Das Projekt "Begleitforschung zur Renaturierung des Flusses Eyach in Balingen (Zollern-Alb-Kreis)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät II Biologie, Institut für Zoologie durchgeführt. Ziele: Wie lange dauert die faunistische Wiederbesiedlung eines naturnah umgestalteten Gewaessers? Wie sind die neuen Habitate zu bewerten im Vergleich zur oberhalb liegenden Naturstrecke sowie des unterhalb liegenden Altverbaues? Ergebnisse: Die faunistische Wiederbesiedlung erfolgte sehr rasch (1-2 Jahre). Ortsvergleiche besagen, dass die Artenzahl sowie relative Haeufigkeiten der Fische, Wirbellosen sowie Kaefer des Uferbereichs raeumlich und zeitlich (Fruehjahr-Herbst) stark variieren. Insgesamt ist die Renaturierung aus faunistischer Sicht gelungen. Verschiedene Lebensraeume wurden angenommen. Guetedefizite verhindern eine weitere Stabilisierung des Oekosystems Fliessgewaesser. Die Faunenbestaende unter- und oberhalb eines Wehres unterschieden sich deutlich. Kleinbuhnen, Stoersteine und lueckiger Steinwurf am Ufer schaffen vielfaeltige Mikrostandorte und beguenstigen die Faunenbestaende.
Das Projekt "Untersuchungen zum Mindestabfluss in Ausleitungsstrecken, zur Durchgaengigkeit von Fliessgewaessern und zum Verlust an Energieerzeugung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft, Fachgebiet Wasserbau und Hydraulik durchgeführt. An Wasserkraftanlagen wird i.a. an einem Wehr die zum Betrieb des Triebwerkes notwendige Wassermenge entnommen und unterhalb wieder eingeleitet. Fuer die dazwischen liegende Gewaesserstrecke wird damit der Abfluss reduziert. Die damit verbundenen oekologischen Auswirkungen werden durch eine Restwasserabgabe gemindert. Im Rahmen des Projekts werden fuer das Land Hessen Bemessungshilfen fuer die Rotierwassermenge und die Durchgaengigkeitshilfe auf der Basis von oekologischen Bewertungen erstellt.
Das Projekt "Untersuchungen zur oekologischen Durchgaengigkeit von Gewaessern fuer Fische" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft durchgeführt. Die Ausbreitung bzw. Wanderung von Fischen in kleinen Fliessgewaessern wie Baeche und Graeben betrifft auch stationaer lebende Arten, wenn diese zu bestimmten Zeiten und aus den verschiedensten Gruenden ihr ansonsten lokal begrenztes Vorkommen in andere Gewaesserabschnitte verlagern. Die Ursachen dieser funktionellen Wanderungen sind vielfaeltig. Nur beispielsweise sei hier das Erreichen von geeigneten Laich-, Nahrungs- und Ruheplaetzen oder das Ausnutzen von Temporaer- und Pionierstandorten genannt. Auch die Kompensation der Verdriftung durch die Stroemung nach Hochwasserdurchgaengen ebenso wie die natuerliche Ausbreitung der Arten zur Erhaltung einer genetischen Variabilitaet in den einzelnen Populationen ist dafuer ein wichtiger Grund. Durch die verschiedensten wasserbaulichen Massnahmen und Nutzungsarten ist jedoch nur eine mangelnde Passierbarkeit in Baechen und Graeben gegeben. Dies trifft hauptsaechlich auf die nicht wirtschaftlich genutzten Klein- und Bodenfische zu, die ohnehin durch die geringen Dimensionen von Abfluss und Gewaesserbett in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschraenkt sind. In einem kuenstlichen Fliessgerinne sollen Grundlagen zur oekologischen Durchgaengigkeit und ueber die Wirkung von Stroemung, definierten Strukturen und Hindernissen auf unterschiedliche Kleinfischarten erarbeitet werden. Erforschung der Funktion von Stroemung und Strukturen fuer die Passierbarkeit von Kleinfischarten im Gerinne. Experimentelle Arbeiten zur Ermittlung der Minimalausstattung von Barrieren zur Passierbarkeit fuer einzelne Fischarten.
