Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat am am 10. Februar 2014 vorgeschlagen fünf weitere Chemikalien auf die Autorisierungsliste im Annex XIV der europäischen Chemikalienverordnung (REACH) aufzunehmen. Die fünf vorgeschlagenen Substanzen sind: Dimethylformamid (DMF), Azodicarboxamid, Octylphenolund die zwei Keramikfasern A1-RCF und Zr-RCF.
Das Projekt "Verfahren zur Gewinnung von Dimethylformamid und Alkoholen aus Rueckstaenden der Oxosynthese" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ruhrchemie durchgeführt. Bei der Durchfuehrung der Oxosynthese fallen ca. 15 - 20 v.H. hoeher siedende Kondensationsprodukte an, die bisher zum geringen Teil als minderwertiges Rueckstandsoel verbrannt werden. Es soll ein Verfahren entwickelt werden, bei dem die in diesem Abfalloel zu einem hohen Anteil enthaltenen Ameisensaeureester weiter angereichert und als Wertprodukt in Form von Dimethylformamid und Alkoholen gewonnen werden koennen. Zwecks Erweiterung der Anwendungsbreite des Verfahrensprinzips soll in der Technikumsphase auch die Herstellung eines hoeheren Formamids (Di-2 Aethylhexyl-Formamid) geprueft werden.
Das Projekt "Anlagen- und verfahrensbedingte Luftemissionen bei der Herstellung und Verarbeitung ausgewaehlter Stoffe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesgewerbeanstalt Bayern durchgeführt. Es ist erforderlich, dass fuer bestimmte Schadstoffgruppen Bilanzen aufgestellt werden. Aus der Vielzahl der organischen Gase und Daempfe der Kunststoff-Industrie sollen zunaechst wegen des hohen Wirkungspotentials und der grossen emittierten Mengen Acrylnitril, Propylenoxid, 1,1-Dichloraethan, Dimethylformamid und Formaldehyd untersucht werden. Aus der Bilanzierung dieser Stoffe sollen Aussagen ueber die relevanten Quellen der chemischen Industrie bezueglich Art und Ausmass der Emissionen mit dem Ziel einer Fortschreibung der TA-Luft gewonnen werden. (Teilvorhaben aus 10408142).
Das Projekt "Entwicklung eines katalytischen Oxidationsverfahrens zur Abluftreinigung unter Einsatz von UV-Licht" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Energetik und Umwelt gGmbH durchgeführt. Fuer die Abluftreinigung von mit organischen Schadstoffen beladenen Abluftstroemen ist ein Verfahren entwickelt worden, das auf der nassen Abluftwaesche mit anschliessender katalytisch-oxidativer Zerstoerung der im Wasser geloesten Schadstoffe beruht. Der entwickelte und eingesetzte Katalysator beschleunigt die Abbaureaktion der Schadstoffe beim Einsatz von UV-Licht und Oxidationsmitteln wie Wasserstoffperoxid. Fuer verschiedene Schadstoffe wurde die Einsatzmoeglichkeit des Verfahrens getestet. Methyl-Ethyl-Keton, Abluft aus der Gummitrocknung und aus der Kaffeeabfuellung sind gut aus der Abluft zu entfernen. Bei Dimethylformamid, Toluol und Styrol sind Einschraenkungen aufgrund der Loeslichkeit in Wasser oder der Anreicherung von Metaboliten zu machen.
