Das Projekt "Be-10; Kosmogene Isotope in Eisbohrkernen aus Dronning Maud Land (Antaktis): Rekonstruktion der Sonnenaktivität und Datierungspotential" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Institut für Umweltphysik durchgeführt. Aus Firn- und Eisbohrkernen im Nahbereich der angelaufenen EPICA-Tiefbohrung in Dronning Maud Land (DML, Antarktis) sollen kontinuierliche Tiefenprofile des kosmogenen Isotops 10Be über die letzten 1000 Jahre gewonnen werden. Es wird erwartet, dass in diesen Zeitreihen sowohl die 11-Jahres Zyklen als auch die längerfristige Variabilität der Isotopenproduktion (bzw. der Sonnenaktivität) enthalten sind. Zum einen soll geprüft werden, inwieweit diese Eiskernsignale zur stratigraphischen Datierung des holozänen Teils der Tiefbohrung eingesetzt werden können. Zum anderen wird hieraus, in Ergänzung arktischer 10Be-Zeitreihen, die Rekonstruktion der globalen Produktionsrate kosmogener Radionuklide angestrebt. Es soll deshalb versucht werden, die nicht-produktionsbedingten 10Be-Schwankungen über synchrone 210Pb-Daten sowie anhand eines bestehenden Luft/Firn Transfermodells weitestgehend zu eliminieren.
Das Projekt "Post-Cretaceous geomorphic evolution of Dronning Maud Land, deduced from combined (U-Th)/He and fission-track analyses" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von University of Bergen, Department of Earth Science durchgeführt. Mindestens drei große Gebirgszüge in der Ostantarktis könnten die Nukleationszentren für die letzte große Vereisung gewesen sein. Dazu gehören das Transantarktische Gebirge, die Gebirgszüge Dronning Maud Lands und die unter dem Eis befindlichen Gamburtsev Berge. Obwohl die Subeistopographie der East Antarctica schon relativ gut bekannt ist, wissen wir nur sehr wenig über die palaeotopographische Entwicklung während der letzten 50 Ma. Die prä-tertiäre Exhumierungsgeschichte der aufgeschlossenen Gebirge ist durch Titanit- und Apatit-Spaltspuruntersuchungen gut bekannt, aber zur Ableitung der jüngsten Hebungsgeschichte (kleiner als 50 Ma), ist die Schließungstemperatur dieser Systeme zu hoch. Deshalb wollen wir an vorhandenem Spaltspur-Probenmaterial aus Dronning Maud Land eine Reihe von (U-Th)/He-Untersuchungen durchführen, um T-t Daten für den sehr niedrigen Temperaturbereich zu erhalten. (U-Th)/He-Untersuchungen bilden eine ideale Ergänzung zu Spaltspurdaten. Diese neueren Daten würden zu einer wesentlich besseren Modellierung der Exhumierungsgeschichte Dronning Maud Lands führen und neue Daten zur Morphogenese dieser Region liefern.
Das Projekt "DML-Niederschlag und Interpretation von EPICA-Eisbohrkernen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Innsbruck, Institut für Meteorologie und Geophysik durchgeführt.