Seit dem Ausstieg aus der Kernenergie und der zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energien als Stromquelle wird der Stromnetzausbau bzw. die Umrüstung bestehender Netze in Deutschland weiter vorangetrieben. Diese Entwicklung kann dazu führen, dass die Bevölkerung vermehrt elektrischen und magnetischen Feldern ausgesetzt wird. Um die möglichen Auswirkungen genauer zu untersuchen, wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz das Forschungsprogramm „Strahlenschutz beim Stromnetzausbau“ ins Leben gerufen. Ein Forschungsaspekt, der dabei genauer untersucht wird, beschäftigt sich mit Wahrnehmungs- und Wirkungsschwellen niederfrequenter Felder. Als eine der ersten Veranstaltungen im Rahmen dieses Schwerpunktes wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz der internationale Workshop „Action and perception thresholds of static and ELF magnetic and electric fields and contact currents in humans“ organisiert. Felder, wie sie von Starkstromleitungen ausgehen, können unter Umständen wahrgenommen und als unangenehm empfunden werden. Niederfrequente Magnetfelder induzieren im Körper elektrische Ströme, die oberhalb der Grenzwerte zur Reizung von Nerven und Muskeln führen. Statische elektrische Felder können bei hohen Feldstärken direkt wahrgenommen werden. Unter Stromleitungen können sich Metallgegenstände elektrisch aufladen. Bei Berührung durch Personen kann es zu Funkentladungen und Kontaktströmen kommen. In allen genannten Szenarien ist die wissenschaftliche Datenlage bezüglich Schwellenwerte von biologischen Wirkungen und Wahrnehmbarkeit unzureichend und die Alters-und Geschlechtsabhängigkeit weitestgehend unbekannt. Ziel des Workshops war es mit international ausgewiesenen Experten den aktuellen Kenntnisstand der Forschung zusammenzufassen und wissenschaftliche Kenntnislücken zu identifizieren, um darauf aufbauend mögliche Forschungsschwerpunkte zu definieren. Die einzelnen Aspekte wurden in Vorträgen von zwölf eingeladenen Rednern aus sechs Ländern zusammengefasst. Insgesamt haben zwanzig externe Gäste teilgenommen, alles Spezialisten auf den Gebieten der Dosimetrie, Biologie und des Strahlenschutzes. // In Germany, the transition from nuclear to renewable energy sources for power production leads to the expansion of the existing power grid systems and to constructions of several new high voltage AC and DC power lines across the country. This will bring about an increased exposure of the population to static and ELF electric and magnetic fields. Therefore, research activities are planned to follow up the increased exposure and the possible biological effects. The Federal Office for Radiation Protection (BfS) has launched the research programme "Radiation Protection in Power Grid Expansion". One of the research aspects, which will be examined in more detail, deals with the perception and action thresholds of low-frequency fields. One of the first activities within this topic was the international workshop on „Action and perception thresholds of static and ELF magnetic and electric fields and contact currents in humans“, organized by the German Federal Office for Radiation Protection (BfS). Fields such as those emanating from power lines can under some circumstances be perceived and considered unpleasant. Low-frequency magnetic fields induce electric currents in the body that cause nerve and muscle stimulation above the limit values. Static electric fields can be directly perceived at high field strengths. Metal objects can charge themselves electrically under power lines. Contact with persons can then lead to spark discharges and contact currents. In all of these scenarios, the scientific knowledge on threshold values for biological effects and sensations is insufficient and age and gender dependency are largely unknown. The aim of the workshop was to summarize the recent state of scientific knowledge and to identify research gaps. The various aspects of the topic were covered by twelve presentations of invited speakers from six countries. Altogether, twenty external participants, experts in dosimetry, biology and radiation protection, took part at the workshop. On the basis of the results, further research will be initiated.
Der optimale Meßwert für Filmdosimeter ergibt sich durch lineare Optimierung. Zur Verwendung der linearen Optimierung in der Filmdosimetrie wurde das Programm Linop entwickelt. Es gestattet die Auswertung und Prüfung von Filmdosimetern und allen sonstigen mehrkomponentigen Dosimetern. Das vorliegende Anwendungshandbuch zum Programm Linop enthält das Quellprogramm, eine Programmbeschreibung und eine Installations- und Anwendungsanweisung. Die Dateien mit Programmen und Beispielen können auf Anforderung zur Verfügung gestellt werden. // Linear programming results in an optimal measuring value tor film dosemeters. The Linop program was developed to be used for linear programming. The program permits the evaluation and control of film dosemeters and of all other multi-component dosemeters. This user manual for the Linop program contains the source program, a description of the program and installation and use instructions. The data sets with programs and examples are available upon request.
