Das Projekt "Bestandsaufnahme der Schadstoffsituation, insbesondere mit Schwermetallen in Havel/Spree im Hinblick auf die zukuenftige Wasserguete" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Institut für Geographische Wissenschaften durchgeführt. Schlammgreiferproben der oberflaechennahen Sedimente der Havel und Spree wurden zur Bestimmung der Schwermetallkontamination entnommen. Die Untersuchungen wurden an der Gesamtprobe und der kleiner 20 my m-Fraktion durchgefuehrt (Koenigswasseraufschluss; diverse AAS-Techniken). Die Kontamination zeigt in beiden Fliesssystemen ein bestimmtes Elementmuster: die sedimentgebundenen Kontaminanten sind Zn, Pb, Cd und Cu. Die Elemente Cr, Ni. Co, Hg und As zeigen nur vereinzelt Anreicherungen. Organische Umweltchemikalien wurden an ausgewaehlten Proben beider Fliesssysteme analysiert. In der Spree treten drei Regionen mit Schwermetallkontaminationen auf. Im Oberlauf der Spree sind aufgrund der intensiveren Nutzung des noch geringen Spreeabflusses die Sedimente staerker belastet. Das Industriegebiet Stremberg-Cottbus ist die zweite Belastungsregion mit einem markanten Anstieg der Kontamination bei der ESPAG. Der Spreewald zeigt die niedrigsten Schwermetallgehalt. Im Stadtgebiet von Berlin steigen die Schwermetallgehalte sprunghaft an und zeigen fuer Zn, Pb, Cd und Cu keine Werte unter Igeo 4. In der Havel ist der Grad der Schwermetallkontamination bis Oranienburg niedrig. Im Verdichtungsraum Oranienburg-Berlin-Potsdam steigen die Konzentrationen sprunghaft an. Die starke bis extreme Belastung mit Zn, Pb und Cd ist durchgaengig bis zur Muendung in die Elbe. Ab Oranienburg muessen die Sedimente der Havel als stark bis extrem belastet eingestuft werden. Neben Schlammgreiferproben wurden mittels Tiefgefrierverfahren die hochwassergesaettigten sub-rezenten Sedimente an ausgewaehlten Punkte beprobt. Bohrungen der standfesten, tieferen Sedimente folgte, so dass die Bohrungen praeindustrielle und kontaminierte Sedimente umfassen. Der regionale geogene Hintergrundwert und die Chronologie des Schwermetalleintrages konnten somit dokumentiert werden.