wird beschleunigt und über den gesamten Abfallkörper ausgedehnt. Leichtlösliche Salze werden aus dem Abfallkörper ausgetragen, wodurch sich die Salzfracht des Sickerwassers nachhaltig reduziert. Beide Effekte, ausgelöst und gefördert durch Niederschlagszutritt, lassen sich auch durch eine gezielte Befeuchtung einstellen und führen zu einer Verbesserung des Langzeitverhaltens einer Deponie und somit zu einer Minimierung der Belastungen, wie sie von der Deponieverordnung gefordert wird. Ziel des Vorhabens ist, die im Vorhaben S38 'Stoffbilanz und Deponieverhalten am Beispiel der Sonderabfalldeponie Raindorf' zu den Mechanismen von Fixierungsvorgängen gewonnenen Erkenntnisse gezielt in die Praxis umzusetzen und die Auswirkungen bzw. Anforderungen einer Befeuchtung von Deponien der Klasse III zu untersuchen. Die hierzu erforderlichen Untersuchungen sollen sowohl an Infiltrationssäulen im Technikum als auch parallel in einem Teilbereich der SAD Raindorf durchgeführt werden. Dieser Teilbereich, der seit Beginn der Ablagerung überdacht vorliegt und von dem die genaue Zusammensetzung bekannt ist, bietet ideale Voraussetzungen für exemplarische großflächige Untersuchungen zum Einfluss einer gezielten Befeuchtung des Deponiekörpers der Klasse III. Die im Rahmen dieses Vorhabens zu gewinnenden Erkenntnisse werden auch auf Deponien der Klasse I und II mit überwiegend mineralischen Abfällen, wie sie seit 1. Juni 2005 vermehrt im Entstehen begriffen sind, übertragbar sein. Das Vorhaben wird im Rahmen des Ziel-2-Programms Bayern 2000-2006 (Maßnahme Nr. 3.2.: Bodennutzung, Altlasten, Abfallwirtschaft) von der EU kofinanziert (http://www.stmwivt.bayern.de/EFRE/).
Das Projekt "Untersuchung der Eignung aus Inertmaterial aufgebauter Deponieoberflächenabdichtungssysteme am Beispiel einer Hausmülldeponie in Sachsen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel, Lehr- und Forschungsgebiet Umwelt- und Lebensmittelwissenschaften, Fachgebiet Abfallwirtschaft und Altlasten durchgeführt. Die zum 1. August 2002 inkraftgetretene Deponieverordnung des Bundes (DepV) fordert ab 31.05.2002, in Ausnahmefällen ab 31.05.2009, die Beendigung der bisher üblichen Siedlungsabfalldeponierung. Auf den zahlreichen, daraufhin zu schließenden Siedlungsabfalldeponien sind dann entsprechende Oberflächenabdichtungssysteme aufzubringen. Für Hausmülldeponien sieht die Deponieverordnung ein Regel-Oberflächenabdichtungssystem vor (vgl. Anhang 1 Nr. 2 DK II DepV), dass unter Experten als vielfach nicht zielführend angesehen wird. Kritisiert wird unter anderem die Haltbarkeit der Kunststoffdichtungsbahn, die für den Bewuchs nicht ausreichende Mächtigkeit der Rekultivierungsschicht und die Austrocknungs- und Rissbildungsgefahr in der unter der Kunststoffdichtungsbahn gelegenen mineralischen Ton-Dichtungsschicht. Eine Entlassung aus der Nachsorgeverantwortung für die Oberflächenabdichtung einer Deponie wird nur dann realistisch sein, wenn diesen Problemaspekten ausreichend Rechnung getragen worden ist. Um dies zu erreichen, ist es erforderlich, deponiespezifisch besser geeignete Oberflächenabdichtungssysteme zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund sollen Dichtungssysteme untersucht werden, die vollständig aus vor Ort verfügbarem Boden- oder anderem Inertmaterial aufgebaut sind. Derartige Systeme bieten folgende Vorteile: 1) anders als Kunststoffdichtungsbahnen ist Boden- und Inertmaterial und somit die gesamte Konstruktion des Dichtungssystems praktisch unbegrenzt haltbar; 2) der gesamte Dichtungsquerschnitt steht dem Bewuchs für eine tiefe Wurzelverankerung sowie hohe Wasserspeicherung und -nachlieferung zur Verfügung; 3) die Schichten des Dichtungssystems und der Bewuchs können an die jeweiligen meteorologischen Verhältnisse so angepasst werden, dass das Dichtungssystem genügend feucht bleibt, damit es dauerhaft plastisch und somit setzungstolerant ist; 4) eindringendes Niederschlagswasser kann durch Speicherung und bewuchsabhängige Evapotranspiration dauerhaft zurückgehalten werden, so dass es nicht in den Deponiekörper eindringen kann; 5) eventuell noch an die Deponieoberfläche drängende Deponiegase können flächig verteilt eine ausreichende belebt-durchwurzelte Bodenschicht passieren, so dass das im Deponiegas enthaltene Methan oxidiert werden kann.
Das Projekt "Deponiekoerper - Teilprojekt 9: Umsetzung der Anforderungen an Deponiebetrieb und Sickerwasserentsorgung bei Deponien der Klasse I" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Münster, Institut für Wasser, Ressourcen, Umwelt, Labor für Abfallwirtschaft, Siedlungswasserwirtschaft, Umweltchemie durchgeführt. Das Gesamtziel des Forschungsvorhabens ist die Erarbeitung organisatorischer und betrieblicher Massnahmen zur Umsetzung der Anforderungen an den Deponiebetrieb und die Sickerwasserentsorgung bei Deponien der DK I nach TA SI. Hierzu wird mittels einer umfangreichen Datenrecherche und weitergehender Analysen eine Abfallartenliste, mit den auf einer Deponie der DK I zugelassenen Abfallarten, erstellt. Durch Perkolations- und Deponiesimulationsversuche werden moegliche Sickerwasserbelastungen simuliert, wobei erarbeitet werden soll, ob durch eine optimierte Abfallablagerung eine Vermeidung staerkerer Sickerwasserbelastungen erzielt werden kann. Falls erforderlich, werden auf diesen Ergebnissen anschliessend die Anforderungen an evtl. benoetigte Sickerwasserreinigungsanlagen definiert und die daraus resultierenden Kosten abgeschaetzt. Zur verbesserten Organisation des Deponiebetriebs sollen Massnahmen zur optimierten Abfallabnahme erarbeitet und erprobt werden. Abschliessend werden die wirtschaftlichen Grundsaetze fuer den Betrieb einer Deponie der DK I diskutiert.
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Bund | 6 |
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