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Pflanzenschutzmittelverwendung in der Landwirtschaft

Neben den erwünschten Wirkungen birgt der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zahlreiche Risiken für die Umwelt einschließlich der biologischen Vielfalt. Während der Absatz von Pflanzenschutzmitteln seit Jahren auf unverändert hohem Niveau stagniert, nimmt die Biodiversität in der Agrarlandschaft weiter ab. Funde von Pflanzenschutzmitteln in Gewässern In den letzten Jahren gingen die Funde von Pflanzenschutzmitteln im Grundwasser kontinuierlich zurück, wie die Abbildung „Häufigkeitsverteilung der Funde von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen und ihren relevanten Metaboliten in oberflächennahen Grundwassermessstellen“ zeigt. Zwischen 2017 und 2021 überschritten noch etwa 3,6 % der Proben im oberflächennahen Grundwasser den jeweiligen gesetzlichen Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter (µg/l) bei mindestens einem Wirkstoff (letzte vorliegende Daten). Der Rückgang der Grundwasserbelastungen ist dabei wesentlich auf abnehmende Fundhäufigkeiten von Atrazin, Desethylatrazin und einigen wenigen anderen Wirkstoffen sowie deren Metaboliten (Abbauprodukte) zurückzuführen, deren Anwendung bereits seit Jahren oder sogar Jahrzehnten verboten ist (Gewässer in Deutschland) . Hier zeigt sich eine Verzögerung der ökologischen Prozesse, die die strenge Zulassung in Deutschland rechtfertigt. Zu den am häufigsten gefundenen Einzelsubstanzen gehören neun PSM-Wirkstoffe, die im Berichtszeitraum Bestandteil von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln sind. Für Oberflächengewässer wird die Belastung mit Pflanzenschutzmitteln derzeit nur im Gewässermonitoring zur Umsetzung der ⁠ Wasserrahmenrichtlinie ⁠ systematisch erhoben. Da dazu nur größere Gewässer herangezogen werden, sind die Daten nicht dazu geeignet, um die Belastung der zahlreichen Kleingewässer in der Agrarlandschaft mit Pflanzenschutzmitteln abzuschätzen . Zulassung von Pflanzenschutzmitteln Das europäische und das deutsche Pflanzenschutzrecht gewährleisten, dass nur ⁠ Pflanzenschutzmittel ⁠ in Verkehr gebracht werden, die auf ihre Umweltauswirkungen geprüft wurden. Die Umweltprüfung erfolgt im Rahmen des Zulassungsverfahrens durch das Umweltbundesamt. Im Jahr 2022 waren 1.000 Mittel (ohne ruhende Zulassungen) mit 1.849 Handelsnamen zugelassen (Mittel können als „Vertriebserweiterungen“ unter mehreren Handelsnamen vertrieben werden). Die Zahl eingesetzter Wirkstoffe in den zugelassenen Pflanzenschutzmitteln ist seit 2000 (276 Wirkstoffe) annähernd konstant geblieben. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 281 Wirkstoffe eingesetzt (siehe Abb. „Zahl zugelassener Pflanzenschutzmittel und Wirkstoffe“). Absatz von Pflanzenschutzmitteln Der Absatz von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland lag zwischen 1995 und 2005 bei etwa 30.000 Tonnen (t) Wirkstoff (ohne Berücksichtigung der im Vorratsschutz eingesetzten inerten Gase, und mit Ausnahme des Jahres 1998). Seit 2006 liegt der Inlandsabsatz zwischen etwa 30.000 und 35.000 t Wirkstoff (ohne inerte Gase). Die Gruppe der ⁠ Herbizide ⁠ macht mit rund 50 % den größten Anteil an den abgegebenen Pflanzenschutzmitteln (ohne inerte Gase) aus (siehe Abb. „Inlandsabsatz einzelner Wirkstoffgruppen in Pflanzenschutzmitteln“). Aus den Angaben über den Inlandsabsatz (Verkauf) von Pflanzenschutzmitteln kann allerdings nicht unmittelbar auf den Verbrauch je Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche geschlossen werden, da die ausgebrachten Mengen je nach Art des Anbaus und der Fruchtfolge sowie den standörtlichen Bedingungen zum Teil erheblich variieren und die Präparate unter Umständen auch über mehrere Jahre hinweg gelagert werden. Die tatsächlich ausgebrachten Mengen an Pflanzenschutzmitteln wurden bisher nur stichprobenartig und in unregelmäßigen Abständen durch das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Julius Kühn-Institut (JKI), früher Biologische Bundesanstalt erfasst. Nach Berechnungen des Umweltbundesamts ergibt sich für die deutsche Landwirtschaft ein durchschnittlicher jährlicher Einsatz von 7,3 Kilogramm (kg) Pflanzenschutzmitteln beziehungsweise 2,4 kg Wirkstoff je Hektar Anbaufläche (Berechnung für 2021, bei ca. 11,9 Millionen Hektar Ackerland und Dauerkulturen laut Statistischem Bundesamt). Mit der Überarbeitung und Verabschiedung der europäischen Verordnung zu Statistiken von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln ( SAIO-Verordnung, EU 2022/2379 ) müssen die Anwendungsdaten ab 2028 vollständig in digitaler Form systematisch erfasst und bestimmten Behörden in anonymisierter Form zugänglich gemacht werden. Weitere Informationen zu Pflanzenschutzmitteln und ihrem Zulassungsverfahren sowie Maßnahmen zur Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft finden Sie in den Artikeln „Pflanzenschutzmittel“ sowie „ Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft “ und „Pflanzenschutzmittel in der Umwelt“ sowie im Umweltatlas auf unseren Internetseiten. ___ * zum Beispiel Kohlendioxid; inert = wenig reaktionsfreudig; Einsatz in geschlossenen Räumen/Lagerungsbehältern Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL): Absatz an Pflanzenschutzmitteln in der Bundesrepublik Deutschland. Ergebnisse der Meldungen gemäß § 64 (früher § 19) Pflanzenschutzgesetz

Fließgewässermessstelle Zulauf Rothsee Wegbr, Roth

Die Messstelle Zulauf Rothsee Wegbr (Messstellen-Nr: 128847) befindet sich im Gewässer Roth in Bayern. Die Messstelle dient der Überwachung des chemischen Zustands.

Fließgewässermessstelle oh Wehr Ornbau, Altmühl

Die Messstelle oh Wehr Ornbau (Messstellen-Nr: 194191) befindet sich im Gewässer Altmühl in Bayern. Die Messstelle dient der Überwachung des chemischen Zustands.

Fließgewässermessstelle Stadtmühle_Donauwörth, Wörnitz

Die Messstelle Stadtmühle_Donauwörth (Messstellen-Nr: 110232) befindet sich im Gewässer Wörnitz in Bayern. Die Messstelle dient der Überwachung des chemischen Zustands.

Grundwasser weniger mit Pflanzenschutzmitteln belastet

Nach einer aktuellen Auswertung der Daten von mehr als 14.000 Messstellen für den Zeitraum 2013 bis 2016 ist die Belastung des Grundwassers mit Pflanzenschutzmitteln und deren relevanten Abbauprodukten deutlich zurückgegangen. Das liegt aber vor allem daran, dass Wirkstoffe nicht mehr zugelassen sind. Die Belastung mit noch zugelassenen Stoffen ist dagegen gleichbleibend hoch. Es ist deshalb nötig, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln insgesamt weiter zu verringern. Hinzu kommen deutlich erhöhte Funde der sogenannten nicht relevanten Abbauprodukte („Metaboliten“), die mittlerweile an mehr als der Hälfte der Messstellen nachweisbar sind. Die Auswertung der Bund-Länder Arbeitsgemeinschaft Wasser (⁠ LAWA ⁠) wurde unter Mitarbeit des Umweltbundesamtes erarbeitet und kommt zu folgenden Ergebnissen: Wurden 1990 bis 1995 noch an 9,7 Prozent der untersuchten Messstellen PSM-Konzentrationen oberhalb des Grenzwertes der Grundwasserverordnung von 0,1 Mikrogramm je Liter (µg/l) festgestellt, waren dies im aktuellen Zeitraum noch 3,8 Prozent. Diese Verbesserung ist hauptsächlich auf den Rückgang des seit langem nicht mehr zugelassenen Wirkstoffs Atrazin und dessen Hauptabbauprodukt Desethylatrazin zurückzuführen. Dennoch werden beide Stoffe nach wie vor mit Abstand am häufigsten im Grundwasser nachgewiesen. Der Bericht mahnt eine Minderungsstrategie für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln an, um die Grundwasserqualität in bereits belasteten Gebieten zu verbessern und einer Verschlechterung in unbelasteten Regionen vorzubeugen. Aus Sicht des Umweltbundesamtes (⁠ UBA ⁠) muss insbesondere neuen Einträgen von Wirkstoffen und Metaboliten begegnet werden, um in Zukunft vor allem Belastungen mit zugelassenen Wirkstoffe und deren Metaboliten zu reduzieren. ⁠ Relevante Metaboliten ⁠ haben weiterhin toxische bzw. pestizide Wirkungen, die vergleichbar mit der des Wirkstoffs ist. Außerdem besitzen sie toxikologische Eigenschaften, die bei entsprechender ⁠ Exposition ⁠ zum Risiko für Menschen, Tiere und Pflanzen werden können. Nicht relevante Metaboliten haben keine toxische bzw. pestizide Wirkung mehr und sind deshalb relativ unbedenklich. Für diese Stoffe gibt es keinen verbindlichen Grenzwert im Grundwasser. Allerdings sind auch diese Stoffe aus Vorsorgegründen im Grund- und Trinkwasser unerwünscht. Aktuell wurden bei 57,5 Prozent der untersuchten Messstellen nicht relevante Metaboliten nachgewiesen, im Vergleich zu 44,6 Prozent im Zeitraum 2009 bis 2012. Gemessen an dem jeweiligen Gesundheitlichen Orientierungswert (GOW) in Höhe von 3 bzw. 1 µg/l wurden die beiden nicht relevanten Metaboliten Desphenychloridazon (Metabolit von Chloridazon) und N,N-Dimethylsulfamid (Metabolit von Tolylfluanid) am häufigsten im Grundwasser gefunden. Zudem wurden Überschreitungen des GOW für 14 Metaboliten von sechs weiteren Wirkstoffen festgestellt. Ist Glyphosat auch im Grundwasser Thema? Die Zahl der Grundwasseruntersuchungen auf Glyphosat hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Im Vergleich zu 2009 bis 2012, in dem rund 3.000 Grundwassermessstellen in 13 Bundesländern auf Glyphosat untersucht wurden, sind es im aktuellen Berichtszeitraum 4.206 Messstellen in 14 Bundesländern. Im Zeitraum 2009 bis 2012 wurden an sieben Messstellen Grenzwertüberschreitungen festgestellt. Trotz eines etwa 30 Prozent höheren Messstellenanteils im aktuellen Berichtszeitraum ist die Zahl der Funde mit Grenzwertüberschreitungen mit sechs annähernd identisch zum Vorgängerzeitraum. Glyphosat liegt auf Rang 20 der in Deutschland am häufigsten gefundenen ⁠ Pflanzenschutzmittel ⁠ im Grundwasser. Hintergrund zum Bericht Die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (⁠ LAWA ⁠) ist der Zusammenschluss der für die Wasserwirtschaft und das Wasserrecht zuständigen Ministerien der Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland. Die LAWA wertet alle vier Jahre unter Mitarbeit des UBA die Daten von rund 14.000 Messstellen bundesweit aus. Der nächste Bericht umfasst den Zeitraum 2017 bis 2021.