Das Forschungsvorhaben wurde mit folgendem Ergebnis abgeschlossen (siehe auch Abschnitt 3): Von den Projekten, die auf nationaler Ebene bearbeitet wurden, sind fünf als Norm-Entwurf und sechs als Norm veröffentlicht worden. Von den auf internationaler Ebene bearbeiteten Normprojekten wurden zwei als deutsche Norm- Entwürfe veröffentlicht und drei als Normen in das nationale Normenwerk übernommen. Sechs Projekte befinden sich aufgrund technischer Probleme noch in Bearbeitung, wobei in den meisten Fällen eine Veröffentlichung als Norm-Entwurf im Jahre 2011 geplant ist. Der Unterauftrag "Bestimmung der Dicke von Goldplättchen in Prüfkörpern für die Qualitätssicherung in der diagnostischen Radiologie", der im Jahre 2008 erfolgreich abgeschlossen wurde, hatte Bedeutung für die Erarbeitung des Normprojektes DIN 6868-152 "Abnahmeprüfung Mammographie". Mit Ausnahme der Normen zur Dosimetrie werden alle Normen von Richtlinien zur technischen Umsetzung von Röntgenverordnung und Strahlenschutzverordnung in Bezug genommen. Normen für die Dosimetrie dienen der Gewinnung von Basisdaten für den Strahlenschutz. Damit dienen alle Normen direkt oder indirekt dem Vollzug des Strahlenschutzrechts in Deutschland.
Entsprechend der Anforderung der Röntgenverordnung ist an Personen, die sich aus anderen Gründen als zu ihrer Untersuchung oder Therapie in Kontrollbereichen aufhalten, unverzüglich die Personendosis zu messen. Es gibt zahlreiche Personengruppen, bei denen für derartige Messungen ausschließlich oder ergänzend direkt ablesbare Dosimeter eingesetzt werden. In Deutschland werden als direkt ablesbare Dosimeter in fast allen Fällen aktive elektronische Personendosimeter (EPD) verwendet. EPD haben im Vergleich zu den früher verwendeten Stabdosimetern zahlreiche praktische und messtechnische Vorteile. Im Hinblick auf ihre Verwendbarkeit haben EPD gleichwohl ein relevantes Problem. Werden sie Strahlungsfeldern mit einer Dosisleistung von einigen Sievert je Stunde ausgesetzt, so kann je nach Dosimetertyp das Ansprechvermögen, d.h. das Verhältnis zwischen der vom EPD gemessenen und der tatsächlichen Dosis, deutlich verringert sein. Bei Strahlungsfeldern sehr hoher Dosisleistung kann es sogar vorkommen, dass die Dosimeter überhaupt keine Dosis messen. Innerhalb der vorliegenden Arbeit wurden Untersuchungen durchgeführt, um Aussagen zur praktischen Verwendbarkeit von EPD in klinischen Expositionssituationen der Röntgendiagnostik treffen zu können. Hierzu wurde das dosisleistungsabhängige Ansprechvermögen von zwei EPD-Typen, EPD Mk2.3 und DMC2000X untersucht. Weiterhin wurde eine Aufstellung sämtlicher relevanten Expositionssituationen von Personen in der human- und veterinärmedizinischen Röntgendiagnostik erarbeitet und für jede einzelne Situation bewertet, in wieweit das Ansprechvermögen von EPD der Typen EPD Mk2.3, DMC2000X sowie EDM III bei einem Einsatz in der entsprechenden Expositionssituation dosisleistungsabhängig abgesenkt ist. Es zeigte sich, dass mit einer Ausnahme in sämtlichen Expositionssituationen der Human- und Veterinärmedizin die konservativ abgeschätzte, maximal mögliche Dosisleistung am Aufenthaltsort der Personen kleiner oder gleich 1 Sv/h war. Die Konservativität der theoretischen Abschätzung wurde durch Messungen der Dosisleistung am Trageort der EPD überprüft. Die Messungen erfolgten in der klinischen Routine sowie in nachgestellten, extremen Expositionssituationen. Es zeigte sich, dass die theoretische Beschreibung konservativ im Hinblick auf die gemessene Dosisleistung am Trageort der EPD ist. Anhand der messtechnischen Überprüfung des dosisleistungsabhängigen Ansprechvermögens der EPD, der theoretischen Abschätzung der maximalen Dosisleistung am Trageort der EPD sowie deren messtechnischer Überprüfung ist davon auszugehen, dass die untersuchten EPD-Typen in den im