Sehr geehrte Leser*innen, der Bundespreis "Blauer Kompass" hat erneut herausragende Projekte zur Vorsorge und Klimaanpassung in den Bereichen Starkregenvorsorge, Katastrophenschutz, Hitze-Resilienz sowie Hochwasserschutz ausgezeichnet. Erfahren Sie jetzt mehr zu den Gewinner-Projekten und ihrem Einsatz für eine klimaangepasste Zukunft in unserem Schwerpunktartikel . Einsatz und Fortschritt in der Klimaanpassung zeigen auch deutsche Kommunen: Die Ergebnisse unserer ersten bundesweiten, repräsentativen Umfrage zeigen, dass eine Mehrheit der befragten Kommunen bei dem Thema aktiv ist und wo es noch Handlungsbedarf gibt. Außerdem in dieser Ausgabe: Empfehlungen aus dem Dialog KlimaAnpassung, Förderungen zur Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen sowie von Pilotprojekten zur Klimaanpassung im Baugewerbe und spannende Praxis- und Forschungsergebnisse. Eine interessante Lektüre wünscht Das KomPass-Team im Umweltbundesamt Bundespreis „Blauer Kompass“: Die Gewinner-Projekte 2024 Preisverleihung Blauer Kompass 2024 Quelle: BMUV/ Christophe Gateau Die Hochwasserereignisse und Temperaturrekorde in diesem Jahr verdeutlichen erneut die Folgen der Klimakrise und die Dringlichkeit für konsequentes Handeln. Wie das aussehen und gelingen kann, zeigen auf eindrucksvolle Weise die diesjährigen Preisträger*innen des Bundespreises „Blauer Kompass“. Mit ihren Projekten beweisen sie, dass mit Innovationskraft und Herzblut eine klimaangepasste Zukunft möglich ist. Geehrt wurden die fünf Gewinner-Projekte als Höhepunkt der „Woche der Klimaanpassung“ bei einer feierlichen Preisverleihung im Lichthof des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. 301 Projekte und Initiativen bewarben sich in den vier Kategorien Kommunen, Unternehmen, Forschung und Vereine – ein Teilnahmerekord. Erfahren Sie in unserem Schwerpunktartikel mehr über die Gewinner*innen und ihre spannenden Lösungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, mit denen sie die Jury überzeugen konnten Fortschritt bei der Klimaanpassung in Städten und Gemeinden Gemäß dem zum 1. Juli in Kraft getretenen Klimaanpassungsgesetz (KAnG) sind die Bundesländer verpflichtet, Klimaanpassungsstrategien zu entwickeln. Eine repräsentative Umfrage „Kommunalbefragung Klimaanpassung 2023“ gibt nun erstmals Aufschluss über den Anpassungsfortschritt in Städten und Gemeinden. Die Ergebnisse zeigen, dass über 40 Prozent der Kommunen bereits Maßnahmen umgesetzt haben und ebenso viele solche Maßnahmen planen. Kreisfreie Städte sind dem Bericht zufolge Vorreiter – insbesondere bei dem Einsatz von Klimaanpassungsmanager*innen – während kleinere Kommunen oft an personellen und finanziellen Engpässen scheitern. Empfehlungen aus dem Dialog KlimaAnpassung Anfang September hat das Umweltbundesamt Empfehlungen aus dem Dialog KlimaAnpassung veröffentlicht. Der Bericht fasst die wesentlichen Anliegen von Bürger*innen und Fachleuten aus dem gesamten Beteiligungsverfahren im Herbst 2023 transparent zusammen und bündelt diese für die sieben Cluster der Anpassungsstrategie. Die Empfehlungen werden von den Bundesministerien bereits genutzt, um die neue, vorsorgende Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung zu entwickeln. Voraussichtlich im Dezember 2024 soll die Strategie im Bundeskabinett beschlossen werden. Angebote des Umweltbundesamtes für Klimaanpassung Mit dem neuen KAnG erhält die Klimaanpassung in Deutschland erstmals einen verbindlichen rechtlichen Rahmen. Daher möchten wir Sie gern erneut auf unsere Informations- und Hilfsangebote für Ihren Weg zur Klimaanpassung hinweisen: Ein Wegweiser zu Klimavorsorgediensten ist das Deutsche Klimavorsorgeportal (KLiVO Portal) . Unser KomPass Klimalotse unterstützt Kommunen dabei, Risiken zu erkennen und sich mittels geeigneter Strategien und Maßnahmen darauf vorzubereiten. Methodische Empfehlungen für Klimarisikoanalysen hat das UBA 2022 sowohl speziell für Kommunen wie auch für Unternehmen veröffentlicht. Für Landes- und Bundesbehörden ist weiterhin der Leitfaden der Interministeriellen Arbeitsgruppe Anpassung an den Klimawandel gültig. Förderung von Pilotprojekten zur Klimaanpassung im Baugewerbe Noch bis zum 12. November 2024 können Bewerbungen für das Förderprogramm „Pilotprojekte – Innovationen im Gebäudebereich“ eingereicht werden. Mit einem Budget von 50,6 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) damit innovative Projekte, die klimaangepasstes, energieeffizientes und ressourcenschonendes Bauen vorantreiben. Ziel ist es, experimentelle und marktnahe Ansätze zu testen, beispielsweise in den Bereichen digitale Bauprozesse, wiederverwertbare Baumaterialien oder langlebige Gebäude. Die Bundesstiftung Bauakademie (BSBA) nimmt die Bewerbungen per E-Mail an innovation@bundesstiftung-bauakademie.de entgegen. Förderung von Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen fortgesetzt Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) setzt die Förderung von Klimaanpassungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen mit der Förderrichtlinie „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ (AnpaSo) bis zum 15. Dezember 2024 fort. Soziale Einrichtungen wie Kindertagesstätten oder Pflegeheime können darüber Fördermittel für Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels beantragen. Im Fokus stehen naturbasierte Lösungen wie Gründächer und Wasserflächen, die sowohl dem Klimaschutz als auch der Anpassung an Wetterextreme dienen. Öffentliche und gemeinnützige Träger können ihre Anträge bei der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH einreichen. BMUV veröffentlicht neues Informationspapier zum Hochwasserschutz Starkregenereignisse führen immer häufiger zu extremen Hochwassern, die dramatische Schäden anrichten. Das Bundesumweltministerium (BMUV) reagiert mit einem neuen Hochwasserschutzgesetz (Hochwasserschutzgesetz III), um den rechtlichen Rahmen zu verbessern und Menschen sowie Infrastruktur langfristig besser zu schützen. Der Gesetzesentwurf befindet sich aktuell in der Ressortabstimmung. Als begleitende Maßnahme hat das BMUV ein neues Informationspapier zum Hochwasserschutz veröffentlicht, das die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Hochwasserereignissen infolge der Klimakrise thematisiert und auf die Notwendigkeit verstärkter Vorsorgemaßnahmen hinweist. NRW legt Anpassungsstrategie mit 110 Maßnahmen vor Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens hat eine umfassende Klimaanpassungsstrategie verabschiedet, die auf den Vorgaben des Bundesgesetzes zur Klimaanpassung und des Klimaanpassungsgesetzes Nordrhein-Westfalen basiert. Sie umfasst 110 Maßnahmen, die bis 2029 umgesetzt werden sollen, um Mensch, Umwelt und Infrastruktur besser vor den Folgen der Klimakrise zu schützen. Schwerpunktbereiche sind unter anderem der Hitzeschutz, die nachhaltige Wasserwirtschaft und die Förderung klimaangepasster Landwirtschaft. Maßnahmen wie der 10-Punkte-Plan „Hochwasserschutz“ sollen die Klimaresilienz des Landes stärken. Niedersachsen investiert Rekordsumme in Hochwasserschutz Aufgrund der Erfahrungen des Weihnachtshochwassers um den vergangenen Jahreswechsel und die zunehmende Bedrohung durch Überflutungen verstärkt Niedersachsen seinen Hochwasserschutz. Das Land erhöhte die Mittel für den Hochwasserschutz im Binnenland trotz knapper Kassen auf 43 Millionen Euro für 2024, zusätzlich zu den 80 Millionen Euro für den Küstenschutz. Außerdem wird das Sondervermögen Hochwasserschutz ab 2025 um jährlich 10,6 Millionen Euro aufgestockt, was bis 2048 insgesamt 254 Millionen Euro bedeutet. Verwendet werden die Gelder unter anderem für Auen- und Flussrenaturierungen sowie den Bau von Rückhaltebecken, um Überflutungen zu minimieren. Hessens neuer „Starkregenviewer“ warnt vor Überflutungen Mittlerweile gibt es sie in vielen Bundesländern: Starkregenkarten. Nun hat auch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) die Online-Karte „Starkregenviewer“ veröffentlicht, um das Risiko bei Starkregenereignissen besser einschätzen zu können. Die interaktive Karte kombiniert regionale Starkregenrisiken und sogenannte Fließpfadkarten, die zeigen, welche Wege das Wasser bei Überflutungen nehmen würde. Ziel ist es, Anwohner*innen in Hessen dabei zu helfen, sich besser auf extreme Wetterereignisse vorzubereiten. Hamburg startet Kampagne „Werde wetterwach!“ Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) hat die Informationskampagne „Werde wetterwach!