Belastung des Grundwassers im Abstrom von Gleisanlagen durch Herbizide

Das Projekt "Belastung des Grundwassers im Abstrom von Gleisanlagen durch Herbizide" wird/wurde ausgeführt durch: Mainova, Geschäftsbereich Wasserbeschaffung, Abteilung Trinkwassergüte.Untersuchungen der Stadtwerke Frankfurt im Einzugsgebiet von vier Trinkwassergewinungsanlagen erbrachten den Nachweis fuer eine erhebliche Kontamination des Grundwassers durch verschiedene Herbizid-Wirkstoffe und einige ihrer Metaboliten in Summenkonzeptionen ueber 13 Mikrogramm/l. Von 150 untersuchten Grundwassermessstellen und Brunnen im Frankfurter Stadtwald erwiesen sich lediglich 13 Prozent als unbelastet; an 40 Prozent aller Messstellen war mindestens ein Wirkstoff in einer Konzentration ueber 0,1 Mikrogramm/l nachweisbar. Identifiziert wurden Simazin, Atrazin, Propazin, Terbuthylazin, Bromacil, Hexazinon, Diuron, Monuron, Desethylatrazin und Desisoprophylatrazin. Als Ursache der Belastung wurde ermittelt, dass die Eintraege von der Aufbringung von Totalherbiziden auf Gleisanlagen herruehren. Die Ergebnisse belegen, dass bei solchen Applikationen ein Eintrag dieser Verbindungen in das Grundwasser aufgrund der Durchlaessigkeit des Gleiskoerpers und des sandig-kiesigen Bodens offensichtlich unvermeidbar ist. Unter diesem Gesichtspunkt sind die Zulassungsrichtlinien fuer die Anwendung von Pestiziden auf Gleisanlagen kritisch zu pruefen. In Wasserschutzgebieten sind, insbesondere bei einer Neuverlegung, bauliche Massnahmen zur Abdichtung des Gleiskoerpers zu fordern. Die meisten der untersuchten Wirkstoffe werden auf Gleisanlagen nicht mehr aufgebracht. Fuer diesen Einsatzbereich werden im Schutzgebiet hauptsaechlich Mittel mit dem Wirkstoff Glyphosat eingesetzt.Aus diesem Grund sollen verstaerkt Untersuchungen zur Analyse von Glyphosat und dessen Metabolit AMPA sowie deren Verhalten bei der Wasseraufbereitung durchgefuehrt werden.

Differenzierung des Auftretens und der Herkunft von Pflanzenschutzmittelbelastungen (PSM) in einem Flußgebiet im Hinblick auf die Trinkwasserversorgung

