Das Projekt "Gerechtigkeits- und Fairnessvorstellungen als Determinanten der Bereitschaft zum oekologischen Verhalten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Forschungszentrum Arbeit - Umwelt - Technik durchgeführt. Die Bereitschaft von BuergerInnen zu sogenanntem Umwelthandeln bleibt oft weit hinter ihrem Wissen um die Notwendigkeit derartigen Handelns zurueck. Neben alltaeglicher Bequemlichkeit als einer Form von Egoismus und neben aeusseren Widrigkeiten, die entsprechendes Handeln nahelegen, koennte die Kluft zwischen Wissen und Handeln auch mit Fairness- und Gerechtigkeitsvorstellungen der BuergerInnen zu tun haben: Handlungsbereitschaften wuerden in diesem Rahmen nur dann entstehen, wenn die umweltbezogenen Handlungszumutungen nach Art und Umfang von den einzelnen Personen als fair und gerecht empfunden werden. Sollte sich diese Vermutung bestaetigen, so muesste sich im Rahmen entsprechend bewerteter Konstellationen eine erkennbare Steigerung umweltpraktischer Handlungsbereitschaften beobachten lassen. Gleichzeitig erwiese sich die Umweltpolitik damit als relativ eng mit der aelteren Thematik der sozialen Gerechtigkeit verknuepft als es lange Zeit angenommen wurde. Das Projekt fragt a) nach den Auswirkungen unterschiedlicher Vorstellungen von Fairness und Gerechtigkeit auf die Zuschreibung von Verantwortung an sich und andere und auf die eigene Bereitschaft zu oekologisch wuenschenswertem Handeln und b) nach dem Einfluss der Interaktionen von Akteuren auf moegliche Veraenderungen ihrer Vorstellungen ueber faire und gerechte Handlungszumutungen und auf die Entfaltung daran gebundener umweltbezogener Handlungsbereitschaften. Die Untersuchung konzentriert sich auf einen relativ engen Rahmen lokaler Raeumlichkeit. Explorative Voruntersuchungen beginnen Anfang 1997. Danach ist eine regulaere Projektphase geplant. (Uebernahme des Datensatzes aus der Datenbank FORIS des Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn)