Das Projekt "Gefahrenbeurteilung von Hangbewegungen in Lockergesteinen mit neuronalen Netzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Geologie und Mineralogie, Lehrstuhl für Angewandte Geologie durchgeführt. Bei Starkniederschlagsereignissen im Alpenraum stellen flachgründige Hangbewegungen von zumeist nur geringer Größe (sog. 'soil slips') ein erhebliches Gefahrenpotential für das menschliche Gut dar. Über intensive Untersuchungen der betroffenen alpinen Hänge ist es möglich, den Prozess der Gefahrenentwicklung zu verstehen. Gerade die Katastrophe in Sachseln/Schweiz vom 15.08.1997 mit ca. 700 Hanganbrüchen und einem bezifferten Schaden von 100 Mio. sfr. hat aufgezeigt, wie wichtig die Beurteilung von Naturgefahren im stark besiedelten Alpenraum ist. Zum einen kann das Niederschlagsereignis, als Auslöser für die Entwicklung derartiger Hangbewegungen analysiert werden, zum anderen müssen aber auch Faktoren, die bereits vor dem Ereignis vorliegen, wie z.B. Hangneigung, Lockergesteinsmächtigkeit oder Vegetation, untersucht werden, um Aussagen über die Hangstabilität machen zu können. Die statistische Auswertung zeigt eine unterschiedlich starke Korrelation einzelner Faktoren. Mit Hilfe von Künstlichen Neuronalen Netzen (KNN) kann eine Mustererkennung durchgeführt werden. Neuronale Netze lernen mit Datensätzen - Parameterkonstellationen, die aus dokumentierten Fällen vorliegen - auf potenzielle 'soil slips' hinzuweisen. Darüber hinaus sollen auch andere Klassifikationsverfahren, wie Klassifikationsbäume und Lineare Diskriminanzanalyse (LDA) zum Vergleich angewendet werden.
Das Projekt "Internationale Verflechtung der Holzmaerkte und Determinanten des Holzverbrauchs" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Department für Biologie, Zentrum Holzwirtschaft, Arbeitsbereich für Weltforstwirtschaft und Institut für Weltforstwirtschaft der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft durchgeführt. In diesem Projekt soll die Entwicklung der internationalen Verflechtung der Maerkte fuer Rohholz und fuer Be- und Verarbeitungserzeugnisse aus Holz analysiert werden. Dieses Projekt ist Teil eines umfassenderen Forschungsvorhabens, das die Auswirkungen des Annaeherungsprozesses der MOE-Laender an die EU im Bereich Forst- und Holzwirtschaft analysieren soll. Im Mittelpunkt der Betrachtung sollen hier die sich stark wandelnden Handelsverflechtungen dieser Laender stehen. Durch die Analyse der Entwicklung der internationalen Handelsverflechtungen sollen Strukturprobleme aufgezeigt und Grundlagen fuer Entwicklungsperspektiven der Holzwirtschaft im Zusammenhang mit dem Annaeherungsprozess der MOE-Laender erarbeitet werden. Mit Hilfe einer internationalen Querschnittsanalyse soll eine Grundlage fuer die Abschaetzung sowohl bezueglich der Entwicklung des Holzverbrauchs als auch der Bedeutung der betreffenden Laender auf den internationalen Holzmaerkten geschaffen werden. Hierzu sollen wesentliche Determinanten des Holzverbrauchs herausgearbeitet werden. Mit Hilfe von Cluster- und Diskriminanzanalysen sollen darueber hinaus typische Verbrauchsmuster innerhalb bestimmter Laendergruppen ermittelt werden. Das langfristige Ziel ist, eine Schaetzgrundlage zu schaffen, die eine Projektion des Holzverbrauchs in Abhaengigkeit von der fuer den Annaeherungsprozess prognostizierten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ermoeglicht. Letzteres ist bislang nicht moeglich, da die Zeitreihen fuer den Holzverbrauch und die Produktion von Forst- und Holzprodukten als Folge des Transformationsprozesses Strukturbrueche aufweisen.