Das Projekt "Differenzierung des Auftretens und der Herkunft von Pflanzenschutzmittelbelastungen (PSM) in einem Flußgebiet im Hinblick auf die Trinkwasserversorgung" wird/wurde gefördert durch: Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW). Es wird/wurde ausgeführt durch: Institut für Wasserforschung GmbH.Problemstellung: Im Rahmen der Überwachungsprogramme von Wasserversorgungsunternehmen und Wasserwirtschaftsbehörden wurden relativ häufig Totalherbizide, wie Atrazin, Simazin, Diuron und Bromacil, nachgewiesen. Dies weist darauf hin, dass PSM-Anwendungen außerhalb der Landwirtschaft zur Gesamtbelastung der Gewässer beitragen. Während sich im landwirtschaftlichen Bereich seit mehreren Jahren vielerorts Kooperationen zwischen PSM-Anwendern, Landwirtschaftsbehörden und Wasserversorgungsunternehmen erfolgreich darum bemühen, PSM-Einträge in Grund- und Oberflächenwässer zu reduzieren, ist die Situation im nicht-landwirtschaftlichen Bereich bislang weitgehend unbekannt und schwer einzuschätzen. Um auch für diesen Bereich geeignete Minimierungsstrategien zu entwickeln, sind neben Informationen über die Anwendungssituation Untersuchungen über Eintragspfade dieser PSM in Gewässer notwendig. Untersuchungsumfang: Im Mittelpunkt der Betrachtung standen die Einzugsgebiete zweier kleiner Oberflächengewässer im Wasserschutzgebiet der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH. Diese Flächen sind in unterschiedlichem Maße landwirtschaftlich oder für Industrie-, Verkehrs- und Siedlungszwecke genutzt, so dass eine Differenzierung in landwirtschaftlich und nicht-landwirtschaftlich geprägte Bereiche möglich war. Das Oberflächenwasser wurde an mehreren Stellen in den Einzugsgebieten beprobt und mindestens auf 70 PBSM-Wirkstoffe bzw. deren Metabolite untersucht. Dabei wurde nach einer Festphasenextraktion und einem Reinigungsschritt u.a. auf viele Triazine, Phenylharnstoffderivate und Organochlorverbindungen mittels GC (NPD, ECD) und HPLC geprüft. Phenoxicarbonsäurederivate wurden mittels GCMS nach Derivatisierung bestimmt. Die Probenahmen erfolgten in verschiedenen Zeiträumen, die unterschiedliche Situationen hinsichtlich der Hydrologie und der PBSM-Applikation repräsentieren: - Frühjahr/Frühsommer: abnehmende Abflüsse, Hauptanwendungszeitraum; - Spätsommer: Basisabfluss; - Herbst: zunehmende Abflüsse, Herbstanwendungen in Wintergetreide. Beprobungen erfolgten über 2,5 Vegetationsperioden, damit sich die Bedeutung singulärer Ereignisse relativierte. Ergänzend wurden Daten zur Flächennutzung, PBSM-Anwendung, Hydrologie, Siedlungsentwässerung, Geologie und Pedologie erhoben. Ergebnisse: Über den jeweiligen Bestimmungsgrenzen konnten häufig vor allem folgende Stoffe festgestellt werden: Atrazin, Chlortoluron, Desethylatrazin, Diuron, Isoproturon, Lindan, alpha-Hexachlorcyclohexan, Simazin und Terbuthylazin. Das Auftreten von Chlortoluron, Isoproturon und Terbuthylazin konnte mit der Anwendung dieser PBSM in Getreide- und Maiskulturen in den betrachteten Einzugsgebieten erklärt werden. Diuroneinträge entsprachen der häufigen Anwendung dieses Stoffes auf Wege- und Platzflächen in Siedlungs- und Gewerbegebieten sowie zur chemischen Aufwuchsbekämpfung auf Bahngleisen. Die gemessenen Konzentrationen der einzelnen PBSM waren zumeist gering und lagen häufig unter 0,1 myg/l.