Bereich der Röntgendiagnostik als relevant anzusehenden Expositionssituationen ein Ansprechvermögen von mehr als 0,8 haben. Aufgrund dieses Befundes kann geschlussfolgert werden, dass die betrachteten EPD-Typen im Bereich der human- und veterinärmedizinischen Röntgendiagnostik ohne relevante, messtechnische Probleme eingesetzt werden können. //ABSTRACT// The German x-ray regulation “Röntgenverordnung” requires for the personal dose to be measured immediately on every person who is within the control area for reasons other than their diagnostic examination or therapeutic treatment. To comply with this requirement directly readable dose meters are used in numerous situations, serving as sole or as additive dosemeters. In Germany, the predominantly used directly readable dosemeters are electronic personal dosemeters (EPD). Compared to the formerly used pen dosemeters, EPD hold several advantages of practical and metrological nature. Regarding their applicability, however, they show a relevant deficit. When exposed to a radiation field with dose rates of several Sievert per hour (Sv/h) the response, meaning the relation between the displayed and the actual dose, can be significantly reduced. Under conditions of extremely high dose rates no dose might be measured at all. In the presented study, clinical exposure situations in x-ray diagnostics have been examined in order to classify them regarding their suitability for the use of EPD. Therefore, the response of two different dosemeters (EPD Mk2.3 and DMC2000X) was examined as a function of the dose rate. Furthermore, all relevant exposure situations for persons involved in diagnostic X-ray examinations were listed. For each of these situations the dose rate depending reduction of the response of the dosemeters “EPD Mk2.3”, “DMC2000X”, and “EDM III” was evaluated. It could be found that the conservatively estimated maximally possible dose rate at the location of each person was equal to or below 1Sv/h in all exposure situations in human and veterinary medicine with only one exception. To verify the conservatism of the theoretical estimation, measurements of the dose rate have been performed at the location of the EPDs. The measurements were taken in clinical routine as well as in set-up extreme exposure situations. It could be shown that the theoretical description is conservative regarding the measured dose rate at the location of the EPDs. Based on the metrological examination of the dose rate dependent response of the EPDs, as well as the theoretical estimation of the maximum dose rate at the location of the EPD and the experimental verification thereof, one can assume that the examined EPD types show a response of over 0.8 in all relevant exposure situations. It can be concluded that the tested EPD types can be used in human and veterinary medicine x-ray diagnostics without any relevant metrological problems.
Das Erfordernis der messtechnischen Überwachung der Strahlenexposition von Personen leitet sich aus einem pyramidenförmigen Normen- und Gesetzeswerk ab. Für die Ortsdosimetrie gelten die operativen Messgrößen 𝐻∗(10), 𝐻∗(3) und 𝐻′(0,07). Auch wenn Diskussionen in und zwischen ICRU und ICRP vermuten lassen, dass es hier wesentliche Änderungen geben könnte, bezieht sich vorliegender Bericht ausschließlich auf die Messung Umgebungs-Äquivalentdosis 𝐻∗(10) und der Richtungs-Äquivalentdosis 𝐻′(0,07) bzw. auf die entsprechenden Dosisleistungen 𝐻̇∗(10) und 𝐻̇′(0,07). Die konkreten Regelungen zu den messtechnischen Anforderungen in Deutschland liefert das Mess- und Eichgesetz MessEG. Es regelt die Eignung eines Messsystems für die Bestimmung definierter physikalischer Größen. Als konkretisierende Verordnung hierzu wurde die Mess- und Eichverordnung MessEV erlassen. Über sie und die durch den Regelermittlungsausschuss