Das Projekt "Untersuchungen zur anaeroben Behandlung von Konzentraten aus der Textilveredelungsindustrie (TVI) im Rahmen der Faulung von Ueberschussschlaemmen aus der biologischen Abwasserreinigung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft durchgeführt. Ein betraechtlicher Anteil der in der Textilveredelungsindustrie (TVI) eingesetzten Hilfsmittel und Farbstoffe gelangt in das Abwasser und verhaelt sich unter den Bedingungen einer konventionellen mechanisch-biologischen Klaeranlage persistent. Dies hat zur Folge, dass die Ablaeufe kommunaler Klaeranlagen mit einem CSB-Frachtanteil von ueber 20 Prozent aus der TVI eine deutlich sichtbare Faerbung sowie einen deutlich erhoehten Rest-CSB aufweisen. Beispiele fuer solche refraktaeren Stoffe aus der TVI sind synthetische Schlichtemittel und Farbstoffe. Der Gesetzgeber reagiert auf diese Situation mit dem Anhang 38 zur Rahmen-Abwasser-Verwaltungsvorschrift. Alle bisher vorliegenden Entwuerfe zu diesem Anhang sehen innerbetriebliche Vermeidungs- und Behandlungsmassnahmen vor, wobei ein Schwerpunkt auf der Sammlung und Entsorgung von Konzentraten aus den einzelnen Produktionsschritten liegt. Fuer Konzentrate mit hoher organischer Belastung wie z.B. die Restschlichten und Restfarben bietet sich als Behandlungsmethode das anaerob-biologische Verfahren an. Die anaerobe Behandlung koennte hierbei im Rahmen einer dezentralen innerbetrieblichen Loesung, aber auch zentral im Rahmen der Schlammfaulung auf der kommunalen Klaeranlage realisiert werden. Voraussetzung ist allerdings eine hohe anaerobe Abbaubarkeit bzw. Teilabbaubarkeit der in den Konzentraten enthaltenen organischen Substanzen sowie das Fehlen von toxisch bzw. inhibierend wirkenden Stoffen. Liegt nur eine anaerobe Teilabbaubarkeit der Substanzen vor, kann das Verfahren dann sinnvoll angewendet werden, wenn die Abbauprodukte des anaeroben Abbaus durch aerobe Nachbehandlung moeglichst vollstaendig mineralisiert werden koennen. In der ersten Projektphase wurden verschiedene Schlichtemittel, Druckverdicker, reale Restdruckpasten, Textilhilfsmittel und reale Entschlichtungsabwaesser im Labormassstab auf ihre anaerobe Abbaubarkeit untersucht. In der zweiten Projektphase wurde eine Kuepenrestdruckpaste aus dem Textildruck in einem kontinuierlich betriebenen Faulreaktor im halbtechnischen Massstab behandelt. Parallel hierzu wurden die Ablaeufe des anaeroben Faulreaktors auf ihre aerobe Abbaubarkeit untersucht, um zu klaeren, ob unter den Bedingungen einer konventionellen mechanisch-biologischen Klaeranlage eine vollstaendige Mineralisation der Abbauprodukte des anaeroben Abbaus moeglich ist.
Das Projekt "Veraenderung der molekularen und rheologischen Eigenschaften von Druckverdickern bei der Wiederaufarbeitung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung Stuttgart, Institut für Textilchemie durchgeführt. In den Textildruckereien werden taeglich grosse Mengen Verdickungsmittel zu Druckpasten verarbeitet, die bei der Drucknachwaesche und Reinigung der Druckmaschinen vollstaendig ins Abwasser des Betriebs gelangen und erhebliche Kosten verursachen. Das Ziel des Forschungsvorhabens ist darauf ausgerichtet, natuerliche und synthetische Druckverdickungen, sowohl aus Druckpastenresten als auch aus dem Abwasser der Drucknachwaesche zu recyclieren und analytisch zu charakterisieren. Daneben sollen vor allem auch die rheologischen und drucktechnischen Eigenschaften der Recyclate bestimmt werden.