“ gestartet, um Bürger*innen über den Selbstschutz bei Extremwetterereignissen zu informieren und für die Gefahren zu sensibilisieren. Auf der Website www.extremwetter.hamburg gibt es umfassende Tipps zur Vorsorge und zum richtigen Verhalten bei Starkregen, Hitze, Hochwasser und Stürmen. Die Kampagne bündelt außerdem Informationen zu Warn-Apps, Förderprogrammen wie RISA und Beratungsangeboten der Hamburger Energielotsen. Bremen erhält Unterstützung auf dem Weg zur Klimaresilienz Im Rahmen des EU-Projekts Pathways2Resilience starten im Oktober 40 ausgewählte europäische Regionen und Gemeinden ein 18-monatiges Programm zur Klimaanpassung. In Deutschland wurde Bremen ausgewählt. Diese Regionen repräsentieren mehr als 53 Millionen Menschen und werden Strategien und Aktionspläne zur Bewältigung von Klimarisiken wie Dürren und Bränden entwickeln. Das Programm bietet dabei technische und praktische Unterstützung etwa mit einer Resilienz-Toolbox. Auch finanziell profitieren die 40 Regionen und Gemeinden: Insgesamt werden 21 Millionen Euro zur Förderung bereitgestellt. Praxistest zur Risikovorsorge für das baukulturelle Erbe gestartet Im Rahmen des Forschungsprojekts „Resilienz und baukulturelles Erbe“ wird die kommunale Arbeitshilfe „Baukulturelles Erbe vor Risiken schützen und resilient gestalten“ von März 2025 bis Mai 2026 in ausgewählten Kommunen getestet. Ziel ist es, das baukulturelle Erbe durch integriertes Risikomanagement widerstandsfähiger zu machen. Der Praxistest soll zeigen, wie dieses Management in die kommunale Planungspraxis integriert werden kann. Im Anschluss an den Praxistest sollen die Ergebnisse in ortspezifische Resilienzkonzepte überführt werden. Interessierte Kommunen können sich bis zum 24.11.2024 für die Teilnahme bewerben. Bundeswaldinventur 2024: Wald im Zeichen der Klimaanpassung Alle zehn Jahre liefert die Bundeswaldinventur umfassende Daten zum Zustand des deutschen Waldes. Die Inventur 2024 zeigt, dass die Waldfläche in Deutschland leicht gestiegen ist, aber der Klimawandel tiefgreifende Schäden verursacht. Besonders die Fichtenbestände sind durch Trockenheit und Schädlinge stark betroffen. Der Anteil an Laubbäumen nimmt durch gezielte Waldumbaumaßnahmen zwar zu. Erstmals zeigt der Wald jedoch eine negative CO₂-Bilanz und gibt mehr Kohlenstoff ab, als er speichert – um dem entgegenzuwirken, müssen Wälder auch weiterhin umgebaut werden. WBGU-Gutachten: Wasser in einer aufgeheizten Welt Das neue Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) "Wasser in einer aufgeheizten Welt" thematisiert die Auswirkungen des Klimawandels auf die globale Wasserverfügbarkeit. Wasser wird als Schlüsselfaktor zur Erreichung der Klima- und Umweltziele hervorgehoben. Gesunde Frischwasserökosysteme wie Flüsse, Seen und Moore spielen eine zentrale Rolle in der Klimaanpassung: Sie mildern Hitze und Dürre und nehmen Starkregen auf. Das Gutachten liefert wichtige Empfehlungen für ein klimaresilientes Wassermanagement sowie die internationale Wasserpolitik. EEA Report 2024: Resilienz der Wasserversorgung in der EU bedroht Die Bedeutung der Ressource Wasser wurde auch in dem kürzlich erschienenen EEA Report hervorgehoben. Das zentrale Ergebnis: Verschmutzung, Übernutzung und Klimawandel bedrohen die Wasserresilienz in Europa. Laut dem Bericht der Europäischen Umweltagentur erreichen nur 37 Prozent der Oberflächengewässer einen guten ökologischen Zustand, und nur 29 Prozent erreichen einen guten chemischen Status. Landwirtschaft trägt am stärksten zur Belastung durch Pestizide und Nährstoffe bei. Zwar wurde eine Verschlechterung der Wasserqualität verhindert, doch eine verbesserte Wassernutzung und Renaturierung sind entscheidend für die Wasserqualität und resilienz. Hamburg Climate Futures Outlook 2024: Klimaanpassung erfordert globales Handeln Der Hamburg Climate Futures Outlook 2024 analysiert die globalen Bedingungen für nachhaltige Klimaanpassung und betont, dass politische Konflikte und soziale Ungleichheiten die Umsetzung derzeit behindern. Sektorübergreifende Zusammenarbeit und lokale Beteiligung sind laut Studie entscheidend, um Anpassungsmaßnahmen voranzubringen. Auch strukturelle Veränderungen und die Integration verschiedener Wissensquellen sind notwendig, um die Klimaresilienz zu stärken. Zudem wird der Kohleausstieg als Schlüsselelement zur Erreichung der globalen Klimaziele hervorgehoben. Abschlussbericht des Climate Resilience Dialogue: Klimarobustheit in der EU fördern Der Abschlussbericht des Climate Resilience Dialogue (2024) enthält Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Klimarobustheit in der EU und zur Schließung des Climate Protection Gap – nur etwa ein Viertel der klimabedingten Schäden ist in der EU versichert. Der Bericht untersucht daher Möglichkeiten, das Bewusstsein für Klimarisiken zu schärfen, Risikobewertungen zu verbessern und Maßnahmen zur Risikominderung umzusetzen. Besonders betont werden öffentliche-private Partnerschaften im Versicherungsbereich und die Vorbereitung auf Risiken wie Überschwemmungen, Hitzewellen und Stürme. ORCESTRA: Neue Erkenntnisse zur Veränderung der globalen Wasserkreisläufe Im Spätsommer 2024 untersuchte die globale Messkampagne ORCESTRA die innertropische Konvergenzzone (ITCZ) – eine Schlüsselregion des Wasserkreislaufs, die entscheidend für die Verteilung von Wärme und Feuchtigkeit und ein Drittel des globalen Regens ist. ORCESTRA nutzt modernste Technologien und kombiniert Flugzeuge, Schiffe und Bodenstationen, um das Zusammenspiel von Wolken und Klimaveränderungen zu erforschen. Die Messungen und verbesserten Klimamodelle ermöglichen präzisere Vorhersagen von Extremereignissen und erleichtern die Anpassung an veränderte Wasserverfügbarkeit. Handlungsempfehlung: Fachkräfte für den sozial-ökologischen Wandel gewinnen Das Umweltbundesamt (UBA) und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) haben ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht. Darin werden Maßnahmen vorgeschlagen, um den Bedarf an Fachkräften für den sozial-ökologischen Wandel im Kontext des Klimawandels zu decken. Dazu gehören die Stärkung von Nachhaltigkeitskompetenzen in der Aus- und Weiterbildung, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in relevanten Berufen und flexible, inklusive Berufslaufbahnen. Fachkräfte werden dringend benötigt, um Klimaziele wie etwa die energetische Gebäudesanierung und den Ausbau erneuerbarer Energien zu erreichen. Sturm Boris: Klimawandel verstärkt Extremwetterereignisse in Zentraleuropa Gleich zwei Studien haben sich mit den schweren Überschwemmungen in Zentraleuropa durch Sturm Boris im September 2024 befasst. Die Untersuchungen ergaben, dass der von Menschen verursachte Klimawandel die Intensität solcher Extremregenereignisse verstärkt hat. So hat laut ClimaMeter-Analyse der Niederschlag bei ähnlichen Stürmen um bis zu 20 Prozent zugenommen. Eine Attributionsstudie der World Weather Attribution (WWA) fand zudem heraus, dass sich die Wahrscheinlichkeit solcher Ereignisse durch den Klimawandel verdoppelt und die Intensität um sieben Prozent gestiegen ist. Küstenstädte: Anpassung an Klimarisiken bis 2050 Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Nature erschienene Studie zeigt, dass insbesondere Küstenstädte bis 2050 massiv von steigenden Meeresspiegeln und extremen Wetterereignissen bedroht sind. Die Daten sollen als Basis für politische Entscheidungen und Stadtentwicklung herangezogen werden, so die Forschenden. Die offengelegten Klimarisiken müssen in die Planung integriert werden, um lokale Anpassungsstrategien entwickeln zu können. Die Autor*innen empfehlen vor allem naturbasierte Lösungen wie etwa Mangrovenwälder, die als Schutzbarrieren dienen und gleichzeitig die Artenvielfalt fördern. Anpassung an Hochwasserrisiken: nGKor-Schulungsprogramm Das Schulungsprogramm nGKor will Fachkräfte im Hochwasserschutz auf veränderte Klimarisiken vorbereiten. Im „Reallabor“, dem Herzstück des Projekts, können Teilnehmende realitätsnah Hochwasserschutzsysteme wie mobile Barrieren testen und den Ablauf von Hochwasserereignissen simulieren. Das Programm richtet sich an Akteure wie das Technische Hilfswerk (THW), die Feuerwehr und Deichverbände. Entwickelt von der Technischen Universität Hamburg in Kooperation mit dem THW, wird es in die akademische Lehre integriert und trägt zur praxisnahen Ausbildung für den Katastrophenschutz bei.
