Das Projekt "Vorhaben: Klimamodellierung in Zentralasien während des Holozäns (Teilprojekt 1)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie Universität Berlin, Institut für Meteorologie WE03 durchgeführt. Es ist geplant, Studien mit regionalen und globalen Klimamodellen für verschiedene Kipp-Punkte während des Holozäns durchzuführen. Das Ziel ist es, folgende Fragen zu beantworten: a) Sind diese Kipp-Punkte regional oder deuten sie auf eine globale Veränderung hin? b) Können sie in Klimamodell-Experimenten rekonstruiert werden? c) Kann man die Mechanismen identifizieren, die zu einem 'Kippen' geführt haben? Die Ensemble-Simulationen werden mit den innerhalb des Verbundprojektes gewonnenen Proxy-Daten, mit Daten, die im Rahmen von PMIP gewonnen wurden und Daten aus der Literatur verglichen. Die Modelldaten werden genutzt, um die Prozesse, die zu dem 'Kippen' führen, zu identifizieren. Die Analyse soll insbesondere bewerten, ob es sich um isolierte oder systematische metastabile Zustände des Klimasystems handelt. Paläo-Proxydaten identifizieren Kipp-Punkte um 500, 1600, 2700, 4400, 5500, 6300, 7200 und 8300 Jahre vor heute. Unter Anwendung der Ensemble-Methode werden diese Zeitabschnitte zunächst mit einem globalen Modell (ECHAM6) und dann für spezielle Regionen (Kirgistan, Indischer Monsun-Region, Ostasiatischer Monsun-Region) mit dem Regionalmodell COSMO-CLM simuliert. Die so erzeugten Daten werden mit den Proxy-Daten aus CAMEII, soweit möglich mit Daten anderer Modellierergruppen in CAME II, und mit Daten aus der Literatur verglichen. Die Modelldaten sind physikalisch konsistent. Sie werden analysiert, um Rückschlüsse auf die Prozesse, die zu diesen Kipp-Punkten führen, zu ziehen. Die Stabilität dieser Prozesse wird in Sensibilität-Experimenten mit den Klimamodellen überprüft, um verschiedene Phänomene, wie zum Beispiel die Fernverbindung zwischen dem asiatischen Monsun und dem nordatlantischen Klima zu analysieren. Schwerpunkte der Auswertung liegen dabei auf der Verbindung NAO-Monsun, ENSO-Monsun sowie dem Zusammenhang des Monsuns mit dem Mäandern des Strahlstroms über Zentralasien.