Das Projekt "Ausarbeitung und praktische Demonstration eines Messsystems fuer die grossflaechige und langzeitige Kontrolle der Dichtheit von Muelldeponien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Technik und Umwelt, Institut für Meteorologie und Klimaforschung durchgeführt. Die Aufgabe von Deponiedichtungen ist die Verhinderung des Wassereintrags und Stoffaustrags. Die Messung der Wassergehaltsaenderung gibt Hinweise auf die Wasser- und Gasdichtheit. Die Kontrollverfahren nach dem Stand der Technik sind entweder sehr teuer, wie zB die Doppelschicht mit zwischengelegter Drainage, oder sie geben eine sehr spaete und nicht ortsaufgeloeste Schadensmeldung, wie zB Sickerwasserbrunnen. Auf einer Deponie sollen feuchteempfindliche Hochfrequenzbandkabel kreuzweise eine zu messende Schicht durchweben. Durch Reflexionsmessungen mit elektrischen Signalen wird die Dielektrizitaetskonstante des um das Kabel befindlichen Materials gemessen und mit Hilfe von Kalibriermessungen in Feuchtigkeit umgerechnet. Das zum Patent angemeldete Verfahren erlaubt auf diese Weise die Detektion einer Wassergehaltsaenderung von ca 3 Prozent bei einer Ortsgenauigkeit von ca 6 m. Die Installationskosten betragen etwa 8 DM pro qm. Das Ziel des Vorhabens ist die anwendungsreife Entwicklung.
Das Projekt "Untersuchungen thermophysikalischer und elektrischer Eigenschaften von Salzgesteinen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe durchgeführt. Fuer die Salzstockerkundung zur Endlagerung radioaktiver Abfaelle ist die Kenntnis der thermophysikalischen und elektrischen Eigenschaften von Salzgesteinen erforderlich. Literaturangaben hierzu weisen eine erhebliche Schwankungsbreite auf. Im vorliegenden Forschungsvorhaben wurden an Salzgesteinsproben aus repraesentativen Schichten des Salzstocks Gorleben Laboruntersuchungen der Waermeleitfaehigkeit mit einer Plattenapparatur und eine Nadelsonden-Messeinrichtung sowie Bestimmungen der Dielektrizitaetskonstanten und der elektrischen Leitfaehigkeit mit einem Resonanzkreisverfahren im Frequenzbereich um 20 MHz durchgefuehrt. Ausserdem wurde mit einer kalorimetrischen Methode die Kristallwasserfreisetzung von Carnallit untersucht, die sich auf die thermomechanische Stabilitaet des carnallitfuehrenden Gesteins auswirkt, das in den Kalifloezen der Salzstoecke angetroffen wird. Hierbei wurden Daten und Aussagen fuer die untertaegige Erkundung des Salzstock Gorleben und fuer den Sicherheitsnachweis eines Endlagers an diesem Standort gewonnen. Die Ergebnisse der Waermeleitfaehigkeitsuntersuchungen bestaetigen, dass die Referenzkurve nach Birch und Clark in erster Naeherung als Ausgleichkurve durch die Waermeleitfaehigkeitsmesspunkte im fuer die Endlagerung relevanten Teufenbereich angesehen werden kann, wenn man von den Kalifloezen und Uebergangsschichten absieht. Die Untersuchungen der elektrischen Gesteinsparameter haben ergeben, dass im Salzstock Gorleben im betrachteten Frequenzbereich die Dielektrizitaetskonstante des Salzgesteins zwischen 5,8 und 6,9, in Einzelfaellen bei sehr hoher oertlicher Durchfeuchtung, bei 10 liegen kann.