Orientierende Untersuchung über Pestizide im Bodensee

Das Projekt "Orientierende Untersuchung über Pestizide im Bodensee" wird/wurde gefördert durch: Ministerium für Umwelt Baden-Württemberg. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität zu Karlsruhe (TH), Engler-Bunte-Institut, Bereich Wasserchemie und DVGW-Forschungsstelle.Um Informationen ueber das Vorkommen von Pestiziden im Bodensee zu erhalten, wurden im Rahmen von sechs Probenahmeserien in den Jahren 1990 und 1991 jeweils mehrere Wasserproben aus Vertikalprofilen von Seemitte zwischen Fischbach und Uttwil, aus dem Ueberlinger See und aus der Bregenzer Bucht untersucht. Zusaetzliche Erhebungen betrafen die Seeabfluesse bei Konstanz (Seerhein) und bei Stein am Rhein sowie, ab Juli 1990, die Zufluesse Alter Rhein, Dornbirnerach und Schussen. Insgesamt wurden die Wasserproben auf 80 verschiedene Pestizide und bekannte Pestizid-Abbauprodukte geprueft. Die Untersuchung fuehrte zu keinen alarmierenden Ergebnissen. Fast neunzig Prozent der geprueften Pflanzenschutzmittel waren nicht nachweisbar. Es zeigte sich aber, dass die Totalherbizide Atrazin und Simazin im gesamten Wasserkoerper des Bodensees ganzjaehrig in Spuren enthalten sind. Ausserdem wurden Simazin und Terbutylazin in einzelnen Proben in sehr geringen Konzentrationen nachgewiesen. In den Zufluessen wurden erwartungsgemaess die selben Substanzen gefunden wie im Bodenseewasser. Dabei lagen die Maximalgehalte von Atrazin, Desethylatrazin, Simazin und Terbutylazin stets etwas hoeher als im Seewasser. Ausser den genannten vier Triazinen waren gelegentlich Cyanazin und Diuron sowie die Abbauprodukte Desethylsimazin und Desethylterbutylazin jeweils in Spuren enthalten. Eine Auswirkung des seit Maerz 1991 in der Bundesrepublik Deutschland bestehenden Anwendungsverbotes fuer Atrazin liess sich im Rahmen dieser Stichprobenerhebung noch nicht erkennen. Wegen der Bedeutung dieser hochwirksamen Substanzen fuer die Qualitaet des Seewassers und mithin fuer seine Lebewesen sind auch geringe Gehalte dieser Substanzen im Seewasser unerwuenscht. Generell muss daher der Einsatz von Pestiziden so restriktiv wie moeglich gehandhabt werden.

Vorkommen und Herkunft von Pestiziden in baden-wuerttembergischen Bodenseezufluessen, Vorkommen und Herkunft von Pestiziden in baden-württembergischen Bodenseezuflüssen

Das Projekt "Vorkommen und Herkunft von Pestiziden in baden-wuerttembergischen Bodenseezufluessen, Vorkommen und Herkunft von Pestiziden in baden-württembergischen Bodenseezuflüssen" wird/wurde gefördert durch: Ministerium für Umwelt Baden-Württemberg. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität zu Karlsruhe (TH), Engler-Bunte-Institut, Bereich Wasserchemie und DVGW-Forschungsstelle.Von 1990 bis 1993 wurden die baden-wuerttembergischen Zufluesse Argen, Schussen, Rotach, Seefelder Aach und Stockacher Aach auf verschiedene Herbizide und Insektizide untersucht. Im Gegensatz zum Bodenseewasser, wo lediglich geringe Spuren von vier Herbiziden aus der Gruppe der Triazine gefunden wurden, waren in den Zufluessen die Herbizide Atrazin, Desethylatrazin, Simazin, Terbutylazin, Diuron, Isoproturon und vereinzelt Methabenzthiazuron nachweisbar. Dabei ueberschritten die Konzentrationen einiger Substanzen mehrfach deutlich die nach der deutschen Trinkwasserverordnung zulaessigen Grenzwerte, sowohl jenen fuer Einzelsubstanzen von 0,1 mg/m3 als auch den fuer die Pestizide insgesamt von 0,5 mg/m3. Als Folge des Atrazinverbotes ab Maerz 1991 lagen die Konzentrationen von Atrazin und Desethylatrazin ab 1992 meist nur noch knapp ueber den Bestimmungsgrenzen (Atrazin: 0,01; Desethylatrazin: 0,03 mg/l). In den beiden Jahren davor hatten die Hoechstwerte dieser Stoffe in den kleineren Zufluessen noch etwa 0,5 bis 1 mg/l erreicht. Auffallend war eine deutliche Zunahme der Diuron-Konzentrationen in mehreren Zufluessen, die weitgehend parallel zur Abnahme der Atrazingehalte verlief. Dies zeigt, dass dieser Wirkstoff zunehmend anstelle des verbotenen Atrazin eingesetzt wird. Die Bemuehungen um eine Verminderung der Belastung des Bodensees mit Pflanzenschutzmittel muessen sich auf eine fortdauernde, generelle Reduzierung des Pestizideinsatzes konzentrieren. Dies kann in erster Linie erreicht werden durch die strenge Einhaltung der Regeln einer ordnungsgemaessen Landwirtschaft (gute fachliche Praxis) und eine weitere Einschraenkung der Verwendung von Pestiziden in landwirtschaftlichen wie auch in ausserlandwirtschaftlichen Bereichen durch Anwendung nicht chemischer, alternativer Methoden des Pflanzenschutzes bzw der Unkrautbekaempfung. Verbote bestimmter Wirkstoffe koennen in Einzelfaellen, etwa bei extremer Giftigkeit oder Schwerabbaubarkeit der Stoffe, geboten sein, sind jedoch wegen der Ersatzstoffproblematik kein allgemein brauchbarer Loesungsansatz.

