Das Projekt "Verbesserung der Eigenschaften von einheimischen Holzarten für die Anwendung im Aussenbereich durch kombinierte Tränk- und Oberflächenbehandlung mit nanopartikulären Kompositmaterialien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von INM - Leibniz-Institut für neue Materialien gGmbH durchgeführt. Ziel des Vorhabens war die Entwicklung eines neuartigen kombinierten Behandlungsverfahrens für Hölzer zur Verwendung im Fenster- und Fassadenbau. Hierzu sollte in einem 2-stufigen Prozess eine silan- oder nanopartikelbasierte Tauch- oder Druckimprägnierung eine chemische Modifizierung des Holzes bewirken und die anschließende diffusionsoffene Beschichtung auf Basis von nanopartikulären Kompositmaterialien verbesserte Oberflächeneigenschaften wie Hydrophobie und UV-Stabilität der Hölzer erzielen. Durch die Kombination der beiden Technologien sollten die positiven Produkteigenschaften des Holzes besser zur Geltung kommen und aus Käufersicht die Wartungsintervalle deutlich verlängert werden. Dabei sollte der erste Behandlungsschritt der Modifizierung in erster Linie Dimensionsschwankungen und Pilzbefall verhindern, während die Behandlung mit nanopartikulären Kompositmaterialien einen kratzfesten und teilweise selbstreinigenden Oberflächen- und UV-Schutz bei gleichzeitiger schneller Abgabe eventuell eingedrungener Feuchtigkeit bewirkt. Zusätzlich angestrebter Produktvorteil gegenüber den bisherigen Dickschichtlasuren wäre die bessere Nachpflegbarkeit mit verlängerten Wartungsintervallen. Abgeschlossen wird das Projekt mit einem Holzfenster als Demonstrationsmuster. Das Holz zum Bau des Fensters wird vorher mit dem im Projekt entwickelten System behandelt werden. Die Tränkungen wurden vornehmlich am Institut für Holzbiologie und Holztechnologie der Universität Göttingen (UNIGOE) und der Bundesanstalt für Materialforschung und Materialprüfung (BAM) durchgeführt. Die Hauptaufgabe des Leibniz-Instituts für Neue Materialien (INM) war die Entwicklung einer funktionellen Beschichtung zur Verbesserung der Eigenschaften hinsichtlich Hydrophobie und damit einhergehend eine Verringerung der Feuchtigkeitsbelastung des Holzes, sowie einen zusätzlichen UV-Schutz zur Vermeidung einer Vergrauung. Neben einer guten Haftung auf den vorbehandelten Hölzern sollte die Atmungsaktivität und Diffusionsoffenheit der Schicht gewährleistet sein. Durch Einarbeitung von Böhmit-Partikeln wurde zusätzlich eine Erhöhung der Kratzfestigkeit der Schicht angestrebt. Parallel zur Entwicklung der oberflächenvergütenden Beschichtung wurde auch die Möglichkeit der Verwendung der am INM entwickelten Nanobindersysteme zur Imprägnierung von Rohholz untersucht. Im Vordergrund dieser Untersuchungen stand primär die Verbesserung der Dimensionsstabilität gegenüber dem Einfluss von Feuchtigkeit beim Übergang vom Normalklima zum Feuchtklima und zur Vermeidung von Rissbildungen in der aufgebrachten Schicht.