Das Projekt "Dreidimensionale Modellierung des Einflusses von Wolken auf die UV-B-Strahlung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), Institut für Physik der Atmosphäre Oberpfaffenhofen durchgeführt. Mit diesem Vorhaben sollen neue Erkenntnisse ueber den Einfluss von Wolken auf die bodennahe UV-B Strahlung gewonnen werden. Gegenstand der Untersuchungen sind insbesondere die Strahlungswechselwirkungsprozesse, die durch die dreidimensionale Struktur der Wolken hervorgerufen werden. Hierzu sollen sowohl numerische Sensitivitaetsstudien als auch in Kooperation mit Experimentatoren, Vergleiche von Modellergebnissen, mit gemessenen UV-B Spektren, unter Beruecksichtigung des aktuellen Wolken- und Atmosphaerenstands, durchgefuehrt werden. Fuer die Computersimulationen wird ein erstmalig auf den UV-B Spektralbereich abgestimmte dreidimensionale Strahlungstransportmodell benutzt. Es erlaubt in Erweiterung zu den bisher im UV-B eingesetzten eindimensionalen Modellen die Nachbildung dreidimensionaler Wolkenstrukturen.
Das Projekt "MELINDA - Multimediales Leit- und Informationssystem fuer Deponien und Altlasten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Technik und Umwelt, Institut für Angewandte Informatik durchgeführt. Die Planung und Ueberwachung von Deponien sowie die Erkundung, Beurteilung, Ueberwachung und Sanierung von Altlasten stellen ein erhebliches technisches und wirtschaftliches Problem dar, da dabei eine Vielzahl unterschiedlicher Daten beruecksichtigt und ausgewertet werden muss. Wichtig vor allem Geodaten wie die Topographie des Gelaendes, geologische, hydrologische oder geochemische Daten des Untergrundes, sowie geographische Informationen ueber Bebauung, Verkehr oder Vegetation. Eine wichtige Rolle spielen vielfach auch Bilddaten (historische oder aktuelle Luftbilder, Karten), technische (CAD-)Daten ueber Gebaeude, Betriebsanlagen, Sicherungseinrichtungen und Versorgungsleitungen, sowie Messreihen von Ueberwachungssensoren. Das Ziel der Entwicklung ist es, in einem integrierten System alle relevanten Daten einer Deponie in ihrem raeumlichen Zusammenhang betrachten und auswerten zu koennen ('Glaeserne Deponie'), wobei die interaktive Exploration heterogener Datenmengen im Vordergrund steht. Die wesentlichen neuen Faehigkeiten des MELINDA-Systems sind: (1) durchgehende dreidimensionale Modellierung, (2) problemgerechte Objektbildung und Objektbearbeitung, (3) Modellierung der geologischen Verhaeltnisse, (4) dreidimensionale Visualisierung aller Datenkombinationen in ihrem raeumlichen Umfeld (5) Bereitstellung von Funktionen zur kreativen Erkundung der Daten, (6) Einbezug aller Arten von Informationen (Photos, Zeichnungen, Texte, Daten, Videos etc.) in das Gesamtmodell (Datenintegration). Ergaenzend wird die Entwicklung einer konsistenten Dokumentation aller Altlast/Deponiedaten in einem leicht und nachhaltig handhabbaren textuellen Format verfolgt. MELINDA wird unter Verwendung von Standardwerkzeugen und fuer Standard PC-Systeme entwickelt: MS-WINDOWS-NT, MS-Visual-C++ mit MFC und der C++-Standardbibliothek, OpenInventor als Standardgraphikpaket.
Das Projekt "Grundwasser- und Wärmetransportmodelle" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Wasserbau durchgeführt. Zur Beantwortung von Grundwasserfragestellungen im Rahmen der Projektbearbeitung und der normativen Tätigkeiten werden im Referat G3 unterschiedliche Programmsysteme zur numerischen Grundwasserströmungsmodellierung und teilweise auch zur Wärmetransportmodellierung eingesetzt. Die Modellierungen dienen dabei - zur Ermittlung der Auswirkungen von Baumaßnahmen auf die Grundwasserverhältnisse sowie zur Erarbeitung geeigneter Maßnahmen zur Minimierung schädlicher Auswirkungen, - zur Ermittlung der grundwasserhydraulischen Belastung von Bauwerken und Bauhilfseinrichtungen sowie zur Planung geeigneter Maßnahmen zur Durchführung von Baumaßnahmen im grundwasserdurchströmten Untergrund (Abdichtungen und Grundwasserabsenkungen), - zur Ermittlung der Dammdurchströmung als Grundlage für Standsicherheitsberechnungen, insbesondere bei Leckagen in Kanaldichtungen sowie im Bereich von Bauwerken in Dämmen und - zur Beurteilung der Auswirkungen von Dichtungsleckagen mittels Simulation der Grundwasserströmung und Wärmeausbreitung im Untergrund. Das Forschungsvorhaben dient zur Erprobung von Programmsystemen und Berechnungsansätzen für die unterschiedlichen Grundwassermodellierungsaufgaben und zur Festlegung geeigneter Vorgehensweisen. Ziel ist dabei, mit möglichst geringem Modellierungsaufwand eine für die jeweilige Aufgabenstellung ausreichende Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu gewährleisten. Zur Festlegung geeigneter Vorgehensweisen bei der Grundwassermodellierung werden Berechnungen unter Verwendung verschiedener Programmsysteme und unterschiedlicher Modellansätze (vertikal-eben/dreidimensional, gesättigt/ungesättigt, stationär/instationär) durchgeführt und die Ergebnisse bewertet. Insbesondere wurden Untersuchungen zur Festlegungung einer geeigneten Vorgehensweise bei der Untersuchung der Standsicherheit von Dämmen mit innenliegenden Bauwerken durchgeführt. Die Aufgabe bestand dabei in der Festlegung geeigneter Modellierungsansätze, die eine ausreichende Berücksichtigung von möglichen erhöhten hydraulischen Wegsamkeiten an den Grenzflächen zwischen den Bauwerksteilen und dem Dammmaterial ermöglichen. Die Ergebnisse der Untersuchungen dienten als Grundlage für das Kapitel 7 (Bauwerke in Dämmen) des MSD (2005).