Liebe Leser*innen, mit Hochdruck wird daran gearbeitet, gemäß des Koalitionsvertrags 2021-2025, eine neue vorsorgende Anpassungsstrategie mit messbaren Zielen für Deutschland zu formulieren. Ein breiter Beteiligungsprozess hat hierzu unterschiedliche Perspektiven einfließen lassen. Mehr zu den Ergebnissen finden Sie in unserem Schwerpunktartikel . Hinter uns liegen der wärmste deutsche Februar und März seit Messbeginn. Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer sichtbar – Anpassung ist daher notwendig. Auf dem Deutschen Klimavorsorgeportal sind Daten und Informationen zum Klimawandel sowie Dienste zur zielgerichteten Anpassung zu finden. Jenes Informationsangebot soll weiterentwickelt werden: Lassen Sie uns daher Ihre Bedarfe und Ihre Perspektive auf das Angebot wissen, indem Sie an unserer Umfrage teilnehmen. Eine spannende Lektüre wünscht das KomPass-Team Beteiligung gibt neuer Klimaanpassungsstrategie Rückenwind Regionaler Dialog KlimaAnpassung in Zwiesel Quelle: Laura-Katharina Heide Effner Mit dem „Dialog KlimaAnpassung“ haben das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt im Herbst 2023 einen breiten Beteiligungsprozess zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels durchgeführt. Die Elemente des Dialogs – online-gestützte Befragung und Konsultation sowie Dialogveranstaltungen vor Ort – haben gezeigt: Bürgerinnen und Bürger sowie Fachleute sind sich in vielen zentralen Anliegen, die die Bundesregierung voranbringen soll, einig. Sie empfehlen beispielsweise, vulnerable Personen besser zu schützen und natürliche Lebensgrundlagen zu erhalten. Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses geben den Bundesministerien Rückenwind für ihre weitere Arbeit an der neuen vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen. Ihre Meinung ist gefragt! Deutsches Klimavorsorgeportal wird weiterentwickelt Das Umweltbundesamt evaluiert das 2018 im Auftrag der Bundesregierung entwickelte Gesamtangebot des Bundes für Klimadienste und Dienste zur Unterstützung der Klimaanpassung (Deutsches Klimavorsorgeportal, kurz KLiVO Portal). Welche Informationen und Unterstützung benötigen Sie, um sich auf Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten und daran anzupassen? Nutzen Sie bereits das KLiVO Portal und wie zufrieden sind Sie damit? Die anonyme Befragung dauert nur 5-10 Minuten und läuft bis zum 20. Mai 2024. Ihre Perspektive ist für eine anwendungsbezogene und nutzer*innenfreundliche Weiterentwicklung maßgeblich. UBA-Fachbeitrag „Grüne Dächer für ein gutes Klima“ erschienen Wie können Schwammstädte die Klimafolgen abfedern und die Lebensqualität erhöhen? Dieser Frage gehen Autor*innen aus dem Umweltbundesamt (UBA) in ihrem Fachbeitrag „Grüne Dächer für ein gutes Klima“ nach. Erschienen ist der Beitrag in der Fachzeitschrift „Politische Ökologie“. Bei der aktuellen Ausgabe mit dem Titel „Akklimatisierung – Lokale Anpassung an den Klimawandel“ war der Arbeitskreis Klimaangepasste Stadt- und Regionalentwicklung der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft, an dem auch KomPass beteiligt ist, Mitherausgeber. Alle Beiträge – darunter auch der UBA-Text – sind als Open Access-Ausgabe kostenfrei verfügbar. 13. Regionalkonferenz Klimawandel in Regionen Hitze, Dürre, Starkregen, Überschwemmungen: Die Folgen des Klimawandels sind allgegenwärtig und stellen Politik und Gesellschaft gleichermaßen vor große Herausforderungen. Wie ist die Anpassung an heute schon unvermeidbare Folgen der Klimakrise noch rechtzeitig möglich? Was können Regionen in Nord- und Ostdeutschland hierfür tun und welche Unterstützung brauchen sie? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die 13. REKLIM gemeinsam mit dem Umweltbundesamt am 25. September 2024. Akteur*innen aus Wissenschaft, Politik, Behörden, Verbänden sowie der Wirtschaft werden hierzu Stellung nehmen, um ihre Perspektiven und Lösungsansätze mit einer interessierten Öffentlichkeit zu diskutieren. Welche Fachkräfte sind für die Klimaanpassung nötig? Die Anpassungen an den Klimawandel haben auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und den Bedarf an Arbeitskräften. Wie die Berufe für die Anpassungsmaßnahmen aussehen können und welcher zusätzliche Bedarf an Fachkräften entstehen könnte, wird in der UBA-Publikation „Auswirkungen von Klimaanpassung auf den Arbeitsmarkt“ untersucht. Der Bericht leitet Herausforderungen hinsichtlich des Fachkräftebedarfs in von Klimaanpassung besonders betroffenen Branchen und Berufen und der dort arbeitenden Personen ab. Zu den relevantesten Berufsgruppen gehören demnach: Bau- und Ausbaugewerbe sowie Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe. Rekord: Über 300 Bewerbungen beim Bundespreis Blauer Kompass Für den Bundespreis „Blauer Kompass“ wurden in diesem Jahr über 300 Projekte eingereicht – ein neuer Bewerbungsrekord. Der Preis, den das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt verleihen, zeichnet als höchste staatliche Auszeichnung Projekte zur Klimafolgenanpassung in Deutschland aus und ist mit 25.000 Euro dotiert. Im Mai werden die 20 nominierten Projekte bekannt gegeben, unter denen eine Fachjury im Juni eine*n Gewinner*in pro Kategorie auswählt. Außerdem wird über ein Online-Voting, welches am 28. Mai startet, der Communitypreis vergeben. Dritter BMUV-Förderaufruf für „KI-Leuchttürme“ Das Bundesumweltministerium (BMUV) sucht mit einem Förderaufruf digitale Projekte mit Leuchtturmcharakter, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) den natürlichen Klimaschutz vorantreiben. Der mittlerweile dritte Förderaufruf ist Teil des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) des BMUV, das 24 Millionen Euro bereitstellt. Gefördert werden auch Einzel- und Verbundprojekte, die – mittels KI – Beiträge zur Klimawandelanpassung leisten. Antragsberechtigt sind staatliche und nichtstaatliche Hochschulen sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, kommunale Gebietskörperschaften, Organisationen und Unternehmen. Die Bewerbungsfrist endet am 17. Mai. Klimaschutz-Unternehmen gesucht! Die Exzellenzinitiative Klimaschutz-Unternehmen sucht neue Mitglieder. Bewerben können sich Unternehmen aller Größen und Branchen, die Klimaschutz, Umweltschutz oder die Anpassung an die Klimakrise als strategisches Unternehmensziel verfolgen. Zur Bewerbung, die noch bis zum 31. Juli möglich ist, rufen das Umwelt- und Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) auf. Nach einem onlinebasierten Check entscheidet ein unabhängiges Expertengremium über die Aufnahme. Der Verband, der aktuell knapp 70 Mitglieder zählt, bietet unter anderem einen kontinuierlichen Austausch, gemeinsame Diskussionen und Umsetzungen konkreter Praxislösungen. BMBF-Förderaufruf zur Klimaanpassung mit Urbanen Digitalen Zwillingen Bei der Entwicklung von Klimaanpassungsmaßnahmen können sogenannte Urbane Digitale Zwillinge helfen. Mithilfe dieser virtuellen Abbilder einer realen Stadt können auch komplexe Zusammenhänge simuliert werden. Mit der neuen Förderrichtlinie „Planungsbeschleunigung für die Klimaanpassung mit Urbanen Digitalen Zwillingen“ unterstützt das Bundesforschungsministerium (BMBF) die Entwicklung einer solchen Software. „Gefördert werden Reallabore, die in enger Zusammenarbeit mit mindestens einer Kommune oder Region einen Urbanen Digitalen Zwilling so weiterentwickeln, dass Klimaanpassungsmaßnahmen vor Ort schneller als bisher und wissensbasiert geplant und umgesetzt werden können“, heißt es in der Richtlinie. Bewerbungsschluss ist der 30. Juni. Innovative und nachhaltige Bauvorhaben gesucht Mit 12 Millionen Euro wollen das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung Bauvorhaben fördern, die einen substanziellen Beitrag zur Bewältigung aktueller und künftiger Herausforderungen im Baubereich leisten. Mit dem Geld aus der Forschungsförderung des Innovationsprogramms Zukunft Bau sollen etwa Projekte unterstützt werden, die Forschungsfragen wie Klima- und Treibhausgasneutralität oder Klimaanpassung im Blick haben. Förderfähig sind Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Bauwesen, in der Architektur sowie in der Bau- und Wohnungswirtschaft. Erste Projektskizzen können noch bis zum 31. Mai 2024 eingereicht werden. 