Das Projekt "Einfluss der Durchmischungstiefe und Durchmischungsintensität auf Phytoplankton, Licht und Nährstoffe im Pelagial" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität München, Fakultät Biologie, Department Biologie II Aquatische Ökologie durchgeführt. Der Großteil der Primärproduktion in Seen und Meeren erfolgt in der gut durchmischten Oberflächendeckschicht, deren Tiefe saisonal und geographisch stark variieren kann. Die Durchmischungstiefe nimmt großen Einfluss auf die Produktions- und Sinkverlustraten des Phytoplanktons in der Deckschicht. Wir beabsichtigen, die Zusammenhänge zwischen Durchmischungstiefe, Biomasse und taxonomischer Zusammensetzung des Phytoplanktons, sowie der Verfügbarkeit der produktionsbegrenzenden Ressourcen Licht und Nährstoffe auf drei Ebenen zu untersuchen: in Laborexperimenten mit Kulturalgen, Freiland-Enclosure-Experimenten mit natürlichen Phytoplanktongemeinschaften, sowie in einer vergleichenden Seenuntersuchung, in denen jeweils die Effekte experimenteller bzw. natürlicher Durchmischungstiefengradienten studiert werden. Besondere Beachtung schenken wir dabei den modifizierenden Einflüssen der Faktoren Nährstoffzufuhr, Hintergrundtrübung und Sinkgeschwindigkeit. Unsere Untersuchungen orientieren sich an den klaren Voraussagen eines konzeptionellen, dynamischen Modells der zu untersuchenden Prozesse. Da die Durchmischungstiefe stark klimatisch kontrolliert ist, dürften die gewonnenen, grundlegenden Erkenntnisse zum Einfluss der Durchmischungstiefe auf Produktion, Biomasse und Sinkverluste des Phytoplanktons wichtige Bausteine zur Abschätzung der Folgen globaler Klimaveränderungen auf den Stoffhaushalt von Seen und Meeresgebieten liefern.
Das Projekt "Grosstechnische Erprobung eines Verfahrens zur Begrenzung der Algenentwicklung durch kuenstliche Lichtlimitierung mittels Zwangsumwaelzung am Beispiel der Bleilochtalsperre - Wissenschaftliches Begleitprogramm: Ursachenanalyse zur Bildung von..." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Thüringer Landesanstalt für Umwelt durchgeführt. Ziel ist es, mit einer technischen Massnahme in der hypertrophen Talsperre unter den gegebenen Bedingungen (verbessertes Lichtangebot durch Rueckgang der Braunfaerbung des Wassers) die Entwicklung von Algen weitestgehend zu verringern und eine Sichttiefe von mindestens zwei Metern (EG-Richtlinie fuer Badegewaesser) im Zeitraum der vorrangigen Badenutzung (Mai - September) zu gewaehrleisten. Damit kann sichergestellt werden, dass die Talsperre Bleiloch ihre Funktion als Zentrum der Erholungswirtschaft beibehaelt. Dieses Forschungsvorhaben ist die Konsequenz aus dem Vorhaben 02 WT 9387/2. Die in einer Enclosureversuchsanlage direkt an der TS Bleiloch gewonnenen Ergebnisse zur Verringerung der Algenproduktion lassen den Schluss zu, dass ueber eine partielle Zwangsumwaelzung des Hauptwasserkoerpers die Phytoplanktonbiomasse begrenzt werden kann. Ueber die endgueltige Reaktion des Oekosystems kann nur ein Grossexperiment Aufschluss geben. Die grosstechnische Anlage zur Zwangsumwaelzung durch Drucklufteintrag wird vom Freistaat Thueringen getragen. Folgende Fragestellungen und Arbeitsschwerpunkte sollen untersucht werden: - Erfassung der Wirksamkeit der Zwangsumwaelzung und deren raeumliche Verteilungsmuster; - Erfassung der Algenarten und Biomassesukzession; - Aufklaerung von Lichtanpassungsreaktionen durch das Phytoplankton und dessen Moeglichkeiten zur Kompensation von Lichtstress; - Charakterisierung von Inhomogenitaeten innerhalb eines Systems ('Patchiness'); - Beschreibung der potentiellen Ressourcen (Licht, Naehrstoffe) und Grazer fuer das Phytoplankton; - Phytoplantonaktivitaetsmessungen; - Einfluss der Umwaelzung auf Wachstum und Entwicklung der Wasserlinsen.