Das Projekt "Ermittlung von Patientendosiswerten bei der CT und Massnahmen zu deren Reduzierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Medizinische Physik durchgeführt. Da die Einfuehrung anderer bildgebender Verfahren (Ultraschall, Magnetresonanz) die Computertomographie in vielen Bereichen nicht substituieren konnte und die CT inzwischen fuer mindestens ein Drittel der Exposition der Bevoelkerung durch medizinische Verfahren verantwortlich ist, erhalten die Ermittlung von Organdosiswerten aus unterschiedlichen CT-Untersuchungen, vor allem aber Moeglichkeiten und Verfahren zur Reduzierung der Dosis verstaerkte Bedeutung. Ziel des Vorhabens ist daher, Informationen ueber Expositionswerte von Patienten untersuchungs- und patientenspezifisch durch Rechnung und Messung zu ermitteln und unterschiedliche, potentiell dosisreduzierende Massnahmen zu erproben und deren Effekt zu untersuchen und zu quantifizieren.
Das Projekt "Optimierung der Massnahmen zum Schutz der Bevoelkerung bei schwersten Reaktorunfaellen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Österreichisches Forschungszentrum Seibersdorf GmbH durchgeführt. Um im Falle einer grossraeumigen radioaktiven Kontamination nach einem Reaktorunfall die Bevoelkerung optimal schuetzen zu koennen, wurde eine Studie erstellt, in der die verschiedenen Belastungspfade, deren Groesse und Beitrag zur Dosis und der moeglichen Schutzmassnahmen dargestellt werden. Die Untersuchung gliederte sich in drei Teile: Ermittlung der Gebaeudeschutzwirkung gegenueber externer Strahlung, Abschaetzung der Gebaeudeschutzwirkung in bezug auf die Aktivitaetskonzentration in der Luft (Reduktion der Inhalationsdosis), Beschreibung der verschiedenen potentiellen Schutzmassnahmen und Vergleich der einzelnen Massnahmen in bezug auf die erzielbare Dosisreduktion. In 40 Wohnungen in Wien, die entsprechend ihrem Anteil an der Wiener Bausubstanz ausgewaehlt worden waren, wurden Messungen der Abschirmwirkung des Gebaeudes gegenueber externer Strahlung durchgefuehrt. Der beobachtete Schutzwert lag im Durchschnitt bei 80, wobei sich Schwankungen in den einzelnen untersuchten Objektgruppen zwischen 6,5 (Siedlungshaus im Gruenen) und 120 (Bauten der Jahrhundertwende) ergaben. Die hohen Schutzwerte bedeuten, dass auch im Falle eines extremen Unfalls in einem nahegelegenen Kernkraftwerk fuer die Wiener Bevoelkerung ein Verbleiben in den Haeusern einer Evakuierung unter allen Umstaenden vorzuziehen ist, da die Dosis bei Evakuierung hoeher liegt als bei einem Verbleiben in den Haeusern, sofern die Evakuierung nicht vor dem Eintreffen der Wolke abgeschlossen werden kann. Die hohe Abschirmwirkung der Gebaeude und die Reduktion der Inhalationsdosis bei Verbleiben im Haus bedingen eine Verringerung der Dosis auf Werte, die nicht nur niedriger als die Dosis bei Evakuierung ist, sondern deren Langzeitrisiko mit 0,2 Prozent auch kleiner als das nicht-strahlungsbedingte Risiko bei einer Evakuierung ist.
Das Projekt "Effektivitaet der nach dem Reaktorunfall ergriffenen Gegenmassnahmen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Österreichisches Forschungszentrum Seibersdorf GmbH durchgeführt. Nach dem Reaktorunfall Tschernobyl wurden in Oesterreich zahlreiche Massnahmen zur Reduktion der Strahlenbelastung der Bevoelkerung ergriffen. Nicht alle Massnahmen ergaben gleich hohe Einsparungseffekte. In einer Untersuchung fuer das Gesundheitsministerium wurde daher versucht, die durch die Dosisreduktion ergriffenen Massnahmen abzuschaetzen. Erwartungsgemaess ergaben sich die hoechsten Einsparungseffekte bei Massnahmen bezueglich Milch und Milchprodukten (Gruenfuetterungsverbot in der Anfangsphase, Auswahl von niedrig kontaminierter Milch fuer Konsummilchzwecke) sowie bei Gemuese in der Direktkontaminationsphase (Verkaufsverbot von Gruengemuese in der Anfangsphase. Die Dosisreduktion durch diese drei Massnahmen zusammen betrug etwa 0,25 mSv beim Erwachsenen und 0,54 mSv beim einjaehrigen Kleinkind. Die Dosisreduktion durch alle anderen Massnahmen war im Vergleich dazu gering, sodass die insgesamte Dosisreduktion 0,31 - 0,36 mSv (Erwachsener) bzw. etwa 0,58 mSv (Kleinkind) betrug. Dies entspricht beim Erwachsenen etwa 30 Prozent der im ersten Jahr ohne Massnahmen zu erwartenden Dosis, beim einjaehrigen Kind etwa der Haelfte des Erwartungswertes.
Das Projekt "Abwascheffekte im urbanen Bereich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Österreichisches Forschungszentrum Seibersdorf GmbH durchgeführt.