200. Fließpfadkarten in Hessen übergeben Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat Mitte April die 200. Fließpfadkarten übergeben. Mit diesen Karten möchte das HLNUG die hessischen Gemeinden bei der Starkregenvorsorge unterstützen. Laut Landesamt ist vor allem bei kleineren Gemeinden der Bedarf an solchen Karten hoch; mittlerweile hätten über 300 hessische Kommunen einen Antrag auf Erstellung einer Fließpfadkarte beim HLNUG gestellt. Die Karten werden vom Landesamt gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro pro Quadratkilometer erstellt. Bei der Übergabe der Fließpfadkarten wird die Interpretation und Nutzung der Karte erläutert und auf mögliche Anpassungsmaßnahmen hingewiesen. Schulung zu Online-Tool für mehr Klimaresilienz in Kommunen Das webbasierte Tool KlimA-Lok unterstützt Mitarbeiter*innen in Gemeinden und Städten bei der Planung kommunaler Resilienz gegenüber Starkregen und Hitze. Das Tool, das im Rahmen des BMBF-geförderten Projekt ExTrass-V (Urbane Resilienz gegenüber extremen Wetterereignissen – Typologien und Transfer von Anpassungsstrategien in kleinen Großstädten und Mittelstädten verstetigen) entwickelt wurde, besteht aus fünf aufeinanderfolgenden Modulen. Wie diese aufgebaut sind und wie sie am besten genutzt werden, wird in einer kostenfreien, dreistündigen Pilotschulung am 28. Mai erklärt. Das Angebot richtet sich an Mitarbeiter*in- nen in Gemeinden und Städte, die Klimaanpassung und Klimaresilienzstärkung planen und umsetzen, insbesondere Klimaanpassungsmanager*innen, Klimaschutzmanager*innen, und weitere Fachkräfte in der Kommunalverwaltung. Leitfaden für Klimaanpassungsmanager*innen veröffentlicht Immer mehr Kommunen stellen Klimaanpassungsmanager*innen ein. Damit diese für ihre vielfältigen Aufgaben gut gerüstet sind, hat das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) den Leitfaden „Die ersten 100 Tage im Klimaanpassungsmanagement: Tipps für einen gelungenen Einstieg“ erstellt. Die Tipps und Hinweise des Leitfadens orientieren sich an den Anforderungen der Förderrichtlinie „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ des Bundesumweltministeriums, lassen sich aber auch auf andere Kontexte übertragen. Neben einer ausführlichen Checkliste bietet der Leitfaden unter anderen auch jede Menge Links zu Projekten und weiteren Unterstützungsangeboten. Endbericht zur Weiterentwicklung des klimafolgenangepassten Bauens Inwieweit muss der aktuelle Rechtsrahmen im Handlungsfeld Bauwesen angepasst werden, um das Bauen klimaresilienter und klimaangepasster zur gestalten? Dieser Frage gingen Forschende in dem vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) geleitete Projekt „Weiterentwicklung des klimafolgenangepassten Bauens im Bauplanungs- und Bauordnungsrecht“ von Januar 2022 bis Oktober 2023 nach. Antworten liefert der Endbericht, der neben dem Raumordnungs- und Bauplanungsrecht sowie dem Bauordnungsrechts unter anderem auch Normen in den nachgeordneten Regelungsbereichen der Länder und Kommunen analysiert. EU-Klimarisikoanalyse: Europa ist nicht ausreichend vorbereitet Die Politik und die Anpassungsmaßnahmen in Europa halten nicht Schritt mit den schnell wachsenden Bedrohungen des Klimawandels, wie extreme Hitze, Dürre, Waldbrände und Überschwemmungen. Zu diesem Schluss kommt die erste Klimarisikobewertung mit dem englischen Titel „European Climate Risk Assessment“, die die Europäische Umweltagentur (EEA) Mitte März veröffentlicht hat. Die Bewertung teilt 36 große Klimarisiken für Europa in fünf Cluster ein: Ökosysteme, Ernährung, Gesundheit, Infrastruktur sowie Wirtschaft und Finanzen. Mehr als die Hälfte der Klimarisiken erfordern demnach mehr Maßnahmen, acht davon sind besonders dringend. K3-Preis für gute Klimakommunikation – Bewerbungsschluss Ende Mai Initiativen, Projekte und Kommunen, die innovative Klimakommunikation betreiben, können sich noch bis zum 27. Mai für den K3-Preis für Klimakommunikation bewerben. Hinter K3 stecken sieben Organisationen aus der Wissenschaft und Klimakommunikation in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die jährlich den K3-Kongress zu Klimakommunikation veranstalten. Preiswürdig sind demnach Kommunikationsprojekte und -formate, die unter anderem zu einem lösungsorientierten Austausch über Klimaschutz, Klimapolitik oder Klimafolgenanpassung in einer demokratischen Gesellschaft beitragen. Der Preis wird auf dem Kongress am 26. September verliehen. Umfrage zur Verbesserung von Klimadienstleistungen Für die Anpassung an den Klimawandel werden Klimadienstleistungen immer wichtiger. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekte Climateeurope2 sollen neben der Stärkung der Gemeinschaft der Klimadienstleister auch verbesserte Qualitätsmaßnahmen und Standards für Klimadienstleistungen entwickelt werden. Um mehr über die Erfahrungen und Anforderungen von Anbieter*innen und Nutzer*innen von Klimadienstleistungen in Bezug auf Qualitätskriterien zu erfahren, wurde eine Online-Umfrage entwickelt. Die anonyme Befragung dauert etwa zehn bis 15 Minuten und ist in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Deutsch verfügbar. Neuauflage des Open-Access-Buchs „Klimawandel in Deutschland“ Das Climate Service Center Germany (GERICS) – eine Einrichtung des Helmholtz-Zentrums Hereon – hat das Open-Access-Buch „Klimawandel in Deutschland“ neu aufgelegt. In 39 Kapiteln schreiben 165 Forscher*innen über die Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland und stellen Handlungsmöglichkeiten dar, darunter etwa eine klimagerechte Stadtplanung. Neu aufgenommen wurde ein Teil mit fünf Kapiteln, der sich unter anderem den Themen naturbasierte Lösungen und Methoden zum aktiven CO2-Entzug widmet. Klimaschutz und Klimaanpassung werden in diesem Buch konsequent zusammengedacht. Neben der kostenpflichtigen, gedruckten Ausgabe kann man den Band auch gratis runterladen. Arbeitshilfe zur resilienten Gestaltung von baukulturellem Erbe Die Veröffentlichung „Baukulturelles Erbe vor Risiken schützen und resilient gestalten – Eine Arbeitshilfe für die kommunale Praxis“ soll Kommunen helfen, ihr baukulturelles Erbe an die unvorhersehbaren Gefahrenlagen durch den Klimawandel oder geopolitische Entwicklungen anzupassen. Erstellt wurde die Arbeitshilfe im Rahmen des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) von Fachexpert*innen aus der Forschung und Praxis; herausgegeben hat sie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Ziel der Veröffentlichung ist es, die komplexe Methodik des Risikomanagements für die lokale Governance-Ebene und für eine Vielzahl von Stakeholdern verständlich zu vermitteln. Monitoringbericht zur Klimaanpassungsstrategie auch auf Englisch Den dritte Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) gibt es seit Kurzem auch in englischer Sprache. Der „2023 Monitoring Report on the German Strategy for Adaptation to Climate Change“ zeigt anhand von 16 Handlungsfeldern, welche Veränderungen sich durch den Klimawandel in Deutschland feststellen lassen und welche Gegenmaßnahmen bereits umgesetzt werden. So verschlechtert sich etwa der Zustand der Wälder und der Wassermangel führt zu mehr Ernteausfällen. Gleichzeitig gibt es aber auch Hinweise darauf, dass erste Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel Wirkung zeigen, beispielsweise beim Hitzeschutz. WMO-Report: Klima-Untätigkeit ist teurer als Klima-Maßnahmen Laut dem neuen Klimazustandsbericht der World Meteorological Organization (WMO) „State oft he Global Climate 2023“ war im vergangenen Jahr an einem durchschnittlichen Tag fast ein Drittel der weltweiten Meere von marinen Hitzewellen betroffen. Um die Klimaerwärmung auf das 1,5-Grad-Ziel zu beschränken, müssten laut Bericht bis 2030 rund neun Billionen US-Dollar investiert werden, weitere zehn Billionen bis 2050. Wenn nichts getan wird, wird es aber noch viel teurer: Die Kosten für Klima-Untätigkeit werden sich bis 2050 laut Bericht auf 1,24 Billiarden belaufen. Neuer OECD-Bericht zu klimaresilienter Infrastruktur Nachhaltige und klimaresiliente Infrastruktur spielt eine große Rolle, um den Klimawandel und dessen Folgen abzumildern. Wie eine solche Infrastruktur aussehen kann, wird in dem englischsprachigen Bericht „Infrastructure for a Climate-Resilient Future“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gezeigt – von der Planung über die Finanzierung bis zum Bau. Demnach werden bis zum Jahr 2030 jährlich Investitionen in Höhe von 6,9 Billionen US-Dollar nötig sein, damit die Infrastruktur mit den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung und dem Pariser Abkommen vereinbar sind. So könnten Klimaanpassungslösungen für das südliche Afrika aussehen Einheimische Hecken und Bäume zwischen Äckern, die Wind und Dürre abmildern und wenig Wasser benötigen: So könnte eine Klimaanpassungsmaßnahme im südlichen Afrika aussehen. Der Vorschlag ist Teil Buches „Sustainability of Southern African Ecosystems under Global Change“, das im Rahmen der Fördermaßnahme SPACES (Forschungspartnerschaften zur Bewertung komplexer Prozesse im System Erde in der Region Südliches Afrika) erarbeitet wurde. An dem Buch, das als Open-Access-Buch auch kostenlos zum Download zur Verfügung steht, haben über 200 Forschende in neun Verbundprojekten mitgearbeitet. SPACES startete im Jahr 2012 und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung insgesamt mit rund 40 Millionen Euro gefördert. Wie Oststeinbek zu „Regenhausen“ wurde Oststeinbek in Schleswig-Holstein hat einen Zweitnamen: Regenhausen. Nachdem die Gemeinde im Mai 2018 von einem schweren Starkregenereignis betroffen war, wurde einiges unternommen, um Kommunalpolitik, Verwaltung und Bevölkerung für die Gefahren möglicher Starkregen zu sensibilisieren und vorzubereiten – darunter das Projekt AKTIV - Klimaanagepasste Nachbarschaft. Bei dem vom Bund geförderten, dreijährigen Projekt hat der Maßnahmenträger OCF Consulting gemeinsam mit der Gemeinde Oststeinbek Handlungsansätze und Maßnahmen der Starkregenvorsorge entwickelt und praktisch erprobt. Neben Veranstaltungen – etwa zum klimagerechten Gärtnern oder Vorort-Beratungen von Hausbesitzer*innen – wurden auch konkrete Arbeitsschritte für den Einstieg kleiner und mittlerer Kommunen in die Starkregenvorsorge erarbeitet. Diese sind unter dem Motto „Willkommen in Regenhausen“ auf der Projekt-Webseite von AKTIV zu finden. Das Projekt endete Anfang des Jahres, die Gemeinde hat zur Verstetigung der Starkregenvorsorge bereits 100.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Ihre Meinung ist gefragt! Beteiligen Sie sich an der Weiterentwicklung des Deutschen Klimavorsorgeportals (KLiVO-Portals)!
