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Auswirkungen des Klimawandels auf die Verbreitung krankheitsübertragender Tiere (zunächst Schildzecken)

Das Projekt "Auswirkungen des Klimawandels auf die Verbreitung krankheitsübertragender Tiere (zunächst Schildzecken)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Friedrich-Löffler-Institut, Institut für bakterielle Infektionen und Zoonosen durchgeführt. A) Problemstellung: Klimaänderungen beeinflussen direkt und indirekt die Entwicklung und Verbreitung von Krankheiten übertragenden Gliedertieren, deren Entwicklungszyklus sich überwiegend frei in natürlichen Biotopen vollzieht. Um im Rahmen der Klimafolgenforschung zukünftige Verbreitungsmuster bedeutsamer tierischer Überträger (Vektoren) prognostizieren zu können, soll als Modellsystem zunächst die klimaabhängige Verbreitung von Schildzecken untersucht werden. Schildzecken sind als Überträger von sog. Naturherdinfektionen an den Menschen und seine Haustiere von besonderer Bedeutung (z.B. Ixodes ricinus: Überträger der FSME, Lyme Borreliose, Rickettsiose, Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose; Dermacentor sp.: Überträger u.a. von Q-Fieber, Rickettsiose). Es liegen bereits Ausgangsdaten über ökologische Ansprüche und über die Verbreitung vor, die sich für Modellrechnungen verwenden lassen. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Im Rahmen der Klimafolgenforschung muss die zukünftige Gefährdung durch Veränderung der Verbreitungsmuster von vektoriell bedeutsamen Arthropoden (v.a. Zecken, Mücken) eingeschätzt werden können. Das UBA ist Einvernehmensbehörde für den Vollzug des Infektionsschutzgesetzes (Paragraph18) und für die Prüfung der Wirksamkeit von Schädlingsbekämpfungsmitteln und ihrer Auswirkungen auf die Umwelt verantwortlich. Zur Vorsorge gehört, Handlungsbedarf frühzeitig zu erkennen. C) Ziel des Vorhabens: Aufbauend auf das Projekt UFOPLAN-FKZ 20061218 sollen zunächst genauere Daten über Schildzecken, die sich für ein Modellsystem zur Prognose klimaabhängiger Verbreitungsareale von Krankheiten übertragenden Arthropoden eignen, gewonnen werden. Durch die Auswertung von Klimadaten, GIS-basierten Biotopanalysen und Daten zum Vorkommen bedeutsamer Zeckenarten sollen Korrelationen zwischen Klimaereignissen und der Zeckenverbreitung nachgewiesen werden. Unter Einbezug der Ergebnisse regionaler Klimaszenarien (Daten aus UFOPLAN-FKZ 204 41138) soll die zukünftige regionale Zeckenverbreitung prognostizierbar werden. Auf dieser Basis sollen Anpassungsmaßnahmen für einen gezielten Gesundheits- und Umweltschutz vorgeschlagen werden. Das Projekt bildet als Modellsystem die Grundlage zur Entwicklung weiterer Prognosemodelle für die zukünftige Verbreitung anderer medizinisch bedeutsamer Arthropodengruppen (z.B. Stechmücken; Leishmaniose übertragende Schmetterlingsmücken).

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