Das Projekt "Entwicklung von monoklonalen Antikoerpern zum Nachweis von Regenbogenforellen Vitellogenin" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Fakultät Landwirtschaft und Gartenbau, Institut für Landespflege und Botanik, Lehrstuhl für Botanik durchgeführt. Vitellogenin ist bei oviparen Vertebraten und sehr vielen Invertebraten die Vorstufe der Dotterproteine. Es kommt in weiblichen Tieren in ihrer reproduktiven Phase in sehr hohen Konzentrationen vor. In Maennchen fehlt es dagegen fast gaenzlich. Die Vitellogeninsynthese erfolgt in der Leber unter der Kontrolle von Oestrogenen. Vitellogenin wird schliesslich von der Leber ueber den Blutkreislauf in das Ovar transportiert, wo es in den Oocyten in die entsprechenden Dotterproteine Lipovitellin und Phosvitin gespalten wird. Durch exogen appliziertes Oestrogen laesst sich auch in maennlichen Organismen eine nennenswerte Vitellogeninsynthese beobachten (mg/mL-Bereich). Der Vitellogeningehalt im Plasma maennlicher Organismen kann daher zum Biomonitoring von oestrogen wirksamen Verbindungen in der Umwelt genutzt werden. Mit Hilfe der Hybridomatechnologie wurden Antikoerper gegen Vitellogenin der Regenbogenforelle hergestellt. Die Antikoerper zeichnen sich durch ihre Nachweisgrenze von 250 myg/L Vitellogenin und ihre hohe Selektivitaet aus. Die Technologie rekombinanter Antikoerper soll es in Zukunft ermoeglichen, massgeschneiderte Antikoerper gegen Vitellogenin anderer Spezies auf sehr schnelle und kosteneffektive Weise zu erhalten.
Das Projekt "Hormonelle Aktivitaet von Umweltchemikalien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, Abteilung Stoffe, Boden, Biotechnologie durchgeführt. In verschiedenen europaeischen Fluessen wurde insbesondere unterhalb von Klaeranlagen eine Verweiblichung maennlicher Fische festgestellt. Neben Veraenderungen der Gonaden wurde - so auch in der Schweiz - bei maennlichen Fischen Vitellogenin, ein ueblicherweise nur bei Weibchen vorkommendes Dotterprotein, gefunden. Die Belastung der Fluesse mit endokrin wirksamen Stoffen wird als Ursache fuer die beobachteten Effekte vermutet. Diese verweiblichenden Effekte, die letztlich die Reproduktion beeinflussen, werden heute als eine der moeglichen Ursachen fuer die seit Anfang der 80er Jahre ruecklaeufigen Anglerfaenge diskutiert. Die in die Umwelt gelangenden endokrin wirksamen Stoffe gehoeren verschiedenen Stoffklassen an. Es ist davon auszugehen, dass zahlreiche weitere Substanzen mit endokriner Aktivitaet noch nicht identifiziert worden sind. Einer Beurteilung der endokrinen Aktivitaet von Umweltproben mittels chemisch-analytischen Methoden sind deshalb Grenzen gesetzt. In diesem Projekt sollen einerseits die endokrine Aktivitaet von Abwasserfraktionen geprueft und andererseits die Konzentration bekannter hormonaktiver Stoffe gemessen werden. Am vorliegenden Projekt sind neben dem Institut fuer Pharmakologie der Universitaet Zuerich die EAWAG und die EMPA mitbeteiligt. Projektziele: Die von der EAWAG erhobenen und analysierten Abwasserproben sollen mittels spezieller Zellkulturen auf estrogene und androgene Aktivitaet geprueft werden (MCF-7 Zellen und Androgen sensitives Zellsystem). Ziel des Gesamtprojekts ist die Identifikation der fuer die endokrine Aktivitaet im Abwasser verantwortlichen Stoffe. Projekt ist abgeschlossen. Die Ergebnisse sind als Diplomarbeit publiziert. Die Arbeit wird weitergefuehrt (2000.H.04-05).