Die Studie zeigt, dass die 2017 publizierten Bund/Länder-Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit bundesweit bekannt, anerkannt und hilfreich sind. Auf der Grundlage einer bundesweiten Online-Erhebung, einer Behörden-Interviewserie und einer Analyse von Fallstudien bilanziert das Projekt die Wirkung der Empfehlungen u.a. mit Blick auf deren Bekanntheit und angestoßenen Entwicklungen. Dies wurde verbunden mit einer Bestandsaufnahme von Maßnahmen, die Institutionen, Kommunen und Länder in Deutschland etabliert haben, um hitzebedingte Gesundheitsrisiken zu verringern. Zusätzlich wurden unterstützende Klimaanpassungsdienste für den gesundheitlichen Hitzeschutz zur Aufnahme in das Klimavorsorgeportal der Bundesregierung identifiziert und ein Evaluationsleitfaden für solche Dienste entwickelt Veröffentlicht in Umwelt & Gesundheit | 03/2023.
Hitzeaktionspläne: Status quo, Barrieren & Erfolgsfaktoren Was braucht ein kommunaler Hitzeaktionsplan und wo gibt es Unterstützungsbedarf? Diese und weitere Fragen sind mit der Zunahme von Hitzeperioden und ihren Auswirkungen in den vergangenen Jahren zunehmend relevanter geworden. Deshalb hat ein erstes bundesweites Forschungsprojekt kommunale Hitzeaktionspläne etwas genauer unter die Lupe genommen – mit bemerkenswerten Einblicken. Hitzewellen werden häufiger und intensiver Die Daten des Deutschen Wetterdienstes zeigen seit den 1970er Jahren eine Zunahme von Hitzewellen in Deutschland. Die Europäische Umweltagentur geht davon aus, dass unter allen betrachteten Klimawandelszenarien in Zukunft eine Zunahme von Hitzewellen, sowohl hinsichtlich deren Häufigkeit, Dauer als auch deren Intensität, zu erwarten ist. Auch die Klimawirkungs- und Risikoanalyse für Deutschland projiziert eine flächendeckende Zunahme von Hitzewellen. Demnach werden urbane Ballungsräume besonders betroffen sein. Extrem heiße Sommer in Deutschland sind in der Konsequenz in den kommenden Jahren – wie bereits in den Jahren 2003, 2018, 2019 und 2022 – vermehrt zu erwarten. Die Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch Hitzeereignisse und Sonneneinstrahlung bleibt selbst bei einem schwachen Klimawandel bestehen. Deshalb wurde im zweiten Aktionsplan Anpassung zur Umsetzung der Deutschen Anpassungsstrategie im Jahr 2015 die Notwendigkeit zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen (HAP) – wie bereits von der Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) zeitnah nach dem extremen Hitzesommer 2003 in Europa empfohlen – erwähnt. Die Bund/Länder Ad-hoc Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Anpassung an den Klimawandel“ ( GAK ) publizierte daraufhin „ Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit “. Forschungsprojekt untersucht Umsetzungsstand bei Hitzeaktionsplänen Aber inwieweit sind diese Handlungsempfehlungen bei den Zielgruppen – Bundesländern und Kommunen – angekommen? Welche Akteure entwickeln bereits passende Pläne zur Vorsorge gegen und Bewältigung von Hitzewellen? Auf welche Klimavorsorgedienste wird dabei zurückgegriffen? Und wo liegen Barrieren in diesem Prozess? Diese und andere Fragen bearbeitete die Beratungsfirma adelphi research gGmbH und die Hochschule Fulda im Auftrag des Umweltbundesamtes im Forschungsprojekt „Wirksamkeitsanalysen von gesundheitlichen Anpassungsmaßnahmen im Rahmen von Hitzeaktionsplänen sowie Klimaanpassungsdiensten“ (kurz: HAP-DE; 2019-2023). Maßnahmen können hitzebedingte Mortalität senken Mit einer systematischen Literaturrecherche identifizierte das Projektteam elf Studien zwischen 2008 und 2019, die den Einfluss von Hitzeaktionsplänen auf die hitzebedingte Mortalität thematisieren. Besonders älteren Menschen und Frauen können Hitzeaktionspläne demnach helfen, ihr Risiko, aufgrund von Hitze zu sterben, zu verringern. Deshalb sollte der Bund prüfen, inwieweit zielgruppenspezifische Maßnahmen aus anderen Ländern und deren Plänen sich auch zur Umsetzung in Deutschland eignen. Bisher haben nur wenige Kommune Hitzeaktionspläne umgesetzt Mit einer Onlineumfrage unter kommunalen Verwaltungen erlangte das Projektteam wichtige Erkenntnisse zu der Bedeutung, den Barrieren und Erfolgsfaktoren bei der Entwicklung und Umsetzung von Hitzeaktionsplänen. Über die Hälfte der 116 Antwortenden (58%) kannten die Handlungsempfehlungen zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen. In der Gruppe der befragten Bundesländer waren sie sogar mehr als 90% bekannt. Von den Personen, welche die Handlungsempfehlungen kennen, fanden 81% die Handlungsempfehlungen sehr beziehungsweise eher hilfreich. Nur 16% gaben an, dass diese für sie eher nicht oder gar nicht (3%) hilfreich waren. Zum Befragungszeitpunkt im späten Frühjahr 2020 hatte noch kein Bundesland und nur vier Kommunen bzw. ein Landkreis nach eigenen Angaben Hitzeaktionspläne umgesetzt. Bei rund der Hälfte der Antwortenden auf Ebene der Bundesländer beziehungsweise Gemeinden war ein solcher allerdings in Erarbeitung oder zumindest in Planung. Von den befragten Kommunen häufig genutzte Klimavorsorgedienste zum Thema umfassen den Hitzeknigge des UBA , den DWD-Hitzenewsletter , die NINA-Warn-App sowie das Klimavorsorgeportal der Bundesregierung. Begriff „Hitzeaktionsplan“ wird unterschiedlich ausgelegt Im Rahmen von Fallstudien und Beratungen erarbeitete das Projektteam weitere Evidenz zum Stand der Hitzeaktionsplanung und damit verbundenen Barrieren. Dabei zeigte sich schnell, dass der Begriff „Hitzeaktionsplan“ von Kommunen unterschiedlich ausgelegt wird. Die konkreten Maßnahmen, die Kommunen unter dem Stichwort Hitzeaktionsplan planen, fallen entsprechend vielfältig aus. In der Analyse kristallisierten sich Faktoren heraus, die maßgelblich für den Erfolg oder Misserfolg eines kommunalen Hitzeaktionsplans sind. Dabei ging es unter anderem um: Risikowahrnehmung: Häufig werden Risiken, die von Hitze ausgehen, von der Bevölkerung und von Entscheidungstragenden in Politik und Verwaltung unterschätzt. Dies wirkt sich hemmend auf die Konzeption und Umsetzung eines Hitzeaktionsplans aus. Verteilung von Zuständigkeiten: Ein Hitzeaktionsplan benötigt die enge und – oftmals noch nicht etablierte – Zusammenarbeit verschiedener Akteure unter anderem aus den Bereichen Gesundheit, Umwelt, Soziales, Stadtplanung und Bevölkerungsschutz. Akquise von Ressourcen: Der Erhalt von ausreichend finanziellen und personellen Ressourcen für die Entwicklung und Umsetzung eines Hitzeaktionsplans stellte für mehrere interviewte Kommunen eine zentrale Herausforderung dar. Unter anderem auf Basis dieser Erkenntnisse hat die Hochschule Fulda eine Arbeitshilfe für die Entwicklung und Umsetzung kommunaler Hitzeaktionspläne veröffentlicht. Klimavorsorgedienste umfassender evaluieren Viele Akteure sehen Klimadienste als eine hilfreiche Unterstützung bei Aktivitäten zur Hitzevorsorge an. Inwieweit die Dienste tatsächlich genutzt werden und welche Wirkung sie entfalten, ist allerdings ungewiss, da nur wenige Klimavorsorgedienste evaluiert werden. Hier sollten die Anbieter solcher Dienste in Zukunft stärker tätig werden. Zur Unterstützung zukünftiger Evaluationen verfasste das Projektteam eine Handreichung mit dem Titel „ Evaluation von Klimavorsorgediensten – Anleitung und Tipps zur Analyse der Wirksamkeit “. Dieser Leitfaden umfasst methodische Hilfestellungen, Tipps und Hinweise, wie Verbreitung, Bekanntheit und Rezeption von Diensten bei der Zielgruppe oder Anwendungserfahrungen erfasst werden können. Übergreifenden Handlungsrahmen optimieren Um mehr kommunale Hitzeaktionspläne in die Umsetzung zu bringen, fordern viele Kommunen, den Gesundheitsschutz vor und bei Hitze im Rahmen einer kommunalen Pflichtaufgabe gesetzlich zu verankern und mit Leben zu füllen. Dies würde es den Akteuren vor Ort erleichtern, das Thema angesichts der vielen anderen Pflichtaufgaben stärker in den Fokus rücken zu können. Darüber hinaus empfiehlt das Projektteam, dass Bund und Länder einzelne Akteure noch intensiver in einen Austausch zum Thema bringen sollten, etwa über Dialogveranstaltungen, Weiterbildungen oder überregionale beziehungsweise ressortübergreifende Projekte. Solch ein Wissensaustausch und eine verstärkte Kooperation wäre vor allem hilfreich für Bundesoberbehörden unterschiedlicher Ressorts und Kommunalverwaltungen; dort insbesondere für die Gesundheits- und Sozialämter. Abschlussbericht: Analyse von Hitzeaktionsplänen und gesundheitlichen Anpassungsmaßnahmen an Hitzeextreme in Deutschland Autor: Christian Kind (adelphi) Dieser Artikel wurde als Schwerpunktartikel im Newsletter Klimafolgen und Anpassung Nr. 84 veröffentlicht. Hier können Sie den Newsletter abonnieren.
