Das Projekt "Natuerliche Lichtungen in Regenwaeldern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Zürich, Institut für Umweltwissenschaften durchgeführt. Einleitung: Die Regenwaelder im Dzanga-Ndoki-Nationalpark in Zentralafrika sind gepraegt durch natuerliche Lichtungen, die diesem Gebiet seinen einzigartigen Charakter verleihen. In einem Doppelprojekt werden einerseits Entstehung und oekologische Bedeutung dieser Lichtungen und andererseits Habitatsansprueche des Bongos, einer bedrohten Waldantilopenart, untersucht. Das Projekt liefert verhaltensoekologische Grundinformationen ueber gefaehrdete Regenwaldtiere, speziell ueber das Bongo, und eine Beschreibung und Analyse der Entstehung der natuerlichen Regenwaldlichtungen, die aus wissenschaftlicher Sicht ein interessantes Phaenomen darstellen. Mit Hilfe dieser Daten werden Grundlagen fuer den internationalen Schutz der bedrohten tropischen Regenwaelder mit ihrer einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt erarbeitet. Fragestellungen: Welche Rolle spielen die geologischen und geographischen Standortverhaeltnisse bei der Entstehung der natuerlichen Regenwaldlichtungen? Haben die Waldelefanten einen Einfluss auf die Entstehung? Beeinflussen Grosssaeuger, vor allem der Waldelefant, die Diversitaet und die Vegetationsstruktur von Regenwaeldern? Welche Ressourcen bieten die Lichtungen den Saeugern, die im Regenwald leben? Welche Bedeutung haben diese natuerlichen Lichtungen im Regenwald fuer die Wanderbewegungen, die Nahrungsgewohnheiten und die sozialen Interaktionen von Grosssaeugern? Untersuchungsgebiet: Forschungsgebiet fuer beide Studien sind die Regenwaelder des Dzanga-Ndoki-Nationalparks an der Grenze zwischen der Zentralafrikanischen Republik und dem Kongo mit rund 40 natuerlichen Lichtungen, die zum Teil eine Flaeche von mehreren Hektaren aufweisen. Untersuchungsmethoden: Die Lage der Waldlichtungen wird kartografisch erfasst. Die Lebensgewohnheiten des Bongos werden mit verhaltensoekologischen Methoden untersucht. Ausserdem soll ein Modell entwickelt werden, das fuer weitere Projekte zum Schutz des tropischen Regenwaldes verwendet werden kann. Die Feldarbeit erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Bayaka-Pygmaeen, die hervorragende Kenner des Regenwaldes sind. Anlaesslich eines ersten, mehrwoechigen Besuchs der Gegend wurden die Durchfuehrbarkeit des Projekts getestet, wichtige Kontakte geknuepft und erste Daten gesammelt. Projektorganisation: Das Doppelprojekt wird vom Forscherteam teilweise selbst finanziert. Zusaetzliche finanzielle Unterstuetzung leisten das Institut fuer Umweltwissenschaften, der WWF, die Wildlife Conservation Society und verschiedene schweizerische Stiftungen. Es wird auch eine Zusammenarbeit mit den in der Region taetigen Holzfaellerkonzernen angestrebt. Corinne Klaus-Huegi (Bongo-Studie) und Gregor Klaus-Huegi (Untersuchungen ueber die Regenwaldlichtungen) haben das Doppelprojekt 1996 im Rahmen von zwei Dissertationen begonnen.