bestimmten, technischen Veröffentlichungen, die den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik repräsentieren, leiten sich die verbindlichen Anforderungen ab. Für den Bereich der Ortsdosimetrie mit den Messgrößen der Umgebungs-Äquivalentdosisleistung 𝐻̇∗(10) und der Richtungs-Äquivalentdosisleistung 𝐻̇′(0,07) ist das die Veröffentlichung PTB-A 23.3 der Physikalisch Technische Bundesanstalt (PTB). Auch wenn im vorliegenden Projekt die Konformitätsbewertung (Bauartzulassung) auf Grund des gegenwärtigen Entwicklungsstandes (Zeitgründe) und der fehlenden Projektmittel nicht vorgesehen war, sollten die Ergebnisse immer im Kontext dazu gewertet werden. Im Anhang A zu diesem Abschlussbericht sind die für das vorliegende Vorhaben besonders relevanten Sachverhalte/Forderungen zusammengefasst und vorgestellt. Zwecks weiter-führende Literatur zur Dosimetrie ionisierender Strahlung soll hier auf verwiesen werden. Folgende Aufgaben • Zusammenstellung der gesetzlichen Vorgaben zur Messung von 𝐻∗(10) und 𝐻′(0,07) • Auswahl des Dosimetrieverfahrens (bereits im Antrag skizziert) • Auswahl und Charakterisierung des Detektormaterials • Realisierung des Lichtnachweises und der elektronischen Signalverarbeitung • Endgültige Konstruktion eines Dosimeters • Strahlungsphysikalische Charakterisierung des Prototyps waren im Projekt zu lösen. Der vorliegende Bericht bezieht sich auf das Gesamtvorhaben.
In dieser tierexperimentellen Studie wurde untersucht, ob hochfrequente elektromagnetische Felder des Mobilfunkstandards UMTS (1,97 GHz) Entwicklung und Wachstum von Tumoren fördern können, ohne selbst die Entstehung von Tumoren auszulösen. Eine Pilotstudie von Tillmann et al. (2010) berichtete von tumorfördernden Effekten hochfrequenter elektromagnetischer Felder. Diesen Hinweisen sollte nachgegangen werden. Die Ergebnisse der Pilotstudie konnten im Wesentlichen bestätigt und ausgeweitet werden. Weibliche B6C3F1-Mäuse wurden lebenslang, beginnend in utero, mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern des UMTS-Standards chronisch ganzkörper-exponiert. Die Muttertiere erhielten eine Injektion mit dem Tumorinitiator Ethylnitrosoharnstoff = ENU, der von den Föten aufgenommen wird. Im Vergleich der UMTS-exponierten Gruppen (SAR 0.04, 0.4 oder 2W/kg) mit der scheinexponierten Kontrolle (SAR 0 W/kg) zeigt sich, ob durch die Kombination ENU + UMTS am Ende des Untersuchungszeitraums mehr Tumore auftreten, als mit ENU allein. Untersucht wurden die Organe Gehirn, Lunge, Leber, Niere, Milz und Lymphknoten. In keiner der beiden Untersuchungen wurde die Häufigkeit des Auftretens von Tumoren in Gehirn, Nieren oder Milz erhöht. Die mittlere Überlebensdauer liegt in den ENUGruppen unterhalb derjenigen der Käfig-Kontrolle, wird aber durch die zusätzliche UMTS-Exposition nicht weiter beeinflusst. In beiden Studien steigt jedoch die Zahl der Tumore (Karzinome und Adenome) in Leber und Lunge in den Kombinationsgruppen an. Zwar unterscheiden sich die Ergebnisse beider Studien im Detail. Auch sind die Ergebnisse der Pilotstudie zu den Leber- Tumoren wegen einer Helicobacter-Infektion schwer zu bewerten. Dennoch bleibt festzuhalten, dass wesentliche Ergebnisse der Pilotstudie gestützt werden. Die tumorpromovierenden Effekte sind bei einigen der untersuchten Leber- und Lungen-Tumorarten bereits bei dem niedrigsten SAR-Wert von 0,04 W/kg signifikant. Anders als in der Pilotstudie wird in der vorliegenden Studie zudem ein Anstieg der Häufigkeit von Lymphomen in einer der Untersuchungsgruppen (ENU + UMTS 0.4 W/kg) beobachtet. Eine Dosis- Wirkungs-Beziehung ist nicht zu erkennen. Die Frage nach der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen kann durch diese Studie (und die Pilotstudie) nicht beantwortet werden. Bei kleinen Tieren wie Mäusen werden die inneren Organe stärker von der Strahlung erreicht