Entfernung von organischen Schadstoffen mit Hilfe neuartiger Adsorberpolymere bei der Wasseraufbereitung - Grundlagen zur technischen Anwendung

Das Projekt "Entfernung von organischen Schadstoffen mit Hilfe neuartiger Adsorberpolymere bei der Wasseraufbereitung - Grundlagen zur technischen Anwendung" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität München, Institut für Wasserchemie und Chemische Balneologie und Lehrstuhl für Hydrogeologie, Hydrochemie und Umweltanalytik.In der aquatischen Umwelt sind polare, hydrophile Schadstoffe wie Pflanzenschutzmittel, Pharmaka oder Tenside sowie die entsprechenden Metabolite nahezu ubiqutaer verbreitet. Aufgrund der hohen Mobilitaet im waesserigen Milieu und der vielfach schlechten biologischen Abbaubarkeit stellen solche Verbindungen insbesondere bei der Gewinnung von qualitativ einwandfreiem Trinkwasser ein ernstzunehmendes Problem dar. Zur Aufbereitung belasteter Waesser findet daher in der Regel die Aktivkohleadsorption statt, wobei allerdings polare Verbindungen in der Regel schlechter zurueckgehalten werden als unpolare Substanzen. Ein weiterer Nachteil der Aktivkohleadsorption ergibt sich aus der unwirtschaftlichen und technisch schwierig durchzufuehrenden Regenerierung des Adsorptionsmittels. Aus diesem Grund wird derzeit in einem vom BMBF gefoerderten Forschungsvorhaben das neuartige Adsorberpolymer Lewatit EP 63 hinsichtlich seiner Eignung als regenerierbares und fuer polare Stoffe besonders geeignetes Adsorptionsmittel untersucht und mit Aktivkohle verglichen. Die Experimente umfassten bislang die Bestimmung von Adsorptionsisothermen sowie die Aufzeichnung von Durchbruchkurven und wurden zum einen im Labormassstab mit einer Laborsaeule und zum anderen mit einer Pilotanlage durchgefuehrt, um den Einsatz des Adsorberharzes auch unter praxisrelevanten Bedingungen im halbtechnischen Massstab zu erproben. Fuer die Messung der Adsorptionsisothermen kamen als Modellsubstanzen neben Atrazin auch 2,4-Dichlorphenol zum Einsatz. Die Durchbruchskurven wurden mit der Laborsaeule und der Pilotanlage fuer Desisopropylatrazin, Desethylatrazin, Desethylterbuthylazin, Terbuthylazin und Atrazin durch Aufgabe eines waesserigen Gemisches von jeweils 10 myg/L und Bestimmung der jeweiligen Ablaufkonzentration aufgenommen. Darueber hinaus wurde die Pilotanlage im Feldversuch in einem Wasserwerk eingesetzt, um die Entfernung von Atrazin und insbesondere von Desethylatrazin aus belastetem Grundwasser zu untersuchen. Die Bestimmung der Adsorptionsisothermen wurde sowohl im hohen (mg/L) als auch im niedrigen (myg(L bzw. ng/L) Konzentrationsbereich durchgefuehrt.

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