Zum Umgang mit zunehmenden Hitzebelastungen veröffentlichte die Bund/Länder Ad-Hoc Ar beitsgruppe "Gesundheitliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels" 2017 Empfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit. Ca. fünf Jahre nach der Publikation wird in dem vorliegenden Bericht eine Bilanz zur Wirkung dieses Do kuments gezogen, u. a. mit Blick auf die Bekanntheit der Empfehlungen und angestoßenen Ent wicklungen. Dies wurde verbunden mit einer Bestandsaufnahme von Maßnahmen, die Instituti onen, Kommunen und Länder in Deutschland etablieren, um hitzebedingte Gesundheitsrisiken zu verringern. Das Projektteam widmet sich dieser Aufgabe u. a. mit der Auswertung von Litera tur und Klimavorsorgediensten, einer Online-Befragung, Interviews und Fallstudien. Zu den so gewonnenen Einblicken gehören: 91% der befragten Personen aus Verwaltungen der Bundes länder kennen die Handlungsempfehlungen, bei Kommunen sind es 54%. Der Begriff des Hitze aktionsplans (HAP) wird von kommunalen Akteuren unterschiedlich interpretiert. Zu den Er folgsfaktoren für einen kommunalen HAP gehört u. a. eine Ämter-übergreifende Verteilung von zuständigen Akteuren in Kommunalverwaltungen. Blickt man auf Akteure außerhalb der Kom munalverwaltungen, zeigen sich u. a. erste Aktivitäten zum Gesundheitsschutz bei Hitze in der Gesundheitsversorgung. Aus den Befunden leitete das Projektteam diese Empfehlungen zur Un terstützung kommunaler Hitzeaktionspläne ab: 1) Gesundheitsschutz vor und bei Hitze im Rah men einer kommunaler Pflichtaufgaben gesetzlich verankern; 2) Aktivitäten der Bundesbehör den abstimmen und auf weitere Ressorts ausweiten; 3) Zusammenarbeit des Bundes mit den Ländern optimieren und ausbauen; 4) niedrigschwellige Anschubfinanzierung für kommunale Hitzeaktionspläne etablieren; 5) für hitzebedingte Gesundheitsrisiken sensibilisieren; 6) Hitze warnsystem weiterentwickeln; 7) Forschung zum Thema Hitze und Gesundheit fördern. Quelle: Forschungsbericht
Die Handreichung enthält praktische Hinweise und Methoden zur Evaluation von Klimavorsorgediensten. Neben den zentralen Ebenen eines Wirkungsmodells sowie Leitfragen einer Evaluation werden insbesondere Methoden zur Datenerhebung und Analyse vorgestellt, mit denen ein Einstieg in die Evaluation gelingen kann. Die Handreichung richtet sich an Anbieter von Klimadiensten, Klimaanpassungsdiensten oder Klimavorsorgediensten, die u.a. auf dem Deutschen Klimavorsorgeportal (KLiVO Portal, www.klivoportal.de ) zur Verfügung gestellt werden. Veröffentlicht in Fact Sheet.
Das Deutsche Klimavorsorgeportal (KLiVO Portal) ist das zentrale öffentlichkeitswirksame Gesamtangebot des Bundes zu Klimaanpassungsdiensten und Klimainformationsdiensten. Es bietet Zugang zu qualitätsgesicherten und kostenfreien Diensten von Behörden des Bundes, der Länder und von staatlich unterstützten Drittanbietern, die sich an die Bundesebene, Länder, Kommunen, Zivilgesellschaft und Wirtschaft richten. Der Bericht fasst die wissenschaftlichen Hintergründe zum KLiVO-Portal und die Erkenntnisse aus dem begleitenden KlimAdapt-Anbieter-Nutzer-Netzwerk zusammen. Darüber hinaus werden Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Portals gegeben sowie Erfolgsfaktoren bei der Entwicklung und Evaluation neuer Klimaanpassungsdienste herausgestellt. Veröffentlicht in Climate Change | 11/2022.
Liebe Leser*innen, vermiedene Schäden sind nur selten eine Nachricht oder gar ein Preisgeld wert; ganz anders ist es bei dem Bundespreis „Blauer Kompass“, mit dem das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt Kommunen, Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen und Vereine für ihre vorbildliche Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise prämiert. Welche Highlights die diesjährige Preisverleihung bot und was die Gewinnerprojekte auszeichnet, erfahren Sie in unserem Schwerpunktartikel . Weitere interessante Veröffentlichungen, bemerkenswerte Forschungsprojekte und kreative Maßnahmen rund um Klimawandelanpassung lesen Sie in unserem Newsletter. Eine spannende Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team „Blauer Kompass“ 2022: Verleihung mit vielen Premieren Steffi Lemke und Prof. Dr. Messner mit den diesjährigen Preisträgern. Quelle: BMUV/Toni Kretschmer Am 16. September wurde der „Blaue Kompass“ erstmalig als gemeinsamer Preis vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt verliehen. Nicht die einzige Neuerung: Zum ersten Mal erhielten alle Preisträger ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro, zum ersten Mal war die Kategorie „Kommunen“ mit zur Bewerbung ausgeschrieben. Den Preis für die fünf Gewinner-Projekte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels überreichten Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, der bilanzierte: „Nahezu alle Projekte setzen auf naturbasierte Lösungen zur Klimawandelfolgenanpassung, wodurch gleichzeitig auch der Klimaschutz anvisiert wird. Außerdem sind in allen Projekten unterschiedliche Akteure zusammengekommen, die gemeinsam nach Lösungen suchten.“ Wie dringlich das gemeinschaftliche Engagement ist, verdeutlichten die ernsten Töne während der Verleihung: Der heiße, trockene Sommer 2022 habe die Folgen des Klimawandels früher spürbar gemacht als erwartet. KomPass sucht Verstärkung Für unser Fachgebiet I 1.6 „KomPass - Klimafolgen und Anpassung“ mit Arbeitsort in Dessau-Roßlau suchen wir eine*n wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in. Die Aufgaben umfassen konzeptionelle und strategische Arbeiten zur Umsetzung und Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie mit dem Fokus auf die sozialen Dimensionen der Klimawandelanpassung. Gesucht werden Gesellschafts- und Sozialwissenschaftler*innen mit Berufserfahrungen zu sozialen Dimensionen in der Klimarisikoanalyse. Die Bewerbungsfrist endet am 1. November. Klimalotse 3.0: Aktualisierter Leitfaden zur Klimaanpassung für Kommunen Mit dem neu aufgelegten Leitfaden Klimalotse können Kommunen Klimarisiken systematisch untersuchen, Anpassungsmaßnahmen planen und Strategien entwickeln. Angelehnt an internationale Normen zur Klimaanpassung ist der Klimalotse der aktuellste Leitfaden zur Klimaanpassung für Kommunen. In fünf Modulen leitet er durch die Initiierung eines Anpassungsprozesses – über die Klimarisikoanalyse, Zielformulierung, Maßnahmenplanung, Finanzierung und Umsetzung bis hin zum Monitoring und zur Evaluation. Mit ausgewählten Empfehlungen zu aktuellen Studien, Tools und praxisbezogenen Arbeitsvorlagen und Aufgabenstellungen gibt er weitere Anregungen für die Umsetzung. Klimarisikoanalyse in Unternehmen für die Taxonomie Auch Unternehmen müssen sich vermehrt mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinandersetzen – für einige werden Klimarisikoanalysen künftig sogar zur Pflicht. So müssen Unternehmen für das Erreichen der EU-Taxomoniekonformität eine Klimarisiko- und Vulnerabilitätsbewertung nachweisen. Unterstützung bekommen sie hierbei vom Umweltbundesamt, das die Empfehlungen „How to perform a robust climate risk and vulnerability assessment for EU Taxonomy reporting?“ entwickelt. Die Empfehlung beschreibt unter anderem, wie die Unternehmen vorgehen können, um die rechtlichen Anforderungen der Taxonomie zu erfüllen. Handreichung zur Evaluation von Klimavorsorgediensten Wie gut Klimavorsorgedienste – etwa Leitfäden, Webportale oder Klimadaten – wirken, kann mithilfe von Evaluationen bestimmt werden. Das Umweltbundesamt hat dazu eine Handreichung entwickelt, die praktische Hinweise und Methoden zur Evaluation von Klimavorsorgediensten enthält. Neben den zentralen Ebenen eines Wirkungsmodells sowie Leitfragen einer Evaluation werden insbesondere Methoden zur Datenerhebung und Analyse vorgestellt, mit denen ein Einstieg in die Evaluation gelingen kann. Die Handreichung richtet sich an Anbieter von Klimadiensten oder Klimavorsorgediensten, die unter anderem auf dem Deutschen Klimavorsorgeportal (KLiVO Portal) zur Verfügung gestellt werden. Dokumentation der UBA-Konferenz „Klimaresiliente Schwammstadt“ Eine Schwammstadt ist ein Stadtplanungskonzept, bei dem anfallendes Regenwasser lokal aufgenommen und gespeichert, statt kanalisiert und abgeleitet wird. Auf der UBA-Forschungskonferenz „Klimaresiliente Schwammstadt“ am 20. Juni 2022 wurden naturbasierte Lösungen am Beispiel einer Schwammstadt als wichtiger Beitrag zur Klimaanpassung beleuchtet. Gemeinsam haben die Teilnehmenden politik- und praxisrelevante Forschungsschwerpunkte herausgearbeitet. Worüber die Teilnehmenden diskutiert und referiert haben, ist in einer inhaltlichen Zusammenfassung der Konferenz sowie in einer Posterausstellung zu lesen. Ein Videomitschnitt ist auf dem Youtube-Kanal des Umweltbundesamtes zu finden. Kostenloses Trinkwasser im öffentlichen Raum wird Pflicht Städte und Gemeinden müssen künftig an möglichst vielen Orten im öffentlichen Raum kostenlos Trinkwasser bereitstellen. Dafür hat die Bundesregierung am 10. August beschlossen, das Wasserhaushaltsgesetz zu ändern. So sollen Kommunen künftig unter anderem Trinkwasserbrunnen, beispielsweise in Parks, Fußgängerzonen oder in Einkaufspassagen aufstellen – sofern dies technisch machbar ist. Leicht verfügbares Trinkwasser ist laut Bundesumweltministerium ein wichtiger Baustein kommunaler Hitzeaktionspläne, mit denen sich die Städte und Gemeinden an die Folgen des Klimawandels anpassen müssen. Die Gesetzesnovelle muss noch durch den Bundesrat, bevor sie vom Bundestag verabschiedet werden und in Kraft treten kann. Projekte für Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel gesucht Kommunen, die ihre öffentlich zugänglichen Grün- und Freiräume erhalten und weiterentwickeln möchten, können sich dafür um finanzielle Unterstützung aus dem Sondervermögen „Klima- und Transformationsfonds“ bewerben. Bis zum 15. Oktober können Städte und Gemeinden ihre Projekte zur Erhaltung und Entwicklung ihrer Parks und Gärten beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) einreichen. Der Aufruf ist Teil des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Förderfähig sind laut BBSR sowohl investive wie auch investitionsvorbereitende und projektbegleitende Maßnahmen zur Stärkung der Vitalität und Funktionsvielfalt der städtischen Grün- und Freiräume. Bundespreis Stadtgrün wurde vergeben Aachen, Bad Saulgau, Leipzig, Mannheim und Tirschenreuth haben seit 14. September eines gemeinsam: Sie alle sind Preisträger des Bundespreises Stadtgrün und bekamen je 15.000 Euro für ihre Projekte unter dem Motto „Klimaanpassung und Lebensqualität“. So führte etwa Aachen mehrere voneinander getrennte Grünanlagen durch den Abriss eines leerstehenden Gewerbehauses zusammen, Bad Saulgau passte Flächen von insgesamt 100 Hektar an den Klimawandel an. Die Preisträger wurden von einer unabhängigen, interdisziplinären Jury unter dem Vorsitz der Parlamentarischen Staatssekretärin Cansel Kiziltepe ausgewählt und im Rahmen des 15. Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik in Berlin ausgezeichnet. Gutachten zu Hitzeaktionsplan für Brandenburg Brandenburg hat nach Berlin die zweitmeisten Hitzetage in Deutschland. Ein Hitzeaktionsplan soll helfen, die Bevölkerung besser vor den Auswirkungen der extremen Hitze als Folge des Klimawandels zu schützen. Wie der Hitzeschutz aussehen kann, hat ein Experten-Konsortium im Auftrag des Gesundheits- und Klimaschutzministeriums in einem Gutachten erarbeitet. Das 260 Seiten starke Gutachten bildet nun die Grundlage für das weitere Vorgehen bei der Erstellung des Hitzeaktionsplans. So soll unter anderem ein „Netzwerk Hitzeaktionsplan Brandenburg“ aufgebaut werden, um mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren die Erstellung von spezifischen Hitzeaktionsplänen auf kommunaler und institutioneller Ebene zu forcieren. NRW: Klimaanpassungs-Check für Kommunen Das Umweltministerium in Nordrhein-Westfalen hat einen Klimaanpassungs-Check für die hiesigen Kommunen veröffentlicht. Das Tool soll den Städten und Gemeinden dabei helfen, das bundesweit erste eigenständige Klimaanpassungsgesetz umzusetzen. „Mit dem Klimaanpassungs-Check geben wir den Kommunen ein Werkzeug an die Hand, um in allen relevanten Planungen und Entscheidungen geeignete Anpassungsmaßnahmen zu identifizieren und integrieren", sagt der Umweltminister Oliver Krischer. Der Klimaanpassungs-Check wurde vom Deutschen Institut für Urbanistik im Auftrag des Umweltministeriums entwickelt und rät den Kommunen im Kern, den Klimaanpassungs-Check in ihre Beschlussvorlagen zu integrieren. Klimasteckbriefe für Regionen in Bayern und Baden-Württemberg Klimasteckbriefe geben einen bewusst kurz gehaltenen Überblick zu Klimadaten einer Region und zeigen Ersteinschätzungen der regionalen Folgen durch den Klimawandel. Für Bayern hat das Landesamt für Umwelt (LfU) nun für alle bayerischen Regierungsbezirke einen solchen Klimasteckbrief erstellt. „Wir hoffen damit vor allem den kleineren bayerischen Kommunen den Einstieg in das doch ziemlich komplexe Thema Klimawandel zu erleichtern“, heißt es aus dem LfU. In Baden-Württemberg wiederum hat die Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit Partnern aus der kommunalen Praxis für jede der über 1.000 Kommunen einen Klima-Steckbrief erarbeitet. Die Daten können über eine interaktive Karte abgerufen werden. Unterstützung für klimafeste Kommunen im Landkreis Böblingen Mit dem Gemeinschaftsprojekt KlimaBB (Klimaanpassung im Landkreis Böblingen) unterstützten der Landkreis Böblingen und der Verband Region Stuttgart die dazugehörigen Städte und Gemeinden bei der Anpassung an den Klimawandel. Dazu wurde in dem Projekt eine rund 300 Seiten starke Handreichung entwickelt, die konkrete Maßnahmen und Handlungsansätze für die 26 Städte und Gemeinden im Landkreis Böblingen beinhaltet. Dazu gibt es unter anderem umfangreiche Karten zu zunehmenden Hitzewellen sowie Hochwasser- und Starkregenereignissen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen beziehen sich sowohl auf Bereiche inner- und außerhalb der Ortschaften und schließen auch Neubauvorhaben mit ein. 2021: Über 80 Milliarden Euro Schaden durch Extremwetter in Deutschland Durch Extremwetterereignisse sind in Deutschland im vergangenen Jahr Schäden im Gesamtwert von 80 Milliarden Euro entstanden. Das geht aus der Studie „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“ von Prognos hervor, die das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium in Auftrag gegeben hat. Demnach wird ein Großteil der Schäden durch Ereignisse verursacht, die als Folgen der Klimakrise auftreten. Seit 2000 entstehen in Deutschland im Schnitt jährlich 6,6 Milliarden Euro Schadenskosten durch Klimawandelfolgen. Die Studie fließt in die Weiterentwicklung der deutschen Anpassungsstrategie an die Folgen des Klimawandels ein. 10 Empfehlungen zum Wiederaufbau der flutbetroffenen Regionen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben zehn Empfehlungen entwickelt, wie die Regionen, die 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz von der Flut betroffen waren, wieder aufgebaut werden können. Die Empfehlungen wurden im Rahmen des BMBF geförderten Projekts KAHR (Klima-Anpassung, Hochwasser und Resilienz) entwickelt, das den (Wieder)-Aufbauprozess der zerstörten Regionen wissenschaftlich begleitet. Zu den Empfehlungen zählen etwa: mit dem Wiederaufbau auch die Katastrophenresilienz zu stärken, den Flüssen mehr Raum zu geben, beim hochwasser- und klimaresilienten Planen alle Facetten der Klimawandelauswirkungen berücksichtigen sowie die Frühwarnung vor Hochwasserereignissen zu stärken. BMBF Forschungsmission zu marinen Extremereignissen und Naturgefahren Die dritte Forschungsmission der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) widmet sich maritimer Extremereignisse und Naturgefahren und wird im Rahmen der Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Forschung für Nachhaltigkeit gefördert. Die entsprechende Förderbekanntmachung wurde am 1. Juli im Bundesanzeiger veröffentlicht. Ziel der Forschung ist die Vorhersagefähigkeit für marine Extremereignisse und Naturgefahren wesentlich zu verbessern und so die nachhaltige Entwicklung von Küstengemeinden und die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft an den Küsten gegen die Folgen des Klimawandels zu unterstützen. Interessierte an der Forschungsmission können ihre Projektskizzen bis zum 1. November 2022 bei der DAM einreichen. Verbändeforderung: Klimaschutz und -anpassung müssen kommunale Pflichtaufgabe sein Klimaschutz und Klimaanpassung sollten für jede Kommune zur Pflicht werden. Das fordern Kommunen des Klima-Bündnis gemeinsam mit Verbänden in einem Positionspapier, das Mitte September vorlegt wurde. Unter anderem wollen die Kommunen und Verbände, die Erstellung und Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepten als Handlungsgrundlage für alle Städte und Gemeinden. Laut dem Positionspapier fehlen aktuell in den Kommunen sowohl das Personal als auch die finanziellen Mittel. Eine der Forderungen lautet daher auch, dass Bund und Länder für Prävention und