als beim Menschen. Um beurteilen zu können, ob und inwieweit die im Tiermodell beobachteten Effekte für den Menschen relevant sind, muss die Frage nach den zugrundeliegenden Mechanismen weiter untersucht werden. Zunächst sollte die Dosimetrie im Hinblick auf organspezifische Expositionen sowie die Exposition der Föten verfeinert werden. Zur Ableitung von Grenzwerten können die Ergebnisse nicht herangezogen werden, sie stützen aber die Empfehlungen des BfS zur Vermeidung unnötiger Expositionen gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern. //ABSTRACT// In this animal study potential tumor-promoting effects of exposure to radiofrequency electromagnetic fields were investigated. Previously published results from a pilot study with carcinogen-treated mice suggested tumorpromoting effects of RF-EMF (Tillmann et al. (2010)). These findings could essentially be confirmed and extended. Female B6C3F1-mice were exposed to high frequency electromagnetic fields (UMTS, 1.97 GHz, SAR 0, 0.04, 0.4 or 2 W/kg, chronically, whole body, lifelong, starting in utero). Pregnant females in the exposure devices were injected with the tumor initiating substance Ethylnitrosourea (ENU). Female offspring was further exposed or sham exposed to UMTS. Neither the pilot nor the current study showed an increase of the tumor frequency in brain, kidneys or spleen. Survival times in all ENU-treated mice were lower than in cage controls, but not effected by UMTS exposure. In both studies numbers of tumors of the lungs and livers in ENU-treated and exposed animals were higher than in sham-exposed controls. Even if the results of both studies differ in some details and the results according to the liver tumors in the pilot study are somewhat difficult to estimate, because of an infection with helicobacter, it has to be considered, that relevant results of the pilot study can be confirmed. Unlike the pilot study, in one of the exposure groups (ENU + 0.4 W/kg) an increase in numbers of lymphoma was observed. Some of the effects were significant at low exposure levels (SAR 0.04 or 0.4 W/kg). A dose-response effect is absent. The question, whether the results are relevant for humans cannot be answered from the study or the pilot study. In small animals like mice the internal organs are exposed to a higher extend by the high frequency fields than in men. For further clarification the underlying mechanisms have to be examined. At first the specific dosimetry for organs and fetal exposure should be refined. The results of the study cannot be used for the definition of thresholds for humans but they support the recommendations of the Federal Office for Radiation Protection to avoid unnecessary exposure to high frequency electromagnetic radiation.
Die Ermittlung der Körperdosis ist gemäß Strahlenschutz- und Röntgenverordnung für Personen erforderlich, die sich in Kontrollbereichen aufhalten. Zu diesem Personenkreis gehören neben den beruflich strahlenexponierten Personen die helfenden Personen in der Human-, Zahn- und Tiermedizin. Ziel des Vorhabens war es u.a., bei typischen Bestrahlungsszenarien bei helfenden Personen rückführbare Dosiswerte in der Messgröße Tiefen-Personendosis, Hp(10), zu ermitteln. Diese Daten sollen als Grundlage für die Entscheidung dienen, ob und wenn ja wie die helfenden Personen in die Strahlenschutzüberwachung einbezogen werden. D.h. ob die Personendosis jeweils pauschal durch Berechnung ermittelt werden soll, ob Dosimeter zu tragen sind oder aber ob auf eine Dosisermittlung verzichtet werden kann. Als Fazit ergibt sich aus diesen Erfahrungen, dass elektronische Dosimeter für die Strahlenschutzüberwachung an Arbeitsplätzen mit gepulster Photonen-Strahlung nur bedingt verwendbar sind. Das gleiche gilt für Messungen im Rahmen von Gutachtertätigkeiten an gepulsten Röntgenanlagen.
