Das Projekt "Sukzession der Destruentencoenosen von Windwurfflaechen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät II Biologie, Institut für Zoologie durchgeführt. Die 1994 begonnenen Untersuchungen der Destruentencoenosen auf den drei Windwurfflaechen (Bad Waldsee, Langenau, Bebenhausen) werden fortgesetzt. Im Vordergrund sollen dabei die Absicherung und Praezisierung der vorgefundenen, management- und standortspezifischen Unterschiede sowie das zeitliche Voranschreiten des Sukzessionsgeschehens stehen. Wie bislang (1994/95) sollen die folgenden Tiergruppen exemplarisch fuer die Destruentenfauna stellvertretend bearbeitet werden: 1) Tausendfuessler (Diplopoda) als epigaeische Destruenten mit hoher Spezialisierung auf Totholz (zT obligat xylobionte Arten); 2) Asseln (Isopoda) als epigaeische Destruenten mit geringer Spezialisierung bezueglich ihrer Ernaehrung; 3) Regenwuermer (Lumbricidae) als ueberwiegend subterrane Destruenten. Insbesondere werden die Dynamik der Tierarten, ihre Biomasse und die Umsatzleistung in Abhaengigkeit des vorhandenen und unter differenzierten Variantenbedingungen jaehrlich hinzukommenden Bestandsabfalls quantifiziert werden.
Das Projekt "Detritivore in den Tropen: Zur Diversitaet einer afrikanischen Diplopodengemeinschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Theodor-Boveri-Institut für Biowissenschaften, Biozentrum, Lehrstuhl für Zoologie III (Tierökologie und Tropenbiologie) durchgeführt. Organischer Abfall ist in den Tropen meist einem schnellen Abbau durch Bakterien und Pilze unterworfen. Laubspreu, die Nahrungsbasis vieler Bestandesabfallfresser unter den Arthropoden, kann sich dadurch anreichern, zumal sie in grosser Menge von Termiten eingetragen wird. Am Beispiel einer phylogenetisch alten und in den Tropen besonders diversen Makrodetritivorengruppe, den Diplopoden, werden die Konsequenzen dieser speziellen Bedingung fuer die Struktur und Diversitaet ihrer Artengemeinschaft untersucht. Durch die Manipulation verschiedener Ressourcen (Nahrung, Mikrohabitat) sowie die Ausschaltung von Raeubern werden dabei Gleichgewichtsmodelle zur Diversitaetserhaltung geprueft.
Das Projekt "Immigration und Sukzession ausgewaehlter Gruppen der Bodenfauna in terrestrischen Kippoekosystemen und Bergbaurandflaechen und Entwicklung eines bodenbiologischen Indikatorsystem zur Bewertung landschaftspflegerischer Massnahmen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Staatliches Museum für Naturkunde Görlitz durchgeführt. Die Bodenfauna wird als Wirkelement und Indikator der Neubildung von Boeden auf Kippmaterial des Bergbaues untersucht. Das Vorhaben setzt seit 35 Jahren an der Forschungsstelle laufende Untersuchungen mit dem Ziel fort, bisher ungeloeste Fragen von praktischer, methodischer oder theoretischer Bedeutung aufzuklaeren. Folgende Fragestellungen werden bearbeitet: 1) Aufklaerung der Immigrationswege und -bedingungen, 2) Sukzession und Notwendigkeit einer genetischen Reanimation von Keimpopulationen, 3) Stadiale Ansiedlung und Entwicklung der Bodenmikrofauna (Beschalte Amoeben), 4) Standortskonkrete Langzeituntersuchung der Bodenbildung und der Bodenfauna auf seit 35 Jahren beobachteten Flaechen, 5) Anlage eines standardisierten Sukzessionstests. Ziel des Vorhabens sind verallgemeinerbare Schlussfolgerungen fuer den Einsatz bodenbiologischer Methoden bei Sanierung und Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft.