API src

Found 31 results.

Related terms

How to perform a robust climate risk and vulnerability assessment for EU taxonomy reporting?

A robust climate risk and vulnerability assessment is required for companies wishing to achieve taxonomy compliance under the EU Taxonomy Regulation with respect to significant contributions to climate adaptation for certain economic activities. The relevant legal requirements are defined in Annex 1, Appendix A of Delegated Regulation 2021/2139. To facilitate the implementation of these requirements, the German Environmental Agency has developed the recommendation "How to perform a robust climate risk and vulnerability assessment for EU Taxonomy reporting?". Like a guidance, these recommendations describe how companies can practically proceed in order to meet the legal requirements of the taxonomy. Veröffentlicht in Fact Sheet.

Management von Klimarisiken in Unternehmen: Grundlagen, Anleitungen, Stand der Praxis und Empfehlungen

Die mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der EU-Taxonomie eingeführten Berichtspflichten werden in vielen in der EU ansässigen Unternehmen dazu führen, dass sie sich mit ihren physischen Klimarisiken befassen und diese systematisch managen. Die vorliegende Studie beschreibt fachliche Hintergründe, Rahmenwerke und Regulierungen zum Management physischer Klimarisiken in Unternehmen. Auch werden Praxisansätze und das komplexe Informationsangebot vorgestellt. Darauf aufbauend wird ein modellhaftes Management physischer Klimarisiken abgeleitet. Die Ergebnisse der Studie dienten der Entwicklung von Informationsangeboten für Unternehmen und sind für die Planung weiterer Maßnahmen zur Förderung des Managements physischer Klimarisiken von Bedeutung. Veröffentlicht in Climate Change | 04/2024.

Physische Klimarisiken managen

Viele Unternehmen sind bereits heute von den Folgen des Klimawandels betroffen. Die mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der EU-Taxonomie eingeführten Berichtspflichten werden in vielen in der EU ansässigen Unternehmen dazu führen, dass sie sich mit ihren physischen Klimarisiken befassen und diese systematisch managen. Diese Broschüre gibt Hinweise zur Durchführung einer Klimarisikoanalyse und skizziert, wie die Berücksichtigung von Klimarisiken in die vorhandenen Organisationsstrukturen und Abläufe von Unternehmen sinnvoll integriert werden kann. Diese Broschüre zum Management physischer Klimarisiken richtet sich an produzierende Unternehmen ab ca. 500 Mitarbeitenden bis hin zu großen Konzernen. Die Informationen sollen auch für kleinere Unternehmen und andere Branchen, wie den Handel, nützlich sein. Veröffentlicht in Broschüren.

How to perform a robust climate risk and vulnerability assessment for EU taxonomy reporting?

A robust climate risk and vulnerability assessment is required for companies wishing to achieve taxonomy compliance under the EU Taxonomy Regulation with respect to significant contributions to climate adaptation for certain economic activities. The relevant legal requirements are defined in Annex 1, Appendix A of Delegated Regulation 2021/2139. To facilitate the implementation of these requirements, the German Environmental Agency has developed the recommendation "How to perform a robust climate risk and vulnerability assessment for EU Taxonomy reporting?". Like a guidance, these recommendations describe how companies can practically proceed in order to meet the legal requirements of the taxonomy. Quelle: umweltbundesamt.de

Management von Klimarisiken in Unternehmen: Grundlagen, Anleitungen, Stand der Praxis und Empfehlungen

Die Anforderungen der EU-Taxonomie und die Vorgaben zur Berichterstattung gemäß der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) werden in vielen großen Unternehmen dazu führen, dass sie sich mit ihren physischen Klimarisiken befassen und diese systematisch managen. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden fachliche Hintergründe, Rahmenwerke, Regulierungen sowie Praxisansätze für das Management physischer Klimarisiken in Unternehmen analysiert. Aus den gewonnenen Erkenntnissen wurde ein modellhaftes Management physischer Klimarisiken abgeleitet. Darüber hinaus haben die Untersuchungen gezeigt, dass der Aufwand zur Ermittlung und Ableitung von Informationen über lokalen Klimagefahren hoch ist. Dies ist ein wesentliches Hemmnis, um in einem Unternehmen die Klimarisiken zu bestimmen. Um Synergien bei Klimarisikoanalysen in der Wirtschaft zu erschließen, kommen verschiedeneAnsätze in Betracht. Beispielsweise könnten Klimarisikoanalysen für Industriegebiete oder für Ballungsräume initiiert werden. Die im Rahmen der EU-Taxonomie definierten Anforderungen an eine Klimarisikoanalyse sollten u.a. anhand der Umsetzungspraxis evaluiert und optimiert werden, um die regulatorischen Anforderungen zu verbessern. Quelle: Forschungsbericht

Physische Klimarisiken managen

Viele Unternehmen sind bereits heute von den Folgen des Klimawandels betroffen. Die mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der EU-Taxonomie eingeführten Berichtspflichten werden in vielen in der EU ansässigen Unternehmen dazu führen, dass sie sich mit ihren physischen Klimarisiken befassen und diese systematisch managen. Diese Broschüre gibt Hinweise zur Durchführung einer Klimarisikoanalyse und skizziert, wie die Berücksichtigung von Klimarisiken in die vorhandenen Organisationsstrukturen und Abläufe von Unternehmen sinnvoll integriert werden kann. Diese Broschüre zum Management physischer Klimarisiken richtet sich an produzierende Unternehmen ab ca. 500 Mitarbeitenden bis hin zu großen Konzernen. Die Informationen sollen auch für kleinere Unternehmen und andere Branchen, wie den Handel, nützlich sein. Quelle: www.umweltbundesamt.de

UBA aktuell - Nr.: 1/2022

Liebe Leser*innen, kerzengerade Möhren mit frisch-grünen Blättern, makellose Äpfel, Brokkoli-Köpfe, die alle dieselbe Größe haben – was im Supermarkt hübsch aussieht, ist für die Umwelt und teils auch für uns Verbraucher*innen von Nachteil. Warum, erklären wir in dieser Ausgabe von „UBA aktuell“. Außerdem erfahren Sie, wie die Position des UBA zur kontroversen Diskussion um die Aufnahme von Atomkraft und fossilem Gas in die EU-Taxonomie zur Definition nachhaltiger Investitionen aussieht. Für das vergangene Jahr haben wir einige interessante Zahlen für Sie und für das neue Jahr Informationen zu aktuellen Gesetzesänderungen und Terminen. Interessante Lektüre wünscht Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes Obst & Gemüse: Vorgaben des Handels belasten Umwelt und Klima unnötig Perfekte Möhren, einheitliche Kohlköpfe – Vorgaben des Handels übertreffen gesetzliche Vorgaben Quelle: Alexander Spatari / Moment / Getty Images Zu klein geratene Brokkoli-Köpfe werden Landwirt*innen häufig nicht abgenommen, da der Handel strenge Vorgaben zu Gewicht und Größe hat. Auch Äpfel, die zwar gesund und lecker sind, aber nicht makellos aussehen, gelangen wegen Vorgaben für die Optik meist nicht in den Handel. Kohlrabi, Radieschen und Möhren werden mit frisch-grünen Blättern im Supermarkt angeboten, obwohl dies das Gemüse schneller welken lässt und die Blätter meist noch im Geschäft entsorgt werden. Solche Vorgaben des Handels zu Aussehen und Größe von Obst und Gemüse gehen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus und belasten Umwelt und Klima unnötig: Es müssen häufig mehr Pflanzenschutz- und Düngemittel eingesetzt werden und das nicht den Anforderungen entsprechende Obst und Gemüse wird im besten Fall einer Zweitverwertung zugeführt, häufig jedoch untergepflügt oder anderweitig entsorgt. „Die gesetzlichen Vorgaben genügen für hochwertige Lebensmittel. Der Handel muss nicht noch unnötig nachlegen.“, so UBA-Präsident Dirk Messner. Zusammen mit den Verbraucherzentralen hat das UBA Vorschläge vorgelegt, was sich an den Vorgaben des Handels zu Obst und Gemüse ändern sollte. Zum Beispiel sollte Obst und Gemüse grundsätzlich nach Gewicht und nicht nach Stück verkauft werden. Auf über die gesetzlichen Vermarktungsnormen hinausgehende Anforderungen an Größe, Einheitlichkeit und Aussehen kann verzichtet werden. Hiervon würden nicht nur Umwelt und Klima profitieren, sondern auch die Erzeuger*innen, die einen höheren Anteil ihrer Ernte vermarkten und durch einen geringeren Dünger- und Pestizideinsatz Kosten sparen könnten. Für Verbraucher*innen ist es von Vorteil, wenn etwa ohne Blätter angebotene Möhren und Kohlrabis länger frisch bleiben und – zum Beispiel für den Singlehaushalt – auch kleinere Kohlköpfe zur Auswahl stehen. Begleitend sollte in Supermärkten oder Kundenmagazinen darüber informiert werden, warum Obst und Gemüse, welches nicht ideal aussieht, trotzdem lecker und gesund ist und der Kauf einen Beitrag dazu leistet, Ressourcenverbrauch und Lebensmittelverschwendung zu verringern. UBA-Präsident Dirk Messner im Gespräch bei "Jung & Naiv" UBA-Präsident Dirk Messner sprach mit "Jung & Naiv" über Umweltthemen und darüber, wie er persönlich zum Thema Umweltschutz kam. Umgang mit Gemüse: Umweltbundesamt kritisiert Handelsketten UBA-Präsident Dirk Messner im SWR-"Interview der Woche" Umweltbundesamt: Gemüse lieber ohne Grünzeug dran kaufen UBA-Expertin Anne Biewald auf Deutschlandfunk Nova UBA-Zahl des Monats 1/2022 Quelle: UBA Streusalz ist für Bäume und andere Pflanzen, Tiere, Gewässer, Fahrzeuge und Bauwerke sehr schädlich. Die Schäden verursachen jährlich hohe Kosten.

