Das Projekt "Halbtechnische Untersuchungen zum Einsatz von Flotationsverfahren zur Biomasseanreicherung bei der anaeroben Klaerschlammstabilisierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Lehrstuhl und Institut für Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. Ziel des Forschungsvorhabens war die Untersuchung unterschiedlicher Flotationsverfahren zur Anreicherung anaerober Biomasse bei der anaeroben Klaerschlammstabilisierung. Die Fragestellung resultierte aus einem vorangegangenen Forschungsprojekt, bei dem festgestellt wurde, dass die spezifische Biomassekonzentration im Nacheindicker mit der Hoehe der Probenahmestellen zunimmt. Waehrend dieses Forschungsvorhabens wurde daher untersucht, inwieweit diese Beobachtung das Resultat von natuerlichen Flotationsvorgaengen (die aufgrund der Nachgasung in Nacheindickern auftreten) ist bzw. durch eine gezielte Flotation erreicht bzw. verstaerkt werden kann. Die Aufgabenstellung bestand einerseits aus der Konstruktion eines tauglichen Nachweisverfahren zur Bestimmung der aktiven, anaeroben Biomasse, zum anderen aus labor- und halbtechnischen Untersuchungen der Flotierbarkeit von aktiver, anaerober Biomasse mit Hilfe unterschiedlicher Flotationsverfahren.
Das Projekt "IDEA Dezentrale Abwasserbehandlung mit DAF" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Scuola Universitaria Professionale della svizzera italiana SUPSI durchgeführt. Gemäss geltendem Recht muss in der Schweiz anfallendes Abwasser vor einer Einleitung in einen Vorfluter gereinigt werden. Hierfür betreiben Städte, Gemeinden und öffentliche Verbände grosse Kanalisationsnetze und entsprechende Abwasserreinigungsanlagen (ARA).
Es gibt jedoch Situationen bei welchen ein Anschluss an ein Kanalisationsnetz nicht wirtschaftlich oder möglich ist. In diesen Fällen greift man zu kleineren dezentralen Kläranlagen, sogenannte Kleinkläranlagen. Sie dienen zum Beispiel als Übergangslösungen für kommunale ARAs, welche Revisions- oder Ausbauarbeiten tätigen müssen, oder um die Abwasserbehandlung in abgelegenen Gebieten sicherzustellen, industrielles Prozessabwasser vorzureinigen oder als Kapazitätserweiterung bestehender Anlagen um Saisonspitzen abzubauen.
Konventionelle Kleinkläranlagen für häusliche Abwässer beschränken sich auf Tauchtropfkörper, SBR Systeme oder vereinzelt Belebtschlammverfahren mit Einsatz von Membranen. Diese setzen jedoch voraus, dass zusätzlich eine Vorreinigung (Sand, Fett) eingesetzt wird, welche eine Erhöhung des Platzbedarfs nach sich zieht. Zusätzlich müssen unterschiedliche Schlämme entsorgt werden und die Systeme sind fix installiert.
Die im Projekt angestrebte Lösung basiert auf der Kombination der Druckentspannungsflotation (DAF) mit einem biologischen System (Festbettbiologie), genannt IDEA.
Die Zusammenführung zweier bekannter und erprobter Technologien kann eine kompakte und effiziente Abwasserreinigung ermöglichen. Durch den Einsatz der Druckentspannungsflotation kann zudem ein hochwertiger Primärschlamm gebildet werden, welcher zur Biogasproduktion weiter verwendet werden kann.
Projektziele:
Eine Machbarkeitsstudie zur Realisierung einer komplett automatisierten, modularen und transportierbaren Abwasserreinigungsanlage in Kompaktbauweise, genannt IDEA, bestehend aus einer Druckentspannungsflotation (DAF) zur Fest/Flüssig-Separation und einer nachfolgenden biologischen Reinigungsstufe ist durchgeführt.