Das Projekt "Palökologie der mesozoischen Tetrapoden im Junggarbecken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Institut und Museum für Geologie und Paläontologie durchgeführt. Das Junggar Becken enthält eine kontinuierliche Sedimentfüllung, die sich über das gesamte Mesozoikum erstreckt. Es handelt sich hierbei um terrigene Sedimente in Form von Tonen, Kohleflözen, Sandsteinen und untergeordnet auch limnischen Kalken. Diese Sedimente beherbergen neben zahlreichen Pflanzenfossilien vor allem auch gut erhaltene Wirbeltiere. Da das Becken über den betrachteten Zeitraum hinweg geographisch eine sehr stabile Lage aufwies, bietet es ideale Voraussetzungen zur Analyse der Palökologie der mesozoischen Tetrapoden. Drei Fragestellungen sollen hierbei schwerpunktmäßig bearbeitet werden. Zum einen soll die Ökologie jurassischer und kretazischer Wirbeltierfaunen analysiert werden. Hierbei soll sowohl die Faunenzusammensetzung analysiert werden, als auch die ökologische Rolle der einzelnen Tetrapodengruppen charakterisiert werden. Insbesondere die Untersuchung der Autökologie der herbivoren Dinosaurier, speziell der Sauropoden, soll hierbei im Mittelpunkt stehen. Flankierend sollen histologische, mineralogische und isotopengeochemische Analysen des fossilen Knochenmaterials sowohl im Hinblick auf das Palaeoenvironment als auch auf die Physiologie der verschiedenen Großtetrapoden durchgeführt werden. Schließlich soll das Datenmaterial die Basis für die Charakterisierung der zeitlichen Entwicklung der lokalen Ökosysteme im Mesozoikum liefern. Gerade diese zeitliche Abfolge der fossilreichen Lagerstätten eröffnet die Möglichkeit, den Wechsel der Faunenelemente mit der Entwicklung der Paläofloren zu vergleichen und somit viel weitreichendere ökologische Interpretationen zu gewinnen, als dies bei den meisten Wirbeltierfundstellen bisher möglich war oder durchgeführt wurde.
Das Projekt "Stratigraphische und paläoökologische Erforschung der oberjurassischen Dinosaurier-Lagerstätten Tendaguru (Tansania, Ostafrika)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Palöontologie durchgeführt. Die bedeutende Lokalität Tendaguru (S-Tansania/Ostafrika) ist durch Bergung der grossen Skelettreste von Dinosauriern aus den Jahren 1909-1913 bekannt geworden. Trotz günstiger Voraussetzungen für die Bearbeitung biostratigraphischer Daten durch die Verzahnung der Saurierführenden Schichten mit Meeresablagerungen bestehen heute noch Defizite in der Beurteilung der geologischen und taphonomischen Zusammenhänge. Es gibt bis heute kein allgemein akzeptiertes Modell, das die Genese der Dinosaurier-Lagerstätte Tendaguru befriedigend erklärt. Neue Geländeerkundungen sollen in diesem Projekt durchgeführt werden. Neben Probennahmen zur Erweiterung der Kenntnisse zur Begleitfauna und -flora wird mit Hilfe moderner geotechnischer und sedimentpetrographischer Verfahren versucht, die regionale geologische Situation zu klären.
Das Projekt "Altersstellung und Paläoökologie der Dinosaurierlagerstätte Tendaguru in Tanzania, Ostafrika" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Palöontologie durchgeführt. Die noch unbekannte Kleinwirbeltierfauna, Mikrofauna und -flora der oberjurassischen Dinosurier-Lagerstätte Tendaguru (Tanzania) wird unter taxonomischen, paläoökologischen, biogeographischen und biostratinomischen Gesichtspunkten untersucht und zusammenfassend beschrieben. Mit Mikrofossilien soll versucht werden, die erdgeschichtliche Altersstellung der Tendaguru-Schichten zu klären. An Hand von unveröffentlichten Feldbuch- und Grabungsunterlagen der Deutschen Tendaguru-Expedition (1909-1913) wird ein Beitrag zur Entstehung der Dinosaurier-Lagerstätte Tendaguru geliefert. Aus der neu gewonnenen Fauna und Flora soll die Umwelt der Tendaguru-Saurier rekonstruiert werden.
Das Projekt "Phylogenie und Paläobiogeographie terrestrischer Wirbeltiere aus dem unteren und mittleren Jura Kirgisiens (Zentralasien)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Institut für Paläontologie durchgeführt. Aus dem unteren und mittleren Jura sind bisher nur ganz wenige terrestrische Faunen mit Wirbeltieren bekannt. Insbesondere für die Phylogenie der Säugetiere ist dieser Zeitabschnitt von großer Bedeutung, da hier Stammlinienvertreter der modernen Säugetiere (Marsupialia und Placentalia) mit tribosphenischen Backenzähnen zu erwarten sind. Bisherige Untersuchungen deuten darauf hin, dass die tribosphenischen Säugetiere vermutlich in Asien entstanden sind und sich von dort nach Europa und Nordamerika ausbreiteten. Weite Gebiete Zentralasiens sind allerdings bisher wirbeltierpaläontologisch weitestgehend unerforscht. Erste vielversprechende Kleinwirbeltier-Funde in Kirgisien lassen auf das Potential dieser Region für die Aufklärung der Stammesgeschichte mesozoischer Säugetiere und anderer Wirbeltiergruppen schließen. Bei den geplanten Geländearbeiten und nachfolgenden Laboruntersuchungen werden grundlegende neue Erkenntnisse zur Phylogenie und Paläobiogeographie der Säugetiere, aber auch anderer Gruppen wie etwa der Amphibien, Squamaten und Dinosaurier erwartet.