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 82

Liebe Leser*innen, neue Themen erfordern oft neue Methoden. Gemeinsam mit Kommunen hat das Umweltbundesamt in den letzten Jahren Peer-Learning Methoden, Visionsentwicklungen und Kooperationsformate zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels erprobt. Die Ergebnisse fasst unser aktueller Schwerpunktartikel zusammen. Außerdem berichten wir von neuen Forschungsergebnissen zu klimaresilienten Infrastrukturen, Klimarisikoanalysen in Unternehmen und transdisziplinärer Forschung zur Klimaanpassung. Eine spannende Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team Forschungsbasierte Methoden unterstützen kommunale Klimaanpassung Drei kommunale Netzwerke zur Klimaanpassung erproben Peer-Learning-Formate Quelle: Adelphi Da bereits viele Kommunen bei der Klimaanpassung fortgeschritten sind, ist der Bedarf für Unterstützung sehr unterschiedlich. Das Umweltbundesamt hält daher unterschiedlich nutzbare Methoden für Kommunen bereit. Sie alle haben gemein, dass sie zusammen mit kommunalen Akteuren erprobt und ausgewertet wurden. Das Vorhaben „Kommunen vernetzen“ setzte auf gegenseitiges Lernen und wendete mit den Netzwerken Bodensee und Oberschwaben, Schleswig-Holstein sowie Emsland einzelne Peer-Learning Methoden an. Innerhalb von drei Jahren erreichte es damit konkrete Netzwerkaktivitäten, vermittelte Fach- und Methodenwissen und erstellte eigene Roadmaps zur Verstetigung der Anpassungsaktivitäten. Teilnehmende Kommunen bestätigten den Wissensgewinn durch die Netzwerke und eine intensive, gemeinsame Arbeit. In anderen Vorhaben arbeiteten Kommunen mit der Stadtgesellschaft partizipativ an Zukunftsvisionen und Maßnahmen für eine klimaangepasste Stadt. Die aufbereiteten Erkenntnisse stehen nun auch anderen Kommunen online zur Verfügung. Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung im UBA sucht Verstärkung Das Umweltbundesamt (UBA) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für das Fachgebiet I 1.6 „Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung“ eine*n wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in. Zu den Aufgaben zählen die Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie mit messbaren Zielen und wirksamen Maßnahmen. Bewerber*innen mit interdisziplinären Analysefähigkeiten und Kenntnissen in der Klimaanpassungspolitik sind gefragt. Empfehlungen für Klimarisikoanalyse in Unternehmen nach EU-Taxonomie Immer mehr Unternehmen setzen sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinander – für einige werden Klimarisikoanalysen sogar zur Pflicht. So sieht beispielsweise die EU-Taxonomie-Verordnung vor, dass große Unternehmen qualitative Angaben machen müssen, inwieweit ihre Wirtschaftsaktivitäten nachhaltig sind und wie sie sich an Klimawandelfolgen anpassen. Dazu müssen sie auch eine Klimarisiko- und Vulnerabilitätsanalyse durchführen. Zur Unterstützung hat das Umweltbundesamt die Empfehlungen „How to perform a robust climate risk and vulnerability assessment for EU Taxonomy reporting? Recommendations for companies“ entwickeln lassen. Wie ein Leitfaden beschreibt das Dokument, wie die Unternehmen vorgehen können, um die rechtlichen Anforderungen der Taxonomie zu erfüllen. Forschungsergebnisse zu klimaresilienten Infrastrukturen in der Praxis besser umsetzen Warum werden Forschungsergebnisse zu klimaresilienten Infrastruktursystemen nicht konsequenter in die Praxis übertragen? Dieser Frage wurde in mehreren UBA-Workshops nachgegangenen. Die Ergebnisse der Workshops fasst das englischsprachige UBA-Papier „Climate resilient infrastructure systems – Improving science-policy-practice collaboration” zusammen. Neben der Erläuterung der Hindernisse für einen erfolgreichen Transfer gibt das Papier auch Empfehlungen zu deren Überwindung. Zielgruppen der Veröffentlichung sind unter anderem Fördereinrichtungen, politische Entscheidungsträger, Forschungsinstitute sowie Praktiker, die Infrastruktursysteme entwerfen und verwalten. Studie über transdisziplinäre Forschung zur Klimaanpassung Transdisziplinarität gewinnt bei der wissenschaftlichen Begleitung der Folgen des Klimawandels als Forschungsmodus immer mehr an Bedeutung – auch Akteure aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft sollten verstärkt aktiv eingebunden werden. Das Umweltbundesamt hat in einer Studie untersuchen lassen, welche Besonderheiten bezüglich der Methoden und Vorgehensweisen in transdisziplinären Forschungsprozessen für das Handlungsfeld Klimaanpassung bestehen. Dafür werden in dem Abschlussbericht „Transdisziplinarität in der Anpassungsforschung“ unter anderem Arbeiten aus der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung herangezogen und verglichen. Deutschland zahlt 60 Millionen Euro in globalen Anpassungsfonds Deutschland stockt seinen finanziellen Beitrag im internationale Anpassungsfonds (Adaptation Fund) um 60 Millionen Euro auf. Dabei kommen je 30 Millionen Euro aus dem Auswärtigen Amt und dem Bundesumweltministerium. Der Anpassungsfonds wurde durch das Kyoto-Protokoll ins Leben gerufen und unterstützt Länder beim Umgang mit den Folgen des Klimawandels – insbesondere Entwicklungsländer. Bislang wurden weltweit seit 2010 rund 924 Millionen US-Dollar für 132 Projekte in rund 100 Ländern bereitgestellt. Mit der Aufstockung ist Deutschland der größte Geberstaat für das zentrale, multilaterale Finanzierungsinstrument zur Klimaanpassung. BMEL-Förderprogramm: 900 Millionen Euro für zukunftsfähige Wälder Mit einem 900 Millionen Euro schweren Wald-Klima-Paket will das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Wälder in Deutschland zukunftsfähiger gestalten. Dazu wurde Ende vergangenen Jahres das BMEL-Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ gestartet; die Gelder werden über mehrere Jahre bewilligt. Gefördert werden kommunale und private Waldbesitzende, die sich – je nach Größe ihrer Waldfläche – dazu verpflichten, elf beziehungsweise zwölf Kriterien eines klimaangepassten Waldmanagements über zehn oder 20 Jahre einzuhalten. Zu den Kriterien zählen etwa die Verwendung von standortheimischen Baumarten, Baumdiversität sowie die Vermeidung von Kahlflächen. Wattenmeerstaaten vereinbaren besseren Schutz des Weltnaturerbes Die Wattenmeerstaaten Deutschland, Dänemark und die Niederlande wollen ihr gemeinsames Weltnaturerbe besser schützen. Dafür haben die Staaten ein trilateral koordiniertes Forschungsprogramm in Höhe von 15 Millionen Euro vereinbart – Deutschland wird dazu 11 Millionen Euro beisteuern. Unter anderem sollen Klimaanpassungsmaßnahmen erarbeitet werden. Gastgeber des Treffens war Wilhelmshaven, das kurz zuvor vom Bundesumweltministerium einen Förderbescheid bekommen hat, um ein nachhaltiges Klimaanpassungsmanagement aufzubauen –unter anderem zum Schutz der Küste. Mit dem Geld soll auch eine Personalstelle für eine*n Klimaanpassungsmanager*in finanziert werden. Neuer „EU-Kommunal-Kompass“ gibt Überblick zu Fördermitteln Der neue „EU-Kommunal-Kompass“ gibt einen schnellen Überblick zu Fördermöglichkeiten nachhaltiger Projekte aus dem Europäischen Strukturfonds. Das Webangebot richtet sich in erster Linie an kommunale Akteur*innen, die Förderanträge stellen wollen. Auf der Webseite finden sich alle Fördermöglichkeiten, die im Rahmen der Strukturfonds in Deutschland für den Zeitraum 2021 bis 2027 zur Verfügung stehen. Die datenbankgestützte Recherche kann für sechs Handlungsfelder durchgeführt werden - darunter nachhaltige Risikovorsorge und Anpassung an den Klimawandel. Außerdem gibt es Zusatzinformationen zu Finanzierungsbedingungen und -möglichkeiten sowie Tipps zur Antragstellung und Good-Practice-Beispiele. Hitzeaktionsplan für ältere Menschen in Köln Die Stadt Köln hat einen Hitzeaktionsplan für ältere Menschen veröffentlicht. Vorangegangen war ein dreieinhalbjähriges Forschungs- und Entwicklungsprojekt, bei dem untersucht wurde, wie Menschen im Alter für das Thema Sommerhitze sensibilisieret werden und die gesundheitlichen Folgen der Klimaveränderung abgemildert werden können. Die Ergebnisse wurden nun in dem rund 250-seitigen „Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter für die Stadt Köln“ zusammengefasst sowie die abgeleiteten Maßnahmen vorgestellt. In einem konkreten Hitzeeinsatzplan wurden erste verbindliche Aktionen mit den Akteur*innen vereinbart und angewandt. Forschende weisen Dürrestress bei Rotbuchen in Norddeutschland nach Rotbuchen leidet nicht nur im Süden Europas unter dem Klimawandel; auch in Norddeutschland haben sie teilweise Dürrestress. Das hat ein Forschungsteam der Universität Göttingen herausgefunden. Die Wissenschaftler*innen haben eine große Spanne von feuchten bis sehr trockenen Standorten in Norddeutschland ausgewählt und Holzproben entnommen, um die Jahresringe der Bäume zu vermessen. Durch Verbindung der Daten mit denen von Klimastationen ließen sich Klima-Wachstumsbeziehungen ableiten. Das Ergebnis: Trockenheit und Hitze im Juni, dem Hauptwachstumsmonat der Buche, sind die wichtigsten Klimafaktoren, die das Dickenwachstum beeinflussen – wobei die Auswirkungen an trockeneren Standorten stärker sind. Klimaangepasste Gebäude und Liegenschaften: good practices gesucht! Um das Bewusstsein und das Wissen zu klimaangepasstem Bauen in der Fachwelt und der Öffentlichkeit zu fördern, bereitet das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) derzeit eine digitale Karte vor, die gute Beispiele für klimaangepasstes Bauen anschaulich präsentieren wird. Themen sind beispielsweise Hitzeschutz, Starkregen- und Hochwasservorsorge oder Biodiversität und Artenvielfalt am Gebäude. Der Fokus liegt auf öffentlichen Gebäuden und Liegenschaften. Herausragende Beispiele im gemeinwohlorientierten Wohnungsbau sind ebenfalls möglich. Ebenfalls möglich sind gute Beispiele, die einen Prozess beschreiben (bspw. Akteurs-übergreifende Klimarisikoanalyse für Gebäude und die Gebäudenutzung). Sollten Sie besonders gelungene Beispiele für klimaangepasste Gebäude kennen, schicken Sie gerne eine entsprechende Nachricht bis zum 07. Februar 2023 an svenja.binz@bbr.bund.de und claudia.koerner@ecolo-bremen.de . UV-Schutz in Kommunen: Beispiele aus der Praxis gesucht Der Klimawandel macht UV-Schutz immer bedeutender. Um Kommunen über mögliche Schutzmaßnahmen zu informieren, startet das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) im April eine UV-Schutz-Kampagne. Dafür sucht das BfS Beispiele aus der Praxis. Praktizieren Sie bereits UV-Schutz in Ihrer Kommune, etwa in Kindergärten und Schulen, oder denken Sie darüber nach, das zu tun? Dann melden Sie sich bei uns unter uv-schutz@bfs.de . Als Dankeschön winkt ein UV-Schutz-Aktionstag des BfS vor Ort. Daten zur hitzebedingten Mortalität in Deutschland 2022 Der Sommer 2022 war der viertwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Hohe Temperaturen führen regelmäßig auch zu erhöhten Sterberaten, etwa durch Hitzeschlag. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) analysiert hat, gab es zwischen Mitte April und Anfang September 2022 eine Übersterblichkeit von rund 4.500 Sterbefällen. Für das Jahr 2021 hingegen konnten Wissenschaftler*innen laut einem Beitrag im Deutschen Ärzteblatt keine signifikant erhöhte Übersterblichkeit aufgrund von Hitze feststellen. Im Jahr 2020 lag die Übersterblichkeit demnach bei 3.700 Fällen. Laut RKI ist die hitzebedingte Mortalität auch ein Indikator für klimabedingte Gesundheitsrisiken. BUND-Broschüre zu naturbasierten Lösungen in der EFRE-Förderung Die meisten Programme der Förderperiode 2021 bis 2027 des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sind in Deutschland mittlerweile genehmigt. Nun geht es darum, die Förderrichtlinien und Projektauswahlkriterien auszuarbeiten. Der BUND hat daher in einer Broschüre Vorschläge und Auswahlkriterien für Projekte zur Umsetzung von naturbasierten Lösungen entwickelt. Die Publikation „Vorschläge und Kriterien für die Verankerung von naturbasiertem Klimaschutz und lokaler Klimafolgenanpassung in der EFRE Förderperiode 2021-2027“ wurde im Rahmen des Verbändeförderprojekt 2022 „Fit und Regional“ entwickelt und bietet unter anderem eine Checkliste zur Überprüfung der EFRE-Förderrichtlinien. Wie Klimaanpassung in die Stadtplanung integriert werden kann Um Städte besser gegen den fortschreitenden Klimawandel zu wappnen, sollen Klimaanpassungsmaßnahmen besser in die kommunale Planung eingebunden werden. Wie das gelingen kann, fasst die Handlungsempfehlung „Stärkung der Integration von Klimaanpassung an Hitze und Starkregen in die kommunale Planung“ zusammen. Dabei wurden für Bund, Länder und Kommunen zwölf Handlungsempfehlungen entwickelt und erläutert. Die Empfehlungen richten sich an politische Entscheidungsträger*innen und Akteur*innen, die direkt oder indirekt bei der Integration von Klimaanpassung in kommunale Planungsprozesse mitwirken und -entscheiden und wurden im Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprojektes ExTrass entwickelt. Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2023: Sonderpreis für Klimaanpassung Alle zwei Jahre lobt der Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis aus. Für 2023 werden erneut herausragende – auch konzeptionelle – Planungsleistungen gesucht, die ästhetisch anspruchsvolle, innovative sowie ökologische und partizipative Lösungen darstellen. Vergeben werden ein erster Preis und Auszeichnungen in neun verschiedenen Kategorien, darunter Pflanzenverwendung, Landschafts- und Umweltplanung, Wohnumfeld/Arbeitsumfeld und Junge Landschaftsarchitektur. In diesem Jahr wird erstmals auch ein Sonderpreis zur Klimaanpassung/Klimaschutz vergeben. Mit vertikaler Begrünung gegen Starkregen, Hitze und Trockenheit Vertikale Begrünungssysteme – also Pflanzen an Wänden und Fassaden – helfen Städten, Lärm und Luftverschmutzung in den Griff zu bekommen und sich zeitgleich an die Folgen des Klimawandels wie Hitze und Starkregenereignisse anzupassen. Schon seit 2013 beschäftigt sich das Fraunhofer UMSICHT mit bodenungebundenen, begrünten Wänden und hat nun gemeinsam mit dem Partnerunternehmen Biolit Green Systems GmbH ein Begrünungssystem entwickelt: Pflanzsteine, bestehend aus einer Pflanzen- und einer integrierten Bewässerungsrinne. Da die Module des Systems flexibel und frei skalierbar sind, eignen sich die fertigen Wände demnach sowohl für Städte als auch für Privatleute. Verbundprojekt für besseren Hitzeschutz in Pflegeeinrichtungen gestartet Besonders ältere Menschen leiden unter Hitzewellen; viele Kommunen und Pflegeeinrichtungen haben sich allerdings noch nicht ausreichend an die Folgen des Klimawandels angepasst. Der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK), die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) haben daher ein gemeinsames Projekt gestartet, das Pflegebedürftige und die Beschäftigten in stationären Pflegeeinrichtungen künftig besser vor den gesundheitsschädlichen Folgen von Hitzewellen schützen soll. EEA Bericht: EU-Staaten mit Fortschritten bei Klimawandelanpassung Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union machen Fortschritte bei der Anpassung an den Klimawandel. Zu diesem Schluss kommt der neue Bericht „Advancing towards climate resilience in Europe“, den die Europäische Umweltagentur (EEA) verfasst hat. Auch wenn die Höhe der Investitionen und die Finanzierung der Umsetzung der Anpassungspläne sehr unterschiedlich sei, hätten die Länder erkannt, wie wichtig es sei, sich an die Auswirkungen von Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, Starkregenereignissen und Temperaturschwankungen anzupassen. Europäische Klimaanpassungs-Plattform Climate-ADAPT jetzt auch auf Deutsch Die Europäische Klimaanpassungsplattform Climate-ADAPT ist mittlerweile in fünf Sprachen abrufbar: Französisch, Deutsch, Italienisch, Polnisch und Spanisch. Die Übersetzungen werden durch ein Programm automatisch durchgeführt. Climate-ADAPT ist ein Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Kommission und der Europäischen Umweltagentur (EEA) und bietet viele Informationen, Zahlen und Fakten sowie eine Datenbank rund um das Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Außerdem gibt es Länderprofile, einen Veranstaltungskalender, zahlreiche Fallstudien sowie Handlungsanleitungen. Sommer 2022: Mehr als 20.000 Hitzetote in Westeuropa Über 20.000 Menschen sind 2022 in Westeuropa aufgrund des heißen Sommers gestorben. Diese Zahl hat die britische Zeitschrift „ The Guardian“ auf Basis von Daten zur Übersterblichkeit in einzelnen Ländern errechnet. In England und Wales gab es laut Statistik zwischen dem 1. Juni und dem 7. September 3.271 zusätzliche Todesfälle. In Frankreich etwa hat es zwischen dem 1. Juni und 15. September 10.420 mehr Tote als für den Zeitraum üblich gegeben. In Spanien gab es demnach zwischen Juni und August 4.655 hitzebedingte Todesfälle und das Robert Koch-Institut schätzt für Deutschland, dass in den Sommermonaten 4.500 Menschen aufgrund der extremen Temperaturen als Folge des Klimawandels gestorben sind. Positionspapier: Klimawandel führt auch zu psychischer Belastung Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Menschen – etwa durch posttraumatische Belastungsstörungen bei erlebten Katastrophen oder permanentem Stress durch Auswirkungen wie Nahrungsmittel- und Wasserknappheit. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) hat daher ein Positionspapier erstellt, das neben Klimaschutzmaßnahmen für die Infrastruktur auch neue Abläufe in der Psychiatrie empfiehlt, sowie Ideen für eine nachhaltige psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungskette und neue Behandlungsangebote entwickelt. Stadtquartiere an Sommerhitze anpassen – HeatResilientCity zeigt Wirkung von Maßnahmen Wie lässt sich die enorme Belastung durch Sommerhitze in Städten mindern? Welche Rolle spielen die gebaute Umwelt – etwa Plätze und die Gestaltung von Straßen und Wegen – oder Stadtgrün wie Bäume und Wiesen? In fünf Steckbriefen zeigt das Projektteam von HeatResilientCity auf, wie sich verschiedene Maßnahmen auf die Wärmebelastung in dicht bebauten Stadtquartieren auswirken. Das vom BMBF geförderte Projekt forscht dazu in Erfurt und Dresden. Braucht es robuste Infrastrukturen gegen die Klimawandelfolgen? Müssen Infrastrukturen vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels besonders robust gestaltet werden? Nein, heißt es in einer Studie der Arbeitsgruppe Ressourcenökonomik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Gegenteil: Es könnte kostengünstiger sein, sich für verletzlichere Infrastrukturen mit kürzerer Lebensdauer zu entscheiden. So heißt es in der englischsprachigen Studie „Adapting Long-Lived Investments under Climate Change Uncertainty“, dass sich vor allem bei langlebigen Infrastrukturen heutige Entscheidungen in wenigen Jahren als Fehlinvestitionen erweisen könnten - etwa wenn der Klimawandel die Erwartungen überholt und sich die robuste Struktur nachträglich nicht leicht ändern lässt. Meeresspiegel-Anstieg beschleunigt Erosion von Felsküsten Der Anstieg des Meeresspiegels als Folge der Klimaerwärmung bedroht auch die weltweiten Felsenküsten und beschleunigt deren Erosion. Je nachdem wie stark die Klimaerwärmung voranschreitet, könnten sich Felsenküsten bis zum Jahr 2100 mit bis zu zehnfacher Geschwindigkeit bisheriger Erosion zurückziehen – mit dramatischen Folgen für Menschen und Infrastruktur. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Imperial College in London, die im Fachmagazin „Nature Communications“ veröffentlicht wurde. Die Studie ist nach Angaben der Wissenschaftler*innen eine der ersten, die sich mit dem Rückgang felsiger Küstenabschnitte beschäftigt. Gründachkataster Ruhr Gründachkataster Ruhr Quelle: tetraeder.solar.gmbh Ein grünes Hausdach ist ein optischer Blickfang und schafft zudem eine Vielzahl positiver Effekte für Gebäude, Mensch und Umwelt. So schützt der Begrünungsaufbau die Dachabdichtung vor Witterungseinflüssen. Gleichzeitig dämmt die Begrünung vor Kälte im Winter und dient als Hitzeschutz im Sommer. Begrünte Dächer bilden außerdem wichtige Ersatzlebensräume und Trittsteinbiotope für Tiere und Pflanzen. Durch die Vegetation können große Mengen an CO2 und Staub reduziert werden. Würden alle geeigneten Dächer in der Metropole Ruhr, sowohl alle Flachdächer als auch leicht geneigten Dächer bis 30° begrünt werden, so könnten über 25.000 Tonnen CO2 und Staub pro Jahr gebunden werden. Die Emschergenossenschaft (EG) und der Regionalverband Ruhr (RVR) haben daher gemeinsam ein Gründachkataster für das Ruhrgebiet erstellen lassen. Hier können die Bürgerinnen und Bürger der Region die Gründach-Eignung ihres Gebäudes prüfen. Das Kataster zeigt durch Einfärbung der Dachflächen nicht nur an, wie gut sich das Gebäude für ein Gründach eigne. Über eine Detailanalyse können auch die eingesparte Abwassermenge, die CO2-Absorption und der gehaltene Feinstaub pro Jahr geschätzt werden.

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 80

Liebe Leser*innen, vermiedene Schäden sind nur selten eine Nachricht oder gar ein Preisgeld wert; ganz anders ist es bei dem Bundespreis „Blauer Kompass“, mit dem das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt Kommunen, Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen und Vereine für ihre vorbildliche Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise prämiert. Welche Highlights die diesjährige Preisverleihung bot und was die Gewinnerprojekte auszeichnet, erfahren Sie in unserem Schwerpunktartikel . Weitere interessante Veröffentlichungen, bemerkenswerte Forschungsprojekte und kreative Maßnahmen rund um Klimawandelanpassung lesen Sie in unserem Newsletter. Eine spannende Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team „Blauer Kompass“ 2022: Verleihung mit vielen Premieren Steffi Lemke und Prof. Dr. Messner mit den diesjährigen Preisträgern. Quelle: BMUV/Toni Kretschmer Am 16. September wurde der „Blaue Kompass“ erstmalig als gemeinsamer Preis vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt verliehen. Nicht die einzige Neuerung: Zum ersten Mal erhielten alle Preisträger ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro, zum ersten Mal war die Kategorie „Kommunen“ mit zur Bewerbung ausgeschrieben. Den Preis für die fünf Gewinner-Projekte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels überreichten Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, der bilanzierte: „Nahezu alle Projekte setzen auf naturbasierte Lösungen zur Klimawandelfolgenanpassung, wodurch gleichzeitig auch der Klimaschutz anvisiert wird. Außerdem sind in allen Projekten unterschiedliche Akteure zusammengekommen, die gemeinsam nach Lösungen suchten.“ Wie dringlich das gemeinschaftliche Engagement ist, verdeutlichten die ernsten Töne während der Verleihung: Der heiße, trockene Sommer 2022 habe die Folgen des Klimawandels früher spürbar gemacht als erwartet. KomPass sucht Verstärkung Für unser Fachgebiet I 1.6 „KomPass - Klimafolgen und Anpassung“ mit Arbeitsort in Dessau-Roßlau suchen wir eine*n wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in. Die Aufgaben umfassen konzeptionelle und strategische Arbeiten zur Umsetzung und Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie mit dem Fokus auf die sozialen Dimensionen der Klimawandelanpassung. Gesucht werden Gesellschafts- und Sozialwissenschaftler*innen mit Berufserfahrungen zu sozialen Dimensionen in der Klimarisikoanalyse. Die Bewerbungsfrist endet am 1. November. Klimalotse 3.0: Aktualisierter Leitfaden zur Klimaanpassung für Kommunen Mit dem neu aufgelegten Leitfaden Klimalotse können Kommunen Klimarisiken systematisch untersuchen, Anpassungsmaßnahmen planen und Strategien entwickeln. Angelehnt an internationale Normen zur Klimaanpassung ist der Klimalotse der aktuellste Leitfaden zur Klimaanpassung für Kommunen. In fünf Modulen leitet er durch die Initiierung eines Anpassungsprozesses – über die Klimarisikoanalyse, Zielformulierung, Maßnahmenplanung, Finanzierung und Umsetzung bis hin zum Monitoring und zur Evaluation. Mit ausgewählten Empfehlungen zu aktuellen Studien, Tools und praxisbezogenen Arbeitsvorlagen und Aufgabenstellungen gibt er weitere Anregungen für die Umsetzung. Klimarisikoanalyse in Unternehmen für die Taxonomie Auch Unternehmen müssen sich vermehrt mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinandersetzen – für einige werden Klimarisikoanalysen künftig sogar zur Pflicht. So müssen Unternehmen für das Erreichen der EU-Taxomoniekonformität eine Klimarisiko- und Vulnerabilitätsbewertung nachweisen. Unterstützung bekommen sie hierbei vom Umweltbundesamt, das die Empfehlungen „How to perform a robust climate risk and vulnerability assessment for EU Taxonomy reporting?“ entwickelt. Die Empfehlung beschreibt unter anderem, wie die Unternehmen vorgehen können, um die rechtlichen Anforderungen der Taxonomie zu erfüllen. Handreichung zur Evaluation von Klimavorsorgediensten Wie gut Klimavorsorgedienste – etwa Leitfäden, Webportale oder Klimadaten – wirken, kann mithilfe von Evaluationen bestimmt werden. Das Umweltbundesamt hat dazu eine Handreichung entwickelt, die praktische Hinweise und Methoden zur Evaluation von Klimavorsorgediensten enthält. Neben den zentralen Ebenen eines Wirkungsmodells sowie Leitfragen einer Evaluation werden insbesondere Methoden zur Datenerhebung und Analyse vorgestellt, mit denen ein Einstieg in die Evaluation gelingen kann. Die Handreichung richtet sich an Anbieter von Klimadiensten oder Klimavorsorgediensten, die unter anderem auf dem Deutschen Klimavorsorgeportal (KLiVO Portal) zur Verfügung gestellt werden. Dokumentation der UBA-Konferenz „Klimaresiliente Schwammstadt“ Eine Schwammstadt ist ein Stadtplanungskonzept, bei dem anfallendes Regenwasser lokal aufgenommen und gespeichert, statt kanalisiert und abgeleitet wird. Auf der UBA-Forschungskonferenz „Klimaresiliente Schwammstadt“ am 20. Juni 2022 wurden naturbasierte Lösungen am Beispiel einer Schwammstadt als wichtiger Beitrag zur Klimaanpassung beleuchtet. Gemeinsam haben die Teilnehmenden politik- und praxisrelevante Forschungsschwerpunkte herausgearbeitet. Worüber die Teilnehmenden diskutiert und referiert haben, ist in einer inhaltlichen Zusammenfassung der Konferenz sowie in einer Posterausstellung zu lesen. Ein Videomitschnitt ist auf dem Youtube-Kanal des Umweltbundesamtes zu finden. Kostenloses Trinkwasser im öffentlichen Raum wird Pflicht Städte und Gemeinden müssen künftig an möglichst vielen Orten im öffentlichen Raum kostenlos Trinkwasser bereitstellen. Dafür hat die Bundesregierung am 10. August beschlossen, das Wasserhaushaltsgesetz zu ändern. So sollen Kommunen künftig unter anderem Trinkwasserbrunnen, beispielsweise in Parks, Fußgängerzonen oder in Einkaufspassagen aufstellen – sofern dies technisch machbar ist. Leicht verfügbares Trinkwasser ist laut Bundesumweltministerium ein wichtiger Baustein kommunaler Hitzeaktionspläne, mit denen sich die Städte und Gemeinden an die Folgen des Klimawandels anpassen müssen. Die Gesetzesnovelle muss noch durch den Bundesrat, bevor sie vom Bundestag verabschiedet werden und in Kraft treten kann. Projekte für Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel gesucht Kommunen, die ihre öffentlich zugänglichen Grün- und Freiräume erhalten und weiterentwickeln möchten, können sich dafür um finanzielle Unterstützung aus dem Sondervermögen „Klima- und Transformationsfonds“ bewerben. Bis zum 15. Oktober können Städte und Gemeinden ihre Projekte zur Erhaltung und Entwicklung ihrer Parks und Gärten beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) einreichen. Der Aufruf ist Teil des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Förderfähig sind laut BBSR sowohl investive wie auch investitionsvorbereitende und projektbegleitende Maßnahmen zur Stärkung der Vitalität und Funktionsvielfalt der städtischen Grün- und Freiräume. Bundespreis Stadtgrün wurde vergeben Aachen, Bad Saulgau, Leipzig, Mannheim und Tirschenreuth haben seit 14. September eines gemeinsam: Sie alle sind Preisträger des Bundespreises Stadtgrün und bekamen je 15.000 Euro für ihre Projekte unter dem Motto „Klimaanpassung und Lebensqualität“. So führte etwa Aachen mehrere voneinander getrennte Grünanlagen durch den Abriss eines leerstehenden Gewerbehauses zusammen, Bad Saulgau passte Flächen von insgesamt 100 Hektar an den Klimawandel an. Die Preisträger wurden von einer unabhängigen, interdisziplinären Jury unter dem Vorsitz der Parlamentarischen Staatssekretärin Cansel Kiziltepe ausgewählt und im Rahmen des 15. Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik in Berlin ausgezeichnet. Gutachten zu Hitzeaktionsplan für Brandenburg Brandenburg hat nach Berlin die zweitmeisten Hitzetage in Deutschland. Ein Hitzeaktionsplan soll helfen, die Bevölkerung besser vor den Auswirkungen der extremen Hitze als Folge des Klimawandels zu schützen. Wie der Hitzeschutz aussehen kann, hat ein Experten-Konsortium im Auftrag des Gesundheits- und Klimaschutzministeriums in einem Gutachten erarbeitet. Das 260 Seiten starke Gutachten bildet nun die Grundlage für das weitere Vorgehen bei der Erstellung des Hitzeaktionsplans. So soll unter anderem ein „Netzwerk Hitzeaktionsplan Brandenburg“ aufgebaut werden, um mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren die Erstellung von spezifischen Hitzeaktionsplänen auf kommunaler und institutioneller Ebene zu forcieren. NRW: Klimaanpassungs-Check für Kommunen Das Umweltministerium in Nordrhein-Westfalen hat einen Klimaanpassungs-Check für die hiesigen Kommunen veröffentlicht. Das Tool soll den Städten und Gemeinden dabei helfen, das bundesweit erste eigenständige Klimaanpassungsgesetz umzusetzen. „Mit dem Klimaanpassungs-Check geben wir den Kommunen ein Werkzeug an die Hand, um in allen relevanten Planungen und Entscheidungen geeignete Anpassungsmaßnahmen zu identifizieren und integrieren", sagt der Umweltminister Oliver Krischer. Der Klimaanpassungs-Check wurde vom Deutschen Institut für Urbanistik im Auftrag des Umweltministeriums entwickelt und rät den Kommunen im Kern, den Klimaanpassungs-Check in ihre Beschlussvorlagen zu integrieren. Klimasteckbriefe für Regionen in Bayern und Baden-Württemberg Klimasteckbriefe geben einen bewusst kurz gehaltenen Überblick zu Klimadaten einer Region und zeigen Ersteinschätzungen der regionalen Folgen durch den Klimawandel. Für Bayern hat das Landesamt für Umwelt (LfU) nun für alle bayerischen Regierungsbezirke einen solchen Klimasteckbrief erstellt. „Wir hoffen damit vor allem den kleineren bayerischen Kommunen den Einstieg in das doch ziemlich komplexe Thema Klimawandel zu erleichtern“, heißt es aus dem LfU. In Baden-Württemberg wiederum hat die Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit Partnern aus der kommunalen Praxis für jede der über 1.000 Kommunen einen Klima-Steckbrief erarbeitet. Die Daten können über eine interaktive Karte abgerufen werden. Unterstützung für klimafeste Kommunen im Landkreis Böblingen Mit dem Gemeinschaftsprojekt KlimaBB (Klimaanpassung im Landkreis Böblingen) unterstützten der Landkreis Böblingen und der Verband Region Stuttgart die dazugehörigen Städte und Gemeinden bei der Anpassung an den Klimawandel. Dazu wurde in dem Projekt eine rund 300 Seiten starke Handreichung entwickelt, die konkrete Maßnahmen und Handlungsansätze für die 26 Städte und Gemeinden im Landkreis Böblingen beinhaltet. Dazu gibt es unter anderem umfangreiche Karten zu zunehmenden Hitzewellen sowie Hochwasser- und Starkregenereignissen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen beziehen sich sowohl auf Bereiche inner- und außerhalb der Ortschaften und schließen auch Neubauvorhaben mit ein. 2021: Über 80 Milliarden Euro Schaden durch Extremwetter in Deutschland Durch Extremwetterereignisse sind in Deutschland im vergangenen Jahr Schäden im Gesamtwert von 80 Milliarden Euro entstanden. Das geht aus der Studie „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“ von Prognos hervor, die das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium in Auftrag gegeben hat. Demnach wird ein Großteil der Schäden durch Ereignisse verursacht, die als Folgen der Klimakrise auftreten. Seit 2000 entstehen in Deutschland im Schnitt jährlich 6,6 Milliarden Euro Schadenskosten durch Klimawandelfolgen. Die Studie fließt in die Weiterentwicklung der deutschen Anpassungsstrategie an die Folgen des Klimawandels ein. 10 Empfehlungen zum Wiederaufbau der flutbetroffenen Regionen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben zehn Empfehlungen entwickelt, wie die Regionen, die 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz von der Flut betroffen waren, wieder aufgebaut werden können. Die Empfehlungen wurden im Rahmen des BMBF geförderten Projekts KAHR (Klima-Anpassung, Hochwasser und Resilienz) entwickelt, das den (Wieder)-Aufbauprozess der zerstörten Regionen wissenschaftlich begleitet. Zu den Empfehlungen zählen etwa: mit dem Wiederaufbau auch die Katastrophenresilienz zu stärken, den Flüssen mehr Raum zu geben, beim hochwasser- und klimaresilienten Planen alle Facetten der Klimawandelauswirkungen berücksichtigen sowie die Frühwarnung vor Hochwasserereignissen zu stärken. BMBF Forschungsmission zu marinen Extremereignissen und Naturgefahren Die dritte Forschungsmission der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) widmet sich maritimer Extremereignisse und Naturgefahren und wird im Rahmen der Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Forschung für Nachhaltigkeit gefördert. Die entsprechende Förderbekanntmachung wurde am 1. Juli im Bundesanzeiger veröffentlicht. Ziel der Forschung ist die Vorhersagefähigkeit für marine Extremereignisse und Naturgefahren wesentlich zu verbessern und so die nachhaltige Entwicklung von Küstengemeinden und die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft an den Küsten gegen die Folgen des Klimawandels zu unterstützen. Interessierte an der Forschungsmission können ihre Projektskizzen bis zum 1. November 2022 bei der DAM einreichen. Verbändeforderung: Klimaschutz und -anpassung müssen kommunale Pflichtaufgabe sein Klimaschutz und Klimaanpassung sollten für jede Kommune zur Pflicht werden. Das fordern Kommunen des Klima-Bündnis gemeinsam mit Verbänden in einem Positionspapier, das Mitte September vorlegt wurde. Unter anderem wollen die Kommunen und Verbände, die Erstellung und Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepten als Handlungsgrundlage für alle Städte und Gemeinden. Laut dem Positionspapier fehlen aktuell in den Kommunen sowohl das Personal als auch die finanziellen Mittel. Eine der Forderungen lautet daher auch, dass Bund und Länder für Prävention und Anpassung an die Folgen der Klimakrise die nötigen finanziellen Mittel bereitstellen. Online-Tool zur Berechnung des Nutzens von mehr Stadtgrün Was bringt mehr Stadtgrün? Wieviel CO2 und Wasser kann mit mehr Bäumen, Grünflächen und begrünten Dächern gespart werden und wie hoch ist der finanzielle Nutzen? Antworten liefert das neue Online-Tool des Projekts „Stadtgrün wertschätzen“. Für Städte mit mehr als 300.000 Einwohnern kann mit dem Tool berechnet werden, welche Vorteile zusätzliches Stadtgrün