Das Projekt "Anwendung der Cluster- und Diskriminanzanalyse auf unterschiedliche Datenkollektive im Hinblick auf die Reduzierung der Anzahl von Messstellen und deren Zusammenhang" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und landwirtschaftlichen Wasserbau durchgeführt. Mittels clusteranalytischer Verfahren wurden Grundwassermessstellen im Gebiet der Huntegeest zu Gruppen zusammengefasst. Aus jeder Gruppe wurde eine 'typische' Messstelle bestimmt, um die Moeglichkeit einer Reduktion der Anzahl der Messstellen zu erhalten. Die durch die Clusteranalyse erhaltene Aufteilung (Aufzaehlung der Elemente) wird durch lineare Trennfunktionen (Diskriminanzanalyse) analytisch beschrieben.
Das Projekt "Spezialisten/Generalisten - Klassifizierung bei Raubmilben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt und Forschungszentrum für Landwirtschaft, Institut für Agrarökologie durchgeführt. In der Oekologie der Tiere sind Konzepte zur Klassifizierung von Praedationstypen (Typen von Raeubern) und zur Einteilung der Konsumenten in Spezialisten und Generalisten (bezueglich der Breite des Nahrungsspektrums) weit verbreitet. Die moegliche Anwendung und Umsetzung derartiger Konzepte fuer die biologische Schaedlingskontrolle war bisher unzureichend. Im Rahmen der vorgeschlagenen Studie sollen ausgewaehlte Elemente der Lebenszyklen raeuberisch lebender Milben untersucht und in der Folge die Charakteristika bestimmter Praedationstypen mit Hilfe moderner wissenschaftlicher Methoden (wie Diskriminanzanalyse, multiple Regression und computerunterstuetzte Modelle) erkannt werden. Die Untersuchungen werden mit Raubmilben (Phytoseiidae), einer Familie mit derzeit mehr als 1.600 beschriebenen Arten, durchgefuehrt. Viele Raubmilbenarten sind effiziente Gegenspieler pflanzenschaedigender Milben und Insekten und haben grosse oekologische und oekonomische Bedeutung fuer die Landwirtschaft. Die in juengster Zeit vorgeschlagene Klassifizierung der Raubmilben in 4 Praedationstypen, je 2 Typen von Spezialisten und Generalisten, soll in einem Forschungsschwerpunkt ueberarbeitet und gegebenenfalls modifiziert werden. Der Projektwerber wird eine Teilstudie leiten und vergleichende Untersuchungen ueber bestimmte Attribute der Jungstadien (Entwicklungsraten, Frassverhalten und Aktivitaet der Larven, Nahrungspraeferenz, Beutesuchverhalten und Verbreitung innerhalb einer Pflanze, Kannibalismus, interspezifische Praedation an anderen Raubmilben) durchfuehren. Es werden insbesondere jene Raubmilbenarten, die fuer die Praedationstypen repraesentativ sind, beruecksichtigt. Die Ergebnisse werden mit den bereits existierenden Daten aus Studien ueber erwachsene Weibchen zusammengefasst und mit Hilfe statistischer Verfahren und computerunterstuetzter Modelle ausgewertet. Es ist herauszufinden, welche Relation die Merkmale der verschiedenen Lebensstadien (Jugend- und Adultstadien) zueinander haben und wie sie insgesamt zur Auspraegung artspezifischer Lebensmuster fuehren. Uebergeordnetes Ziel aller beteiligten Studien ist die Definition eines robusteren Modells der Raeuberklassifizierung innerhalb der Raubmilben. Im idealen Fall soll das entwickelte Modell auch fuer andere Gruppen natuerlicher Gegenspieler landwirtschaftlich relevanter Pflanzenschaedlinge Gueltigkeit haben.