Anpassung an die Folgen der Klimakrise die nötigen finanziellen Mittel bereitstellen. Online-Tool zur Berechnung des Nutzens von mehr Stadtgrün Was bringt mehr Stadtgrün? Wieviel CO2 und Wasser kann mit mehr Bäumen, Grünflächen und begrünten Dächern gespart werden und wie hoch ist der finanzielle Nutzen? Antworten liefert das neue Online-Tool des Projekts „Stadtgrün wertschätzen“. Für Städte mit mehr als 300.000 Einwohnern kann mit dem Tool berechnet werden, welche Vorteile zusätzliches Stadtgrün bringt – je nach Istzustand und Intensität der Maßnahmen. Das Tool wurde vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der Humboldt-Universität zu Berlin und drei Praxispartnern entwickelt und soll den Kommunen bei den Klimaanpassungsstrategien als Grundlage dienen. Klim:S21-Spiel: Klimaanpassung spielerisch erleben Wie sollte sich die Landwirtschaft am besten auf die Folgen des Klimawandels einstellen? Durch schonende Bodenbearbeitung, einen Blühstreifen oder einfach nichts tun? Wie intensiv sollten die möglichen Maßnahmen sein und welche Auswirkungen haben sie auf den Geldbeutel oder die Zufriedenheit der Bevölkerung? In dem online-Spiel Klim:S21 kann das nun digital ausprobiert werden. Das digitale Lernspiel mit Spielräumen wie Süßwasser, Landwirtschaft oder Nordseeküste wurde mit Fördermitteln vom BMUV von der Abteilung Geographie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg entwickelt und ist frei zugänglich. Über Klima sprechen – das Handbuch für gute Klimakommunikation jetzt auch gedruckt und als Podcast Klimakommunikation ist wichtig: Denn bevor eine Solaranlage gebaut oder ein kommunales Konzept zur Anpassung an den Klimawandel beschlossen wird, muss mit den Betroffenen kommuniziert werden. Häufig gibt es jedoch eine große Lücke zwischen dem Wissen zur Klimakrise und dem Handeln dagegen. Wie die Lücke durch eine bessere Kommunikation geschlossen werden kann, behandelt das Handbuch „Über Klima sprechen“. Das Handbuch von Christopher Schrader gibt es mittlerweile nicht nur als kostenloses PDF und gedruckte kostenpflichtige Version, sondern auch als Podcast. Zu jedem der fast zwei Dutzend Kapitel gibt es eine etwa 20-minütige Folge. So wird das Eigenheim fit für den Klimawandel Hitzetage, Wetterextreme und Hochwassergefahren nehmen zu – wie kann da das eigene Zuhause ein sicherer Ort bleiben? Wie Eigentümerinnen und Eigentümer ihr Haus klimafit machen, erfahren Sie in einem neuen Infoportal zum Thema “Klimafolgenanpassung”. Das Angebot von co2online wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und dem Umweltbundesamt gefördert und von einem breiten Expertennetzwerk unterstützt. Mit konkreten Maßnahmen, Tipps und Beratungstools erfahren Sie alles über Fassaden- und Dachbegrünung, Naturgärten, Flächenentsiegelung, Verschattung, Sanierungsmaßnahmen und Hitzeschutz im und rund ums Haus. Hohe Übersterblichkeit in der EU im Hitze-Juli Im Juli gab es in der Europäischen Union nach Angaben der Statistikbehörde Eurostat deutlich mehr Tote als üblich – vermutlich wegen der großen Hitze. Demnach starben im Juli dieses Jahres 15,8 Prozent mehr Menschen als im Durchschnitt zwischen 2016 und 2019 – also noch vor der Corona-Pandemie. In den Monaten Mai und Juni 2022 lag die Übersterblichkeit demnach bei 7,2 beziehungsweise 7,4 Prozent. Gleichzeitig verzeichnete der EU-Klimawandeldienst für Juli 2022 Rekordtemperaturen: Er war weltweit der drittwärmste Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Hitzewelle sei über Portugal und Spanien, Frankreich und den Rest Mitteleuropas bis nach Skandinavien gezogen. Handlungshilfe zu klimagerechtem Management kompakter Siedlungen Bei der Planung und Sanierung von kompakten Siedlungs- und Infrastrukturflächen müssen die Verantwortlichen die drei Handlungsfelder Klimaschutz, Klimaanpassung und Flächensparen berücksichtigen. Um die zentralen Akteure der kommunalen Planungsebene zur unterstützen, hat das Umweltbundesamt die Handlungshilfe „Klimagerechtes Management kompakter Siedlungs- und Infrastrukturflächen“ herausgegeben. Die Fachbroschüre zeigt praktikable planerische Handlungsansätze und Lösungsvorschläge für siedlungs- und flächenbezogene Gestaltungsmöglichkeiten im Sinne einer nachhaltigen und klimagerechten Siedlungsentwicklung auf. Flächen:sparen zeigt Lösungen für nachhaltigen Umgang mit Böden Versiegelte Böden verschärfen die Probleme, die durch den Klimawandel entstanden sind: So kann etwa Wasser nicht mehr versickern und CO2 nicht mehr gebunden werden. Hochwasser und Überschwemmungen werden damit verstärkt. Welche Beispiele und Lösungen für einen nachhaltigen Umgang mit Böden es in den Alpenländern Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz bereits gibt, zeigt der Hintergrundbericht „Flächen sparen, Boden retten“. Der Bericht ist Teil des Projekts „Flächen:sparen“ der Internationalen Alpenschutzkommission (CIPRA). Daneben gibt es auch eine interaktive Karte weiterer guter Beispiele aus dem Alpenraum. EEA-Kurzbriefing zur gerechten Klimaresilienz Nicht nur die Folgen des Klimawandels, sondern auch die Anpassungsreaktionen verschärfen vielerorts die sozioökonomischen Ungleichheiten, denn nicht alle ergriffenen Maßnahmen kommen der Gesellschaft gleichermaßen zugute. In dem englischsprachigen Kurzbriefing „Towards ‘just resilience’: leaving no one behind when adapting to climate change“ untersucht die Europäische Umweltagentur EEA, wie sich die Folgen des Klimawandels auf ohnehin gefährdete Gruppen auswirken und wie diese Auswirkungen durch gerechte Anpassungsmaßnahmen verhindert beziehungsweise verringert werden können. In dem Kurzbriefing werden auch Beispiele für gerechte Maßnahmen und Richtlinien aufgezeigt. „Climate Endgame“ untersucht katastrophale Klimawandelszenarien Kann der Klimawandel zum Aussterben der Menschheit führen? Nach Ansicht mehrerer Forschender wird dieser Frage viel zu wenig Beachtung geschenkt. In dem Artikel „Climate Endgame: Exploring catastrophic climate change scenarios“ gehen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Frage nach, wie groß das Potenzial ist, dass der Klimawandel zu einer globalen Katastrophe führt und welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden können. Laut den Autorinnen und Autoren ist auch das Verständnis extremer Risiken wichtig für eine solide Entscheidungsfindung. Der englischsprachige Text ist in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift “The Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)” erschienen. Seehäfen an den Klimawandel anpassen Hafen Quelle: torstenbehrens /// Creative Commons Durch ihre Lage an Küstenregionen sind Seehäfen besonders vom Anstieg des Meeresspiegels betroffen. Um die Häfen für den Klimawandel und seine Folgen fit zu machen, hat das Institut Wasserbau der Hochschule Bremen mit Projektpartnern mehrere Bildungsmodule für Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger entwickelt. Die Module für die berufliche Bildung richten sich an alle, die im Hafenbau und Hafenmanagement tätig sind. Mit den Modulen sollen die Adressaten die Klimawandelaspekte besser in ihre beruflichen Entscheidungen einbinden können. Die Basis für die Module bilden Untersuchungen, bei denen exemplarisch anhand sieben deutscher Seehäfen ihre Resilienz gegenüber dem Klimawandel untersucht und Strategien und Maßnahmen für ihre Anpassung entwickelt wurden. Das Projekt, das über drei Jahre bis April 2021 lief, wurde vom Bund mit rund 200.000 Euro gefördert. Neben der HS Bremen waren die Kooperationspartner Bremenports, Hamburg Port Authority, Lübeck Port Authority, Niedersachsen Ports, Rostock Port und Seehafen Wismar beteiligt.
Die Handreichung enthält praktische Hinweise und Methoden zur Evaluation von Klimavorsorgediensten. Neben den zentralen Ebenen eines Wirkungsmodells sowie Leitfragen einer Evaluation werden insbesondere Methoden zur Datenerhebung und Analyse vorgestellt, mit denen ein Einstieg in die Evaluation gelingen kann. Die Handreichung richtet sich an Anbieter von Klimadiensten, Klimaanpassungsdiensten oder Klimavorsorgediensten, die u.a. auf dem Deutschen Klimavorsorgeportal (KLiVO Portal, www.klivoportal.de) zur Verfügung gestellt werden. Quelle: www.umweltbundesamt.de
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Bund | 38 |
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Type | Count |
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Förderprogramm | 3 |
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Boden | 31 |
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