Die Projektergebnisse zeigen Möglichkeiten und Grenzen auf, die Exposition gegenüber nichtionisierender Strahlung mit Frequenzen im Terahertzbereich zu bestimmen. Perspektivisch kann eine zunehmende Nutzung dieses hohen Frequenzbereichs für unterschiedliche Anwendungen angenommen werden. Aktuelle Sicherheitsscanner, die im Fokus des öffentlichen Interesses stehen, arbeiten mit den einfacher und kostengünstiger zu erzeugenden Mikro- oder Millimeterwellen. Die Immissionsmesstechnik für Terahertzstrahlung befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium: Es existieren vor allem Laborverfahren zur Quellencharaktierisierung. Mit computergestützten numerischen Verfahren können Eindringen und Absorption der THz-Strahlung in den Körper (aber auch allgemein in biologisches Gewebe) simuliert und darauf aufbauend Expositionen abgeschätzt werden. Verfahren dieser Art ermöglichen es, eine begleitende Dosimetrie für Forschungsvorhaben zur Wirkungsforschung bereitzustellen. Für den Personenschutz haben die Daten zunächst mittelbare Bedeutung, weil die einschlägigen Richtlinien (ICNIRP, EU) in dem fraglichen Frequenzbereich keinen direkten Bezug auf körperinterne Größen nehmen: Die SAR wird aktuell zum Beispiel nur bis 10 GHz als die zu begrenzende Größe empfohlen. Die Absorptionsdaten dienen aber zur Abschätzung der erwartbaren Temperaturerhöhungen in den absorbierenden Geweben. Die Betrachtungen können dabei auf körperoberflächennahe Gewebe (Haut) beschränkt bleiben. Die geringe Eindringtiefe von THz-Strahlung (< 1mm) hat sich in den Untersuchungen bestätigt. Unsicherheiten bestehen vor allem bei den für die Simulationsrechnungen anzunehmenden elektrischen und dielektrischen Gewebeeigenschaften.
Diese Studie untersucht die Absorption elektromagnetischer Felder und die daraus resultierende Temperatur-Erhöhung in Labormäusen, welche hochfrequenter Strahlung mit 1.97 GHz ausgesetzt wurden. Das Expositions-Szenario entspricht den Versuchsbedingungen des im Dezember 2014 abgeschlossenen BfS-Forschungsvorhabens 3611S30017, welches hier in einer zusätzlichen Detailtiefe charakterisiert wird. Um möglichst viele Stadien der Entwicklung der Mäuse miteinbeziehen zu können, wurden drei neue anatomische Maus-Modelle entwickelt und in die Auswertungen miteingebracht. Insgesamt wurden zehn verschiedene Szenarien mit unterschiedlicher Position der Mäuse numerisch untersucht, und verschiedenste dosimetrische Charakteristiken ausgewertet. Unter anderem wurde die Ganzkörper-Absorption der hochfrequenten Strahlung, sowie die damit einhergehenden maximalen Temperaturerhöhungen (Spitzentemperatur-Anstieg, STA) für alle größeren Organe und Gewebe extrahiert. Nach unseren Berechnungen nimmt die mittlere elektromagnetische Absorption der im Forschungsvorhaben 3611S30017 untersuchten Mäuse mit zunehmenden Alter um ungefähr 50% ab, in der höchsten Expositionsstufe zum Beispiel von 2.63 W/kg auf 1.27 W/kg. Dies stimmt gut mit der ursprünglichen Dosimetrie überein (siehe Tabelle 1-1). Jedoch sind die Werte aus unserer Studie für vergleichbar alte bzw. große Tiere bis zu etwa 80% höher, insbesondere, weil die Käfighalterung unter dem Käfig in die Evaluierung miteinbezogen wurde. Besonders groß wirkt sich der Unterschied für Neugeborene „Pups“ aus: dort kann die Feldüberhöhung über der Käfighalterung die Ganzkörper-Absorption in den Pups um bis zu einen Faktor 10 steigern. Die Pups wurden ansonsten aber in dieser Studie nicht berücksichtigt. Die höchste über das Gewebe gemittelte Absorption findet sich in der Lunge, wegen ihrer relativ hohen elektrischen Leitfähigkeit und gleichzeitig kleinen Dichte. Bei der lokalen Spitzen-Absorption (Gemittelt über 1 g Gewebe) ist kein klarer Trend bezüglich des Alters ersichtlich. Die Mittelwerte pro Entwicklungsstadium befinden sich alle zwischen 4.4 und 6.6 W/kg. Aufgrund des großen Mittelungsvolumen von 1 g sind hier organspezifische Aussagen nur bedingt