bringt – je nach Istzustand und Intensität der Maßnahmen. Das Tool wurde vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der Humboldt-Universität zu Berlin und drei Praxispartnern entwickelt und soll den Kommunen bei den Klimaanpassungsstrategien als Grundlage dienen. Klim:S21-Spiel: Klimaanpassung spielerisch erleben Wie sollte sich die Landwirtschaft am besten auf die Folgen des Klimawandels einstellen? Durch schonende Bodenbearbeitung, einen Blühstreifen oder einfach nichts tun? Wie intensiv sollten die möglichen Maßnahmen sein und welche Auswirkungen haben sie auf den Geldbeutel oder die Zufriedenheit der Bevölkerung? In dem online-Spiel Klim:S21 kann das nun digital ausprobiert werden. Das digitale Lernspiel mit Spielräumen wie Süßwasser, Landwirtschaft oder Nordseeküste wurde mit Fördermitteln vom BMUV von der Abteilung Geographie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg entwickelt und ist frei zugänglich. Über Klima sprechen – das Handbuch für gute Klimakommunikation jetzt auch gedruckt und als Podcast Klimakommunikation ist wichtig: Denn bevor eine Solaranlage gebaut oder ein kommunales Konzept zur Anpassung an den Klimawandel beschlossen wird, muss mit den Betroffenen kommuniziert werden. Häufig gibt es jedoch eine große Lücke zwischen dem Wissen zur Klimakrise und dem Handeln dagegen. Wie die Lücke durch eine bessere Kommunikation geschlossen werden kann, behandelt das Handbuch „Über Klima sprechen“. Das Handbuch von Christopher Schrader gibt es mittlerweile nicht nur als kostenloses PDF und gedruckte kostenpflichtige Version, sondern auch als Podcast. Zu jedem der fast zwei Dutzend Kapitel gibt es eine etwa 20-minütige Folge. So wird das Eigenheim fit für den Klimawandel Hitzetage, Wetterextreme und Hochwassergefahren nehmen zu – wie kann da das eigene Zuhause ein sicherer Ort bleiben? Wie Eigentümerinnen und Eigentümer ihr Haus klimafit machen, erfahren Sie in einem neuen Infoportal zum Thema “Klimafolgenanpassung”. Das Angebot von co2online wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und dem Umweltbundesamt gefördert und von einem breiten Expertennetzwerk unterstützt. Mit konkreten Maßnahmen, Tipps und Beratungstools erfahren Sie alles über Fassaden- und Dachbegrünung, Naturgärten, Flächenentsiegelung, Verschattung, Sanierungsmaßnahmen und Hitzeschutz im und rund ums Haus. Hohe Übersterblichkeit in der EU im Hitze-Juli Im Juli gab es in der Europäischen Union nach Angaben der Statistikbehörde Eurostat deutlich mehr Tote als üblich – vermutlich wegen der großen Hitze. Demnach starben im Juli dieses Jahres 15,8 Prozent mehr Menschen als im Durchschnitt zwischen 2016 und 2019 – also noch vor der Corona-Pandemie. In den Monaten Mai und Juni 2022 lag die Übersterblichkeit demnach bei 7,2 beziehungsweise 7,4 Prozent. Gleichzeitig verzeichnete der EU-Klimawandeldienst für Juli 2022 Rekordtemperaturen: Er war weltweit der drittwärmste Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Hitzewelle sei über Portugal und Spanien, Frankreich und den Rest Mitteleuropas bis nach Skandinavien gezogen. Handlungshilfe zu klimagerechtem Management kompakter Siedlungen Bei der Planung und Sanierung von kompakten Siedlungs- und Infrastrukturflächen müssen die Verantwortlichen die drei Handlungsfelder Klimaschutz, Klimaanpassung und Flächensparen berücksichtigen. Um die zentralen Akteure der kommunalen Planungsebene zur unterstützen, hat das Umweltbundesamt die Handlungshilfe „Klimagerechtes Management kompakter Siedlungs- und Infrastrukturflächen“ herausgegeben. Die Fachbroschüre zeigt praktikable planerische Handlungsansätze und Lösungsvorschläge für siedlungs- und flächenbezogene Gestaltungsmöglichkeiten im Sinne einer nachhaltigen und klimagerechten Siedlungsentwicklung auf. Flächen:sparen zeigt Lösungen für nachhaltigen Umgang mit Böden Versiegelte Böden verschärfen die Probleme, die durch den Klimawandel entstanden sind: So kann etwa Wasser nicht mehr versickern und CO2 nicht mehr gebunden werden. Hochwasser und Überschwemmungen werden damit verstärkt. Welche Beispiele und Lösungen für einen nachhaltigen Umgang mit Böden es in den Alpenländern Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz bereits gibt, zeigt der Hintergrundbericht „Flächen sparen, Boden retten“. Der Bericht ist Teil des Projekts „Flächen:sparen“ der Internationalen Alpenschutzkommission (CIPRA). Daneben gibt es auch eine interaktive Karte weiterer guter Beispiele aus dem Alpenraum. EEA-Kurzbriefing zur gerechten Klimaresilienz Nicht nur die Folgen des Klimawandels, sondern auch die Anpassungsreaktionen verschärfen vielerorts die sozioökonomischen Ungleichheiten, denn nicht alle ergriffenen Maßnahmen kommen der Gesellschaft gleichermaßen zugute. In dem englischsprachigen Kurzbriefing „Towards ‘just resilience’: leaving no one behind when adapting to climate change“ untersucht die Europäische Umweltagentur EEA, wie sich die Folgen des Klimawandels auf ohnehin gefährdete Gruppen auswirken und wie diese Auswirkungen durch gerechte Anpassungsmaßnahmen verhindert beziehungsweise verringert werden können. In dem Kurzbriefing werden auch Beispiele für gerechte Maßnahmen und Richtlinien aufgezeigt. „Climate Endgame“ untersucht katastrophale Klimawandelszenarien Kann der Klimawandel zum Aussterben der Menschheit führen? Nach Ansicht mehrerer Forschender wird dieser Frage viel zu wenig Beachtung geschenkt. In dem Artikel „Climate Endgame: Exploring catastrophic climate change scenarios“ gehen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Frage nach, wie groß das Potenzial ist, dass der Klimawandel zu einer globalen Katastrophe führt und welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden können. Laut den Autorinnen und Autoren ist auch das Verständnis extremer Risiken wichtig für eine solide Entscheidungsfindung. Der englischsprachige Text ist in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift “The Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)” erschienen. Seehäfen an den Klimawandel anpassen Hafen Quelle: torstenbehrens /// Creative Commons Durch ihre Lage an Küstenregionen sind Seehäfen besonders vom Anstieg des Meeresspiegels betroffen. Um die Häfen für den Klimawandel und seine Folgen fit zu machen, hat das Institut Wasserbau der Hochschule Bremen mit Projektpartnern mehrere Bildungsmodule für Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger entwickelt. Die Module für die berufliche Bildung richten sich an alle, die im Hafenbau und Hafenmanagement tätig sind. Mit den Modulen sollen die Adressaten die Klimawandelaspekte besser in ihre beruflichen Entscheidungen einbinden können. Die Basis für die Module bilden Untersuchungen, bei denen exemplarisch anhand sieben deutscher Seehäfen ihre Resilienz gegenüber dem Klimawandel untersucht und Strategien und Maßnahmen für ihre Anpassung entwickelt wurden. Das Projekt, das über drei Jahre bis April 2021 lief, wurde vom Bund mit rund 200.000 Euro gefördert. Neben der HS Bremen waren die Kooperationspartner Bremenports, Hamburg Port Authority, Lübeck Port Authority, Niedersachsen Ports, Rostock Port und Seehafen Wismar beteiligt.

