Das Projekt "Bestimmung von leicht löslichen N-Fraktionen im Boden, insbesondere zur Anrechnung des Stickstoffs aus N-reichen organischen Düngern (Gülle) auf die Mineraldüngung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Staatliche Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt Augustenberg durchgeführt. Als pflanzenverfuegbarer Stickstoff wird zur Zeit nur Nitrat im Boden bestimmt und in der Nmin-Methode zur gezielten N-Duengung (Stickstoff-Duengung) angerechnet. Bei dieser Methode sind aber eine Reihe von pauschalen Annahmen ueber die N-Nachlieferung noetig, da der im Verlauf der Vegetation noch freiwerdende Stickstoff nicht erfasst ist. Dieses Stickstoff-Nachlieferungspotential kann bislang nur schaetzungsweise erfasst werden. Ziel des Vorhabens war es, neben Nitrat auch den leicht mineralisierbaren Stickstoff im Boden zu bestimmen, um damit ein Mass fuer das Stickstoff-Nachlieferungspotential zu erhalten. Ferner sollte ueberprueft werden, ob die EUF(Elektro-Ultra-Filtration)-Methode sich an Feldversuchen soweit eichen laesst, dass sie eine Ergaenzung zur Nmin-Methode darstellt. Versuche zur optimalen Probevorbereitung und zu verschiedenen Extraktionsmitteln lieferten folgende Ergebnisse: Die Vorbehandlung der Bodenproben uebt einen entscheidenden Einfluss auf die messbaren Gehalte an Norg und Ammonium-N aus. Waehrend in extrahierten Feuchtproben Norg (loesliche organische N-Fraktion) nur in sehr geringen Mengen nachweisbar ist, steigen die Gehalte bereits bei schonender Trocknung (40 Grad C) deutlich an, bei Schnelltrocknung unter hoeherer Temperatur (105 Grad C) vervielfachen sich die Werte. Fuer Ammonium-N sind die Ergebnisse aehnlich, wobei sich hier auch ein Einfluss des Extraktionsmittels bemerkbar macht. So wird mit Alaunloesung stets mehr Ammonium extrahiert als mit Calciumchloridloesung. Den geringsten Schwankungen bezueglich der Probenvorbehandlung und des Extraktionsmittels ist der Nitratgehalt unterworfen. Lediglich nach 40 Grad C-Trocknung der Proben ergeben sich leicht erhoehte Werte, die auf Bebruetungseffekte zurueckgefuehrt werden koennen. Durch die Untersuchung von Krumenproben auf Gesamtstickstoff, organischen Kohlenstoff, Nitrat, Ammonium und organischen Stickstoff (Norg) wurden die Norg-Gehalte bei Boeden unterschiedlicher Herkunft, Korngroessenzusammensetzung und Bewirtschaftung ermittelt und es wurde festgestellt, welcher Zusammenhang zwischen Norg und den anderen Bodenparametern besteht. Es zeigte sich, dass die Norg-Gehalte zwischen 0,35 mg/100 g und 15,02 mg/100 g Boden schwankten, wobei das Haeufigkeitsmaximum zwischen 1 und 4 mg/100 g lag. Eine ausreichende Differenzierung war somit gegeben. Die Beziehung zum Gesamt-N war ebenso wie zum Gehalt an organischem Kohlenstoff hochsignifikant. Berechnet man den prozentualen Anteil am Nt, der als Norg erfasst wird, ergaben sich in der Mehrheit der Faelle Werte um 2 Prozent. Dies entspricht dem Bereich, der mit 1-2 Prozent des Gesamt-N in der Literatur fuer die Abschaetzung der jaehrlichen N-Mineralm7ationsrate angegeben wird. ...
Das Projekt "Einfluss exzessiver Guelleduengung auf den Stickstoffumsatz im Boden, besonders auf Nitrat-Bildung und Nitrat-Verlagerung sowie eine oekonomisch und oekologisch vertretbare Duengebedarfsprognose fuer Wintergetreide" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Fachbereich 19 Ernährungs- und Haushaltswissenschaften, Institut für Pflanzenernährung durchgeführt. Die Beruecksichtigung von mineralisierbarem organischen Stickstoff des Bodens bei der Duengeempfehlung hat bis jetzt wenig Beachtung gefunden. Mithilfe der EUF-Methode (Elektro-Ultra-Filtration) ist jedoch moeglich, vor der Vegetation den mineralischen Stickstoff und die mineralisierbare organische Stoffmenge im Boden festzustellen und eine entsprechende Duengebedarfsprognose auszusprechen. Die Entwicklung eines geeigneten Duengebedarfskonzepts fuer Winter-Getreide unter staerkerer Beruecksichtigung der von der Vegetation im Boden vorhandenen Stickstoff-Fraktionen kann erheblich den Aufwand an Duengermenge reduzieren.