Das Projekt "Auswirkungen von Regenentlastungen der Mischkanalisation auf die Biozoenose von Stadtbaechen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität-Gesamthochschule Essen, Fachbereich 10 Bauwesen, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. Problembeschreibung: Entlastungen aus Mischsystemen urbaner Einzugsgebiete belasten Gewaesser unregelmaessig und stossartig. Das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft hat gemeinsam mit dem Fachgebiet Hydrobiologie ein Forschungsvorhaben erarbeitet, welches die Auswirkungen solcher Mischwasserentlastungen auf die Biozoenose eines kleinen urbanen Fliessgewaesser quantifizieren sollte. Als Untersuchungsstrecke wurde ein gering vorbelasteter Gewaesserabschnitt des Schondelle/Olpkebachsystems in Dortmund-Luecklemberg ausgewaehlt, in den der Entlastungskanal eines Regenueberlaufs einmuendet. 28 Ereignisse, fuer die alle Daten lueckenlos vorlagen, wurden ausgewertet. Die Mischwasserentlastungen hatten akute Auswirkungen und vor allem auch zeitverzoegerte Toxizitaeten zur Folge. Erhoehte Werte traten unterhalb der Einleitungsstelle bei Ammonium, Nitrit, partikulaerem und geloestem Phosphor sowie BSB5 auf. Zusaetzlich wurde ein starker Abfall der Leitfaehigkeit beobachtet. Der Sauerstoffgehalt sank waehrend der Ereignisse nur geringfuegig, zeitverzoegert wurden jedoch Sauerstoffdefizite in Substratnaehe festgestellt, wobei stellenweise sogar anaerobe Bedingungen an der Gewaessersohle erkannt werden. Neben dem Sauerstoffgehalt bestimmt der hydraulische Stress, verursacht durch erhoehte Geschwindigkeiten und Sohlschubspannungen waehrend der Entlastung, die Wiederbesiedlung durch Organismen. Durch die Entlastung steigen die Durchfluesse im Gewaesser innerhalb von Minuten auf das bis zu 35fache an.