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 88

Liebe Leser*innen, Am 16.01.2024 startete der Wettbewerb "Blauer Kompass" von BMUV und UBA in seine nun schon fünfte Runde. Warum sich eine Teilnahme lohnt, erfahren Sie aus erster Hand in unserem Schwerpunktartikel. Gewinner*innen des letzten Wettbewerbs berichten, welche positiven Wirkungen der Bundespreis für sie entfaltet hat. Bewerbungen können noch bis 22. März 2024 eingereicht werden. Auch in diesem Newsletter: Do-it-yourself Anleitungen zu niedrigschwelligen naturbasierten Lösungen der Klimaanpassung, Umsetzungshilfen für mehr Klimaanpassung durch das Projekt "Grüne Stadt der Zukunft" sowie viele weitere Neuigkeiten und Publikationen rund um Klimafolgen & Anpassung. Eine spannende Lektüre wünscht das KomPass-Team Neue Runde: „Blauer Kompass“ prämiert beste Klimaanpassungsprojekte – Bewerbung bis 22. März 2024 Bundespreis "Blauer Kompass" Quelle: UBA & BMUV Die besten Projekte zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels werden auch in diesem Jahr wieder vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt ausgezeichnet: Der Bundeswettbewerb „Blauer Kompass“ geht 2024 bereits in die fünfte Runde. Zur Bewerbung zugelassen sind all jene Projekte, die einen innovativen und wirksamen Beitrag zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen der globalen Erwärmung leisten. Welche Vorteile eine Auszeichnung mit dem Bundespreis hat, berichten drei Gewinner aus der vergangenen Wettbewerbsrunde. Die Auszeichnung „Blauer Kompass“ hat die Projekte auf vielfältige Art vorangebracht. Workshop zu Klimaanpassungskompetenzen in der beruflichen Bildung, 27.-28. Februar Das Umweltbundesamt veranstaltet gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung und Institut für ökologische Wirtschaftsforschung einen Fachworkshop zu Klimaanpassungskompetenzen in der beruflichen Bildung. Insbesondere für die Berufe Dachdecker/-in, Umwelttechnologe/-in für Wasserversorgung und Umwelttechnologe/-in für Abwasserbewirtschaftung sowie für das Studium der Landschaftsarchitektur wird diskutiert, wie Klimaanpassung bereits in der Aus- und Weiterbildung adressiert ist, welche neuen Kompetenzen gefragt sind und wie diese in der beruflichen Aus- und Weiterbildung verankert werden können. Der Fachworkshop findet vom 27.-28. Februar 2024 im Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau statt und richtet sich an Akteure aus der Anpassungspraxis, aus den Bereichen der beruflichen Bildung und Hochschulbildung mit einem Schwerpunkt auf die oben genannten Berufe sowie weitere interessierte Vertreterinnen und Vertreter anderer Branchen. Diskussionspapier zu transformativen Policy Mixes am Beispiel der Klimawandelanpassung Politikinstrumente sind ein wesentliches Gestaltungsmittel, um Transformationsprozesse und die damit verbundenen Veränderungen hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft umzusetzen. Das neue UBA-Diskussionspapier zur Entwicklung transformativer Policy Mixes stellt einen multikriteriellen Bewertungsansatz vor, welcher die Auswahl von wirksamen Politikinstrumenten ermöglicht. Dafür wurden 14 Transformationskriterien entwickelt und beispielhaft für drei Politikinstrumente der Klimawandelanpassung angewendet. Im Ergebnis werden methodische Weiterentwicklungen vorgeschlagen, Empfehlungen für die Anwendung der Transformations-Kriterien in der Politikberatung formuliert und Wege für die zukünftige Anwendung und Übertragung auf andere Politikbereiche aufgezeigt. UBA-Studie: Management von Klimakrisen in Unternehmen Die mit der Corporate Sustainability Reporting Directive und der EU-Taxonomie eingeführten Berichtspflichten werden in vielen EU-ansässigen Unternehmen dazu führen, dass sie sich mit ihren physischen Klimarisiken befassen und diese systematisch managen. Die neue UBA-Studie „Management von Klimarisiken in Unternehmen: Grundlagen, Anleitungen, Stand der Praxis und Empfehlungen“ beschreibt fachliche Hintergründe, Rahmenwerke und Regulierungen zum Management physischer Klimarisiken in Unternehmen. Dabei werden Praxisansätze und das komplexe Informationsangebot vorgestellt und ein modellhaftes Management physischer Klimarisiken abgeleitet. Die Ergebnisse der Studie dienten der Entwicklung von Informationsangeboten für Unternehmen und sind für die Planung weiterer Maßnahmen zur Förderung des Managements physischer Klimarisiken von Bedeutung. Lokale Klimaanpassung: Naturbasierte Lösungen selbstgemacht Ob Regenbänke, Blühstreifen oder Kistengärten: Naturbasierte Lösungen zur Klimaanpassung fangen klein an und jeder kann etwas beitragen. In dem vom KomPass betreuten Verbändeprojekt „Klimaanpassung selbstgemacht – Deine grüne Nachbarschaft“ wurden aus diesem Grund mehrere Do-it-Yourself Anleitungen zusammengestellt. Das Ziel ist es, Bürger*innen niedrigschwellige Klimaanpassungsmaßnahmen näher zu bringen. Im Laufe des Jahres wird die Liste erweitert. Finden Sie heraus, wie Sie naturbasierte Lösungen ganz einfach selbst umsetzen können: Erste Klimaaußenpolitikstrategie der Bundesregierung Die Bundesregierung hat erstmals eine Klimaaußenpolitikstrategie verabschiedet. Diese – weltweit umfassendste – Strategie bündelt die klimapolitischen Ziele und Maßnahmen der einzelnen Ressorts, definiert Prioritäten und stellt einen Fahrplan für das Handeln der Bundesregierung in der Außenpolitik vor. Das knapp 90 Seiten starke Papier wurde auf Englisch und Deutsch verfasst und richtet sich klar an dem obersten Ziel aus: Die Welt auf einen 1,5 Grad Celsius-Pfad zu bringen und eine klimaresiliente Entwicklung und Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel weltweit zu stärken. Dazu werden neben den ressortübergreifenden Schwerpunkten auch konkrete Handlungsfelder und Instrumente definiert. Charlottenburg-Wilmersdorf treibt Klimaanpassung voran Im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf soll die Klimaanpassung und vor allem die Entsiegelung von Flächen weiter vorangetrieben werden. Dazu hat das zuständige Bezirksamt ein Klimaanpassungskonzept sowie konkrete Maßnahmen für die einzelnen Ortsteile erarbeitet. Bereits in den vergangenen Jahren wurden im Bezirk rund 17.000 Quadratmeter Wege- und Straßenflächen überarbeitet, um eine höhere Versickerung zu erreichen. Dafür wurden laut Bezirksamt insgesamt 2.758.000 Euro aus Mitteln der Stadtverschönerung eingesetzt. Dieser Etat falle nun weg; die konzeptionell wirksamsten Maßnahmen sollen nun mit den vorhandenen bezirklichen Mitteln umgesetzt werden. Leipzig: Mit 17 Maßnahmen gegen Hitze und Wassernot Die Stadt Leipzig will mit einem „Sofortprogramm Klimaanpassungsmaßnahmen in 2024“ ihre Bewohner*innen besser vor Hitze und Wassernot schützen. Das Programm enthält 17 Maßnahmen – der Großteil dreht sich um Vorhaben zur Hitzeprävention von besonders betroffenen Menschen. Für die Umsetzung der Maßnahmen steht insgesamt eine Million Euro zur Verfügung. Unter anderem sollen Schulen und Kindertageseinrichtungen mit mehr Verschattungselementen ausgestattet, mehr grüne Dächer und Fassaden errichtet und die Wasserversorgung durch die Errichtung von Speicherungsmöglichkeiten verbessert werden. Das Sofortprogramm ist Bestandteil des künftigen Klimaanpassungskonzeptes. Projektabschluss „Grüne Stadt der Zukunft“ liefert Umsetzungshilfen für mehr Klimaanpassung Wie lassen sich Grünflächen in die Stadtplanung integrieren und Nutzungskonflikte minimieren? Um diese und weitere Fragen rund um die Klimaresilienz von Städten drehte sich das mehrjährige BMBF-Projekt „Gründe Stadt der Zukunft“, dessen Ergebnisse nun in einer großen Abschlusskonferenz in München vorgestellt wurden. Das Projektteam der Stadt München, der Technischen Universität München, der Ludwig-Maximilians-Universität München und des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) hat dazu 19 Steckbriefe, Checklisten und Leitfäden sowie weitere Handreichungen für grüne, klimaresiliente Quartiere zusammengestellt, die auf der Projekt-Webseite abrufbar sind. Pathways2Resilience: Offene Ausschreibung für Regionen gestartet Mit dem Projekt Pathways2Resilience (P2P) sollen innerhalb der nächsten fünf Jahre 100 Regionen dabei unterstützt werden, sich mithilfe von maßgeschneiderten Lösungen an den Klimawandel anzupassen. Die erste Ausschreibungsrunde, die sich speziell an Regionen und Gemeinden richtet, ist Ende vergangenen Jahres gestartet und noch bis 22. Februar geöffnet. Über die erste Runde können bis zu 40 Regionen und Gemeinden eine finanzielle Unterstützung von maximal 210.000 Euro für eine Laufzeit von bis zu 18 Monaten erhalten. Im Fokus des Projekts stehen besonders gefährdete Regionen, die einem hohen Klimarisiko bei geringer Anpassungsfähigkeit ausgesetzt sind. Düsseldorf passt Grünanlage in Gerresheim dem Klimawandel an Der mittlerweile zu einem Park umgewidmete Alte Gerresheimer Friedhof in Düsseldorf wird derzeit umgebaut. Das Ziel: Den Park grüner und artenreicher zu gestalten und dabei die Aspekte der Klimaanpassung und Biodiversität zu beachten. Laut Planung sollen unter anderem versiegelte Plätze und Wege in Grünflächen umgewandelt, neue Bäume und Blühsträucher gepflanzt werden und Staudenbeete entstehen. Außerdem will die Stadt den Umbau nutzen, um das Spiel-, Bewegungs- und Freizeitangebot in der Grünanlage aufzuwerten. Die rund 600.000 Euro teuren Bauarbeiten sollen bis zum Sommer dauern. Machbarkeitsstudie zur Finanzierung von kommunalem Klimaschutz Welche Finanzierungsinstrumente sind geeignet, damit Kommunen ihre freiwilligen Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung auch langfristig durchführen können? Dieser Frage geht das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) in einer Machbarkeitsstudie nach, die die Klima-Allianz Deutschland in Auftrag gegeben hat. In der Studie sollen zwei Finanzierungsmöglichkeiten für den kommunalen Klimaschutz in ihren praktischen Anwendungsmöglichkeiten analysiert und deren Vor- und Nachteilen diskutiert werden: die Einführung einer neuen Gemeinschaftsaufgabe und eine mögliche Umverteilung der Umsatzsteuereinnahmen zugunsten von Ländern und Kommunen. BMBF gibt Förderrichtlinie zur Zusammenarbeit mit Vietnam bekannt Die Bundesregierung möchte die Wissenschaftlich-Technologische Zusammenarbeit (WTZ) – insbesondere im Risikomanagement von Naturgefahren – mit Vietnam weiter intensivieren. Dazu hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die „Richtlinie zur Förderung von Vorhaben der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit mit der Sozialistischen Republik Vietnam“ veröffentlicht. Sie ergänzt die nationalen BMBF-Fördermaßnahmen „Regionale Informationen zum Klimahandeln (RegIKlim)“ und „Klima-Anpassung, Hochwasser, Resilienz (KAHR)“, die Teil der Strategie „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA) sind, sowie den internationalen SURE-Förderschwerpunkt „Nachhaltige Entwicklung urbaner Regionen“ in der FONA-Strategie. BMBF fördert Nachwuchs in der interdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung Mit der Richtlinie „sozial-ökologische Nachwuchsgruppen für nachhaltige und resiliente Stadt-Umland-Regionen“ möchte das Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) Nachwuchskräfte fördern, die mit transdisziplinärem Forschungsansätzen innovative Ideen und Lösungen entwickeln, um Städte zukunftsfähig zu machen. Antragsberechtigt sind Hochschulen, Forschungseinrichtungen und vergleichbare Institutionen. Die Projekte werden bis zu fünf Jahre gefördert, die Frist zum Einreichen von Projektskizzen endet am 29. April 2024. Die Richtlinie ist der Teil der „Zukunftsstrategie Forschung und Innovation“ der Bundesregierung sowie der Transformationsinitiative Stadt-Land-Zukunft der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ des BMBF. RKI-Bericht zu Klimawandel und Gesundheit: Dritter Teil erschienen Das Robert Koch-Institut (RKI) hat den dritten und letzten Teil des Sachstandsberichts „Klimawandel und Gesundheit“ veröffentlicht. Der gesamte Bericht unter der Federführung des RKI besteht aus 14 Einzelbeiträgen von rund 90 Autorinnen und Autoren aus über 30 Forschungseinrichtungen und Behörden und fasst die aktuellen Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit in Deutschland zusammen. Während im ersten Teil der Fokus auf Infektionskrankheiten und antimikrobielle Resistenzen liegt, widmete sich der zweite Teil nicht-übertragbaren Erkrankungen und der psychischen Gesundheit. Der nun veröffentlichte dritte Teil konzentriert sich auf soziale Determinanten, Kommunikation und Handlungsoptionen. ClimXtreme Phase geht in die zweite Forschungsphase Für die BMBF-Fördermaßnahme „Klimawandel und Extremereignisse (ClimXtreme)“ hat die zweite Phase begonnen. Nachdem sich das Projektteam drei Jahre lang darauf konzentriert hat, inwieweit der Klimawandel Extremwetterereignisse verursacht hat und verursachen wird, geht es nun darum, Zukunftsprognosen für Anwender*innen zu entwickeln. Dabei sollen die Ergebnisse aus Phase eins für Versicherungen, Katastrophenschutz, Landwirtschaftsverbände, Hochwasservorsorge und weitere Institutionen aufbereitet werden. An dem Projekt sind die Freie Universität Berlin, die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, das Karlsruher Institut für Technologie und der Deutsche Wetterdienst beteiligt. Es läuft bis Ende September 2026 und wird vom BMBF mit 8 Millionen Euro gefördert. EU-Fortschrittsbericht zur Umsetzung des 8. Umweltaktionsprogramms Das 8. Umweltaktionsprogramm der Europäischen Union legt die Umweltziele der Staatengemeinschaft bis zum Jahr 2030 fest. Wie weit die EU bereits mit der Umsetzung dieser Ziele ist, zeigt erstmals der „Monitoring report on progress towards the 8th EAP objectives 2023 edition“ der Europäischen Umweltagentur. Der Bericht analysiert die Fortschritte und Entwicklungen anhand von 28 Leitindikatoren und soll künftig jährlich erscheinen. Außerdem bewertet der Bericht, wie wahrscheinlich es ist, dass die EU die gesteckten Ziele auch erreichen wird. Im Bereich Anpassung an den Klimawandel werden die Indikatoren klimabedingte wirtschaftliche Verluste und Auswirkungen der Dürre auf die Ökosysteme beleuchtet. OECD-Papier: „Warum Kommunen es nicht allein schaffen können“ Obwohl lokale Behörden einen großen Einfluss auf die Anpassungen an den Klimawandel haben – etwa durch Landnutzungsentscheidungen und Genehmigungen – sind ihnen vielfach aufgrund von nationalen Vorgaben und politischen Entscheidungen die Hände gebunden. Das OECD-Grundsatzpapier „Climate adaptation: Why local governments cannot do it alone“ zeigt, warum eine Zusammenarbeit zwischen den Regierungsebenen notwendig ist, um die Anpassung an den Klimawandel auf nationaler Ebene zu stärken. Wie die lokale Anpassung effektiv gefördert werden kann, war auch Thema der OECD-Podiumsdiskussion auf der UN-Klimakonferenz in Dubai. So könnte sich extreme Hitze in Städten entwickeln Wie wird sich extreme Hitze künftig auf Städte und deren Bewohner auswirken? Dieser Frage gehen mehrere Autoren in einem Artikel der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation World Resources Institute nach. In dem interaktiven Text mit dem Titel „The Future of Extreme Heat in Cities: What We Know — and What We Don’t“ wird unter anderem untersucht, an wie vielen Tagen in verschiedenen Städten weltweit extreme Hitze herrschen wird, wenn sich das Klima um 1,5 Grad erwärmt und was passiert, wenn die Erderwärmung bei 3 Grad liegt. In einigen Städten wird demnach an fast der Hälfte des Jahres mit extremen Temperaturen gerechnet. Fünfte nationale Klimabewertung für die USA Zum fünften Mal haben Wissenschaftler und Organisationen den gemeinsamen Klimabewertungsbericht für die USA veröffentlicht. Im „Fifth National Climate Assessment“ werden Auswirkungen und Risiken des Klimawandels, sowie Reaktionen darauf, bewertet und prognostiziert. Der Bericht, den der US-Kongress in Auftrag gegeben hat, bildet eine wissenschaftliche Grundlage zur Entscheidungsfindung für Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und dessen Auswirkungen. Neben zahlreichen Daten und Fakten werden auch Beispiels zur Anpassung an den Klimawandel beschrieben. Neuer Tagungsband zur Veranstaltung „Biodiversität und Klima“ Seit 2004 veranstaltet das Bundesamt für Naturschutz (BfN) jährlich die trans- und interdisziplinäre Tagung „Biodiversität und Klima – Vernetzung der Akteure in Deutschland“. Nun ist der Tagungsband zur 18. Ausgabe der Veranstaltung im September 2021 erschienen. Der Band enthält die damals gehaltenen Vorträge von verschiedenen Expert*innen aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung und von Nicht-Regierungsorganisationen. Die Beiträge drehen sich um aktuelle Forschungsergebnisse und Projekte im Überschneidungsbereich der Themen Biodiversität, Naturschutz, Klimawandel und Klimaanpassungsmaßnahmen. 15 Vorschläge für eine nachhaltige Finanzwirtschaft Eine nachhaltige Finanzwirtschaft ist eine wichtige Grundvoraussetzung für eine Transformation der Realwirtschaft. Wie der deutsche Finanzsektor nachhaltiger gestaltet werden kann, fasst die UBA-Kurzbroschüre „Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Finanzwirtschaft“ zusammen. Dabei werden von den Autor*innen insgesamt 15 Vorschläge zur systematischen Integration von Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten in der Finanzwirtschaft vorgestellt. Zu den Empfehlungen zählt etwa, nachhaltige Anlagestrategien kenntlich zu machen und die Schaffung von mehr Vergleichbarkeit durch standardisierte Umweltkennzahlen. Rechtliche Fragen zum Klimaanpassungs- und Gesundheitsrecht Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels betreffen in vielen Fällen auch den akuten Gesundheitsschutz. So können etwa Hitzeschutzmaßnahmen juristisch nicht nur der vorsorgenden Klimaanpassung, sondern auch dem akuten Gesundheitsschutz zugerechnet werden. Welche rechtlichen Fragen damit verbunden sind und inwieweit das Klimaanpassungs- und Gesundheitsrechts sowie das Verfassungsrecht bereits aufeinander abgestimmt sind, untersucht die Juristin Prof. Dr. Andrea Kießling in ihrem Blogbeitrag „Klimaanpassung und Gesundheit – Kompetenzen, Aufgaben und Befugnisse am Beispiel des Hitzeschutzes“. So können naturbasierte Lösungen in Ungarn umgesetzt werden Naturbasierte Lösungen sind ein wichtiges Instrument bei der Klimafolgenanpassung. Wie solche Lösungen auch in Ungarn umgesetzt werden können, beschreibt das Papier „Promoting nature-based solutions in municipalities in Hungary“. Der Texte wurde von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Rahmen der Schriftenreihe OECD-Umweltpolitikpapiere erstellt und gibt Empfehlungen, wie die Nutzung von naturbasierten Lösungen durch ungarische Kommunen gefördert werden kann und welche Rolle Reformen auf das Förderumfeld sowie öffentliche und private Investitionen spielen können. EEA-Briefing zu nationalen Anpassungsmaßnahmen in Europa Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat einen neuen Bericht veröffentlicht, der den aktuellen Stand der nationalen Anpassungsmaßnahmen in Europa behandelt. Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Starkniederschläge sind die häufigsten extremen Wetterereignisse. Die meisten Länder erwarten eine Zunahme der Häufigkeit und/oder Intensität dieser Gefahren in der Zukunft. Dieser Bericht ist der zweite seiner Art und konzentriert sich auf die neuesten Entwicklungen seit 2021. Neun neue nationale Anpassungsstrategien und/oder -pläne wurden von den Ländern seit 2021 verabschiedet, während andere noch dabei sind, sie zu überarbeiten und anzunehmen. Kommunale Hochwasserschutzmaßnahmen Sicht von unten auf das Kanalkataster im Stadtmodell der Gemeinde Aßling Quelle: Dr. Stefan Trometer Zunehmende Starkregenereignisse aus denen Hochwasser und Überschwemmungen resultieren – das ist die Prognose für die kommenden Jahre. Ziel des dreijährigen Projekts „SHOWERS – Stadtmodellplattform für effizienten HochWasserschutz“ war es, kleine Kommunen zu befähigen, Maßnahmen dagegen besser zu planen. Ebenso sollte ihnen durch das Projekt die Möglichkeit gegeben werden, auf künftige Hochwasserereignisse gut und effektiv reagieren zu können. In der Zeit von August 2019 bis Juni 2022 wurde der Aufbau einer 3D-Stadtmodellplattform für Planung, Management und Kommunikation effizienter und nachhaltiger kommunaler Hochwasserschutzmaßnahmen erstellt. Projektpartner war die bayrische Gemeinde Aßling aus dem Landkreis Ebersberg, wo über die kommenden Jahre eine umfassende Sanierung des veralteten und teilweise maroden Kanalnetzes ansteht. Es wurde ein Demonstrator realisiert, mit dem Kanalnetze von Gemeinden dargestellt und zur Planung von Hochwasserschutzmaßnahmen genutzt werden können. Dazu wurde das digitale Modell des 3D-Kanalkatasters von Aßling als zusätzliche Ebene in die Stadtmodellplattform integriert. Auch eine Simulation von Starkregenereignissen wurde angekoppelt. Hochwasserschutzmaßnahmen, -konzepte und Planungsvarianten können über die Plattform viel verständlicher dargestellt werden als in konventionellen 2D-Karten und Berichten.

1 2 3 4