Das Projekt "Oekologische Durchgaengigkeit von Fliessgewaessern - Bauwerke zur Sicherstellung der Durchgaengigkeit und der Mindestabfluesse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Wasserbau durchgeführt. Neben der Festsetzung von oekohydraulisch erforderlichen Mindestabfluessen an Ausleitungsstrecken bei Wasserkraftanlagen und anderen Nutzungen (z.B. Trink- und Brauchwasserentnahmen usw.) ist die oekologische Durchgaengigkeit von Fliessgewaessern ein Hauptziel im Gesamtkonzept Naturschutz und Landschaftspflege, Teilbereich naturnahe Gewaesser und Auen. Dabei soll die Durchgaengigkeit fuer die betroffene Fauna (Fische und Benthosfauna) bei kuenstlichen Wanderungshindernissen, wie z.B. Schwellen, Abstuerze, Wehre von Wasserkraftanlagen, Verdolungen usw., wiederhergestellt werden. Seit Jahren werden verschiedene Loesungsvarianten erprobt. Gegenueber herkoemmlichen Fischpaessen sind naturnahe Umgehungsgerinne und rauhe Rampen vorzuziehen. Der Zentrale Fachdienst Wasserbau und Gewaesserpflege erarbeitet derzeit einen Leitfaden zu Anlagen zur Durchgaengigkeit von Fliessgewaessern. Schwerpunktmaessig werden hierin naturnahe Bauwerke behandelt. Dieser Leitfaden beruecksichtigt auch den Kenntnisstand anderer Laender und des DVWK. Wesentliche Bausteine in diesem Leitfaden sind: 1. Landesweite Erhebung ueber bereits ausgefuehrte Bauwerke zur oekologischen Durchgaengigkeit mit Bewertung und Ableitung der oekologischen Anforderungen an Durchgaengigkeitsbauwerke. 2. Auftrag an Universitaet Stuttgart, Institut fuer Wasserbau zur Erarbeitung von praktikablen Gestaltungsvorschlaegen zur Sicherung der Durchgaengigkeit und bei Bedarf zur Sicher stellung der festgesetzten Mindestabfluesse. Die zu erarbeitenden Vorschlaege muessen funktionssicher, wartungsfreundlich und kostenguenstig in bestehende Anlagen integrierbar und auch fuer neue Anlagen anwendbar sein. Die Untersuchungen der Universitaet Stuttgart sind primaer fuer Kleinwasserkraftanlagen und analoge Anwendungsbereiche angelegt. Die Ergebnisse werden 1996 in einem Leitfaden des Zentralen Fachdienstes Wasserbau und Gewaesserpflege der LfU in der Reihe Handbuch Wasser 2 veroeffentlicht.
Das Projekt "Oekologische Durchgaengigkeit von Fliessgewaessern - Erfolgskontrolle an umgestalteten Bauwerken und Gestaltungsvorschlaege aus oekologischer Sicht an zur Umgestaltung vorgesehenen Bauwerken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät II Biologie, Institut für Zoologie durchgeführt. Ziel: Ermittlung der oekologischen Effizienz von wasserbaulichen Aufstiegsanlagen in Fliessgewaessern fuer Wirbellose und Fische. Ergebnisse: Technische Aufstiegsanlagen sind wegen Verstopfungsgefahr und Unterhaltungsaufwand eher ungeeignet. Rauhe Rampen sind guenstige Aufstiegsanlagen, wie die Wiederfaenge von markierten Fischen und Wirbellosen beweisen. Natuerliche/naturnahe Umgehungsbaeche sind sehr geeignete Wanderwege. Das Gefaelle im Bauwerk sollte mindestens 1:20 betragen. Ruheraeume und natuerliche Anschluesse an Oberwasser und Unterwasser muessen favorisiert werden. Lueckige Sohlsubstrate und Uferstrukturen beguenstigen den Aufstieg.