Das Projekt "Bildung und Minderung von Stickoxiden aus Brennstoff-Stickstoffverbindungen in thermischen Abgasreinigungsanlagen mit regenerativer Abluftvorwärmung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von CUTEC-Institut GmbH durchgeführt. Derzeit sind noch keine systematisch auf der Basis von Experimenten ermittelten Kenntnisse zur Bildung von Stickoxiden aus Brennstoff-Stickstoff-Verbindungen in Regenerativen Nachverbrennungsanlagen (RNV) vorhanden. Diese sind jedoch notwendig, um im Vorfeld des Einsatzes einer RNV-Anlage beurteilen zu können, unter welchen Randbedingungen Emissionsbegrenzungen für Stickoxide ohne zusätzliche Maßnahmen eingehalten werden können. Weiterhin stellt die anschließende Entwicklung eines Systems zur selektiven nichtkatalytischen Reduktion (SNCR) für RNV-Anlagen eine innovative, kostengünstige Alternative zu der bisherigen Praxis der nachgeschalteten selektiven katalytischen Reduktion (SCR) dar. Damit ergibt sich eine Weiterentwicklung des Standes der Technik bei derartigen Anlagen im Sinne des BImSchG. Für die experimentellen Untersuchungen im Rahmen des Vorhabens stand eine RNV Pilotanlage im halbtechnischen Maßstab am CUTEC-Institut zur Verfügung. Messtechnisch ist die Anlage mit einer Mengenerfassung zur Bilanzierung aller relevanten Stoffströme und Temperaturmesstechnik ausgerüstet. Ergänzend dazu kam die kontinuierliche Analytik der Komponenten org. C, 02, C02, CO, NO, N02, N20 konventionell sowie weiterer Komponenten mittels FTIR-Messtechnik zum Einsatz. Die eingesetzte RNV-Anlage entspricht von der Ausrüstung her dem fortgeschrittenen Industriestandard, so dass die Ausgangssituation für ein Scale-up bzw. eine Übertragbarkeit der Versuchsergebnisse gegeben war. Das von der AiF geförderte Forschungsvorhaben gliederte sich in zwei Abschnitte. In der ersten Phase wurden zunächst die Stickoxidemissionen im Reingas der Anlage in Abhängigkeit von Anlagenparametern, wie Brenner-/Flameless-Betrieb, Reaktorkopftemperatur, Lastzustand und Umschaltzeiten untersucht. Dafür wurden eine Einrichtung zur Lösemitteldosierung sowie ein umschaltbares Messgassondensystem entwickelt. Als Lösemittel kamen hauptsächlich die Brennstoff-Stickstoff-Verbindungen Dimethylformamid (DMF), Dibutylamin (DBA) und 2-Nitrotoluol (2-NT) zum Einsatz. Der Abbaupfad dieser Verbindungen über die Zwischenprodukte wie z.B. CO, HCN etc. zu Stickoxiden und N20 wurde mittels FTIR-Messtechnik verfolgt. Weiteres Ziel war die Herausarbeitung der Abhängigkeiten zwischen den NOx-Emissionen (NO, N02, N20) am Reingasaustritt und der Zusammensetzung und Konzentration der stickstoffhaltigen Abluftschadstoffe. Insbesondere sind die Eingangskonzentrationen und Betriebsbedingungen ermittelt worden, bei denen NOx-Grenzwertüberschreitungen eintreten und damit Entstickungsmaßnahmen zu ergreifen sind. Dabei zeigt sich, dass offenbar die vornehmlich vorliegende Gasphasenoxidation in RNV-Anlagen im Vergleich zu klassischen TNV-Anlagen die verminderte Umwandlung in die Stickoxide NO und N02 begünstigt. In der zweiten Phase wurde eine SNCR-Einrichtung mittels Harnstoff für die RNV-Anlage entwickelt, erprobt und optimiert usw.
Das Projekt "Teilprojekt 10: Selektives gasfluessiges Trennverfahren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsbereich Abwasserwirtschaft durchgeführt. Durch eine Verbesserung der Absorption von Geruchsstoffen, die nicht in waesseriger Loesung reagieren, soll in einer Waschfluessigkeit die Effektivitaet und Betriebssicherheit von Abluftbehandlungsanlagen nachhaltig verbessert werden. Zum Erreichen dieses Zieles werden dem Wasser biologisch weitgehend inerte Dimethylsulfoxide (DMSO) und Huminsaeure zugegeben, um die Loeslichkeit der Geruchsstoffe zu erhoehen. Dies fuehrt neben einer Verbesserung des Stofftransportes in die Absorptionsfluessigkeit auch zu einer Pufferwirkung bei Geruchsstoffstoessen und somit zur Erhoehung der Betriebssicherheit. Die Absorptionsloesung wird anschliessend biologisch regeneriert, wobei sich das angehobene Konzentrationsniveau positiv auf den Stoffumsatz auswirkt. Die gewonnenen Daten werden zur Modellierung des Prozesses verwendet, was dann zu einer besseren Auslegung von Apparaten der Geruchsstoffbehandlung fuehrt.