aussagekräftig. Der zu erwartende Temperaturanstieg nimmt mit dem Alter ab. Für die einzelnen Gewebe zeigt der gemittelte Temperaturanstieg keinen klaren Trend. Die lokale Spitzentemperatur jedoch ist am höchsten in Knochen, Haut und Fett. Im Mittel (5 Maus-Modelle in den unterschiedlichsten Positionierungen) ist mit einem maximalen lokalen Temperaturanstieg von 0.43 K zu rechnen, bei einer mittleren Absorption von 2.03 W/kg. Dabei wurde in allen untersuchten 130 Expositionen ein lokaler Anstieg von 1.42 K nie überschritten. Eine detaillierte Unsicherheitsanalyse gibt zudem Aufschluss über die zu erwartende Genauigkeit unserer Analyse, welche sich für die Ganzkörper-Werte auf eine Standardabweichung von unter 20% (0.8dB) beläuft. Auffallende Gewebe sind: - Haut: Hohe Absorption, und auch hoher Temperatur-Anstieg - Knochen: Sehr kleine Absorption, aber höchster Temperatur-Anstieg - Lunge: Höchste über das Gewebe gemittelte Absorption, aber durchschnittlicher Temperatur-Anstieg - Uterus und Embryo sind generell weniger exponiert Alle anderen Gewebe, inklusive der Leber, haben kein auffälliges Verhalten bezüglich der Absorption, respektive des Temperatur-Anstiegs. Insgesamt erlauben die vorliegenden dosimetrischen Resultate, die Ergebnisse des Forschungsvorhabens 3611S30017 in einer neuen Tiefe zu interpretieren, zum Beispiel bezüglich einer möglichen Korrelation zu den histopathologischen Untersuchungen.
Aufgrund der ständig steigenden Zahl drahtlos übertragener Daten ist die Entwicklung neuerÜbertragungsstandards und höherer Frequenzen im 5G NR FR2 Band (24,3-27,5 GHz und 39,5-43,3 GHz)erforderlich. Mit der schnell wachsenden Nutzung der drahtlosen Kommunikationstechnologien hat dieöffentliche Besorgnis über mögliche gesundheitliche Auswirkungen der elektromagnetischen Felderzugenommen. Im Mittelpunkt dieser Debatte stehen widersprüchliche Ergebnisse in der wissenschaftlichenLiteratur. Als Folge der widersprüchlichen Ergebnisse stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung(IARC) elektromagnetische Strahlung, die den Frequenz- und Energiebereichen des 5G-Protokollsentspricht, als möglicherweise krebserregend für den Menschen ein und empfahl eine weitere Bewertungmit hoher Priorität. Da die fehlende Verblindung und Temperaturkontrolle, die Intransparenz derstatistischen Methoden und die unzureichende Dosimetrie in früheren Studien ein Hauptkritikpunkt sind,sind Verbesserungen beim Studiendesign und der statistischen Analyse dringend erforderlich, um dieseSituation zu klären.Hier präsentieren wir die Ergebnisse einer verblindeten, temperaturkontrollierten Transkriptomik- undMethylierungs-Studie an menschlichen Keratinozyten und menschlichen dermalen Fibroblasten, die beielektromagnetischen 5G-Feldern mit unterschiedlichen Frequenzen (27 GHz und 40,5 GHz),Leistungsflussdichten (1 mW/cm2 und 10 mW/cm2 ) und Expositionszeiten (2h und 48h) exponiert wurden.Die Unterschiede in der Genexpression und Methylierung aufgrund der Exposition waren gering. Einekombinatorische Analyse wurde angewendet, bei der alle möglichen Kombinationen der Probenzuordnungauf signifikante Unterschiede getestet wurden. Dabei konnte festgestellt werden, dass sich die Anzahl andifferentiell exprimierten Genen und differentiell methylierten Regionen der tatsächlichenProbenzuordnung in exponiert und scheinexponiert nicht von den zufällig gefundenen Zahlen abhebt. DieNetzwerkanalyse der wenigen signifikanten Treffer lieferte ebenfalls keine Hinweise auf einenZusammenhang der betroffenen Gene, was den Verdacht erhärtet, dass es sich bei diesen Treffern umstochastische Zufallsfunde handelt.Diese Daten deuten darauf hin, dass elektromagnetische 5G-Felder die Genexpressionsmuster oderMethylierungsprofile in keiner erkennbaren Weise verändern. Unsere Ergebnisse liefern keine Beweise fürexpositionsbedingte Schäden an menschlichen Hautzellen.
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