Das Projekt "Pruefung der gentoxischen Wirkung von Dihydroxybenzidin" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Aerosolforschung durchgeführt. Azoverbindungen sind nach Inkorporation in den Organismus des Saeugers in die korrespondierenden Amine spaltbar. Azofarbstoffe, die ein krebserzeugendes Amin freisetzen koennen, werden selbst als kanzerogen angesehen und eingestuft gemaess Paragraph 35 (4) 2 GefStoffV. Farbstoffe auf Basis krebsausloesender Amine (Benzidin, 3,3'-Dichlor-, 3,3'-Dimethoxy, oder 3,3'-Dimethylbenzidin gehoeren dazu), unterliegen deshalb laut TRGS 614 Verwendungsbeschraenkungen. Zu 3,3'-Dihydroxybenzidin, das zu den genannten und als krebserzeugend eingestuften Benzidinen sehr nah strukturverwandt ist, liegen derzeit keine Informationen zu mutagenen oder krebserzeugenden Wirkungen vor. Ziel des Projektes ist es, Informationen zur mutagenen bzw. krebserzeugenden Wirkung von 3,3'-Dihydroxybenzidin zu erhalten. Die Substanz soll in den gaengigen Mutagenitaetstests auf ihre Wirkungen untersucht werden. Diese Pruefungen sollen in Anlehnung an die Pruefstrategie des TGD und an die Datenlage zur Mutagenitaet der als krebserzeugend eingestuften Benzidine erfolgen. Damit soll eine Datenlage geschaffen werden, die es ermoeglicht, 3,3'-Dihydroxybenzidin mit den og. Benzidinen bzgl. der mutagenen Wirkung vergleichend zu betrachten.