API src

Found 1 results.

Verfahren und ihre Charakterisierung zur Herstellung von Depotduenger aus Pyrolyseoelen

Das Projekt "Verfahren und ihre Charakterisierung zur Herstellung von Depotduenger aus Pyrolyseoelen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Department für Biologie, Zentrum Holzwirtschaft, Ordinariat für Chemische Holztechnologie und Institut für Holzchemie und Chemische Technologie des Holzes der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft durchgeführt. Neben der energetischen Nutzung von Pyrolyseoelen aus Altholz und landwirtschaftlichen Abfaellen sollte die stoffliche Verwertung von Pyrolyseoelen weiter erforscht werden. In einer am BFH-Institut durchgefuehrten Untersuchung wurde ein Verfahren zur Herstellung von Depotduenger aus Pyrolyseoel entwickelt. Dieser Depotduenger besitzt attraktive kommerzielle Eigenschaften, wie einen hohen Stickstoffgehalt und vergleichsweise Geruchsneutralitaet. Die depotduengenden Eigenschaften werden zur Zeit in agrarwissenschaftlichen Instituten in England und Daenemark untersucht. Bisherige Untersuchungen ergaben, dass im Vergleich zu kommerziellen Depotduengern zwar eine kurzfristige Wachstumshemmung beobachtet wurde, die jedoch nach kurzer Zeit nicht mehr festzustellen war. Zur Herstellung des Depotduengers konnten verschiedene Versuchsparameter wie Reaktionszeit, Reaktionstemperatur und Menge der zugesetzten Stickstoffquelle (Harnstoff) optimiert werden. Die bestehende Hygroskopizitaet des Produktes konnte mit einem geeigneten Loesungsmittel eliminiert werden, welches zum weiteren Gebrauch leicht zurueckdestilliert werden kann. Als stickstoffhaltige Reaktionsprodukte sind vor allem heterozyklische Verbindungen wie 5-Methylhydantoin und Thymin zu nennen. Der Bildungsmechanismus dieser aus der Literatur bekannten Depotduenger ist noch aufzuklaeren. Moeglich ist die Reaktion von Harnstoff mit Formaldehyd und einer Hauptkomponente des Pyrolyseoels, Hydroxyacetaldehyd. Bislang ist die Bildung von 5-Methylhydantoin nur ueber einen Cyanhydrin-Mechanismus bekannt gewesen. Da jedoch zu keinem Zeitpunkt Nitrile nachgewiesen werden konnten, wurde dieser Bildungsmechanismus ausgeschlossen. Die in dem Pyrolyseoel vorhandenen Ligninfragmente scheinen waehrend der thermischen Behandlung, aehnlich wie technische Lignine, teilweise unter Methoxylgruppenabnahme zu kondensieren. Dieses Phaenomen ist auch im Hinblick auf die Alterung der Pyrolyseoele zu untersuchen. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf die Frage, ob entstehende Inhomogenitaeten mit Van-der-Waals-Kraeften und Wasserstoffbrueckenbindungen oder mit definierten Kondensationen der phenolischen Anteile zu erklaeren sind.

1