Das Projekt "Untersuchungen ueber die unterschiedlichen Eliminationsmechanismen bei der Reinigung geruchsintensiver Abluft mit Hilfe des Biowaescherverfahrens" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft durchgeführt. Bei dem Biowaescherverfahren werden Abluftinhaltsstoffe im Waescherteil absorbiert und anschliessend aerob mikrobiell abgebaut. Als Waschfluessigkeit wird eine Belebtschlammsuspension verwendet. Weil es sich hier um eine Kombination zweier anerkannter Reinigungsverfahren handelt, haben die Forschungsarbeiten zum Ziel, die Auswirkungen der Verknuepfung beider Verfahren zu untersuchen. Daraus lassen sich die Grundlagen fuer die Bemessung und Optimierung des Biowaeschers ableiten. Der neuentwickelte Kompaktwaescher, konzipiert nach dem Venturiprinzip wurde zuerst unter Labor- und Prozessbedingungen ueberprueft. Die Anlage wurde dazu mit Dimethylamin und Dimethylformamid belastet. Es liessen sich Mikroorganismenpopulationen zuechten, die kontinuierliche Reinigungsgrade ueber 90 Prozent gewaehrleisten. Als Testsubstanzen fuer grundlegende Untersuchungen wurden n-Butanol, Methanol, Diaethylketon und Acetaldehyd herangezogen. In einer verfahrenstechnischen Abteilung wird gezeigt auf welche Weise die Auswaschleistung von der Konzentration der Testsubstanz abhaengig ist. Batchabbauversuche liefern zwar biokinetische Kenndaten, deren Einfuehrung im Biowaeschersystem jedoch wegen der stoffspezifischen Aspekte der Absorption auf Schwierigkeiten stoesst. In Versuchen mit kontinuierlicher Fluessigkeitsdosierung wurde nachgewiesen, dass eine Belastung/Erstabbau Beziehung eine bessere Darstellung der Abbauvorgaenge ermoeglicht. Weil mehr Sauerstoff zur Verfuegung steht als ueblicherweise in Belebungsverfahren, sind bekannte maximale Abaugeschwindigkeiten neu zu pruefen. Die Dimensionierung eines Biowaeschers kann durch diese Ergebnisse verbessert werden.
Das Projekt "Umweltfreundliche, gewerbetoxikologisch unbedenkliche Aldehydsynthese (Variante der Vilsmeier-Haack-Reaktion)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Aalen, Fachbereich Chemie durchgeführt. Es sollte ein Syntheseverfahren fuer aromatische und heteroaromatische Aldehyde ausgearbeitet werden, das eine vergleichbare Anwendungsbreite hat, wie die Vilsmeier-Haack-Reaktion, aber ohne fluechtige, stark giftige oder aetzende Stoffe wie z.B. Phosgen oder Phosphoroxychlorid auskommt. Das Vilsmeier-Haack-Verfahren ist auch bedenklich, weil in einer Nebenreaktion das stark cancerogene Dimethylcarbaminsaeurechlorid gebildet wird. Das neue Verfahren sollte frei von derartigen Nebenprodukten sein. Es wurden drei neue, sehr leistungsfaehige Aldehydsynthesen entwickelt, die obigen Vorgaben genuegen. Jede Methode deckt nicht nur das Anwendungsspektrum der Vilsmeier-Haack-Reaktion, sondern auch das der Gattermann- bzw. der Gattermann-Koch-Synthese weitgehend ab. Somit koennen auch diese Verfahren, bei denen sehr giftige Substanzen wie Blausaeure oder Kohlenmonoxid notwendig sind, ersetzt werden. Bei den neuen Verfahren fungieren als ausserordentliche regioselektive Formylierungsmittel neutral reagierende Verbindungen, die mit Lewis-Saeuren bzw. starken Protonensaeuren aktiviert werden. Die Reaktionen verlaufen zwischen minus 20 Grad Celsius und plus 20 Grad Celsius mit guten Ausbeuten.
Within the European Joint Program on Human Biomonitoring HBM4EU, human biomonitoring guidance values (HBM-GVs) for the general population (HBM-GVGenPop) or for occupationally exposed adults (HBM-GVWorker) are derived for prioritized substances including dimethylformamide (DMF). The methodology to derive these values that was agreed upon within the HBM4EU project was applied. A large database on DMF exposure from studies conducted at workplaces provided dose-response relationships between biomarker concentrations and health effects. The hepatotoxicity of DMF has been identified as having the most sensitive effect, with increased liver enzyme concentrations serving as biomarkers of the effect. Out of the available biomarkers of DMF exposure studied in this paper, the following were selected to derive HBM-GVWorker: total N-methylformamide (tNMF) (sum of N-hydroxymethyl-N-methylformamide and NMF) and N-acetyl-S-(N-methylcarbamoyl)cysteine (AMCC) in urine. The proposed HBM-GVWorker is 10 mgL-1 or 10 mgg-1 creatinine for both biomarkers. Due to their different half-lives, tNMF (representative of the exposure of the day) and AMCC (representative of the preceding days' exposure) are complementary for the biological monitoring of workers exposed to DMF. The levels of confidence for these HBM-GVWorker are set to "high" for tNMF and "medium-low" for AMCC. Therefore, further investigations are required for the consolidation of the health-based HBM-GV for AMCC in urine. © 2022 by the authors