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Ermittlung von Biozidemissionen aus altholzhaltigen Holzwerkstoffplatten

Das Projekt "Ermittlung von Biozidemissionen aus altholzhaltigen Holzwerkstoffplatten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung durchgeführt. Die Wiederverwendung von Altholz ist aus vielerlei Sicht wünschenswert, so wird deutlich weniger CO2 in die Atmosphäre entlassen als bei der Verbrennung, die Betreiber von Altholzaufarbeitungen können einen relativ hochwertigen Rohstoff für die Holzwerkstoffproduktion anbieten, womit Recycling auch wirtschaftlich interessanter wird, usw. Im Rahmen dieses Vorhabens sollte nun untersucht werden, in wie weit ein möglicherweise mit Bioziden verunreinigter Altholzanteil zu Emissionen dieser Biozide aus Spanplatten in die Innenraumluft führen kann. Von besonderem Interesse für das in Deutschland anfallende Gebrauchtholz sind die beiden Biozide PCP und DDT, die beide in relativ großen Mengen im Holzschutz bis in die 80er Jahre hinein verwendet wurden. Weitere untersuchte Verbindungen sind Lindan und Dichlofluanid. In diesem Vorhaben wurden fertige Spanplatten von Prüfinstituten, von Herstellern oder aus dem Fachhandel sowie selbsthergestellte Platten untersucht. Überprüft wurden neben den hier vordringlich durchgeführten Messungen in Emissionskammern auch die Gehalte der Biozide in den Platten selbst. Dabei wurde in den fertigen Platten im Wesentlichen das Biozid PCP gefunden. In 213 der Proben wurde kein PCP gefunden (Bestimmungsgrenze 0, 1 mg/kg) und bis auf eine Platte mit 6,6 mg/kg enthielten die anderen maximal 2,1 mg/kg. Um auch den Einfluss der anderen drei Biozide in Emissionsmessungen untersuchen zu können, wurden 8 verschiedene Platten mit unterschiedlichen Biozidgehalten an DDT, PCP, Lindan und Dichlofluanid selbst hergestellt. An den fertigen und den selbsthergestellten Platten wurden Emissionsmessungen durchgeführt (T = 23 Grad C; r. F. = 50 Proz.; q = 1 cbm, m hoch -2 h hoch -1). Dabei wurden PCP-Konzentrationen bis maximal 50 ng/m hoch 3 festgestellt. Allerdings wurde diese Konzentration nur von einer Platte erreicht, die in der ganzen Platte und sogar in der Deckschicht noch über 5 mg/kg PCP enthielt, Platten, die weniger PCP enthielten und dies bevorzugt in der Mittelschicht, führen zu einer Konzentration weniger als 10 ng/m hoch 3. Die Konzentrationen aus Platten mit ca. 2 mg/kg Lindan oder Dichlofluanid verlaufen nach mehr als 20 Tagen unterhalb von 20 ng/cbm mit weiterhin abnehmender Tendenz. Aus DDT enthaltenden Platten emittierten selbst bei Gehalten in den Platten von 4 mg/kg nur geringe Mengen, die zu Konzentrationen von ca. 5 ng/cbm führen. Es ist davon auszugehen, dass Holzwerkstoffplatten, die Gehalte der genannten Bioizide von 5 oder erst recht von 3 mg/kg bzw. darunter aufweisen, keine Emissionen in die Luft oberhalb von 50 ng/cbm zeigen sollten.

Untersuchung von Altholzproben aus sortierten 'unbehandelten Mischfraktionen' auf Wirksamkeit der Altholzverordnung unter Berücksichtigung der Fragen von Umwelt und Hygiene beim Einsatz dieser unbehandelten Mischfraktionen zur Herstellung von Holz...

Das Projekt "Untersuchung von Altholzproben aus sortierten 'unbehandelten Mischfraktionen' auf Wirksamkeit der Altholzverordnung unter Berücksichtigung der Fragen von Umwelt und Hygiene beim Einsatz dieser unbehandelten Mischfraktionen zur Herstellung von Holz..." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Otto-Graf-Institut, Materialprüfungsanstalt durchgeführt. In Deutschland fallen jährlich ca. 10-15 Mio. Tonnen Gebrauchtholz zur Entsorgung an. Der mengenmäßig größte Anteil ist Bau- und Abbruchholz sowie Möbel- und Verpackungsholz (Paletten, Obst- und Gemüsekisten). Je nach Verwendungszweck ist davon auszugehen, dass Teile dieser Hölzer mit Holzschutzmittel behandelt wurden. In der Regel werden die zur Entsorgung angelieferten Holzabfälle im Hinblick auf den späteren Verwendungszweck anhand einer Sichtkontrolle in die Fraktionen 'unbehandelte Mischfraktion' (naturbelassene Holzabfälle) und 'behandelte Mischfraktion' getrennt. Untersuchungen an sortierten und nicht sortierten Mischfraktionen haben gezeigt, dass die Gehalte ausgewählter Holzschutzmittel auch in der sortierten Fraktion, teilweise deutlich über den Gehalten von naturbelassenen Hölzern liegen. Die großen Inhomogenitäten der angelieferten Althölzer lassen zudem eine entsprechende Schwankungsbreite der Gehalte an Holzschutzmitteln erwarten. Im Rahmen des hier beantragten Projektes sollen die Gehalte der Holzschutzmittel (HSM) Pentachlorphenol, Dichlofluanid, DDT und dessen Abbauprodukte DDD und DDE, Chlornaphtalin und Formecyclox in sortierten Mischfraktionen zweier ausgewählter Entsorgungsbetriebe ermittelt werden. Neben der Bestimmung der HSM mittels GC/MS (hochauflösend) ist die Untersuchung der Holzproben mittels Röntgenfloureszens vorgesehen, um HSM auf Basis von Chrom, Kupfer oder Zinn erkennen zu können. Zur Erfassung der Schwankungsbreiten werden je nach anfallender Menge bei beiden Entsorgungsbetrieben 3 mal wöchentlich Mischproben aus der Fraktion 'unbehandelte Mischfraktion' entnommen. Die zu wählenden, leistungsfähigen Entsorgungsbetriebe müssen die regionalen Unterschiede, die sich aus der unterschiedlichen Anwendung von Holzschutzmitteln ergeben, repräsentieren. Es wird daher vorgeschlagen einen Betrieb in Ostdeutschland und einen Entsorgungsbetrieb in Süddeutschland auszuwählen. Da aus Kostengründen eine neutrale Entnahme von Proben beim jeweiligen Betrieb nicht möglich ist, wird vorgeschlagen seitens des Betriebs über einen Zeitraum von 10 Wochen jeweils 3 Proben pro Woche nach einer definierten Anweisung zu entnehmen und der untersuchenden Stelle zu übersenden. Aus diesen dann insgesamt pro Betrieb vorliegenden 30 Proben werden im Labor nach dem Zufallsprinzip insgesamt 20 Proben je Betrieb ausgewählt und untersucht, so dass die Ergebnisse für insgesamt 40 Proben zur Auswertung vorliegen. Jeweils zwei Proben werden durch die untersuchende Stelle als Kontrollproben entnommen.

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