Das Projekt "Optimierung der Rezyklierbarkeit von massegefärbten Druckpapieren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Papiertechnische Stiftung München durchgeführt. Auf Basis einer Bewertung von heute auf dem Markt befindlichen Produkten sollen Kenntnisse über das Recyclingverhalten von massegefärbten Papierprodukten erarbeitet und damit ihr mögliches Störpotenzial bei der Aufbereitung und Verwendung des daraus erzeugten Faserstoffes charakterisiert werden. Basierend auf diesen Kenntnissen sollen Maßnahmen sowohl für die recyclinggerechte Gestaltung von massegefärbten Papieren (Auswahl von recyclinggerechten Farbstoffen sowie deren richtiger Einsatz) abgeleitet, als auch Möglichkeiten der Vermeidung bzw. Reduzierung von Schwierigkeiten durch eine optimierte Altpapieraufbereitungstechnologie aufgezeigt werden. Im Vordergrund der Betrachtung stehen dabei die Möglichkeiten einer Entfärbung unter Einbeziehung der heute vorhandenen Aufbereitungstechnologie in Deinking-Anlagen (Deinking, Bleiche). Durch eine weitgehende Entfärbung von massegefärbten Papieren während der Aufbereitung im Deinking-Prozess soll eine Verbesserung der optischen Eigenschaften von Altpapierstoffen erreicht bzw. Beeinträchtigungen der Qualität, die durch derartige Produkte in der Deinkingware verursacht werden können, vermieden werden. Für die ersten Untersuchungen wurden massegefärbte Papiere für die Herstellung von Telefonbüchern ausgewählt und beschafft. Die zur Verfügung gestellten Materialien wurden auf ihr Aufbereitungsverhalten im Flotations-Deinking-Prozess untersucht, wobei erste Untersuchungen des Entfärbungsverhaltens durch unterschiedliche Bleichverfahren durchgeführt wurden. Der Erfolg der stofflichen Verwertung hängt davon ab, wie sich das Altpapier unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten wieder aufbereiten lässt. In diesem Zusammenhang spielt die Rezyklierbarkeit von Produkten eine wichtige Rolle. Die Nutzung der Kenntnisse über das Recyclingverhalten von massegefärbten Papieren und die daraus abgeleiteten Empfehlungen bieten der Industrie Ansatzpunkte zur Entwicklung von recyclinggerechten Produkten. Neben der Bereitstellung von Grundlagen zur Produktoptimierung soll das Projekt auch wertvolle Hinweise für eine sortenspezifische Aufbereitung liefern. Damit sollen Produktionsstörungen sowie Qualitätsminderungen vermieden und die stoffliche Verwertbarkeit im Rahmen des Papierrecyclings sichergestellt werden. Vor dem Hintergrund des bereits hohen Altpapiereinsatzes der deutschen Papierindustrie sowie einer angestrebten weiteren Intensivierung des Altpapierrecyclings, ist es dringend notwendig, ein zumindest gleichbleibendes Qualitätsniveau der erzeugten Altpapierstoffe, sicherzustellen.
Das Projekt "Erarbeitung eines Kataloges mit umfassenden Anforderungen an die Altpapierqualitaet fuer Druck- und Hygiene-Papiere einschliesslich der populaerwissenschaftlichen Beschreibung der Altpapier-Aufbereitungsprozesse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut für Papierfabrikation durchgeführt. In Auswertung der bisher im Rahmen der INGEDE (Internationale Forschungsgemeinschaft Deinking-Technik) gewonnenen Forschungsergebnisse und der Fachliteratur werden verschiedene Begriffe, die im Zusammenhang mit Altpapier stehen, in allgemeinverstaendlicher Weise beschrieben und alphabetisch geordnet, so dass ein Nachschlagewerk entsteht, mit dessen Hilfe sowohl unter Fachleuten als auch gegenueber breiten Bevoelkerungsschichten, Verbaenden, Kommunen und Politikern argumentiert werden kann.
Das Projekt "Analyse und Weiterentwicklung des Gussstreichverfahrens zur Hochgeschwindigkeits-Herstellung duenner Druckpapier-Deckstriche" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Fakultät Maschinenwesen, Institut für Holz- und Papiertechnik, Lehrstuhl für Papiertechnik durchgeführt. Das Ziel des Forschungsvorhabens besteht darin, durch grundlegende Untersuchungen die Voraussetzungen dafuer zu schaffen, dass hochwertige ein- und beidseitig gestrichene Massendruck- bzw. auch Spezialpapiere bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten sowie geringem Rohstoff- und Energieeinsatz durch den Auftrag einer duennen Barriereschicht sowie einer, mittels einer modifizierten Gussstreichtechnik aufgebrachten, duennen Funktionsschicht ohne den aufwendigen Arbeitsgang der Satinage hergestellt werden koennen. Anwendung und wirtschaftliche Bedeutung der Forschungsergebnisse fuer den Industriebereich, insbesondere fuer kleine und mittlere Unternehmen. Eine Verwendung des Gussstreichverfahrens fuer kostenguenstige Papiere war bisher nicht moeglich. Mittels der modifizierten Trocknung sowie durch das Aufbringen duenner Funktionsschichten soll fuer Massen- und Spezialpapiere bei hoher Geschwindigkeit und minimalem Rohstoffeinsatz ein Maximum an Veredelungswert und Produktivitaet erzielt werden. Es wird dadurch moeglich, die Kosten fuer gussgestrichene Papiere zu senken und sich neue Maerkte zu eroeffnen, die bisher den rakelgestrichenen, satinierten Qualitaeten vorbehalten waren. Dies bedeutet eine Verbesserung der Wettbewerbsfaehigkeit der ueberwiegend mittelstaendisch strukturierten deutschen Papierindustrie.